Vollwellenelektronik abgefackelt...

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Vollwellenelektronik abgefackelt...

Neuer Beitragvon Muling am Samstag 24. November 2007, 20:57

Hi,

Ich bin neu hier im Forum, deshalb mal ein hallo an alle :D

So, ich hab folgendes Problem, ich hoffe dass ich hier richtig bin...

Ich hab neulich mit meiner Proxxon Micromot für 230V gearbeitet, das ist auf einmal die Sicherung durchgeknallt... -> Gerät kaputt.

Dabei ist die Vollwellenelektronik für die Drehzalsteuerung von 5'000-20'000 U/min über den Jordan gegangen...

Ich hab dann das Teil mal aufgeschraubt (da ich sowieso keine Garantie mehr habe).
Da ist mir aufgefallen dass die Leiterbahn zu einem Triac(?) (BTB16-600BW) abgeplatzt und verschmort ist...

Seid ihr so lieb, und guckt euch das mal an?

Ich hab ein Paar Fotos auf meinem Server hinterlegt, da sieht man das recht gut:
[/url]http://194.6.234.44/bauteile.JPG[url]
[/url]http://194.6.234.44/leiterbahnen.JPG[url]

Ich hab den Triac mal mit dem Ohmmeter gemessen, und von jedem zu jedem Beinchen ist voller Durchgang (0 Ohm) - Ist das normal?
Leider weiss ich nicht was ein Triac macht und wozu er gut ist... Ich werd mich mal diesbezüglich informieren.

Meint ihr ich müsste nur das Bauteil austauschen, und die Leiterbahnen wieder zusammenflicken, oder ist da eventuell mehr kaputt?

Der Motor ist übrigens ein 100 Watt DC.. Leider weiss ich nicht wieviel Volt.

Gruss, Muling

Edit: Wie kann ich die Links richtig darstellen?
Zuletzt geändert von Muling am Sonntag 25. November 2007, 04:52, insgesamt 1-mal geändert.
Muling
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Neuer Beitragvon anders am Sonntag 25. November 2007, 04:16

hab den Triac mal mit dem Ohmmeter gemessen, und von jedem zu jedem Beinchen ist voller Durchgang (0 Ohm) - Ist das normal?
Für einen kaputten Triac: Ja.

Allerdings varbschiedet sich ein Triac nicht von allein so feurig.
Da ist bestimmt mehr kaputt.
Vermutlich hat es an der Last (dem Motor) einen Kurzschluss gegeben, und daran sind zuerst die Dioden und dann der Triac, vielleicht auch alle gleichzeitig gestorben.

P.S.:
Ohne dass ich die Schaltung genau analysiert hätte:
Nach einer Vollwellensteuerung sieht mir das nicht aus.
Eher nach einer gewöhnlichen Phasenanschnittsteuerung, im Volksmund auch Dimmer genannt, mit darauffolgenden Gleichrichter.
anders
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Neuer Beitragvon Muling am Sonntag 25. November 2007, 04:26

Hi,

Danke für deine Antwort.

Dann kann ich das Teil wohl wegschmeissen?

Oder sollte ich einfach alle Bauteile auf der Platine auswechseln?
Es sind ja nicht übermässig viele...

Den Motor hab ich testweise einfach mal an eine kleine 12Volt Bleigel-Batterie angeschlossen, der Läuft noch.
Wäre ja schade drum.

Wie kann ich denn die Dioden ausmessen?
Ich bin bei der Fehlersuche bei selbst solch kleinen Platinen ziemlich schnell aufgeschmissen :?

Sollte so eine den Strom nicht nur in eine Richtung durchlassen? Ich hab wiedermal mit dem Widerstandsmessgerät gemessen, und egal wie ich das teil pole, es wird immer voller Durchgang angezeigt.

Oder hab ich dort einen Fehler in meiner Denkweise?

Wär schön wenn du mich etwas aufklären könntest :)

Edit: Ob es ne Vollwellenelektronik ist weiss ich nicht, das sagt jedenfalls die Proxxon-Webseite.

Zitat: "Leiser, durchzugskräftiger 100 W-DC-Spezialmotor. Geregelt mit Vollwellenelektronik von 5.000 - 20.000/Min."

Gruss, Muling
Muling
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Neuer Beitragvon anders am Sonntag 25. November 2007, 05:06

Wie kann ich denn die Dioden ausmessen?
Brauchst du nicht.
Das sind 1N4007 oder so und du kannst -und solltest- sie blindlings wegwerfen, sie kosten nur ein paar Cent.
Knips die Anschllussdrähte, auch die des Triac, einfach durch. Einzeln lassen sie sich besser auslöten.

Die kleine Diode ist wohl ein Diac und vermutlich noch ok.

Bevor du aber irgendetwas reparierst, du musst den schwarzen Belag aus Kupferoxid gründlich entfernen und die verdampften Leiterbahnen durch Drähte ersetzen, solltest du klären, warum es die Schaltung so zerrissen hat.

Wenn der Motor ok ist, kommt als Ursache für den Kurzschluss am ehesten ein Isolationsfehler seiner Zuleitung in Frage.
Vielleicht ist die Leitung eingequetscht worden oder ein abgespleisstes Litzendrähtchen hat einen anderen Leiter berührt.


P.S.:
100 W-DC-Spezialmotor. Geregelt mit Vollwellenelektronik von 5.000 - 20.000/Min."
Ok, Vollwellenphasenanschnit vs. Halbwellensteuerung .
Ist eigentlich selbstverständlich.
Wahrscheinlich kannst du auch einen billigen Baumarktdimmer nehmen.
Lediglich vor den Motor muss der Gleichrichter. Entweder ein käuflicher Brückengleichrichter B250C1000 oder so oder eben die Schaltung aus den vier 1N400x. (x = 4, 5, 6 oder 7)
anders
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Neuer Beitragvon Muling am Sonntag 25. November 2007, 14:29

Hallo,

Okay, jetzt bin ich schon etwas schlauer... - Danke dafür :)

Ich hab den Triac mal ausgelötet, ebenso die Dioden. Am Montag geh ich zum Elektronikladen und kauf mir neue.

Ich hab zwar noch einen Haufen 1N4007 hier rum liegen, aber ich traue denen lieber nicht. - Nicht das es mir wieder so nen Triac zerfetzt...

Zu dem Diac - Könnte ich den drinlassen? Laut wikipedia

http://de.wikipedia.org/wiki/Diac

sollten die Teile ja im hochohmigen Zustand einige MΩ haben.
Nun geht mein Multimeter bis 20 MΩ, jedoch zeigt es einen unendlichen Widerstand an...

Ich kann mir gut vorstellen dass es einen Kurzschluss auf der Platine gegeben hat, beim öffnen sind nämlich einige Metallspäne herausgefallen, die von vorigen Arbeiten stammten :?

Nun noch eine Frage an dich :)

Was ist das besondere an diesen Blockkondensatoren? (Das graue, blaue, und weisse "Kästchen" müssten doch sowas sein)

Ich kenne nur die Elektrolyt-und Keramikkondensatoren...

Noch was, mit welcher Spannung läuft der Motor? - Etwa mit 230V Gleichstrom?

Auf jedendall schon mal danke für deine super Hilfe!

Gruss, Muling
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Neuer Beitragvon anders am Sonntag 25. November 2007, 16:14

Zu dem Diac - Könnte ich den drinlassen?
Ich schrieb ja schon, dass der wahrscheinlich ok ist. Dazu passt es, dass du keinen Durchgang misst.
Was ist das besondere an diesen Blockkondensatoren?
Eigentlich nichts.
Die Schaltung unterscheidet sich, wenn überhaupt, wohl kaum von einem billigen Dimmer. Nur dass bei denen etwas mehr zur Unterdrückung von Rundfunkstörungen getan wird.
Der große 220nF Kondensator dürfte dem Störschutz dienen und die beiden kleineren bilden zusammen mit den Widerständen und dem Diac die Triggerschaltung mit doppelter Zeitkonstante. Das ist alles Standard.

mit welcher Spannung läuft der Motor? - Etwa mit 230V Gleichstrom?
Ja. Permanentmagnete für das Feld sind kleiner und leichter als gleichstarke Elektromagnete und das ist bei einem handgeführten Werkzeug sicherlich ausschlaggebend. Daraus resultiert dann automatisch, dass es ein Gleichstrommotor ist.
Sicherlich hätte man den Gleichrichter leicht mit in das Motorgehäuse einbauen können, aber das wäre wohl zu einfach gewesen.
Dann hätte ja jeder Hinz&Kunz einfach einen Dimmer anschliessen können, statt eine Vollenwellenkrimskramssteuerung einzukaufen.
anders
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Neuer Beitragvon Muling am Sonntag 25. November 2007, 16:25

Hi,

Die Elektronik ist eigentlich im "selben" Gehäuse wie der Motor. Es ist nicht so wie bei vielen Proxxon-Maschienen, dass man ein externes Netzteil hat.

Oder meinst du nur den Gleichrichter und nicht die Drehzal-"Regelung"? - Dann könnte man ja einen Wechselstrom-Dimmer anklemmen...

Man schliesst die 230V ac direkt an das Maschinchen an...
Ich hab einfach mal ein Bild angehängt.

Wenn das dann aus irgenteinem Grund nicht klappen würde, hab ich wenigstens noch genug standard-billig dimmer zur auswahl...

Gruss, Muling
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Neuer Beitragvon Muling am Dienstag 27. November 2007, 19:53

Hallo,

Ich hab jetzt mal den Triac und die Dioden ersetzt (ausser den Diac).

Kann ich die schaltung testweise ohne Motor testen, und dann die Spannung am Ausgang messen?

Oder muss der Motor dran sein, damit es keinen kurzschluss gibt?

Ich halte das zwar für unwarscheinlich, allerdings weiss man ja nie :?

Gruss, Muling
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Neuer Beitragvon Muling am Dienstag 27. November 2007, 21:47

So,

Ich hab das Teil jetzt mal unter Spannung nachgemessen.

Es ergibt eine Ausgangsspanngung von etwa 200-230V dc, je nach Poti-Stellung.

Allerdings scheint das Trotzdem an dem Motor zu liegen. :cry:

Denn der raucht unter Spannung, und gibt eigenartige Geräusche von sich...

Naja, es war ein Versuch wert...

Danke trotzdem!

Gruss, Muling
Muling
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