Steuern mit Nockenscheiben?

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Steuern mit Nockenscheiben?

Neuer Beitragvon Johann am Donnerstag 10. Februar 2005, 19:47

Hallo an Alle!

Hab ne Frage zu Nockenscheiben. Kann mir jemand erklären wie diese Scheiben genau aussehen und wie sie in der Elektronik eingesetzt werden?
Ich hab herausgefunden, dass sie mit einer Steuerung zusammenhängen.
Kann man durch diese Scheiben irgendwelche Programmablaufe steuern?
Ich hab auch mal wo gelesen, dass sie durch Drehung z.B. Mikroschalter betätigen. Ich kann mir aber wirklich nicht richtig erklären wie das alles zusammenhängt.

Danke

Gruß Johann
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Neuer Beitragvon Erfinderlein am Donnerstag 10. Februar 2005, 20:22

Hallo Johann,

was du da ansprichst sind zwei Themenbereiche. Der erste ist ein "Mastertiming" an einer grossen Maschine/Anlage, welche von einem zentralen Antrieb angetrieben wird. Dort kann man an signifikanter Stelle zum Beispiel eine synchron angetriebene Nockenwelle setzen, auf welcher dann Nockenscheiben sitzen, welche der eigentlichen Maschinensteuerung das Timing der Maschine übermitteln. Das sind meist Stahlscheibensätze mit Ausnehmungen, an welchen dann Näherungsinitiatoren oder Mikroschalter die mechanische Information in elektrische Signale für die Steuerung umsetzen.

Das sogenannte Nockenschaltwerk einer Waschmaschine hingegen ist eine richtige kleine Steuerung, wo alle Befehle und Abläufe seriell nacheinander ablaufen wie es für die Arbeitsweise der Maschine gebraucht wird. Die Anzahl der Nockenscheiben bestimmt dann die Anzahl der paralell möglichen Funktionen. Bei so einer Steuerung. Wenn du an einer älteren Waschmaschine das Programmrad ganz langsam weiter drehst, hörst und spürst du auch, wie diese Nocken die federgelagerten Tasthebel von den Schaltkontakten aus -und einrasten lassen. Beim nächsten Sperrmüll schraubst du einfach eine auf ( Mist dazu musst du ja auf den Bauhof oder wo die die anliefern in D )

Anfang der 70er Jahre hat man dann auch versucht optisch abgetastete Scheiben in der Grösse eines Fahrtenschreibers als Ersatz für Nockenschaltwerke zu verwenden.

Ich habe 1974 von dieser Grundidee ausgehend eine Steuerung entwickelt, bei welcher die Bahnen des jeweiligen Nockenrades im logischen Abbild der ersten FPROMS abgelegt waren. das ganze wurde von einem Adresszähler gesteuert und eine grosse Multiplexergruppe hat die Eingänge von Sensorik und Zeitgebersignalen abgetastet und mittels einer Impulsfortschaltung den Adresszähler inkrementiert. Ein weiteres FPROM am Paralelleingang des Adresszählers ermöglichte dann Sprünge im Programm. Und so weiter . . . Ach ja die Schritte des Adresszählers wurden dekodiert und auf eine Anzeige gebracht um den Ablauf des Maschinenzyklusses anzuzeigen.

Der arme Wettbewerb dachte, wir hätten schon eine "Mikrokompressorsteuerung".

( Doch doch Voegelchen, ich weiss dass das anders heisst. ) nicht böse sein.

Ja Johann ich hoffe dir da ein wenig geholfen zu haben.

Gruss aus GR
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Neuer Beitragvon Voegelchen am Donnerstag 10. Februar 2005, 23:17

so sehr es mich ehrt das du mcih erwähnst, so erkenne ich im moment jedoch den zusammenhang nciht :) was aber auch am akuten schlafmangel liegen kann.


:)
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Neuer Beitragvon Erfinderlein am Freitag 11. Februar 2005, 18:48

Hallo Vögelchen,

hast du den "Mikrokompressor" entdeckt ?
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Neuer Beitragvon Johann am Samstag 12. Februar 2005, 09:17

Ich danke dir Erfinderlein.
Sehr gute und ausführliche Erklärung :!:
Johann
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