Frohe Weihnachten 2009

Alles was nicht mit Elektrotechnik zu tun hat.

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Re: Frohe Weihnachten 2009

Neuer Beitragvon Erfinderlein am Dienstag 29. Dezember 2009, 19:53

Im Prinzip ja.

Wie hoch was gepulst werden darf, solltest du tatsächlich besser dem Datenblatt entnehmen und das selbe gilt für die Kühlung, die vermutlich erst ab einer bestimmten Impulsfolgefrequenz und Tastverhältnis benötigt wird. Ich habe schon Magnetrons gepulst aber noch keine Laserdioden.

LG
Lothar Gutjahr bestätigt:Senneca hatte recht. Wir haben nicht zu wenig Zeit, sondern vergeuden zu viel.
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Re: Frohe Weihnachten 2009

Neuer Beitragvon anders am Mittwoch 30. Dezember 2009, 03:20

Wäre es eigentlich möglich mit einem Laser (deiner Stärke oder auch schwächer) Lack von einem Metall weg zu brennen?
Dazu brauchst du nicht mal einen Laser, sondern nur etwas Sonne.
Die für ein paar Euro angebotenen Fresnellinsen im Format DIN A5 oder DIN A4 reichen aus um im vielleicht 4mm großen Brennfleck innerhalb von ein paar Sekunden den Beton von Gehwegplatten zu schmelzen.
Darauf klebender Kaugummi, Unkraut in den Ritzen oder der Asphalt des Straßenbelags brennt fast augenblicklich!
Obwohl die Leistung deutlich höher ist, die Sonne liefert ja etwa 100mW/cm2, ist das viel ungefährlicher als mit einem Laser zu experimentieren.
Man sollte dabei aber eine Sonnenbrille tragen. Nicht nur wegen des extrem hellen Lichtflecks, sondern auch, weil dabei wegen der enormen thermischen Spannungen gelegentlich rotglühende Splitter herumfliegen.

ich könnte einen Ir Laser mit 1-2W Kaufen und ihn dann "einfach" mit 10W -20W pulsen?
Nein das klappt nicht. Durch einen solchen Versuch wird ein Halbleiterlaser schon beim ersten Schuss, spätestens aber nach eingen Sekunden zerstört werden. Er geht dabei nicht elektrisch, sondern bei Leistungsdichten von 1..10MW/cm2 durch optisch verursachte Schäden der Endflächen kaputt.
Das ist auch der Grund weshalb Halbleiterlaser zu den ESD-gefährdeten Bauelementen zählen. Wenn eine elektrostatisch auf vielleicht nur 1kV aufgeladene Person den Anschluss einer anderweitig geerdeten Laserdiode anfasst, fliest ein Stromimpuls von 1A oder mehr. Für eine 5mW Laserdiode, wie sie z.B. in Laserpointern verwendet wird, und die normalerweise mit vielleicht 40mA betrieben wird, bedeutet ein solcher Impuls mit 500mW Ausgangsleistung wahrscheinlich den Todesstoß.

Impulslaser, die widerspenstige Materialien einfach verdampfen und in einen Plasmablitz verwandeln, arbeiten gewöhnlich mit sehr viel höheren Impulsleistungen.
Die bezahlbaren Halbleiterimpulslaser dieser Leistungsklasse von etwa 10..40W haben meist eine höchstzulässige Impulsdauer von 200ns oder weniger bei Wiederholraten im kHz-Bereich.
Unterm Strich kommen da im Mittel nur ein paar Milliwatt raus. Der 200ns Impuls dauert auch viel zu lange um wirklich hohe Leistungen zu erzeugen.
Du bist dann wahrscheinlich besser beraten, den 2W CW-Laser so zu verwenden, wie er ist. Manche dieser stärkeren CW-Laser muss man aus thermischen Gründen sogar mit Impulsen betreiben, aber diese Betriebsart wird aus guten Grund als Quasi-CW bezeichnet.

P.S.:
Ich habe mir diesmal nichts geschenkt, aber ein Spiegelteleskop aus Pappkarton zum Selberbasteln bekommen.
Die Gutste wusste leider nicht, dass ich mir vor Jahren, allein wegen der Spiegel, schon drei Tonnen mit f= 700mm vom Discounter zugelegt hatte.

Die von Erfinderlein gezeigten Kokeleien kann man auch mit dem 808nm Pumplaser eines grünen Laserpointers oder mit den beiden Lasern eines DVD-Brenners anstellen. Diese Laserdioden haben auch Leistungen um 200mW. Brenner oder Pointer gibts für gut 20 Euro.
Trotz des geringen Preises sind diese Laser hochgefährlich für die Augen und ich kann nur davon dringend abraten damit herumzuspielen, wenn man sich nicht gründlichst mit der Materie beschäftigt und alle erdenklichen Sicherheitsvorkehrungen getroffen hat.
Der Mensch hat nur zwei Augen und die sind wichtig!
anders
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Re: Frohe Weihnachten 2009

Neuer Beitragvon Erfinderlein am Mittwoch 30. Dezember 2009, 08:16

Hallo Anders,

wünsche schöne Feiertage gehabt zu haben. Danke für die Ausführungen. Mich interessiert nach wie vor die Entstehung der "Speckles". Hier mal eine Lehrmeinung:
Beleuchtet man eine rauhe Oberfläche mit kohärentem Licht, so entsteht durch
Mikrointerferenzen der Speckle-Effekt. Helle und dunkle "körnige ", kontrastreiche Flecken
schweben quasi über der Oberfläche und bilden ein statistisches, für diese Oberfläche
charakteristisches Muster. Es entsteht durch unzählig viele Oberflächenpunkte, die
einfallendes Licht streuen, die Phase ändern und Interferenzstreifen erzeugen, die sich
gegeneinander verdrehen und wiederum überlagern. Die statistische Überlagerung vieler
Interferenzmuster mit unterschiedlicher Orientierung führt zur Specklebildung. Bewegen
sich Oberflächen, wandern die Speckle mit der Oberfläche mit


Das kaufe ich vorläufig so nicht ab. Bin also "gezwungen", mit den beiden neuen Lichtquellen auch dieses Thema wieder verstärkt anzugehen. Zunächst möchte ich mal die verschiedenen Methoden der seit meinem letzten Experimentieren mit "Speckles" entstandenen Interferometriemethoden studieren. Vielleicht hilft das in die eine oder andere Richtung weiter.

Schöne Amplitudenhollogramminterferenzen hatte ich gestern Abend, als der rote Laserstrahl unfokusiert auf einem grauen Elektronikgehäuse landete und die Reflektion an der Decke zunächst klein und dann zunehmend großflächig den sich laufend ändernden Schmelzvorgang auf der Kunststoffoberfläche wiedergab. damit hatte ich gar nicht gerechnet, dass sich ohne zu fokusieren thermisch schon etwas tut.

Gruß Lothar
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