Drehzahlregelung beim Plattenspieler?

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Drehzahlregelung beim Plattenspieler?

Neuer Beitragvon pllcd am Samstag 24. September 2005, 00:31

Hallo,

ich hab folgende Frage:
Vorgeschichte:
Ich habe einen ehem. Vollautomatik-Plattenspieler nach den Folgen eines Blitzeinschlags zwangsweise auf totalen Handbetrieb umstellen müssen (sprich entkernen, nur Motor und Tonabnehmer bleiben drin, die gehen ja noch). Da ich das Ding geschenkt bekommen habe (schon kaputt) und vorher gar keinen hatte, stelle ich jetzt nicht so hohe Ansprüche an die Audioqualität.
Jetzt lasse ich den 12V DC Motor einfach über 2 verschiedene Potis laufen, aber es gibt ab und zu doch gewisse "Gleichlaufschwankungen". Da er bei 33 UpM überhaupt nicht anläuft, muss er kurz mit 45 UpM gestartet werden. :oops: Überhaupt lässt er sich sehr schnell bremsen. Alles wirkt sehr schwach (schon das Motorgeräusch).

Frage:
"Normale", funktionierende Plattenspieler sind doch viel stärker, wird die Drehzahlregelung per PWM gemacht? Man steckt doch auch keinen 12V Motor rein, wenn man ihn für die korrekte Drehzahl nur mit 3-4V betreibt, oder? Gibt's da ne einfache Möglichkeit (d.h. ohne Mikrocontroller), sowas besser, genauer zu Regeln?
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Neuer Beitragvon M*I*B am Samstag 24. September 2005, 07:40

... also mal ganz unabhängig: Der beste Schutz vor Gleichlaufschwankungen ist ein massiver Plattenteller. Nicht umsonst werden HighEnd - Systeme mit Plattentellern jenseits der 5kg gebaut.
Ebenso wird bei vernünftigen "Rillenfräsen" i.d.R. ein Linearmotor verwendet (Direktantrieb) oder ein Glockenankermotor mit Flachriemen und Tachogenerator.

Deinen Ausführungen entnehme ich mal, das dort weder ein Tachogenerator am Motor resp. Plattenteller vorhanden ist, noch ein Direktantrieb?!

Dann bleibt Dir tatsächlich nur der Umstieg auf eine PWM-Steuerung, um auch bei kleinen Drehzahlen das max. Drehmoment aus dem Motor zu holen (NE555 -> BUZ11 ... immer wieder gern genommen).
Wenn Du am Plattentellerrand glücklicher Weise einen 50Hz - Kranz hast (viele kleine Markierungen umzu), dann kannst Du per Reflexlichtschranke dort ein Tachosignal generieren. Wenn dort dann genau 50Hz raus kommen, stimmt der Speed. Daraus machst Du per f/U Wandlung ein Steuersignal und regelst den NE an Anschluss 5 nach...
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Neuer Beitragvon pllcd am Samstag 24. September 2005, 23:32

Ja, stimmt, kein Direktantrieb oder Tachogenerator, und auch kein 50Hz - Kranz. Ist wohl eher gehobene Unterklasse gewesen (Info: auch das Gegengewicht am Tonarm kann man nicht tarieren...).

Also ich habe hier: http://www.atx-netzteil.de/pwm_mit_tl494.htm
eine Schaltung gefunden, die ich recht interessant finde. Würde die für diesen Zweck passen? Da gibt's auf der Startseite noch mehr PWM-Schaltungen, aber ich dachte, dass die hier doch recht gut passt, oder?

Brauche ich auch P2?

Also das mit der richtigen Geschwindigkeit kriege ich wohl schon nur mit dem Poti hin, die sollte doch dann konstant bleiben, sogar bei leicht schwankender Betriebsspannung??

Z.Zt. Wird beim Drücken des Speed-Tasters am Plattenspieler ein Flip Flop betätigt, das ein Relais schaltet. Dessen Wechsler schaltet zwischen zwei Potis für 33 und 45 hin und her. Die Pots sind direkt an den Motor angeschlossen (bitte nicht lachen oder Augen verdrehen!) und wegend er geringen Stromaufnahme des Motors funktioniert das auch recht gut, die werden nicht heiß. IM Falle der PWM-Schaltung würde ich genau so zwischen P1 für 33 und P1 für 45 umschalten. Könnte es dann sein, dass durch "Unreinheiten" des Relaiskontaktes sich der gesamte Widerstand ständig ändert und es dann trotzdem Schwankungen gibt?
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Neuer Beitragvon M*I*B am Sonntag 25. September 2005, 08:26

Morgääähhnnn...

... die Schaltung, die Du Dir da rausgesucht hast, funzt auf jeden Fall, obwohl für mein Gefühl etwas überkandiedelt :roll:
Mit einem NE555 kannst Du den Motor aller Wahrscheinlichkeit nach direkt ansteuern ohne weitere Treiberstufen. Aber nur zu; klappt auf jeden Fall. P2 kannst Du Dir natürlich schenken...

Die Umschaltung über ein Relais ist schon ok. Die Strecke ist so hochohmig, das der Spannungsabfall am Relais nicht ins Gewicht fällt...

Ob die Schaltung bei schwankender Ub stabil bleibt, kann ich Dir nicht sagen. ich würde auf jeden fall eine Regelstufe mit einem 78er Spannungsregler davor schalten.
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Neuer Beitragvon LM324 am Sonntag 25. September 2005, 12:17

nana jungs, auch PWM is hier nicht die richtige wahl, schon mal was von gegen-emk gehört ?

wäre gut, den so wirklich ssattelfest bin ich da auch nicht, aber so wied ich das verstanden hab is es im prinzip so:

der motor induziert in sich selbst eine gegen induktion, die bestimmt irgendwie auch den stromverbrauch mit, bzw. der stromverbrauch des motors steigt bei abfallender drehzahl durch last, all diese effekte ermöglichen ein richtiges REGELN (nicht steuern wie bei PWM) des motors ohne tachogenerator, es gibt einige schaltungen immer wieder zu finden, die beste methode allerdings ist einen motor mit integrierter solcher reglung zu verwenden, manche motoren in kassettendecks haben tachgogeneratoren, der großteil jedoch regelt über diese gegen EMK und das gilt auch für plattenspieler, also am besten du besorgst dir so einen selbstregelnden motor und schaltest das drehzahlbestimmende Poti von aussen um für 33 und 45 Upm, ich hab zB noch von einem plattenspieler einen solchen motor zuhause liegen, er besitzt 4 anschlüsse, zwischen zwei bekommt er seine 12V und die beiden restlichen kommt ein widerstand rein der proportional zur drehzahl is, die ausreglung erledigt sich der motor selbst, wenn du den motor niocht tauschen willst und deiner auch wirklich keine interne reglung besitzt, dann kannst du extern dem motor eine regfelschaltung vorschalten, hab selbst kassettenlaufwerke bei denen keine reglung am motor ist, muss mir da auch mal in näherer zukunft eine regelschaltung aufbaun, auch diese motoren besitzen keine tachogeneratoren und können nur über die gegen emkl geregelt werden...
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Neuer Beitragvon M*I*B am Sonntag 25. September 2005, 21:16

nana jungs, auch PWM is hier nicht die richtige wahl, schon mal was von gegen-emk gehört

Oha, lass das mal nicht die Modellbauer und alle anderen Entwickler und Industrieelektroniker hören. Die müssten dann nämlich alle noch mal in die Schule und das bisher gelernte und Mil.-fach in der Praxis eingesetze Verfahren revidieren :lol:
Axso: Gute Adresse, um sich mit der Regelung von mechanisch oder elektronisch kommutierten Motoren vertraut zu machen ist die Fa. Faulhaber; grüss schön von mir :wink:
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Neuer Beitragvon pllcd am Sonntag 25. September 2005, 21:21

Hm, ich "fürchte" aber, dass die von LM324 genannte Variante zutrifft. Zumindest hat der Motor 4 Anschlüsse, 2 davon für 12V und an den anderen beiden steht A und B.
Also einfach zwischen A und B ein (oder 2) Potentiometer anschließen und das war's?
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Neuer Beitragvon pllcd am Donnerstag 29. September 2005, 21:03

Hallo?

Also ich hab das mit den restlichen beiden Anschlüssen mal ausprobiert und sie untereinander und jeweils auch noch mal mit + und - über einen Widerstand verbunden: nix passiert! Weiß da jemand Rat?
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