Haltbarkeit Bleiackus

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Haltbarkeit Bleiackus

Neuer Beitragvon Drako am Mittwoch 18. Juni 2003, 18:33

Hi Leute!


ich hab ein Problem.. undzwar hab ich mir eine USV gekauft... dem Verkäufer hab ich vorher drauf angewiesen die Ackus vollständig zu entleeren (aus Transportgründen). Sooo... nun hab ich die USV hier und die Ackus sind (nach dem ersten vollständigen laden wohlbemerkt) scheinbar Defekt! (laut USV selbsttest)

Kann es sein das man Bleiackus nicht vollständig entleeren darf??
Oder anders: sind die nach dem entleeren im [Piep]??

Hat da jemand nen Tip für mich??




Gruss

Drako
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Neuer Beitragvon U-Werner am Donnerstag 19. Juni 2003, 05:31

Hallo Drako
Ich habe hier mal ein paar Zeilen aus einer Modellbau-Seite reinkopiert :
.....................................
Es gibt mehrere Arten wie man einen Bleiakku in die ewigen Jagdgründe schicken kann:
· Weite Entladung oder sogar Tiefentladung: Bei der Entladung entsteht Bleisulfat an den Elektroden. Dieses setzt zum einen die wirksame Plattenoberfläche zu und zum anderen hat es ein größeres Volumen als das normale Blei. Bei einer Tiefentladung wird der Volumenzuwachs so groß, dass die Bleiplatten regelrecht zerbröseln können. Durch den Volumenzuwachs riskiert man außerdem einen Kurzschluss.
· Ständiges Arbeiten mit einem halbvollen Bleiakku: Das Bleisulfat verkrustet mit der Zeit die ganzen Platten und die Kapazität sinkt langsam ab. Nur durch Extremmaßnahmen kann so ein Akku noch gerettet werden (ähnlich dem Pushen von NiCd Zellen).
· Überladung: Lädt man einen Bleiakku über die Ladeschlussspannung, so beginnt er zu gasen und verliert Wasser. Bei wartungsfreien Akkus kann sogar das Sicherheitsventil öffnen. Die Gasblasen reißen Bleioxydteilchen aus den Platten, was die Platten stark abnutzt und außerdem einen Schlamm am Boden bildet der zu Kurzschlüssen führen kann.
· Laden mit zu hohem Strom: Hier treten die gleichen Effekte wie bei der Überladung auf
Wie behandelt man nun einen Bleiakku richtig, damit er lange Zeit mit voller Kapazität seinen Dienst versieht ?
· Bei jeder möglichen Gelegenheit den Akku Volladen. Niemals einen Bleiakku entladen oder halbvoll herumstehen lassen.
· Lade nur bis maximal zur Ladeschlussspannung von 2,3 Volt pro Zelle. Bei einem 12 Volt Akku also 13,8 Volt
· Vorteilhaft ist ein Ladegerät mit gepulster Ladung da hier die Plattenbeläge besser entfernt werden.
· Dauerladung (Akku hängt immer am Ladegerät) nur mit geringfügig erhöhter Ruhespannung (Ruhespannung 2,1 Volt, also mit ungefähr 2,2 Volt. Bei einem 12 Volt Akku mit 13,2 V)
Ein ideales Ladegerät für eine 12 Volt Bleibatterie hat eine konstante Ausgangsspannung von 13,8 bis 14 Volt und eine Strombegrenzung auf ca. 1/10 der Akkukapazität (z.B. für einen 7Ah Akku wird ein maximaler Ladestrom von 0,7 A verwendet). Wenn die Batterie voll wird, so sorgt die konstante Ausgangsspannung des Laders automatisch für eine Abnahme des Ladestroms.
So eine Konstantspannung lässt sich von Elektronikbastlern sehr einfach selbst herstellen (z.B. mit einem L200 Regler-IC). Diesen IC könnte man dann in eines diese Autobatterie-Foltergeräte einbauen um es zu einem guten Ladegerät zu machen
....................................


Der Anbieter Deiner USV hätte Dich darauf aufmerksam machen müssen, das Bleiakkus das gar nicht gerne haben wenn sie Tiefentladen werden und Deinem Wunsch nicht entsprechen dürfen! Ich würden Ihn mal darauf hin ansprechen.

Gruß - Uwe
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U-Werner
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Neuer Beitragvon Drako am Donnerstag 19. Juni 2003, 09:58

ouha... dann hab ich jetzt wohl ein riesen Problem :(
Danke erstmal für die aufklärung... meinst da kann man noch was machen?? Oder sind die jetzt Sondermüll?



Gruss

Drako
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Neuer Beitragvon U-Werner am Donnerstag 19. Juni 2003, 10:17

Du kannst es ja noch mal nach den Angaben des Kollegen mit einem Externen Ladegerät probieren. Vielleicht kriegst Du sie ja noch wieder einigermaßen hin ?! Aber eine USV soll ja der Sicherheit dienen, da hätte ich mit so „angeknacksten“ Akkus irgendwie kein gutes Gefühl. Versuch erstmal die Dinger umzutauschen, dann kannst Du ja immer noch weitersehen ! Toi Toi Toi .

Und tschüß - Uwe
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Neuer Beitragvon Drako am Donnerstag 19. Juni 2003, 10:37

hm... nagut, dann sind sie jetzt wohl doch Sondermüll... weil hab sie gebraucht und ohne Garantie gekauft...


trotzdem danke erstmal! :)
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Neuer Beitragvon anders am Freitag 20. Juni 2003, 14:02

Du solltest den Akku noch nicht in die Tonne hauen.
Zweifellos ist er stark geschädigt, aber da das keine Rolle mehr spielt, könntest Du ihn mal ein paar Wochen am Ladegerät lassen. (Spannungsbegrenzt auf 14V natürlich - 2,33V * 6 Zellen)
Manche tiefentladenen bekrabbeln sich dann wieder erstaunlich gut, nehmen aber an Anfang fast keinen Strom an.
Die Hersteller nennen das Tiefentladefestigkeit und machen damit Werbung.


Außerdem kann es sein, daß Pfand drauf ist, da solltest Du mal Deinen Akkulieferanten fragen.
Es gibt nämlich seit etlicher Zeit eine Batterieverordnung, die vorschreibt, das die gewichtsabhängige oder pauschalierte Entsorgungsgebühr schon beim Kauf entrichtet wird. Wenn Du eine neue Autobatterie kaufst, bezahlst Du deutlich weniger, wenn Du die alte zurückgibst.
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Neuer Beitragvon Drako am Freitag 20. Juni 2003, 14:14

hm... damit hätt ich ein Problem, ich könnt die Ackus NUR im gehäuse der USV laden... und da ich diese brauche... bzw. mich drauf verlassen wollte/muss ... UND ich kein derartiges ladegertät hab... kann ichs vergessen :-(


naja, Pfand... wie gesagt.... ist nicht von einem Händler.. sondern eher so von "Privat" nach "Privat" ;)


aber danke für die Tips!!!! Ich werd auf alle fälel in nächster zeit mal was derartiges versuchen... weil laut Hersteller angaben soll man die nicht länger als 2Monate "so herumliegen lassen".


wie müsst ich denn eigentlich solche Doppelpacks (bleiackus) laden? Das sind wie es aussieht zwei standart 12V zusammengeklebt, in reihe. Zu insgesamt eben 24V.
Ein 24V Netzteil hätt ich so rummliegen, nur wüsst ich ehrlich gesagt absolut nicht wie ich es nun anstelle dadraus etwas zu basteln um sie laden zu können...



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Neuer Beitragvon anders am Freitag 20. Juni 2003, 14:35

Vielleicht kannst Du den defekten Doppelpack mit einer Strippe zu dem in der USV befindlichen parallel schalten, und sie gemeinsam aufladen. Das dauert wie gesagt sehr sehr lange, da bei einem tiefentladenen Akku anfänglich kaum Strom fließt.

Das Problem beim Laden von gasdichten Bleiakkus überhaupt ist, daß man die Ladeendspannung recht genau einhalten muß. Ist sie zu niedrig, wird der Akku nicht voll, und ist sie zu hoch, verliert der Akku Wasser, das man nicht nachfüllen kann.
Die Ladeschaltung der USV weiß das und wird es hoffentlich richtig machen.
Wegen einer Strombegrenzung brauchst Du Dir keine Sorgen zu machen, da braucht die Ladeschaltung nur auf sich selbst aufzupassen, und das tut sie sowieso.
Worauf Du aber achten solltest: Das kein Kurzschluß entsteht, weil jemand eine Schere o.Ä. auf den Akku legt, oder weil die Isolation des Kabels an Blechkanten beschädigt wird. Soetwas hat nämlich ein gefährliches Feuerwerk zur Folge.
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Neuer Beitragvon Drako am Freitag 20. Juni 2003, 16:22

hm, okay, werd ich dann mal machen.


aber meine frage war jetzt mehr in richtung schaltung... was ich da bräuchte... weil wie gesagt, ich hab nen kleinen 24V Trafo :-\
und das USV gehäuse brauch ich... das kann ich momentan nicht zum laden benutzen... *mmmm
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Neuer Beitragvon anders am Dienstag 24. Juni 2003, 00:38

Da Du, wie ich schon schrieb, nur wenig Strom brauchst um die Akkus hochzupäppeln, geht das ganz gut, wenn Du sie parallelschaltest und dann an spannungsbegrenzte 14V anhängst.

Um diese 13,8....14V zu machen brauchtst Du als erstes ein ordentliches Digitalvoltmeter, damit Du sie sicher einstellen kannst.

Als Regler kannst Du dann einen ungekühlten LM7812 im TO-220 Gehause nehmen. Der wird möglicherweise etwas heiß, aber er hat intern eine Schutzschaltung und begrenzt so den Strom auf vielleicht 100...200mA.
Das Massebein des ICs (GND) kommt nicht direkt an Minus, sondern wird über einen einstellbaren Spannungsteiler zwischen Ausgang und Minus um etwa 2V angehoben. Dabei sollte der Widerstand zwischen Minus und Massebein nicht größer als 100...200 Ohm sein.

Zwischen Eingang und Ausgang des ICs kommt noch eine 1N400x Diode, K an Eingang (+24V), A an Ausgang (+14V). Sie soll verhindern, daß das IC durch evtl. Rückstrom beschädigt wird.

Zur Beruhigung der Nerven und eventueller Schwingungen kommen dann noch ganz nah am IC zwei 100nF Keramikkondensatoren von GND nach Ausgang und von GND nach Eingang.


mfg
perl
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Neuer Beitragvon Drako am Dienstag 24. Juni 2003, 11:50

*rofl *horr horr :shock:


naaajaaa... okay, ich leite das mal an meinen elektriker weiter *g*
...das ist mir dann doch eine ebene zu hoch ;)


aber danke für die tips!
werds demnächst mal versuchen und die ergebnisse hier dann posten ;)




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Neuer Beitragvon hdro am Donnerstag 7. August 2003, 09:02

Hatte mal des selbe problem (6V bleigelakku), wollte ihn auch gaaaaanz langsam aufladen, doch auch an 30V (netzteil ging nich höher) hat er nur microampereweisse den strom gefressen, also hab ich mal mit einem hochspannungstrafo 1 stunde 20 mA bei knapp (gemessen) anfangs ~600 volt eingepumpt, als die spannungs dann bei 20mA unter die 30V sank, konnte man ihn dann "normal" aufladen, nu geh er wieder einwandfrei.
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Neuer Beitragvon Drako am Sonntag 10. August 2003, 18:32

versteh ich das jetzt richtig, das ich da mal ordentlich spannung ranklemmen soll??

hätte da nur irgendwie schiss drum dras der inhalt anfängt zu kochen und ich ne mittlere explosion verursache ;)

mal ganz davon abgesehen das ich die technik glaub nich wirklich hätte... bin Informatiker ;)


aber erklär dochmal genauer, bitte... also so das auch "ich" als nicht-elektriker das verstehe *g*
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Neuer Beitragvon anders am Montag 11. August 2003, 20:45

hätte da nur irgendwie schiss drum dras der inhalt anfängt zu kochen und ich ne mittlere explosion verursache icon_wink.gif


Wenn Du wie beschrieben, den höchstmöglichen Strom auf ein geringes Maß begrenzt, wird nichts kochen oder explodieren.
anders
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