Restwelligkeit Messen mit einem Oszilloskop

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Restwelligkeit Messen mit einem Oszilloskop

Neuer Beitragvon cipoint am Samstag 10. Juni 2006, 21:29

Hallo.

Heute habe ich das Netzteil "Manson 9400" bekommen.
Es ist nicht schlecht. Sowohl aussen als auch innen gute Verarbeitung. Alles funktionell gehalten. Ein kleines Manko hat es: Die Spannung bricht unter Last um 0,1 bis 0,5 Volt ein, obwohl die Netzteil-eigene Anzeige nur die eingestellte Spannung anzeigt. Der Lüfter läuft gleich an und ist etwas störend. Den werde ich mir später aber soweiso mal vornehmen und vielleicht gegen einen größeren und leiseren austauschen ...

Es handelt sich um ein Schaltnetzteil. Ich brauche es, um zwei bis vier Peltier zu betreiben. Das Peltier braucht eine geringe Restwelligkeit von maximal 15%.

1. Frage: Was bedeuten diese 15%? Darf die Spannung also um maximal 15% wärhend dem Betrieb schwanken?

Schaltnetzteile arbeiten ja mit einer hohen Frequenz. Ich glaube um die 100kHz.

2. Frage: Wie kann ich die Restwelligkeit messen? Ich habe noch ein uraltes russisches Oszilloskop rumliegen. Um die Restwelligkeit zu messen, sollte ich ja wissen, mit welcher Frequenz das Nt. schaltet, oder?

Die Restwelligkeit kann man notfalls ja mit einem großen Elko glätten. Bevor ich mir so einen teueren Elko kaufe, wollte ich sichergehen, dass ich ihn überhaupt brauche.

Herstellerseite mit technischen Daten von dem Netzteil: aufrufen
cipoint
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Neuer Beitragvon Zerleger am Sonntag 11. Juni 2006, 06:14

Also ich glaube dieser Wert könnte was darüber aussagen: Power factor correction >0.95 aber ich weiß es nicht genau...

Mit dem Oszilloskop müsste es sich theoretisch messen lassen. Aber so genau weiß ich nicht wie. Ich vermute, anschließen, auf kleine Spannung einstellen und die Linie so weit "runterdrehen" das sie zu sehen ist. Dann mal sehen was man sieht. ;-)

Keine Ahnung ob das so korrekt ist, mal abwarten was andere dazu sagen.
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Neuer Beitragvon gonimax am Sonntag 11. Juni 2006, 07:14

ich denk, der Einbruch der Spannung um ca. 0,1 bis 0,5 Volt ist normal, denn (fast) jedes Netzteil hat einen gewissen Arbeitsbereich bzw. -punkt, wo die Regel/Stabilisierungs-Bereiche optimal sind. Will damit sagen, dass netzteile in extreme Zustände verfallen koennen, betreffs Leerspannungs/Kurzschluss-Limit - mit Last fällt dann natürlich die Ausgangsspannung, sollte dann aber der im Gerät angezeigten Spannung uebereinstimmen.
Die 15% sind hier auf die Peltier-Elemente bezogen, will heissen, das Netzgerät wäre hier mehr als nur ausreichend, prinzipiell sind für Peltier-Elemente (mit den angegebenen Toleranzen) fast alle Netzteile geeignet, die ein Mindestmass an Stabilisierung integriert haben. 15% ist schon maechtig, eine Z-Diode mit i.V.m. einem Leistungstransistor sind hier wohl schon ausreichend.
Zur Restwelligkeit/Restbrumm: @Zerleger hat's schon getippelt. Eine Last anschliessen, OSZI ran. Bei DC-Eingang die Spannungslinie suchen, hier wird aber der Restbrumm schlecht sichtbar sein, es sei denn, man kann, wie bei Digital-OSZI, in den Bereich hineinzoomen/auflösen. Besser AC-Bereich wählen (mV-Bereich), dann dürften bei sehr guten Netzteilen nur Minimal-Spitzen sichtbar werden, so ca. < 2mV bis 5mV.
Alternativ würde es auch mit einem empfindlichen (mV) NF-Signal-Verfolger funzen... der hoerbare Brumm wuerde auf die Güte der Siebung schliessen lassen. Aber für die Anwendung mit Peltier-Elementen ist das alles irrelevant.
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Peltierchen

Neuer Beitragvon Erfinderlein am Sonntag 11. Juni 2006, 07:24

Hallo,

die Restwelligkeit in plattdeutsch auch ripple genannt, bezieht sich auf die Restanteile der zu Grunde liegenden Wechselspannung. Um den Angaben des Herstellers der "Peltiere" gerecht zu werden musst du das unter Last messen.

Dein Oszi hat an jedem Kanal einen Schalter AC - aus- DC . Die Ausposition fehlt bei manchen Herstellern, ist aber egal, du schaltest auf AC und führst die zu messende Spannung dem Gleichspannungsverstärker dadurch über einen Kondensator zu.
Das bewirkt, dass die horizontale Position deines Strahles nicht durch Gleichspannung in der Höhe verschoben wird.

Somit kannst du an den 12 Volt ohne weiteres mit dem Spannungsbereich 0,5 Volt pro Kästchen oder kleiner arbeiten um den ripple der etwa bei 0,1 bis 0,3 Volt liegen dürfte sichtbar zu machen. Bei dieser Gelegenheit kannst du auch gleich die Frequenz des Netzteiles sehen.

Deine 15% wären bei 12 Volt immerhin 1,8 Volt und diese sollten bei diesem Netzteil nicht vorkommen.

Um nicht Mist zu messen, musst das Oszi kalibrieren, indem du zum Beispiel falls vorhanden die eingebaute Kalibrierspannung nimmst und dann mittels der variablen Verstärkungseinstellung auf ein oder mehrere Kästchen einstellst und das für die Messung zu Grunde legst. Bei teureren Oszis braucht man nur nach einer Seite drehen, wo "cal" steht. Würde aber wenn die Kiste schon länger nicht mehr fachmännisch genutz wurde in jedem Fall eine bekannte kleine Spannung zur Gegenkontrolle messen. Wenn du eine Batterie nimmst, musst du den Kanal vorrübergehend auf DC stellen um die Gleichspannung messen zu können.

Für die Frequenz gilt das gleiche entsprechend für die variable Verstellung der Zeitbasis, was du mit einer kleinen Spannungseinstellung schon mit dem 50 Herz-Brumm aus der Luft oder in der Nähe eines Netzkabels einstellen kannst.

Wenn du mit dem Oszi schon mal gearbeitet hast, sollte das reichen.

Aber nicht vergessen, das oder die Peltiere mit einem Kühlkörper zu versehen um die anfallende Wärme abzuführen. Ohne wird das maximale delta T schnell erreicht und die können Schaden nehmen.

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Neuer Beitragvon gonimax am Sonntag 11. Juni 2006, 08:10

tschuldigng @Erfinderlein, Dein Beitrag ist super, und auch korrekt, sehr ausführlich, aber zu:

Zitat: "Deine 15% wären bei 12 Volt immerhin 1,8 Volt und diese sollten bei diesem Netzteil nicht vorkommen..."

.... bezog das @cipoint nicht auf die Toleranzangaben der peltier-Elemente ? oder hab ich was falsch verstanden

aber es bezieht sich bestimmt auf die Brauchbarkeit eine Netztteils, gell ? :)
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Neuer Beitragvon Erfinderlein am Sonntag 11. Juni 2006, 11:55

He was heisst do gell ?

kommsch aussem badische ? Wirsch doch net en Schwoob sei ?

Was den ripple anbelangt, meint man damit die Restwelligkeit der Stromversorgung und somit deffinitiv den genannten Prozentsatz auf die Gleichspannung bezogen und zwar als Einbrüche in deren eingestellten Wert.
Nehme mal als Beispiel eine ungesiebte Gleichspannung, dann hast du 100% ripple ( Restwelligkeit ) Im Falle der Siebung mittels zu kleinem C hast du dann unter Last die schräg nach unten zeigenden Entladekurvenanteile welche mit der nächsten Sinushalbwelle wieder ansteigen. Bei einer Einweggleichrichtung natürlich viel stärker, weil die Pausen der fehlenden anderen Halbwelle auch noch zu überbrücken sind. O.K. ?
Auf dem Oszi zeigt sich daher die Restwelligkeit wie eine verrundete Sägezahnspannung. Die 12 Volt habe ich nur mal als Rechenbeispiel verwendet.
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Neuer Beitragvon gonimax am Sonntag 11. Juni 2006, 12:21

hallo @Erfinderlein, neeee nix bade, und nix Schwoab *gg* nur a Sachse :lol: .... an manche Ausrücke gewöhnt man sich... Chats usw. *lach* ...das mit der Restwelligkeit geht scho kloar
gonimax
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