Masse

Fragen zu Elektronik und Elektro allgemein.Fragen zu Bauteilen wie z.B. Tansistoren, Dioden, Kondensatoren usw.

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Masse

Neuer Beitragvon bartman am Donnerstag 24. Juni 2004, 17:16

Hi,
wenn in Schaltplänen nicht beide Pole von Spannungsquellen eingezeichnet sind wird ja vorausgesetzt daß der zweite Pol "auf Masse liegt" Konkretes Beispiel:
http://www.elektronik-kompendium.de/sites/slt/0209091.htm
Wir haben 2 Versorgungs-Gleichspannungsquellen in Serie. Bei einer liegt der Plus-Pol auf Masse bei der anderen der Minus-Pol. Jedoch sind die Spannungsquellen nicht direkt hintereinandergeschaltet, sondern über Masse, also einen ohmschen Widerstand, oder? Was ist Masse genau? Wo fließt der Strom zwischen den Spannungsquellen durch? Durch einen Weg im Gehäuse meines Netzteils oder was? Liegt ja auf Masse, oder? Warum passiert aber nicts wenn ich da anpacke? Weil der Widerstand des Körpers zu groß ist?

Könnt ihr mir erklären wo der Strom durch Masse lang fließt?
bartman
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Neuer Beitragvon Inspektor am Donnerstag 24. Juni 2004, 19:48

Durch das Metallgehäuse dürfte eigentlich kein Strom fließen: alles muss korrekt verdrahtet sein.
Normalerweise verbindet man Null-Potential mit dem Metallgehäuse, was eher zu den EMV-Zwecken dient (Abschirmung) oder zur Sicherheit, aber das heißt schon "Erdung" und ist auch ein sehr wichtiges Thema.
Die Bezeichnung "Masse" stammt offensichtlich aus der Kfz-Elektrik o.ä., wo große Metallteile wirklich als Stromleiter benutzt werden.

Braucht man zwei Spannungen für die Schaltung z.B. +15V und -15V, dann so:

|
(+)
15V
(-)
|
(+)
15V
(-)
|

In der Mitte hat man Null-Potential, der Punkt wird normalerweise mit der "Masse" elektrisch verbunden.
Zwischen oberem (+) und unterem (-) beträgt die Spannung 30V.
Physikalisch existiert elektrische Spannung zwischen zwei Punkten. Wenn von der Spannung in einem Punkt gesprochen wird, versteht es sich als Spannung zwischen diesem Punkt und dem Null-Potential (sprich "Masse").
Inspektor
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Neuer Beitragvon bartman am Freitag 25. Juni 2004, 13:01

Dank dir für deine Antwort. Gutes Beispiel mit dem Auto! So meinte ich das nämlich. Der Minuspol der Batterie ist mit der Karosserie verbunden. Wenn ein Verbraucher mit dem Pluspol verbunden wird (Kabel) und an einer anderen Stelle mit der Karosserie muß ja der Strom einen Weg in der Karosserie nehmen. Elektronen driften aus dem Verbraucher aus der Karosserie in den Minuspol rein, die Karosserie hat einen ohmschen Widerstand.
Beim Auto ist das halt praktisch weil weniger Kabelsalat. Aber nehmen wir mal einen Laborarbeitsplatz mit integriertem Netzteil. Da hat man einen Ausgang "Erde" und +5V,+10V usw. Wie hat man sich das vorzustellen? Klar ist mir folgendes: die Minuspole der Quellen für 5V,10V usw. sind verbunden jeweils mit dem "Erde-Ausgang". Die Pluspole sind die Ausgänge +5V usw. Aber womit ist der Erde-Ausgang verbunden? Mit dem Gehäuse des Labortischs? Mit dem Fußboden? MIt einem isolliert eingebauten Bezugspotential-Masse-Klumpen? Wieso macht man das eigentlich so? Ich vermute Sicherheitsgründe, aber versteh es nicht. Kannst du mir das genau erklären???
bartman
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Neuer Beitragvon Inspektor am Freitag 25. Juni 2004, 20:49

Die Karosserie hat einen Elektrischen Widerstand, aber er ist sehr gering, deswegen kann man die Karosserie als Stromleiter benutzen.

Jetzt zum Thema Elektrolabor. Alle Metallgegenstände wie z.B. Gehäuse, Metalltische usw. müssen gleiches Potential haben. Dann entsteht keine Gefahr, wenn man gleichzeitig zwei Geräte berührt, oder z.B. ein Gerät und den Metalltisch, Rack o.ä. Wenn es keine Spannung gibt, kann auch kein Strom (durch den menschlichen Körper) fließen.
Da einige Metallgegenstände, wie Heizkörper, Wasserleitung oder auch nasser Betonfußboden ohnehin Erdpotential haben, erdet man den Rest, also Geräte, Racks usw.
230V-Geräte werden automatisch geerdet, wenn sie mit einem dreipoligen Kabel ans Netz angeschlossen werden. Sicherheit im Elektrolabor ist das, was man lernen muss bevor man mit den Experimenten anfängt. Besser früher als nie...

Bei den Labornetzteilen kann Gehäuse (Chassis, "Erde") mit dem (+) oder (-) verbunden werden, je nachdem welcher Pol als Null festgelegt wird.
Der Hersteller weiß nicht wie man sein Labornetzteil später anschließt. Deswegen ist diese Bezeichnung am Gerät (-) 15V (+) , und nicht (0) (+15V) oder (0) (-15V).
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Neuer Beitragvon bartman am Samstag 26. Juni 2004, 14:13

Cool, habs jetzt verstanden - danke schön!
bartman
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Neuer Beitragvon Erfinderlein am Samstag 26. Juni 2004, 15:36

Hallo Bartmann und Inspektor,

der letzte Beitrag einwandfrei, daher bitte nicht als Haarspalterei auslegen ! (zur Anreicherung des elektronischen Allgemeinwissens gedacht )

In der Skizze von Inspektor sind die drei Masseleitungen zusammengefasst und über einen gemeinsamen Leiter weitergeführt. Das wird für den Labortisch im Prinzip ok sein. Aber auch dort wäre es aus störtechnischer Betrachtung heraus sicherlich besser, wenn man die drei Leitungen auf einen gemeinsamen Massepunkt bringt. Ich meine vom Massepunkt sternförmig zu den einzelnen Geräten beziehungsweise in einem Gerät entsprechend zu den einzelnen Verbrauchern.

Gruss aus Griechenland
Lothar Gutjahr bestätigt:Senneca hatte recht. Wir haben nicht zu wenig Zeit, sondern vergeuden zu viel.
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