Schaltzeichen aus einem Netzteil?

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Schaltzeichen aus einem Netzteil?

Neuer Beitragvon Johann am Sonntag 26. Dezember 2004, 17:29

Hallo und frohe Weihnachten erstmal!

Ich hätt mal ne Frage zu einem Bauteil das in einem Netzteil verwendet wird.

Ich habe dieses Bauteil in der Arbeit gesehen und keiner kann mir sagen was das ist. Es ist in etwa so groß wie ein Kammrelais und in einer schwarzen Verkleidung untergebracht.

Ich habe einen kleinen Schaltplan aufgezeichnet wo auch das Symbol dargestellt ist. An jedem dieser Bauteile SK1 bis SK3 hängen Verbraucher. Am SK4 hängt der N- Leiter von der Zuleitung.

Ich hab schon mit dem Gedanken gespielt, dass es irgendwie ein Spannungerzeuger ist, was ich mir aufgrund der geringen Größe nicht vorstellen kann. Außerdem bin ich irritiert, dass alle "Anschlüsse 2" zusammen geschlossen sind.

Kann mir irgendjemand sagen was das für ein Bauteil ist und wie es funktioniert. Wäre sehr dankbar

Gruß Johann
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Johann
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Neuer Beitragvon Erfinderlein am Sonntag 26. Dezember 2004, 19:32

Hallo Johann,

ohne das Bauteil in dieser Form zu kennen, interpretiere ich das als gasgefüllte Funkenstrecken. Die gibt es für verschiedene Schutzspannungen mit unterschiedlichen Gasgemischen. Die leiten Spannungsspitzen mit sehr hohen Strömen ab. Zum Beispiel durch "Blitzgewitter" induzierte sonst zur Zerstörung der Halbleiter führende Umladungen. In meinem Hinterkopf geistert der Begriff Transzorb für "Transient Voltage suppresor". Das wäre das Bauelement als Halbleiter. Und deiner heisst auf plattdeutsch "gas surge arrester" so jetzt hammerts doch.

Ein Netzteil mit diesen Bauteilen dürfte aus einem Bereich stammen, wo entweder lange Leitungen statische Umladungen einfangen oder wo in der Nähe sprich dahinter hohe Ströme oder sehr hohe Spannungen in kurzer Zeit geschaltet werden.

In meiner ehemaligen Drahtexplosionsanlage war die Elektronik mit beiden Typen abgesichert. Schaltsignale wurden mit Lichtleitern übertragen. Deutlich grösser und mit einer Zusatzelektrode zum Zünden wurde so ein Teil ( (Vakuumfunkenstrecke) zum Schalten der hohen Spannung genommen. Bis zu 300 Mikrofarad 30 kV Impulskondensatoren wurden so induktionsarm entladen.

Hoffe dir geholfen zu haben.

Gruss aus GR
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Neuer Beitragvon Johann am Montag 27. Dezember 2004, 13:36

Danke Erfinderlein!

Hast mir im Grunde genommen schon mal ein ganzes Stück weitergeholfen.
Dient es also jetzt zum Schutz vor Störspannungen oder erzeugt es tatsächlich selbst eine Spannung?
Was ich außerdem immer noch nicht kapier, warum die Bauteile so geschalten sind. Die sind ja sozusagen im Stern geschalten. Der Sternpunkt ist geerdet und der N- Leiter ist auch an so einem Bauteil "Vakuumfunkenstrecke" angeschlossen.

Muss jetzt nicht noch irgendwo eine Zuleitung angeschlossen sein an der die 230V anliegen? Weil irgendwoher muss die Schaltpannung ja kommen.

Gruß Johann
Johann
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Neuer Beitragvon Erfinderlein am Montag 27. Dezember 2004, 17:52

Hallo Johann,

jetzt habe ich dich verwirrt mit meinen Drahtexplosionserzählungen.

Nein die Dinger sitzen ganz passiv als Ableiter von Spannungsspitzen und haben keinen Steuereingang.

Das heisst die eigentliche Leitungsführung der "Verbraucher" läuft sozusagen drann vorbei und wenn einer oder alle einen "Transient" Spannungsspitze von entsprechender Höhe mitbringt , wird dieser zum Schutz der Elektronik zum PE abgeleitet. ( gekappt )

Die Anordnung als Stern ist daher zufällig wegen den drei Phasen.

In der Elektronik selbst macht man das mit den "Transzorb" -Dioden bei entsprechend an die Versorgungsspannung angepassten Pegeln. Auch MOV´s Mwtalloxid Varistoren finden dazu Anwendung.

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Ab hier wieder Storybook:

Im Telefonbau waren die früher auch viel verwendet. Waren kurze Glasröhrchen mit Metallkappen und Drahtenden.
Noch weiter zurück schauend hatten wir offene Funkenstrecken auf den Antennenschaltern ( so ein länglicher Porzelansockel mit einem Hebel als Umschalter ) für die damals üblichen Langdrahtantennen für Kurz-, Mittel-, und Langwellenradios. Da waren dann so etwa 6mm breite, gezackte Blechstreifen welche sich zwischen Antenne und Erdung gegenüberstanden. Die ganz komfortablen hatten dann zusätzlich noch angespitzte Bogenlampenkohlenstifte, welche man selbst ganz knapp eingestellt hat um statische Entladungen, wie sie von weiter weg stattfindenden Gewittern herrühren abzuleiten.

Ende der Märchenstunde

Gruss aus GR
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Neuer Beitragvon Johann am Montag 27. Dezember 2004, 22:47

aha jetzt hab ichs glaub ich endlich kapiert!

Sie sind also dazu da um Spannungsspitzen über den PE einfach abzuleiten.

Ich danke dir für deine Info und frohe Weihnachten noch nach Griechenland.

Gruß Johann
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