Ist das ein gutes USB-Speicheroszilloskop?

Alle allgemeinen Themen zu Elektronik und Elektro

Alle allgemeinen Themen zu Elektronik und Elektro

Moderator: Moderatorengruppe

Ist das ein gutes USB-Speicheroszilloskop?

Neuer Beitragvon Reaper27374 am Montag 7. April 2008, 12:08

Guten Tag,
ich möchte mir gerne ein USB-Oszilloskop zulegen.
Ich habe da auch schon etwas gefunden:

1. DS2100-USB
2. POSCOPE Basic

Was meint ihr dazu? Welches würdet ihr nehmen oder habt ihr noch Alternativen?

Vielen Dank

MfG
Reaper27374
Eigene Homepage: www.radio-porrmann.com
Reaper27374
Threadstarter
32516
Bronze Mitglied
 
Beiträge: 106
Registriert: Mittwoch 4. April 2007, 13:00
Wohnort: Westoverledingen

Neuer Beitragvon Flegmon am Montag 7. April 2008, 18:58

Bist du dir sicher, das es unbedingt ein USB Oszi sein muss?
Ich wollte mir vor einiger Zeit auch mal eins kaufen, nach langem nachlesen, hab ich mich dann für ein "normales" entschieden. Bei einem USB Oszi zahlst du mindestens das doppelte für die gleiche Leistung.
Kleiner Tipp:
Die USB Oszi's sehen zwar immer toll aus, wenn man die Equivalent
Sample Rate betrachtet, bei Realtime siehts dann schon wieder schlecht aus. Deine Sampelrate muss 10 mal höher sein, als das Signal, was du betrachten willst.
Flegmon
32526
Bronze Mitglied
 
Beiträge: 37
Registriert: Montag 7. Januar 2008, 17:12

Neuer Beitragvon Reaper27374 am Montag 7. April 2008, 19:50

Vielen Dank für deine Antwort!

Gibt es noch mehr Gründe, warum du ein normales Oszilloskop genommen hast? (aus reiner Interesse)

Das mit der Samplerate, die ist doch ganz okay.

Es steht bei ebay:
Abtastrate: bis zu 100 MS/s Real Time

Oder nicht?

Ich werde so oder so keine Signale messen die über 5 MHz gehen.

Was gibt es denn noch für Vorteile oder Nachteile?

Vielen Dank

Reaper27374
Eigene Homepage: www.radio-porrmann.com
Reaper27374
Threadstarter
32527
Bronze Mitglied
 
Beiträge: 106
Registriert: Mittwoch 4. April 2007, 13:00
Wohnort: Westoverledingen

Neuer Beitragvon anders am Montag 7. April 2008, 23:22

ch werde so oder so keine Signale messen die über 5 MHz gehen.
Du solltest dabei nicht vergessen, dass eine 5MHz-Rechteckschwingung sehr viel höhere Frequenzen beeinhaltet. Ganz besonders gilt das, wenn die Schwingung nicht symmetrisch ist, sondern vielleicht ein Nadelimpuls.

Wenn du nur Audio-Anwendungen oszillografieren willst, reichen 5MHz Bandbreite vielleicht (auch da nicht bei Klasse-D Endstufen), aber für die meisten anderen Anwendungen ist das zuwenig.
Die Angaben des ersten Angebots habe ich schon nach der ersten Zeile aufgehört zu lesen, sie sind unseriös.
Mit 100MHz Samplingrate kann man keine 50MHz Bandbreite erreichen, dort ist eine Nullstelle.
Ausserdem muss vor der Abtastschaltung noch ein analoger Tiefpass sein, der dafür sorgt, das wirklich keinerlei Anteile mit höherer Frequenz zum ADC gelangen, denn alles, was jenseits 50MHz liegt wird an dieser Frequenz gespiegelt. Ohne dieses Antialiasing-Filter kannst du auch gleich einen Knobelbecher nehmen.


Im Prinzip gilt das Gleiche auch für das zweite Angebot, nur dass 200kHz Samplingrate wirklich für alles ausser ein paar Spezialaufgaben, zu wenig ist. Da hilft auch der etwas höher auflösende ADC nicht viel.

Derartige Teile sind eigentlich nur dort sinnvoll, wo man ihre Fähigkeit zur Langzeitspeicherung nutzen kann.

Ausserdem solltest du bedenken, dass ein solches USB-Gerät vielleicht schon mit der nächsten oder übernächsten Windows-Generation nicht mehr funktioniert, weil es dann evtl. Softewareprobleme gibt.
Eine Aussage, dass auch Software für Linux zur Verfügung steht, habe ich bei beiden Angeboten nicht gefunden.

Um deine Frage "Welches würdet ihr nehmen" zu beantworten: Keines.
anders
32528
Moderator
 
Beiträge: 4686
Registriert: Freitag 28. Februar 2003, 13:46

Neuer Beitragvon Flegmon am Dienstag 8. April 2008, 12:09

100MS/s Realtime, ergibt einen abtastbaren Sinus mit 10Mhz(10 Sampelpunkte pro Periode). Das gilt aber nur für den Sinus. Andere Signale enthalten sogenante Oberwellen(Fourier transformation). Da sind dann schnellere Sinusse überlagert. Pi mal Daumen kann man sagen, das man für ein Rechteck die Sampelrate nochmals durch 10-20 Teilen muss, um es korrekt dastellen zu können.
=>10Mhz/20=500Khz. D.h. du kannst dieses Oszi nur für Audioanwendungen nehmen. Sobald es digital wird, kannst du es vergessen. Das Alieasing, was von anders angesprochen wurde, verfälscht dir dein Signal, wenn das Signal zu schnell ist. Dabei kann dann alles mögliche rauskommen.
Ich hab mir nen Rigol mit 1GS/s Realtime geholt, das ergibt einen abtastbaren Sinus mit 100Mhz oder ein Rechteck mit 5-10Mhz.
Das kostet 800 Euro bei Sky-Messtechnik. Ist natürlich nicht mit nem Agilent oder so zu vergleichen, für Bastlerzwecke aber allemal mehr als ausreichend
Flegmon
32531
Bronze Mitglied
 
Beiträge: 37
Registriert: Montag 7. Januar 2008, 17:12

Neuer Beitragvon Reaper27374 am Dienstag 8. April 2008, 13:26

Vielen Dank an euch!

Aber ich habe hier ein analoges Oszilloskop und das Gerät hat eine Abtastrate von 20MS/s bei gleichem Preis.

Hier das analoge Gerät

Wie teuer sind denn die analogen Geräte mit höherer Abtastrate?

Ich meine lohnt es sich wirklich nicht sich ein digitales Oszilloskop anzuschaffen?

Es ist auchnur für den Hobbybereich und möchte daher nicht so viel Geld ausgeben. Bis 300€ und da ist dann auch schon die Grenze :-/ Aber lieber wäre mir eigentlich digital, da ich die Daten dann viel besser auswerten und verwalten kann etc.

Wenn ich das Oszilloskop transportieren will, brauche ich nur die Box mit Prüfspitze und einen USB-Stick den ich so oder so immer dabei habe.

Vielen Dank nochmal!
Eigene Homepage: www.radio-porrmann.com
Reaper27374
Threadstarter
32532
Bronze Mitglied
 
Beiträge: 106
Registriert: Mittwoch 4. April 2007, 13:00
Wohnort: Westoverledingen

Neuer Beitragvon Flegmon am Dienstag 8. April 2008, 14:14

Mit nem Analogen kannst halt keine Singelshots machen.
Wenn du nur periodische Signale hast, ist das egal. Wenn du dir aber irgendwelche nichtperiodischen Störungen anschauen willst, oder was im Digitalbereich machen willst, brauchst du den Singelshot umbedingt. Kommt halt auf deine Anwendung an.
Für 300 gibts glaub Rigols mit 25Mhz(Sinus Signale).
Um analoge Geräte hab ich mich nie gekümmert, da mir immer klar war, das ich nen Digitales brauche.
Zwischen 10 Mhz die dein USB Teil leisten kann und den 25 Mhz vom Rigol ist dann auch kein so großer unterschied mehr. Da kannst dir dann doch überlegen, ev. das USB teil zu nehmen.
Flegmon
32533
Bronze Mitglied
 
Beiträge: 37
Registriert: Montag 7. Januar 2008, 17:12

Neuer Beitragvon anders am Dienstag 8. April 2008, 14:14

Das ist kein analoges Scope sondern ebenfalls ein digitales.
anders
32534
Moderator
 
Beiträge: 4686
Registriert: Freitag 28. Februar 2003, 13:46

Neuer Beitragvon Reaper27374 am Dienstag 8. April 2008, 16:05

Okay, vielleicht hast du Recht, könnte doch ein digitales Oszi sein :oops:

@Flegmon
Kannst du vielleicht einen Link posten? Von dem Rigol?

Ich denke auch, das ich IMHO ein USB-Oszilloskop besser gebrauchen kann.

Was sagt ihr denn zu der Speichertiefe? Sind die 2x 32kB ausreichend?

Vielen Dank!!

MfG
Eigene Homepage: www.radio-porrmann.com
Reaper27374
Threadstarter
32538
Bronze Mitglied
 
Beiträge: 106
Registriert: Mittwoch 4. April 2007, 13:00
Wohnort: Westoverledingen

Neuer Beitragvon Flegmon am Dienstag 8. April 2008, 17:45

So bitte sehr:
http://www.sky-messtechnik.de/html/rigol.htm

Die Preise gibts auf anfrage(die antworten aber schnell).
Flegmon
32540
Bronze Mitglied
 
Beiträge: 37
Registriert: Montag 7. Januar 2008, 17:12

Neuer Beitragvon Reaper27374 am Dienstag 8. April 2008, 18:34

Ja vielen Dank soweit!

Gibt es an dem Gerät einen Haken? (gegenüber dem DS2100-USB)

Ich glaub ich muss mich da noch mal ein bisschen reinlesen bevor ich mir so ein Ding hole :?

Ich möchte aber gerne was über die Speichertiefe und der Auflösung erfahren. Was genau bedeutet 32kb Speichertiefe und 8Bit Auflösung?

Welche Werte sind gut und welche akzeptabel?
Eigene Homepage: www.radio-porrmann.com
Reaper27374
Threadstarter
32541
Bronze Mitglied
 
Beiträge: 106
Registriert: Mittwoch 4. April 2007, 13:00
Wohnort: Westoverledingen

Neuer Beitragvon Flegmon am Dienstag 8. April 2008, 21:09

8 bit Auflösung heißt, das ein Sampelpunkt mit 8 Bit dargestellt werden kann. D.h. die Voltangabe auf deinem Bildschirm ist in 256 diskrete Werte unterteilt. Der Wert(einer der 256 Punkte), der dem gemessenen Wert am nächsten kommt, wird auf dem Display angezeigt.
32kb speicher heißt, das du maximal 32kb speichern kannst. Wenn du 10 Sampelpunkte pro Periode hast und ein Sampelpunkt mit den schon erwähnten 8 Bit dargestellt wird, kannst du
32kb/(10*8) Perioden speichern. Mehr geht nicht.

Ich hab noch 2 Forendiskussionen wo das mit dem Oszi mehr als Ausführlich diskutiert wird. Da hab ich meine Info's her. Hab sie dir mal auf Rapid Share gestellt:
http://rapidshare.com/files/105955178/Forum.rar.html
Flegmon
32543
Bronze Mitglied
 
Beiträge: 37
Registriert: Montag 7. Januar 2008, 17:12

Neuer Beitragvon Reaper27374 am Donnerstag 10. April 2008, 08:23

Ahhh, vielen Dank!

Ich habe mir die beidenForenbeiträge durchgelesen! Ist sehr informativ :)

Aber das Gerät ist doch am PC angeschlossen, ist die Speichertiefe da nicht irrelevant, da die Daten von dem DSO gleich zum PC geschickt werden?

Aber was genau hat das mit den Samplepunkten auf sich? Kann ich da nur eine bestimmte Zeit aufnehmen oder wie genau läuft das?

Sorry für die komischen Fragen, aber ich habe noch keine Ahnung von DSOs :oops:
Eigene Homepage: www.radio-porrmann.com
Reaper27374
Threadstarter
32550
Bronze Mitglied
 
Beiträge: 106
Registriert: Mittwoch 4. April 2007, 13:00
Wohnort: Westoverledingen

Neuer Beitragvon Flegmon am Donnerstag 10. April 2008, 08:46

Wie das mit der Speichertiefe beim USB Oszi ist, weiß ich nicht. Wie gesagt, hab mich darum nie gekümmert.

Deine Frage mit den Sampelpunkten hab ich nicht ganz verstanden.
Ich versuch es einfach nochmal ausführlich zu erklären:
Angenommen, du hast eine Skalierung von 5V gewählt und dein Oszi hat 10 Kästchen auf der Volt Achse(Y-Achse). So wird dieser bereich von 50V in 256 Punkte geteilt. 1 Punkt entspricht dann 200 mV. Das ist deine maximale auflösung. Wenn du jetzt nen Signal mit 101 mV hast, rundet das Oszi das zu 200 mV auf. Glingt jetzt sehr ungenau, aber wenn du mit der Skalierung runter geht, z.B auf 100mV dann ergeben die 10 Kästen auf der V-Achse insgesamt 1V. Mit nen Auflösung von 8 Bit wäre die genauigkeit eines Messpunktes dann 1V/256 also sehr genau. Das heist, wenn du es genau haben willst, musst du halt in einen kleineren Messbereich.
Falls dich das thema interresiert, such mal nach Analog-Digital Wandlern(Google, Wikipedia......)

Was du mit der Zeit gemeint hast, sind einfach die MS/s. So viel Bildpunkte kann das Oszi in einer Sekunde aufnehmen und nicht mehr. Und wenn das Signal zu schnell ist, wird halt ein falsches Signal angezeigt, da es das oszi nicht richtig "erkennt".

Hoffe das hat deine Frage beantwortet.

Gruß Flegmon
Flegmon
32551
Bronze Mitglied
 
Beiträge: 37
Registriert: Montag 7. Januar 2008, 17:12

Neuer Beitragvon Reaper27374 am Donnerstag 10. April 2008, 17:03

Hallo,
vielen Dank für diese genaue Erklärung. Besser geht es schon fast garnicht!

Aber die Frage bezog sich auf die Speicherung.

Ich mache es mal konkret jetzt:
Was genau gibt es für Unterschiede zwischen 32kB oder 1MB Speicher? Das Technische wurde ja schon erklärt, aber was genau sind die Auswirkungen oder Vorteile?

Sehen die Signale nicht so genau aus wie bei dem 1MB Speicher oder habe ich eine kürzere Speicherzeit oder wie?

Vielen Dank nochmal!!

MfG
Eigene Homepage: www.radio-porrmann.com
Reaper27374
Threadstarter
32554
Bronze Mitglied
 
Beiträge: 106
Registriert: Mittwoch 4. April 2007, 13:00
Wohnort: Westoverledingen

Nächste

Zurück zu Elektronik Allgemein

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 49 Gäste