Verstärker defekt (Annahme: Transistoren defekt), Creek A52

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Verstärker defekt (Annahme: Transistoren defekt), Creek A52

Neuer Beitragvon Michi1987 am Freitag 4. April 2014, 11:16

Hallo Zusammen,

Ich habe gestern einen defekten hochwertigen Verstärker (Creek A52SE) geschenkt bekommen (NP: 1600 DM). Mir wurde dieser mit dem Hinweis geschenkt, dass leider versehentlich zwei Kanäle zusammengekommen sind und es einen lauten Knall gegeben hat.

Nachdem ich den Versärker aufgeschraubt hatte ist mir sofort aufgefallen, dass die 4 Sicherungen (6,3A, 250V) durchgebrannt sind. Bei Messung der Transistoren ist mir aufgefallen, dass alle 4 Transitoren des LINKEN Kanals defekt sind (das Multimeter zeigt bei Messung gegen alle 3 Beinchen des Transitors einen Kurzschluss an). Beim rechten Kanal ist dies nicht der Fall. Betrachtet man die Platine von unten ist auch zu erkennen, dass die Lötstellen wohl kurzzeitig sehr heiß geworden sind.

Meine Frage ist jetzt: Wie gehe ich am besten vor um den Verstärker wieder zu reparieren? Reicht es wenn ich die vier Leistungstransistoren des Linken Kanals austausche? Also kann ich "Glück" haben und der Verstärker geht dann wieder?

Ich habe gute elektronische Grundkenntnisse! Mir steht leider kein Oszilloskop zur Messung zur Verfügung!

Bei den Transistoren handelt es sich um folgenden Typ: BUK 9540 100A pHm0140
zusätzlich ist noch ein kleiner Bipolartranistor des Typs: BC556 723B an dem Kühlkörper verbaut!

Kann man die Transitoren gegen andere des gleichen Typs ersetzen? Habe mir schwer getan genau diese zu finden?!

Hier sind jetzt noch ein paar Fotos des Verstärkers und der Platine!

Bessere und hochwertige Fotos kann ich natürlich sofort und gerne nachliefern!


Vielen Dank schonmal für die Hilfe und ein schönes Wochenende!

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Michi1987
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Re: Verstärker defekt (Annahme: Transistoren defekt), Creek

Neuer Beitragvon Michi1987 am Samstag 5. April 2014, 10:13

Hallo,

ich habe jetzt alle Transitoren des linken Kanals ausgelötet (Sind alle defekt)! Kann ich den Verstärker ohne die 4 Transitoren betreiben. Also schauen ob der rechte Kanal noch geht? Jetzt dürfte ansich ja keine Sicherung mehr durchbrennen, oder?

Vielen Dank und einen schönen Samstag!
Michi1987
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Re: Verstärker defekt (Annahme: Transistoren defekt), Creek

Neuer Beitragvon derguteweka am Samstag 5. April 2014, 11:17

Moin,

Normalerweise sollte man alle Halbleiter einer defekten Endstufe austauschen. Endstufen sind ueblicherweise DC gekoppelt, so koennen sich "komische" Spannungen recht weit ausbreiten. Kann dazu fuehren, dass dann Transistoren in den Vor- und Treiberstufen zwar messtechnisch noch OK aussehen, aber nach kurzer Zeit doch noch sterben und damit nochmal die dicken Endtransistoren mitnehmen...
Nachdem man alle Transistoren ausgetauscht hat, und die Endstufe wieder in Betrieb nehmen will, kann man statt den Sicherungen kleine Widerstaende (zB. 10 Ohm 0.25W) einsetzen/loeten. Damit kann man dann gucken, wie hoch der Ruhestrom ist, etc. Der Verstaerker kann damit auch betrieben werden - solange keine Last dranhaengt.
Wenn die Widerstaende sofort abrauchen, dann ist irgendwo noch der Wurm drinnen...

Wenn man ganz viel Geld und ganz wenig Plan hat, kann man auch nur alle Transistoren austauschen, die sichtbare schwarze Loecher aufweisen und sofort neue Sicherungen einsetzen...


Gruss
WK
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Re: Verstärker defekt (Annahme: Transistoren defekt), Creek

Neuer Beitragvon Michi1987 am Samstag 5. April 2014, 13:49

Hallo,

danke für die schnelle und ausführliche Antwort!
Was meinst du mit "alle Transistoren austauschen, die schwarze löcher aufweisen"?

Meine andere Frage war ja jetzt noch, ob ich wenn ich alle Endtransistoren des linken Kanals ausgelötet habe (es kann ja ansich nun kein hoher Strom mehr fließen), die Endstufe anschalten kann um zu testen ob der rechte Kanal wenigstens noch in Ordnung ist?!

Danke!
Michi1987
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Re: Verstärker defekt (Annahme: Transistoren defekt), Creek

Neuer Beitragvon derguteweka am Samstag 5. April 2014, 14:12

Moin,

Michi1987 hat geschrieben:Was meinst du mit "alle Transistoren austauschen, die schwarze löcher aufweisen"?

Es gibt Leute, die glauben, es wuerde eben reichen, bei elektronischen Geraeten nur die Teile auszutauschen, die sichtbare Schaeden aufweisen, z.b. ins Gehaeuse gesprengte Loecher oder Schmauch- und Brandspuren. Das halte ich fuer nicht clever.

Michi1987 hat geschrieben:Meine andere Frage war ja jetzt noch, ob ich wenn ich alle Endtransistoren des linken Kanals ausgelötet habe (es kann ja ansich nun kein hoher Strom mehr fließen), die Endstufe anschalten kann um zu testen ob der rechte Kanal wenigstens noch in Ordnung ist?!

Kommt auf die Schaltung der Endstufe und auf die Defekte an. Das Vorhandensein von 4 Sicherungen koennte jeweils auf Absicherung fuer die + und - Versorgung jeweils einer Endstufe deuten. Ob das so ist, solltest du aber sicher wissen, bzw. durch scharfes Hingucken rausfinden koennen.
Wenn ja, dann frag' dich, warum alle 4 Sicherungen rausgeflogen sind und ob's nicht nervenschonender ist, die Sache mit den Widerstaenden zu machen, um zu gucken, wie die Endstufe sich verhaelt...

Gruss
WK
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Re: Verstärker defekt (Annahme: Transistoren defekt), Creek

Neuer Beitragvon anders am Samstag 5. April 2014, 16:00

wenn ich alle Endtransistoren des linken Kanals ausgelötet habe (es kann ja ansich nun kein hoher Strom mehr fließen), die Endstufe anschalten kann um zu testen ob der rechte Kanal wenigstens noch in Ordnung ist?!
Du riskierst damit, daß nun die Treibertransistoren links sterben, sofern sie denn noch i.O. sind, und daß ein paar Widerstände rauchen.
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Re: Verstärker defekt (Annahme: Transistoren defekt), Creek

Neuer Beitragvon Michi1987 am Samstag 5. April 2014, 16:55

Super! Danke! Gut dass ichs noch nicht probiert habe ;)

Jetzt stellt sich mir allerdings die Frage wie ich diesen Verstärker am besten wieder zum Laufen bringe :P
Wie gehe ich denn am besten vor?

Ist ja schade so etwas schönes wegzuwerfen ;) Zudem würde ich ihn sehr gerne wieder zum Laufen bringen!

Danke!
Michi1987
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Re: Verstärker defekt (Annahme: Transistoren defekt), Creek

Neuer Beitragvon derguteweka am Samstag 5. April 2014, 20:16

Moin,

Michi1987 hat geschrieben:Jetzt stellt sich mir allerdings die Frage wie ich diesen Verstärker am besten wieder zum Laufen bringe :P
Wie gehe ich denn am besten vor?

Ist ja schade so etwas schönes wegzuwerfen ;) Zudem würde ich ihn sehr gerne wieder zum Laufen bringen!


Aeeh ja, naja - so wie ich in Post #3 dieses Threads schon schrub: Die Stromaufnahme der Endstufe kann durch kleine Widerstaende in ihrer Gleichspannungsversorgung 1.) leicht gemessen werden 2.) Im Fehlerfall leicht begrenzt werden 3.) durch Rauchzeichen detektiert werden, sollte sie zu hoch ausfallen...
Guck' dir Schaltbilder von anderen Endstufen an (Wenn du das Schaltbild dieser Endstufe nicht hast); wie die funktionieren; wie dort verschiedene Transistoren fuer verschiedene Funktionen wie: Differenzverstaerker, Konstantstromquelle, therm. Stabilisierung, etc. in verschiedenen Schaltungsvarianten verbaut sind...
Wenn du Ersatzeile bestellst, bestell' reichlich - das spart Porto und Zeit.

Gruss
WK
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Re: Verstärker defekt (Annahme: Transistoren defekt), Creek

Neuer Beitragvon Michi1987 am Donnerstag 1. Mai 2014, 14:34

So danke nochmal für die Hilfe ;)

Ich habe jetzt einfach auf gut Glück die Leistungstransitoren (konnte sie für 2 Euro pro Stück bei Ebay ergattern, Lieferung hat etwas lange gedauert, da sie direkt aus China kamen) ausgetauscht und siehe da - der Verstärker geht wieder einwandfrei! Freut mich sehr :)
Zuletzt geändert von Michi1987 am Donnerstag 1. Mai 2014, 14:35, insgesamt 1-mal geändert.
Michi1987
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