Belasteter Spannungsteiler

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Belasteter Spannungsteiler

Neuer Beitragvon ipta am Freitag 2. Februar 2007, 14:04

Moin Moin,

ich habe ein Problem mit folgender Aufgabe:

Die Basis eines Transistors wird über einen Spannungsteiler auf den eingangsseitigen Arbeitspunkt eingestellt.
Der Basisstrom soll 0,4 mA betragen, der Querstromfaktor 8, die Betriebsspannung beträgt 30 V.

Berechnen Sie Rv, Rq, alle Teilströme und den Eingangswiderstand der Transistorschaltung, wenn die Basisemeterspannung 0,72 V beträgt.


Ich würde jetzt so anfangen:

Iq = Il *q
Iq = 0,4mA * 8

wäre das soweit korrekt :?:
ipta
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Neuer Beitragvon Stromus am Freitag 2. Februar 2007, 18:43

Ja das ist korrekt! Die Erklärung liegt darin, dass wenn der Strom durch die Basis viel kleiner als der Querrstrom durch den Spannungsteiler ist, dann wird die eingestellte Spannung am Teiler durch die Belastung quasi nicht beeinflusst. Man wählt etwa das 10-fache des Basisstromes und gut ist :)

Weiter?
Stromus
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Neuer Beitragvon Martin67 am Freitag 2. Februar 2007, 20:28

Hallo,

auch ich stimme Deinen Anfang zu! Zur Vereinfachung, habe ich mal noch eine mögliches Schaltung eingefügt.

Bild

Iq=8*0,4mA =3,2mA

Rq=0,72V/3,2mA =225Ohm

IRv=9*0,4ma=3,6mA

Rv=(30V-0,72V)/3,6mA=8133Ohm

Jetzt zum Eingangswiderstand:
Der Eingangswiderstand berechnet sich zu Rv|| Rq||rbe
rbe(Bahnwiderstand der Basis-Emitterstrecke) kann berechnet werden mit folgender Formel UT/IB

UT =T*k/(m*q0)
m=Koeffizient des Leitungsmechanismus. Bei Silizium 0,7 sonst 1
k=Boltzmannkonstante=1,38*10^-23 VAs/K
q0=Elementarladung =1,602*10^-19 As
T=300K (etwa Raumtemperatur)

Damit erhält man für Silizium als Halbleiter ca 40mV für UT

rbe=40mV/0,4ma=100Ohm

Damit erhältst Du den Eingangswiderstand Rv||Rq||rbe =68,6Ohm.
Deine Frage sollte damit beantwortet sein.
_____________________________________________________
Jedoch bietet sich mir hier die Gelegenheit rbe=UT/IB nach Shockley zu beweisen!
Allgemein gilt nach Shockley für den Durchlassstrom eines Halbleiterübergangs die Beziehung für I=Is*(e^(U/UT)-1)
I=IB (0,4mA)
Is=Sättigungssperrstrom
U=Durchlassspannung in unserem Fall 0,72V
UT=Temperaturspannung.

Um jetzt den differentiellen Widerstand zu erhalten bilden wir die Ableitung von obiger Formel und erhalten di/du=e^(U/UT)*Is/UT
Is lässt sich aus den statischen Arbeitspunktparametern durch Umstellung der Shockleyformel folgendermaßen berechnen:
Is=I/(e^(U/UT)-1) Der Term e^(U/UT) ist sehr viel größer als 1 deshalb können wir -1 in der Formel vernachlässigen und erhalten
Is=I/e^(U/UT). Setzen wir diese Gleichung in unsere Ableitung ein erhalten wir di/du=e^(U/UT)*I/(e^(U/UT)*UT).

Vereinfacht: di/du=I/UT Um jetzt auf rbe (du/di) zu kommen, bilden wir einfach den Kehrwert und erhalten rbe=UT/I

Da I=IB gilt: rbe=UT/IB


Gruß

Martin
Zuletzt geändert von Martin67 am Freitag 2. Februar 2007, 20:39, insgesamt 1-mal geändert.
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Neuer Beitragvon ipta am Freitag 2. Februar 2007, 20:36

Ersteinmal danke für deine ausführliche Erklärung. :)

Allerdings hätte ich da noch eine Frage, müsste Rq nicht paralell zu Rl sein...und nicht zu Rv :?:
So haben wir das jedenfalls in der Schule gemacht :?
ipta
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Neuer Beitragvon ipta am Freitag 2. Februar 2007, 20:39

Ach ja und eine Frage hätte ich noch , wie geanu ist die Basisemitterspannung definiert?Sprich wo liegt sie an?
ipta
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Neuer Beitragvon Martin67 am Freitag 2. Februar 2007, 21:07

Hallo ipta,

zu Deiner zweiten Frage sollte Dir eigentlich folgendes Bild die Antwort liefern. Also liegt UBE direkt an Rq.
Bild

Zu 1. Betrachte den Eingangswiderstand vom Anschluss ue und setze weiterhin den Innenwiderstand von V1 (Ideal) auf 0. Dann kannst Du V1 gedanklich überbrücken. Wenn Du jetzt das Ersatzschaltbild betrachtest erkennst Du deutlich die Parallelschaltung Rq||Rv||rbe.
Bild



Genau genommen wirkt sich RA (beinhaltet RL) sowie die Rückwirkung (dUBE/dUCE) einesTransistors ebenfalls auf den dynamischen Eingangswiderstand aus. Aber diese sind in der Regel vernachlässigbar und würden den Rahmen sprengen. Deshalb prüfe bitte nochmals Deine Abhängigkeiten, die Ihr in der Schule habt.

Gruß

Martin
Zuletzt geändert von Martin67 am Freitag 2. Februar 2007, 21:39, insgesamt 1-mal geändert.
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Neuer Beitragvon Martin67 am Freitag 2. Februar 2007, 21:36

Edit Fehler beim Beitrag vorher! Quote anstatt Edit betätigt :D

Gelöscht!

Nochmals

Grüßle

Martin
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Neuer Beitragvon Stromus am Samstag 3. Februar 2007, 16:47

Jetzt wären noch folgende Sachen interessant:

1. Welchen Ausgangswiderstand sollte eine vorgeschaltete Stufe besitzten, damit der Eingangswiderstand des Transistors diese Stufe nicht belastet?
2. Unter der Annahme, dass diese Schaltung als Emitterschaltung eingesetzt wird, welche Spannungsverstärkung besitzt sie?
3. Welche Nachteile weist diese Schaltung auf?

Martin vielen Dank für Schockley!
Stromus
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Neuer Beitragvon ipta am Montag 5. Februar 2007, 16:32

Cool.

Vielen dank für die schnelle und ausführliche Hilfe :) :) :)
ipta
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