Prüfprotokoll (neuanlage)

VDE-Vorschriften für Elektro und Elektronik

VDE-Vorschriften für Elektro und Elektronik

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Neuer Beitragvon Alex_ am Freitag 7. Februar 2003, 21:37

Hi

welche prüfungen sind in der din vde 100 teil 610 vorgeschrieben? Was muss gemessen werden? Habe im prüfprotokoll folgende eintragmöglichkeiten Ub, I(delta)N, Abschaltzeit, Ik und Zs. Mir hat ein monteur erklärt das bei 230V steckdosen es reicht die Ub und den I(delta)N zu messen. aber meiner meinung nach muss auch die abschaltzeit gemeesen werden und die muss doch unter 40ms liegen oder?
Alex_
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Neuer Beitragvon Maris am Samstag 8. Februar 2003, 11:21

Soweit mir bekannt, muß die Auslösezeit nicht gemessen werden - allerdings schreib ich sie immer mit ins Protokoll.
Ein Vde 0100 Meßgerät erkennt normalerweise eine zu lange Auslösezeit und zeigt dann den Fehler an - erfolgt keine Warnung, ist die Zeit im Rahmen.
Genau wie der genaue Auslösestrom, der nicht gemessen werden muß. Das Meßgerät muß nur auf den Nennfehlerstrom des FI eingestellt sein ( im Haushalt eben 30mA ) und durch die Strombeaufschlagung bei der Messung muß dadurch der FI ausgelöst werden.
Wobei ich wiederum eine Messung mit ansteigendem Fehlerstrom durchführe und diesen Wert ebenfalls im Protokoll verewige.

ciao Maris
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Neuer Beitragvon Alex_ am Sonntag 9. Februar 2003, 10:57

Hi

Also wenn ich mit steigendem auslösestrom messe ist alles in ordnung nur wenn ich die auslösezeit messen will kommt es vor das dort 40ms auf der anzeige stehen. Ist das noch in ordnung wenn bei der vorigen messung kein fehler angezeigt wird???

thx :bounce:
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Neuer Beitragvon Maris am Sonntag 9. Februar 2003, 11:30

bei Messung mit ansteigendem Fehlerstrom sind die Auslösezeiten i.A. länger als bei Messung mit Nennfehlerstrom ( I-Delta-N ).
Die Auslösezeit von 40ms oder weniger muß bei der Messung mit Nennfehlerstrom erreicht werden.
Je höher man den beaufschlagten Fehlerstrom ansetzt, um so schneller löst der FI aus - je niedriger der Strom, um so langsamer wird abgeschalten.

( ich hoff, ich hab jetzt nichts falsches gesagt )

ciao Maris
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Neuer Beitragvon Alex_ am Sonntag 9. Februar 2003, 15:30

hi maris

jetzt hab ich was gefunden was mir weiterhilft und den den es interessiert :)

Nach DIN VDE 0100 Teil 410:

Abschaltzeit im TN- System:
U(0)
- 230V < oder = 0,4 s
- 400V < oder = 0,2s
- >400V < oder = 0,1s


Abschaltzeit im TT - System
RCD < oder = 200ms
Selektive RCD < oder = 1s

da ich von einem TT- System ausgegangen din hatt sich damit mein problem gelöst!
Alex_
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Neuer Beitragvon Elektrobastler am Donnerstag 13. Februar 2003, 07:41

VDE 0100 , Gruppe 600 Erstprüfungen bei Anlagen bis 1000 V

Allgemein: 1. Besichtigen
2. Erproben
3. Messen

zu 1. Besichtigen:
- Schäden an Betriebsmitteln?
- Betriebsisolierung in Ordnung?
- Abdeckungen in Ordnung?
- Überstromorgane richtig ausgewählt?
- Isolationsüberwachungen richtig ausgewählt?
- Schaltpläne und Unterlagen vorhanden?
- zusätzliche Auflagen der gewählten Schutzmaßnahme

zu 2. Erproben:
- Isolationsüberwachung funktioniert?
- Sicherheitsvorkehrungen (z.B. Not – Aus) funktionieren?
- Meldeeinrichtungen funktionieren?
- allgemeine Funktion

zu 3. Messen:
- Spannung
- Fehlerstrom; Berührungsspannung, bzw. Fehlerspannung
- Isolationswiderstand
- Schleifenimpedanz
- Erdungswiderstand
- Drehfeld (rechts)
- Widerstand von Fußböden und Wänden
- Potentialausgleich / Schutzleiter



Unterschiede bei verschiedenen Netzformen:

1. TT-Netz

Erproben:
- Funktion des FI
- Funktion Überstromschutzorgane
- Abschaltzeiten (Rechnung)

Messen:
- bei FI: - Abschaltzeit
- Berührungsspannung
- Funktion des Schutzschalters

- bei Überstromschutzorganen: - Rechnung, daß Abschaltstrom fließen kann
- Erdungswiderstand


2. TN-Netz

- bei FI: - Funktion des Schutzschalters
- Berührungsspannung
- bei Überstromschutzorganen: - Schleifenimpedanz messen

3. IT-Netz

b) Erproben: FI, Isolationsüberwachung

c) Messen: - bei FI: - Berührungsspannung
- Erder auf Verbraucherseite
- bei Überstromschutzorganen: - Schleifenimpedanz




VDE 0105 , T.100 Betrieb von Starkstromanlagen


1. Wiederkehrende Prüfungen (Erstprüfungen in VDE 0100 T. 600)

Zeitliche Abstände sind festgelegt:

- nicht in VDE
- §24 GO (Gewerbeordnung)
- Bauverordnungen der Länder
- Unfallverhütungsvorschriften (VBG 4)
- Energiewirtschaftsgesetz
- VdS (Verband der Sachversicherer)


Prüfung durch:

a) Besichtigen

wie oben

b) Erproben (wenn vorhanden)

- Isolationsüberwachungen
- Schutzeinrichtungen (Not-Aus, Verriegelungen, ...)
- Wirksamkeit von Sicherheitsstromkreisen
- Rechtsdrehfeld
- Funktion der Schutzschalter (FI , FU)

c) Messen

- Schutzleiter der Anschlußleitung (Geräte der Schutzklasse 1, die über Stecker betrieben werden -> Maximal 1Ohm , Werte nach Vorschrift)
- Isolationswiderstand der Anlage (mit 500V =)
a) mit angeschlossenen Geräten min. 300 Ohm/V
b) ohne Geräte 1000 Ohm/V
c) bei nassen Räumen mit Geräten 150 Ohm/V
d) bei nassen Räumen ohne Geräte 500 Ohm/V
e) beim IT-Netz 50 Ohm/V (das Ende auf der Verbraucherseite abklemmen)
- Berührungsspannung max 50 V
- Erdungswiderstand beim TT-Netz mit Überstromschutzorganen
- Schleifenimpedanz beim TN-Netz mit Überstromschutzorganen

Ich hoffe das kann irgendwer noch gebrauchen, mußte´mich gerade beim Thema E-Check damit auseinandersetzen.
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Neuer Beitragvon Alex_ am Donnerstag 13. Februar 2003, 16:14

Hi
thx für die genaue antwort.
Die schleifenimpedanz sollte unter 1 ohm liegen aber wie groß darf der erderwiederstand eigentlich sein?
Alex_
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Neuer Beitragvon Elektrobastler am Freitag 14. Februar 2003, 15:16

Der maximale Erdungswiderstand der gemessen werden darf errechnet sich je nach Netzform und eingesetztem Personenschutz.

mit FI-Schutzschalter mit Auslösestrom von 0,3A zum Beispiel:

Erdungswiderstand = zulässige Berührungsspannung/Fehlerstrom

Re = 50V / 0,3A = 166,6 Ohm


Die Angaben für andere Netze / Schutzmethoden findet man in DIN VDE 0100 Teil 410, oder in diversen Tabellenbüchern aufgeführt.
Zuletzt geändert von Elektrobastler am Freitag 14. Februar 2003, 15:17, insgesamt 1-mal geändert.
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