Gefahren des elektrischen Stromes

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Gefahren des elektrischen Stromes

Neuer Beitragvon Schwarz am Samstag 7. Dezember 2002, 08:52

Wirkungen des elektrischen Stromes auf den menschlichen Körper

Der elektrische Strom ist für Menschen gefährlich. Das hat mehrere Gründe:

1. Alle Körperflüssigkeiten wie z.B. Blut, Schweiß, Speichel, Zellflüssigkeiten sind Elektrolyte, das heißt sie leiten den elektrischen Strom.
2. Das Gehirn steuert fast alle Organe mit elektrischen Impulse von ca. 50mV. Diese Impulse werden durch Nerven übertragen. Werden diese Impulse nun gestört, kann das Gehirn keine Befehle mehr übermitteln.
3. Auch das Herz funktioniert durch elektrische Ströme. Diese Ströme erzeugt es selbst, etwa 80 Impulse in der Minute. Werden diese Impulse von einem Fremdstrom überlagert, zieht sich das Herz krampfhaft zusammen => Herzkammerflimmern, tödliche Stromwirkung wahrscheinlich.

Fließt nun ein Strom durch den menschlichen Körper (1), so verkrampfen sich die Muskeln (2), wenn der Fremdstrom größer ist als der körpereigene Strom. Das hat zur Folge, dass der Verunglückte nun nicht mehr in der Lage ist, die Berührungsstelle loszulassen. Es ist aber auch möglich, dass durch die plötzliche Muskelverkrampfung der Körper von der Leitung weggeschleudert wird. Es kann sich aber auch die Atemmuskulatur verkrampfen, was zum Ersticken führt. Fließt nun der Strom über das Herz und überlagert die herzeigenen Ströme (3), versucht das Herz dem Fremdstrom zu folgen und schlägt schneller. Dabei kommt es zu Herzrhythmusstörungen, das heißt das Herz arbeitet unregelmäßig. Fällt der Stromfluss nun noch zusätzlich in die vulnerable (verletzliche) Phase, so kommt es zu Herzkammerflimmern. Das hat einen Herzstillstand zur Folge. Das Gehirn wird nicht mehr mit Sauerstoff versorgt was innerhalb kürzerster Zeit zu Gehirnschäden und dem Gehirntod führt. Andere Folgen des elektrischen Stromes auf den menschlichen Körper sind Verbrennungen ( bis zu Verbrennungen 4. Grades). Die bedingt durch den großen Körper- und Übergangswiederstand auftretende Erwärmung entstehen. Auch die elektrolytische Wirkung des Stromes kann gefährlich werden, denn bei längerer Stromeinwirkung kann sie das Blut in seine chemischen Bestandteile zersetzen, was zu einer Blutvergiftung führt.

Entscheidend für die Folgen eines Elektrounfalls ist die Stromstärke, die durch den Körper fließt. Aus Erfahrung weiß man, dass schon ein Strom von 50mA tödlich sein kann wenn der Strom über das Herz fließt.Der durch den Körper fließende Strom hängt von der Spannung und dem Körperwiderstand ab.

Bild

Der Körperwiderstand RK setzt sich aus dem Übergangswiderstand RÜ1 , RÜ2 und dem Körperinnenwiderstand KI zusammen.

RK = RÜ + KI + RÜ2·


[mark=red]
Ströme ab 50mA sind lebensgefährlich.
Wechselspannungen über 50V sind lebensgefährlich.
Gleichspannungen über 120V sind lebensgefährlich.
[/mark]


Direktes und Indirektes BerührenNach DIN VDE 0100 Teil 200 unterscheidet man zwischen direktem und indirektem Berühren.

Beim direkten Berühren

Bild

hat der menschliche Körper direkt mit betriebsmäßig unter Spannung stehenden Leitern Kontakt. Um dies zu vermeiden, müssen alle betriebsmäßig unter Spannung stehende Teile isoliert oder abgedeckt sein.

Indirektes Berühren

Bild

ist möglich, wenn durch einen Isolationsfehler Spannung an Teile gelangt, die betriebsmäßig nicht unter Spannung stehen. Die durch einen Isolationsfehler entstandene Verbindung nennt man Körperschluss.
Zuletzt geändert von Schwarz am Donnerstag 15. September 2005, 15:04, insgesamt 3-mal geändert.
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Neuer Beitragvon Thomas am Samstag 7. Dezember 2002, 11:19

Moin Schwarz!

Danke für die super dastellung des Stromes als Gefahr!
Finde wichtig, dass Anfänger und aber auch fortgeschrittene immer wieder daran erinnert werden. viel zu oft vergessen das die leute bzw. wird zu viel Routine zu einer selbstverständlichkeit die dann gefährlich werden kann!
--
Gruß
Thomas :look:
www.TransistorNet.de
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Neuer Beitragvon JosefScholz am Samstag 7. Dezember 2002, 19:21

Hallo Wolfgang

Ganz große klasse, du hast das wohl wichtigste Thema angesprochen, die Gesundheit..
Die Gefahren des elektrichen Stromschlages werden allzu leicht unterschätzt. Gerade wir Fachleute, die täglich an elektrischen Anlagen arbeiten, müssen uns immer der Gefahr bewußt sein.
Zu schnell kann der Gedanke aufkommmen, mir passiert schon nichts, es war doch immer bisher gutgegangen.
Das Arbeiten an Geräten mit Netzspannung birgt immer eine Gefahr.

Auch deine Ausführung des Themas ist klasse, so sollte ein Fachbuch geschrieben sein.

Anmerken möchte ich noch:

Jeder von uns möchte, daß ihm, wenn er in eine soche lebensbedrohliche Lage kommt, geholfen wird.
Dazu ist es wichtig, einen Kollegen zu haben, der im Betrieb als Ersthelfer ausgebildet ist und seine Ausbildung auch regelmäßig auffrischt.
Bitte laßt euch innerbetrieblich oder beim Roten Kreuz ausbilden, der Arbeitgeber größerer Firmen zahlt das.

--
Gruß aus dem Sauerland
von Josef
Tips und Schaltpläne zum Herd, Elektro(nik) und zum KFZ:
http://www.josefscholz.de
Zuletzt geändert von JosefScholz am Samstag 7. Dezember 2002, 19:32, insgesamt 1-mal geändert.
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Neuer Beitragvon Hotte_X am Dienstag 7. Oktober 2003, 12:33

Liebe Boardleitung!

Threads wie dieser sollten irgendwie deutlicher dargestellt werden und nicht im laufenden Forum allmählich untergehen.

Der Mensch hat nun mal kein Sinnesorgan, welches ihn vor elektrischer Gefahr warnt. Das macht die Sache besonders brisant und gefährlich.

Könnte man nicht dem Thema "Sicherheit" vielleicht eine eigene Sektion spendieren? Also, es soll nicht diskutiert, sondern informiert werden.

An anderer Stelle wurde bereits das Thema "Schutzmaßnahmen" behandelt. Wäre das nicht schon mal ein guter Anfang für die neue Sammlung?

Denkt doch bitte mal drüber nach...
Hotte_X
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Neuer Beitragvon Schwarz am Dienstag 7. Oktober 2003, 15:47

Hallo Hotte_X

habs jetzt mal in das Schatungs und Info Archiv verschoben
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Neuer Beitragvon Schwarz am Sonntag 23. Mai 2004, 07:56

electronicfox hat auf seiner page einen kleinen erste hilfe kurs online gestellt

http://home.pages.at/electronicfox/erstehilfe.php

Danke
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