Verständnissproblem zu Phasenanschnittsdimmer

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Verständnissproblem zu Phasenanschnittsdimmer

Neuer Beitragvon Flegmon am Freitag 4. April 2008, 09:34

Hallo Leute
Weiß jemand, wie das mit den Dioden D1 bis D4 funktioniert?
Sie sind dafür da um C1 und C2 bei jedem Nulldurchgang zu entladen.
Ich würde sagen, bei der positiven Halbwelle entladen sich die Kondensatoren über D2 & R4, bei der negativen Halbwelle über D1 und R3. Aber Wofür sind dann D3 und D4. Die sind ja jeweils in Sperrichtung gegen Masse geschaltet. Dann könnte man diese Verbindung doch auch komplett weg lassen,oder?

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Gruß Flegmon
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Flegmon
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Neuer Beitragvon anders am Freitag 4. April 2008, 10:40

Ich habe den Eindruck diese Schaltung hat jemand ohne jegliche Kenntnis der Materie gezeichnet.
Um eine Glühlampe zu dimmen, braucht man den auch noch falsch eingesetzten Brückengleichrichter nicht, das erledigt Triac und Diac schon. Der Einsatz des Gleichrichters ist sogar kontraproduktiv, weil er die Funktion von P verhindert. So werden lediglich R3, R4 beheizt.

Des weiteren ist die Parallelschaltung von C1 und C2 unsinnig. In der Praxis findet man zwischen ihnen einen Widerstand von einigen 10k, der das Regelverhalten (Hysterese) verbessert.

Die Störschutzbeschaltung C3,C4, R5 würde ich glatt als schwachsinnig bezeichnen.

Habe ich damit deine Prüfungsfrage gelöst ?
Zuletzt geändert von anders am Freitag 4. April 2008, 10:52, insgesamt 1-mal geändert.
anders
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Neuer Beitragvon Flegmon am Freitag 4. April 2008, 10:52

Ne, war aus eigenem Interrese.
Hier ist der ganze Link zur Schaltung:
http://www.elektronik-kompendium.de/pub ... asecnt.htm
Da ist ganau erklärt für was das ganze ist.
(Soll die Hysterese unterdrücken)
Hatte mit Artikeln aus dem ELKO eigentlich bisher immer gute Erfahrungen.

Gruß Flegmon
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Neuer Beitragvon anders am Freitag 4. April 2008, 10:59

Das ist dann wohl ein Aprilscherz.
Die übliche Schaltung ist in Bild 1.2 zu sehen. Die Kombination aus Diac und Triac gibts auch fertig.
anders
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Neuer Beitragvon Flegmon am Freitag 4. April 2008, 11:53

Das es diese Kombination aus Diac und Triac gibt steht auch im Text.
Die 2 Schaltung ist folgendermaßen begründet:

"Das Diodennetzwerk D1 bis D4 und die Umladewiderstände R3 und R4 sorgen dafür, dass der Timing-Kondensator C1 (und C2) mit jeder Zündung praktisch vollständig entladen wird, so dass auf jedenfall gleiche Anfangsbedingungen für das Aufladen herrschen. Dadurch werden Hystereseeffekte wirksam vermieden."

Zum Nachteil von 1.2 steht folgendes:
"Die übliche Zündspannung eines Diacs liegt etwa bei 32 V. Die Flusspannung, also die verbleibende Spannung über dem Diac, wenn der Strom in's Gate des Triac fliesst, beträgt etwa 24 V. Zum Zünden des Diac und des Triac gibt es einen Spannungshub von etwa 8 V und dies hat zur Folge, dass C1 nie ganz entladen werden kann. Das ist vor allem bei kleinem Stromflusswinkel problematisch. Diese Hysterese hat zur Folge, dass die Leistung an GL instabil ist und das äussert sich dadurch, dass schwach leuchtende Glühlampen leicht flackern."

Wobei ich diese Erklärung auch nicht ganz verstehe. Selbst wenn sich der Kondensator nicht ganz entladen kann, so müsste er sich doch jedes mal auf den gleichen Wert entladen, und somit gäbe es auch damit jedesmal die gleichen Startbedingungen. Somit würde nach meiner Überlegung keine Hysterese entstehen.

Da ich überhaupt keine Ahnung davon hab, weiß ich jetzt nicht so richtig, was ich glauben soll.

Gruß Flegmon
Flegmon
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Neuer Beitragvon anders am Freitag 4. April 2008, 16:31

Selbst wenn sich der Kondensator nicht ganz entladen kann, so müsste er sich doch jedes mal auf den gleichen Wert entladen, und somit gäbe es auch damit jedesmal die gleichen Startbedingungen. Somit würde nach meiner Überlegung keine Hysterese entstehen.
Das ist keine Hysterese bezüglich der Halbwellen des Wechselstroms, sondern bezüglich der Potistellung.
Die Erklärung ist folgendermassen:
Angenommen, man dreht aus der Stellung mit minimaler Leistung (Stromflusswinkel fast 0) das Poti etwas zurück, dann zündet der Diac nicht mehr, entlädt also den Kondensator nicht und also bleibt im Spannungsnulldurchgang eine etwas höhere Spannung im Kondensator zurück. Diese hat für die nun folgende Halbwelle(n) die falsche Polarität, sodass dort mit Sicherheit keine Zündung mehr erfolgt.
Man muss nun das Poti um einiges niederohmiger machen, damit die Zündspannung des Diac wieder erreicht wird und weil ab diesem Moment die Ladung des Kondensators mit falscher Polarität für die nächsten Halbwellen wieder kleiner ist, stellt sich sofort wieder ein relativ grosser Stromflusswinkel ein.
Durch Einführung der zweiten Zeitkonstante verringert man diesen Einfluss des Diac auf den eigentlichen Phasenschieber.

Aber wie immer gibt es auch dabei unerwünschte Nebenwirkungen:
Schlecht dimensionierte Schaltungen mit doppelter Zeitkonstante können eine andere lästige Eigenschaft, den "Flash at Turnoff" haben. Dabei gibt es kurz vor dem Verlöschen einen hellen Blitz, weil der Zündzeitpunkt zu weit, bis in die nächste Halbwelle, verschoben wird. Dieser Blitz kan auch durch einen plötzlichen Einbruch der Netzspannung hervorgerufen werden.

Beide Erscheinungen, Hysterese und der Blitz beim Verlöschen, sind in gegensätzlicher Weise miteinander verknüpft.

Ich habe übrigens gerade mal nachgeschaut: Diese Schaltung zwecks Hysteresevermeidung mittels einer Diode den Zündkondensator im Spannungsnulldurchgang zu entladen, gab es schon vor den Triacs, zur Zeit der Thyristoren. Da war sie aber, weil man nur eine Diode brauchte, noch übersichtlicher.
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anders
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Neuer Beitragvon Flegmon am Freitag 4. April 2008, 16:44

Achso. Jetzt ist es klar.

Danke dir.
Flegmon
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