10mV +- 1mV messen

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10mV +- 1mV messen

Neuer Beitragvon oc-rock am Montag 1. Mai 2006, 18:10

Hallo, hab hier ein Problem und bin über dieses Forum gestolpert. Hoffe ihr könnt mir ein paar tips geben.

Ich will ne Yamaha M40 Endstufe etwas auffrischen und hab mir das Wartungsbuch dazu besorgt. Es gibt eine Spannung zwischen zwei Messpunkten die man mittels Poti auf 10mV mit ner Genauigkeit von 1mV einstellung muss.

Da ich jedoch nicht die High End ausstattung ´besitze hab ich hier ein Problem. Hab zwar nicht so nen Spannungsprüfer vom Supermarkt aber genauer als +-2 mV kann ich nicht messen.

Kann man sich da was basteln. Mit ner Messbrücke für Spannung (???) oder sowas?

Ach so. Im Wartungshandbuch steht noch das man ein 10MOhm/V Volt meter benutzen soll. Was soll das für ne Angabe sein 10MOhm / V. Der innenwiderstand des Messgeräts, klar. Aber /V ???

So dann sagt mal eure Meinung dazu.
oc-rock
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Neuer Beitragvon Erfinderlein am Montag 1. Mai 2006, 21:32

Hallo,

das Problem bei diesen Messungen ist immer die Paralellschaltung der Innenwiderstände des Messgerätes zur mV-Quelle.

Die vorgeschlagenen 10 MegOhm pro Volt bedeuten dann für einen Messbereich von 10 mV ein hundertstel des Widerstandes, also immer noch 100 kOhm.

Ich sehe eine Möglichkeit in der Verwendung eines FET-OP-AMP mit ausgesuchten Widerständen als Präzisionsgleichspannungsverstärker und Vorstufe für dein Messgerät.
Die Frage ist natürlich: auf welchem Potential spielt sich das ab und welche Spannungsamplitude kann dort beim Abgleichen entstehen ?

Kannst du den Schaltungsteil mit dem Abgleichbereich mal posten oder wenigstens etwas beschreiben ?

Sviel erst mal aus GR
Lothar Gutjahr bestätigt:Senneca hatte recht. Wir haben nicht zu wenig Zeit, sondern vergeuden zu viel.
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Neuer Beitragvon oc-rock am Dienstag 2. Mai 2006, 10:52

Mmh hab mir die Angaben meines Spannungsprüfers nochmal angesehen und festgestellt das ich da wohl was falsch vertanden hab. Er hat bei 10mV eine Abweichung von insgesammt nur 0,3mV, also ausreichend genau.

Das einzige Problem ist also der Innenwiderstand des Spannungsprüfers. Gefordert sind ja diese 100kOhm, meiner hat jedoch um einiges mehr, 30MOhm in dem Bereich.

Die Spannung wird in einer Darlington Vertärkerstufe abgegriffen, poste später mal noch den Schaltplan.

Ist das ein problem wenn der Innenwiderstrand "besser" als gefordert ist?
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Neuer Beitragvon Erfinderlein am Dienstag 2. Mai 2006, 17:47

Nein im Gegenteil. Das ist gut, dann kannst du ja loslegen.

LG aus GR
Lothar Gutjahr bestätigt:Senneca hatte recht. Wir haben nicht zu wenig Zeit, sondern vergeuden zu viel.
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Neuer Beitragvon Elk am Dienstag 2. Mai 2006, 19:48

Willst du den Ruhestrom der Endstufen mittels Spannungsabfall der Emitterwiderstände messen? Wenn ja, dann ist der Innenwiderstand des Meßgerätes nicht sooo wichtig, weil diese Emitterwiderstände sehr niederohmig sind (<1 Ohm).

Präzise sollte das Instrument aber schon sein. Ansonsten gilt: lieber nen Millivolt weniger als zuviel.
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Neuer Beitragvon oc-rock am Dienstag 2. Mai 2006, 21:51

Das mit dem Schaltplan posten wird wohl nichts, hab ihn nur ausgedruckt.

Die Messpunkte liegen an den Emittern der Transistoren die mit nem 0,22Ohm Widerstand mit dem Ausgang verbunden sind. Das dürfte also hinkommen Elk.

Werd das ganze mal ausprobieren. Dazu brauch ich aber erstmal die Endstufe. Denk mal das sie morgen kommt.

Denk aber schon das das mit dem Messgerät hinhaut.

Danke für die Tips
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Neuer Beitragvon Elk am Donnerstag 4. Mai 2006, 11:33

Noch n'Tipp zur Ruhestromeinstellung:

Der Ruhestrom ist beim kalten Gerät einiges höher. Also vergleiche die Messungen im kalten und warmen Zustand.

Drehe sehr vorsichtig am Poti, denn ein zu hoher Ruhestrom kann für die Endstufen tötlich sein!

Solltest du den Ruhestrom zu niedrig einstellen, dann geht zwar nichts kaputt, aber der Verstärker kann bei niedrigen Lautstärken verzerren. Also lieber nen Millivolt zuwenig als zuviel.
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Neuer Beitragvon Stromus am Donnerstag 4. Mai 2006, 13:33

Umgekehrt: der Ruhestrom steigt mit der Temperatur.

Drehe sehr vorsichtig am Poti, denn ein zu hoher Ruhestrom kann für die Endstufen tötlich sein


warum?

Solltest du den Ruhestrom zu niedrig einstellen, dann geht zwar nichts kaputt, aber der Verstärker kann bei niedrigen Lautstärken verzerren. Also lieber nen Millivolt zuwenig als zuviel


warum?
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Neuer Beitragvon Elk am Samstag 6. Mai 2006, 09:09

Umgekehrt: der Ruhestrom steigt mit der Temperatur.
Ups! Sorry, hast natürlich recht.
Und eben aus diesem Grund ist ein zu hoher Ruhestrom gefährlich.

Bei zu wenig Ruhestrom können Verzerrungen auftreten, weil der Arbeitspunkt des Transistor nicht im "idealen" Bereich liegt.
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Neuer Beitragvon Stromus am Samstag 6. Mai 2006, 10:23

Noch nicht ganz. Ein hoher Ruhestrom bleibt ungefährlich o lange die maximale Verlustleistung nicht überschritten wird.
Der Ruhestrom ist zu dem um einiges kleiner als der Laststrom bei Ansteuerung.
Diese Schaltungsart (Kollektorschaltung = Emitterfolger) reglet sich bezüglich Temperatur selbst aus:

Steigt die T° => Ube nimmt ab => Ib steigt => Ic steigt => Spannungsabfall auf dem Emitterwiderstand bzw. Last steigt => Spannungsabfall wirkt Ib entgegen => Ib sinkt => Ic sinkt.
Das nennt sich Stromgegenkopplung.

Bei zu wenig Ruhestrom können Verzerrungen auftreten, weil der Arbeitspunkt des Transistor nicht im "idealen" Bereich liegt.


Das nennt sich Übernahmeverzerrungen, weil bevor der Transistor öffnet die Eingangskennlinie gefahren werden muss = Ube im Krümmungsbereich => die Ausgangsspannung bleibt NULL im Übergangsbereich positive-zu-negative Halbwelle und umgekehrt.
Das war in Deiner Formulierung noch halbwegs korrekt bis auf den Widerspruch mit:

Solltest du den Ruhestrom zu niedrig einstellen, dann geht zwar nichts kaputt, aber der Verstärker kann bei niedrigen Lautstärken verzerren. Also lieber nen Millivolt zuwenig als zuviel.


zu kleiner Ruhestrom bedeutet eben ein Millivolt zu wenig. Warum dann ein lieber Millivolt zu wenig, wenn Du einen größeren Kollktorstrom haben willst? Versthst Du was ich meine?
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Neuer Beitragvon Elk am Montag 15. Mai 2006, 17:16

Sorry dass ich erst jetzt antworte. Zuerst hatte ich beruflich viel zu tun (hab momentan auch sehr unterschiedliche Arbeitszeiten), und die letzten paar Tage war ich mit Fieber im Bett.


Dass die Emitterwiderstände zur Stromgegenkopplung dienen, ist mir schon klar. Aber allmächtig sind sie nicht.
Ein hoher Ruhestrom bleibt ungefährlich o lange die maximale Verlustleistung nicht überschritten wird.
Ja, auch das ist klar. Aber glaube mir, das Übersteigen der maximalen Verlustleistung geht schneller als du glaubst. Desshalb schrieb ich den Tipp, "vorsichtig" am Poti zu drehen.


Warum dann ein lieber Millivolt zu wenig, wenn Du einen größeren Kollktorstrom haben willst? Versthst Du was ich meine?
Sorry, aber ich glaube du hast mich mißverstanden: meine Aussage "einen Millivolt weniger" bezog sich auf die Anfangsfrage des Fragestellers über die Genauigkeit. Sollte er sich nämlich nicht sicher sein, dann ist es besser einen Millivolt weniger einzustellen, als einen zuviel. Also lieber eine Verzerrung in Kauf nehmen, als eine Überlastung der Endstufen.
In der Praxis wird die Endstufe aber weder bei 9 anstatt 10mV hörbare Verzerrungen aufweisen, noch bei 11 anstatt 10mV überlasten. Die Tendenz zu ersterem ist mir persönlich aber sympatischer.
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Neuer Beitragvon oc-rock am Montag 15. Mai 2006, 19:32

Hallo

hab hier ja eine rechte diskussion enfacht :)


hab meine Endtufe eingestellt. der eine Kanal war bei 10,3mV der andere bei 12,5. die 10,3 hab ich gelassen und den anderen auch auf 10,3 eingestellt.


Denk mal das dürfte so hinhauen.

Bin auf jeden Fall voll zufrieden. Ein viel wärmerer Klang als so ein AV-Receiver.
oc-rock
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Neuer Beitragvon Stromus am Montag 15. Mai 2006, 19:58

Ja, auch das ist klar. Aber glaube mir, das Übersteigen der maximalen Verlustleistung geht schneller als du glaubst.


...als ich glaube? Glaubst Du ich bin hier mit Glaube ausgestattet?

Wie viele Endstufen hast Du schon dimensioniert? Wenn Du gut bist führen wir die Übung durch.
Vor einiger Zeit habe ich versucht mit den Forenteilnehmern einen NF-Verstärker zu dimensionieren. Weil das wahrscheinlich zu viel wurde, haben die meisten aufgegeben. Ich schlage vor Du suchst Dir das Thema "NF-Verstärker" von Stromus aus und dann reden wir darüber was ich glaube und was nicht.[/url]
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Neuer Beitragvon selfman am Montag 15. Mai 2006, 20:04

@Elk
Mach Dir nichts draus.
Stromus ist heute mal wieder nicht gut drauf.

Ich habe Deine sicherlich vernünftigen Ratschläge verstanden und der Fragesteller sicher auch.

Gruß Selfman
Traue keinem Ding das du nicht selber vermurkst hast
selfman
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Neuer Beitragvon Stromus am Dienstag 16. Mai 2006, 07:26

Ich habe Deine sicherlich vernünftigen Ratschläge verstanden und der Fragesteller sicher auch


Meinst Du diese Art "vernünftiger" Ratschläge?:

Zitat:
Umgekehrt: der Ruhestrom steigt mit der Temperatur.
Ups! Sorry, hast natürlich recht.


Bist Du sicher das Du sie verstanden hast?
Stromus
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