Warum ist für die Datenübertragung DC besser geeignet ?

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Warum ist für die Datenübertragung DC besser geeignet ?

Neuer Beitragvon AlternativEnde am Dienstag 17. Mai 2005, 12:54

Hallo,
Ich beschäftige mich gerade mit Leitungscodes und PCM und habe erfahren, dass zB. der AMI-Code oder der 4B3T Code zur Übertragung Gleichstrom brauchen, weil dann die Signale ohne "Verzerrungen" in der Amplitude übertragen werden können oder sagen wir mal besser...

Warum ist das so ?
und warum wird in Deutschland mit Wechselstrom gearbeitet ?
Edit: Alle elektrischen Geräte oder besser fast alle arbeiten ja intern mit Gleichstrom, aber wenn ich mir die Erklärung bei Wikipedia dazu anschaue ist das mit der längeren Übertragungsstrecke ja Blödsinn

Zitat: "Gleichstrom hat bei der Übertragung, mit der gleichen Spannung wie Wechselstrom, über große Entfernungen geringere Übertragungsverluste gegenüber Wechselstrom, weil induktive Widerstände durch Selbstinduktion nicht auftreten. In Spezialanwendungen wird er zu diesem Zweck auch genutzt in Form von sogenannten HGÜ-Leitungen für die Übertragung großer elektrischer Leistungen bei sehr hohen Spannungen über sehr große Distanzen. Für die Einspeisung bei Kraftwerken sind Gleichrichteranlagen, beim Verbraucher am anderen Ende der Übertragungsstrecke sind groß dimensionierte Hochspannungswechselrichter, die in geeigneten Gebäuden bei großen Umspann- und Schaltanlagen angeordnet sind, erforderlich (hohe Anlagenkosten). Hier wird der mittels 2 (1) Leitungsseilen übertragene Gleichstrom in 3-phasigen Drehstrom mit 50Hz Frequenz konvertiert. Die Gleichstromübertragung über mehrere 1.000 km ist oft die einzig wirtschaftliche Lösung bei der Energieübertragung. Für Hochspannungsleitungen des 3-phasigen Drehstromnetzes bis einschließlich 750 kV wird durch Transformation von Spannung und Stromstärke mittels Transformatoren die jeweilige Spannungshöhe erreicht"

Es soll ja weniger Dämpfung geben nur ich verstehe nicht warum...
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Neuer Beitragvon drunkenmunky am Mittwoch 18. Mai 2005, 04:53

1. erzeugt ein generator wechselspannung.
2. hast du schon mal probiert gleichspannug zu transformieren? geht nicht so schön einfach wie wechsel
3. zur übertragung muss es ja auf 10 kV oder 110 kV transformiert werden und beim verbraucher wieder runter.
drunkenmunky
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Re: Warum ist für die Datenübertragung DC besser geeignet ?

Neuer Beitragvon kurzschluss-ing am Mittwoch 18. Mai 2005, 11:51

AlternativEnde hat geschrieben:Hallo,
Ich beschäftige mich gerade mit Leitungscodes und PCM und habe erfahren, dass zB. der AMI-Code oder der 4B3T Code zur Übertragung Gleichstrom brauchen, weil dann die Signale ohne "Verzerrungen" in der Amplitude übertragen werden können oder sagen wir mal besser...

Warum ist das so ?


Hä?
Ich versteh jetzt die Frage nicht wirklich. Normalerweise versucht man, diese Codes Gleichanteils-FREI zu bekommen.

Außerdem: Was hat dies mit Energieversorgung zu tun?
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Neuer Beitragvon AlternativEnde am Donnerstag 19. Mai 2005, 14:48

Oh ja entschuldige du hast natürlich recht ich habe Gleichspannungsfrei natürlich gemeint.
Warum müssen Codes Gleichspannungsfrei sein ?

Und zu dem anderen.

Es stimmt also nicht, dass sich Wechselspannung besser übertragen lässt über eine größere Entfernung, als Gleichspannung ?
Es kommt am haus nur Wechselspannung an, weil es bei der "Herstellung" besser ist ?
AlternativEnde
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Neuer Beitragvon Voegelchen am Donnerstag 19. Mai 2005, 22:06

mein liebes altes Fachbch hat dazu eine Abkürzung parat =)


HGÜ




21.3.2 Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung (HGÜ)

Hochspannungs-Drehstromleitungen nehmen im Betrieb kapazitive Blindleistung auf.Die kapazitive Blindleistung ist bei Kabeln wesentlich größer als bei Freileitungen und steigt mit der Höhe der Wechselspannung und der Leitungslänge. In Gleichstromnetzen wird dagegen nur Wirkleistung übertragen. Deshalb setzt man bei Freileitungen mit Übertragungsstrecken von mehr als 600km, bei Kabeln ab etwa 30km, möglichst die Hochspannungs-Gleichstrom-Übertraung ein. Am Speisepunkt der HGÜ wird Drehsrom durch Hochspannungs-Thyristoren gleichgerichtet. Am Ende der HGÜ wandelt ein Wechselrichter den Gleichstrom wieder in Drehstrom um. Durch HGÜ wird die Kopplung von Netzen mit unterschiedlicher Spannung und/oder Frequenz möglich .

Quelle : Fachbuch Elektrotechnik Europa Verlag


Passt das nu hierher? =) ich weiss es nich =)
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Neuer Beitragvon Tipp am Freitag 20. Mai 2005, 12:07

Hi,

das Thema HGÜ hat Voegelchen ja schon gut beschrieben.

Warum Übertragungscodes gleichspanungsfrei sein sollten, hat einen einfachen Grund. Sender und Empfänger müssen syncron laufen. Würde der Sender jetzt aber z.B. 100 "1" mit gleichbleibenden Pegel nacheinander senden (das wäre ein hoher Gleichspannungsanteil), käme der Empfänger langsam in Schwierigkeiten zu entscheiden, ob es vielleicht 99 oder doch 101 "1" gewesen sein sollen. Deshalb setzt man Codes ein, die auch bei langen Ketten gleicher Zeichen unterschiedliche Pegel verwenden (Wechselspannung).
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Neuer Beitragvon AlternativEnde am Sonntag 22. Mai 2005, 14:27

Aha gut, aber dann sind die Hochspannungsmasten, die überall rumstehen ja doch mit Gleichspannung versorgt und ncith mit Wechselspannung, weil laut dem Buch ist es längerer Übertragungsstrecke ja besser geeignet.
Das widerspricht allem was ich bisher gehört habe.

Dann wirft es natürlich die Frage auf warum es wieder in Wechselstrom transformiert wird , denn das macht doch keinen richtigen Sinn...
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Neuer Beitragvon Voegelchen am Sonntag 22. Mai 2005, 20:43

da steht das das bei Strecken >600km HGÜ benutzt wird.Ich hab jedoch noch keinen Hochspannungsmasten gesehen der 600km lang is =) wozu auch?! steht alle alle furzlang nen Kraftwerk rum und auch Umspannanlagen trifft man häufig an.

Dann wirft es natürlich die Frage auf warum es wieder in Wechselstrom transformiert wird , denn das macht doch keinen richtigen Sinn...


Schon mal versucht nen Drehstrom-Asynchronmotor mit Gleichstrom zum drehen zu bewegen? 8) viel Glück dabei :wink:
Voegelchen
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Neuer Beitragvon kurzschluss-ing am Montag 23. Mai 2005, 15:13

So, hier wird ja wohl eher über HGü diskutiert....

ich mach mal ein neues Thema auf für die Datenübertragung, weil des ja wohl zwei völlig verschiedene Welten sind...
kurzschluss-ing
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Re: Warum ist für die Datenübertragung DC besser geeignet ?

Neuer Beitragvon Voegelchen am Montag 23. Mai 2005, 15:18

AlternativEnde hat geschrieben: Edit: Alle elektrischen Geräte oder besser fast alle arbeiten ja intern mit Gleichstrom



eben gerade gelesen :)

und da hab ich die Frage .. zum Beispiel welche Geräte? :)

und auch wenn das zwei vollkommen verschiedene Welten sind, ich bin nur auf den HGÜ Zug aufgesprungen *g*
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Re: Warum ist für die Datenübertragung DC besser geeignet ?

Neuer Beitragvon kurzschluss-ing am Montag 23. Mai 2005, 15:28

Voegelchen hat geschrieben:und auch wenn das zwei vollkommen verschiedene Welten sind, ich bin nur auf den HGÜ Zug aufgesprungen *g*


richtig, deswegen hab ich die Datenübertragung mal "ausgelagert"...

_________________________


ist schon richtig, zur Energieübertragung wäre DC wirklich besser geeignet.
Nur läßt sich DC weder mit nem Trafo "umspannen", noch lassen sich Drehstrommaschinen damit betreiben. Deswegen verwendet man dann doch 50Hz

Übrigens:
Die Bahn verwendet genau aus diesem Grund (bessere Übertragbarkeit) nur 16 2/3 Hz.
Und im Bordnetz von FLugzeugen etc. werden 400 Hz verwendet, damit die Trafos kleiner werden.

ist also alles shcon irgendwie so durchdacht....
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Neuer Beitragvon Bannes am Montag 23. Mai 2005, 19:45

Hallo,
ich kann mich dunkel an einen Zeitschriftenbeitreg (vermutlich "Funkschau") erinnern, in dem von HGÜ in Südafrika die Rede war. Hier wurde an einem Wasserkraftwerk die Energie erzeugt und dann über mehrere hundert Kilometer in die Verbrauchsgebiete transportiert. Trotz des hohen technischen Aufwands war das wirtschaftlicher.

Arno
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Bahnstrom

Neuer Beitragvon BernhardS am Sonntag 29. Mai 2005, 08:43

Hallo,

die 16 1/3 Herz der Bahm kommen aus der frühen Konstruktionszeit der Elektromotoren. Beim Wechselstrommotor war das sog. "Bürstenfeuer" also die Funken am rotierenden Teil nicht bis zu den Leistungen einer Lokomotive beherrschbar, mit Gleichstrom hat man das einigermaßen hinbekommen. Man darf nie
vergessen wie stark so eine Lok ist, das waren hunderte von Kilowatt- und sind heute Megawattmaschinen.
Der niederfrequente Wechselstrom hieß in der Anfangszeit auch
"transformierbarer Gleichstrom".
BernhardS
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