6A durch Flachbandkabel??

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6A durch Flachbandkabel??

Neuer Beitragvon laemmen am Mittwoch 11. September 2013, 16:42

Moin,

ich muss etwa 6A bei 5V über 50cm transportieren. Ich habe hier dieses Flachbandkabel liegen, mit einem Querschnitt von 0,09mm^2, das laut Datenblatt 2,1A bei 25°C verträgt. Wenn ich anstatt einer Leitung nun vier verwende, teilen sich die 6A dann auf oder erhöht sich der Strom deutlich durch die Leiterwiderstände?

Viele Grüße
Dennis
Zuletzt geändert von laemmen am Mittwoch 11. September 2013, 16:54, insgesamt 2-mal geändert.
laemmen
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Re: 6A durch Flachbandkabel??

Neuer Beitragvon der mit den kurzen Armen am Mittwoch 11. September 2013, 17:03

Das sollte man nach Möglichkeit nicht tun. Erstens unterschiedliche Übergangswiderstände der einzelnen Adersteckverbindungen. Was zur Überlastung der einzelnen Ader führen kann. Zweitens erhöhst du die Störstrahlung. Deshalb ist es besser du verwendest eine Ader mit höherem Querschnitt. (min 1,5 mm² )
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Re: 6A durch Flachbandkabel??

Neuer Beitragvon SAD am Mittwoch 11. September 2013, 19:54

Wenn Du alle 25 Adern parallel schaltest dann reicht es vlt.
Nur 4 Adern schmoren Dir sauber durch und sorgen schlimmstenfalls für einen Brand.
Gruß SAD
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Re: 6A durch Flachbandkabel??

Neuer Beitragvon anders am Mittwoch 11. September 2013, 20:07

der erhöht sich der Strom deutlich durch die Leiterwiderstände
Das sowieso nicht.

Das Parallelschalten von Leitern bei höheren Strömen ist üblich, allerdings hast du vergessen, dass der Strom auch wieder zurück muss.
Deshalb musst du die doppelte Menge von Kontakten und Adern opfern. Schau auch mal ins Datenblatt, was die Kontakte aushalten.

1,5A pro Ader kommt mir etwas hoch vor, ich würde nicht über 1A gehen. Dann hat man immer noch eine Strombelastung von 11A/mm2.
Den Spannungsabfall und die gesamte Verlustleistung kann man leicht ausrechnen:
6*0,09mm2 = 0,54mm2, Gesamtlänge 1m. Das macht nach Adam Riese 1/56 * 1/0,54 = 0,033 Ohm
und bei 6A 0,2V Spannungsverlust.
Die Gesamtverlustleistung auf den 50cm ist also 1,2W oder 24mW/cm bzw 16mW/cm2 und das ist noch gut im grünen Bereich.

P.S.:
Ich habe jetzt erst gesehen, dass du das Datenblatt verlinkt hattest.
Dort steht allerdings, daß die Adern Litzen 7*0,12mm sind, und das ergibt bei mir 0,08mm2, und nicht wie du schreibst, 0,09mm2.
Die obigen Zahlen für Stromdichte, Widerstand, Spannungsabfall und Leistung müssen also noch mit 1,125 multipliziert werden.
Zuletzt geändert von anders am Mittwoch 11. September 2013, 20:24, insgesamt 5-mal geändert.
anders
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Re: 6A durch Flachbandkabel??

Neuer Beitragvon laemmen am Donnerstag 12. September 2013, 09:25

Besten Dank für die aufklärenden Antworten. Ich finde die Flachbandkabel äußerst praktisch, weil sie kompakt und gut zu verlegen sind. Aber bisher hatte ich auch nicht so hohe Ströme...

Wenn ich also ein Flachbandkabel mit 20 Adern nehme, von denen ich jeweils 9 für GND und VCC nehme, sollte ich jede Ader mit etwa 670mA belasten können. Alternativ wollte ich ein IDE-Kabel mit 40 Adern nehmen und die Pfostenbuchse auf eine 2x20 Stiftleiste stecken, die auf der Platine verlötet ist.

Viele Grüße
Dennis
laemmen
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Re: 6A durch Flachbandkabel??

Neuer Beitragvon SAD am Donnerstag 12. September 2013, 16:31

Scheinbar habt Ihr es beide nicht gerafft.
Diese 2,1A Belastung sind für's ganze Flachkabel gedacht,NICHT für eine Ader.
Auch mal die techn.Daten lesen.
Man kann nicht einfach die VDE ausser Kraft setzen ,nur weil man diese Flachdinger schick findet.
Wer sagt Dir denn,das genau diese 670mA durch jede Ader fließen,nur der Taschenrechner.
Ein scharfer Knick und die oder mehrere Adern brechen und die Brandgefahr steigt enorm.
Bei den hohen Strömen sollte man auch angemessene Kabel nutzen und nicht solche Minidinger noch empfehlen.
Zuletzt geändert von SAD am Donnerstag 12. September 2013, 16:32, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß SAD
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Re: 6A durch Flachbandkabel??

Neuer Beitragvon der mit den kurzen Armen am Donnerstag 12. September 2013, 16:52

Sad Datenblätter lesen üben wir noch mal :P Die 2,1 A sind der max Strom je Ader! Und nicht der Max Strom für das Flachbandkabel die gibt es von 10 Adrig bis zu 80 Adern. Und die VDE hat hier gar nichts zu sagen.
Trotzdem würde ich derartige Ströme nicht über die Klingeldrähte schicken. Nur mal zur Erinnerung 0,75mm² ist bis 10 A zugelassen!
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Re: 6A durch Flachbandkabel??

Neuer Beitragvon SAD am Donnerstag 12. September 2013, 17:12

Schön,0,75mm² bis 10A.
Und 0,09mm² bis 2A,ja?
Wären nach Deiner Rechnung,bei Belastbarkeit bis 300V und 20 Adern,mal eben 20A,also 6kW.
Cool,wozu braucht man dann noch Leistungskabel.
Gruß SAD
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Re: 6A durch Flachbandkabel??

Neuer Beitragvon der mit den kurzen Armen am Donnerstag 12. September 2013, 18:13

Hallo diese Flachbandkabel sind bis max 300V zugelassen und bei einer Ader komme ich nach Adam Zwerg und Eva Riese auf 600W selbst wenn da bei 300V noch 0,1 A fließt sind das immer noch 30 W
Bei 5 V und 2 A ergeben das 10 W, und die wird das Flachbandkabel auf Grund der großen Oberfläche noch los ohne in Flammen aufzugehen!
Beispiel: Ein J-Y(ST) Y 1*2*08 hat einen Durchmesser von 0,8mm je Ader das entspricht einem Querschnitt von Pi:4*0,8mm*0,8mm=0,503mm² und hat eine zulässige Belastbarkeit von 5,1A
http://www.lieske-elektronik.de/kabel-v ... h-VDE.html
Das 06 hat nur 0,283mm² und ist bis 2 A belastbar. Bei 0,5: 0,08=6,25 Adern wäre das Flachband querschnittgleich zum 08 Telefonkabel. Da aber die Flachbandleitung eine größere Oberfläche im Vergleich zum Telefondraht hat kann das auch höher belastet werden.
So machen wir mal Deine Milchmädchenrechnung das ST-Y 0,8 ist nach VDE bis 300V zugelassen und kann 5 A führen das sind 1500W = 1,5 kW und das nach VDE-Zulassung :(
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Re: 6A durch Flachbandkabel??

Neuer Beitragvon SAD am Donnerstag 12. September 2013, 21:04

Aber 0,5mm² = 5A ist doch korrekt,schonmal weiter gerechnet?
1mm² = 10A und 1,5mm² =16A
Welche Oberfläche?
Wenn bei Dir 0,5mm² = 5A ein :( auslösen,sind es bei 6,25 Adern und 2,1A/Ader,
2,1A x 6,25 = 13,125A wohl ein :-)
Wenn man bei 0,5mm² 5A zuschreibt,wären es bei 0,08mm² höchstens 0,8A und nicht 2,1A.
Anders herum könnte man ja ein 0,5mm² dann entsprechend mit 31,25A belasten.
Das würde ich aber nicht raten.
Gruß SAD
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Re: 6A durch Flachbandkabel??

Neuer Beitragvon anders am Freitag 13. September 2013, 00:30

Ich weiß gar nicht, was dieses Gequake mit 300V und Feuersgefahr soll.
Der erste Satz in diesem Thread lautete:
ich muss etwa 6A bei 5V über 50cm transportieren


Daraufhin habe ich aus Erfahrung vorgeschlagen nicht über 1A pro Ader zu gehen, und vorgerechnet, daß sich dann ein Spannungsverlust von 225mV ergibt.
Das sind fast 5% der Betriebsspannung und damit ist die Toleranzgrenze z.B. von TTL-Schaltungen fast ausgereizt.
Es geht also nicht darum, ab wann die Leitung raucht, sondern ob die angeschlossene Schaltung noch eine ordnungsgemäße Speisespannung bekommt.
anders
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Re: 6A durch Flachbandkabel??

Neuer Beitragvon wernerh am Freitag 13. September 2013, 07:44

laemmen hat geschrieben: Wenn ich anstatt einer Leitung nun vier verwende, teilen sich die 6A dann auf oder erhöht sich der Strom deutlich durch die Leiterwiderstände?

Der Strom verteilt sich über die Anzahl der Leitungen. Kannst du also bedenkenlos machen. Das einzige Problem was auftreten könnte wär vielleicht der Störabstand, falls noch Signale über das gleiche Kabel übertragen werden. Allerdigns ist es etwas unüblich diese Leitungen als Versorgung bei hohen Strömen zu verwenden. Zwei einfache kräftige Litzen sind sicherer, kleiner und weniger Verlust behaftet. Was soll es denn werden wenns fertig ist?
Werner
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