Platinen ätzen...

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Platinen ätzen...

Neuer Beitragvon Casi am Dienstag 25. Oktober 2005, 16:35

Guten Tag allerseits!
Ich habe mich nun doch von meinen Basteleien mit Lochplatinen und 0,08mm² Leitung günstig abbringen können. Ein Arbeitskollege hat mir für nen Appel und nen Ei sein altes Schaumätzgerät und sein Belichtungsgerät überlassen. Nun habe ich aber leider noch keinen Plan geschmidet, der mir sagt, wie ich dabei vorzugehen habe. Ich weiss wohl, dass ich ein Layout erstellen muss, Ätzmittel, Entwickler und positiv besch. Platinen benötige... Ich müsste also Wissen, was ich genau tun muss (Arbeitsschritte...) und was ich für eine Ätzmischung brauch... Bei der Artikelbeschreibung von Conrad steht "800g/l" und bei den Ätzmitteln "250g ausreichend für 1l"
Artikel-Nr.: 530018 - 62 www.conrad.de

Kann mir da jemand weiterhelfen?

Gruß Casi
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Neuer Beitragvon Newman am Dienstag 25. Oktober 2005, 18:44

Newman
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Platinen

Neuer Beitragvon BernhardS am Mittwoch 26. Oktober 2005, 18:51

Hallo,

ich nehm die Platinen von Pollin für 1,95 oder so.
Layout mit eagle 4.15 freeware ! zeichnen
mit dem Laserdrucker auf Overheadfolie ausdrucken
Spezialfall: ich hab ne Leuchtstoffröhre ohne Leuchtschicht -was diese Bastler so alles haben- damit belichte ich 40 Minuten aus 30cm Abstand, eine Bilderrahmenglasscheibe !!nicht entspiegelt!! hält die Folie flach
Lampe: musst halt ausprobieren was google so empfiehlt
Entwickeln mit 2% Ätznatronlauge, also 20 Gramm pro Liter ein Minuten -Übungssache-
ich verwende die Lauge nur einmal, da sieht man schön wie sich das langsam verfärbt wenn sich der Lack auflöst, dann sieht man bald die Struktur und irgendwann schauts wie Kupfer aus.
Langsam hin- und herschwenken und ab und zu quer, wenn noch Lack drauf ist sieht man so Schlieren.
Kurz abspülen und Ätzen. Ich verwende Salzsäure/Wasserstoffsuperoxyd, das ist nichts für den Anfang.
Restlichen Lack mit irgendwas abwischen. Werden Gegenstände nach Leuten geworfen die Nitroverdünnung nehmen? Fertig!
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Neuer Beitragvon Erfinderlein am Mittwoch 26. Oktober 2005, 19:19

Hallo Bernhard,

das Verfahren beinhaltet noch Kupferchlorid, welches sich am Anfang erst in der Ätzlösung bilden muss. Die neu angesetzte Lösung ätzt daher nicht so gut wie eine gebrauchte. ( bläuliche Farbe )
Diese Brühe ist wenn sie müde wird durch nachgiessen von Wasserstoffperoxid immer wieder regenerierbar.

Es empfiehlt sich daher am Anfang einfach ein wenig Kupferdraht oder ein 2 Pfennigstück mit in den Ansatz zu tun.

( vielleicht nichts neues für dich, aber ich dachte mal ich "merke an")

LG LG
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Neuer Beitragvon Richi am Mittwoch 26. Oktober 2005, 20:33

diese Salzsäure/Wasserstoffperoxidlösung is zwar sehr gut allerdings stark umweltgefährdent :/ In dieser Lösung bilden sich Kupferionen die wie wir alle wissen sehr stark umweltgefährdend sind. (Fischgift, Pflanzengift)
Um diese Lösung zu neutralisieren wäre es notwendig Stahlwolle in der Lösung aufzulösen bis sie keine weitere aufnimmt dann kann man die Lösung gefahrlos entsorgen.
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Neuer Beitragvon Erfinderlein am Mittwoch 26. Oktober 2005, 21:13

Hallo Richi,

Um diese Lösung zu neutralisieren wäre es notwendig Stahlwolle in der Lösung aufzulösen bis sie keine weitere aufnimmt dann kann man die Lösung gefahrlos entsorgen.


Hier würde ich mich an deiner Stelle nicht so weit aus dem Fenster lehnen und so etwas proklamieren.

Ich denke es ist besser, wenn wir unseren Freunden empfehlen, verbrauchte oder nicht mehr benötigte Lösungen dieser Art in PE-Behältern der Sondermüllsammlung zuzuführen.
Egal welches der gängigen Systeme Verwendung findet.

Bei dummen Fragen kann man immer sagen, das ist noch vom Opa der hat so komische Sachen gemacht. :idea:

LG
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Neuer Beitragvon Richi am Mittwoch 26. Oktober 2005, 21:33

naja was heisst aus dem fenster lehnen hab das ja auch nur gelesen und da war auch die strukturformel wie das neutralisiert wird (übrig bleibt rost und reinkupfer soweit ich das noch im kopf hatte) allerdings sollte man die salzzsäure noch mit natronlauge neuralisieren.

Mir ging es jediglich darum das er das zeug nich in den Garten kippt (da wächst ne zeitlang garnix mehr... )
ich werde diese ätzmethode auch einmal ausprobieren da sie sehr sehr gute ergebnisse liefern soll.

mfg
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Neuer Beitragvon Gewehr-dalf am Donnerstag 27. Oktober 2005, 09:27

Ganz neutralisieren kann mans eigentlich garnich, auf grund des massenwirkungsgesetzes bleibt immer eine gewisse konzentration cu2+ und eisenionen übrig. Also das mit der eisenwolle ganz schnell vergessen ;)

MFG
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Neuer Beitragvon Casi am Donnerstag 27. Oktober 2005, 16:52

Meine Frage ist noch warum steht bei der Anleitung dabei 800g/l (Eisen-III-Chlorid) und bei den Ätzmitteln selber Eisen-II-Chlorid 250g ergiebig für einen Liter.... Was muss ich denn jetzt für eine Mischung machen??? :?:
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Re: Platinen

Neuer Beitragvon vorschlaghammer am Donnerstag 27. Oktober 2005, 17:05

BernhardS hat geschrieben:Hallo,

ich nehm die Platinen von Pollin für 1,95 oder so.
Layout mit eagle 4.15 freeware ! zeichnen
mit dem Laserdrucker auf Overheadfolie ausdrucken
Spezialfall: ich hab ne Leuchtstoffröhre ohne Leuchtschicht -was diese Bastler so alles haben- damit belichte ich 40 Minuten aus 30cm Abstand, eine Bilderrahmenglasscheibe !!nicht entspiegelt!! hält die Folie flach
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mein freund hat auch auf so ne folie gedrukt aber ist nicht gerade beste methode
besser ist eine transparentpapier das kleinkörnig ist
da bekommt man die bessern druck ergebnisse
es geht auch ein gesichtbräuner mit 30 cm abstand und in 5 minuten fertig die belichtung
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Neuer Beitragvon Gewehr-dalf am Freitag 28. Oktober 2005, 00:21

Ich kenn mich jetz mit ätzen speziell nich aus, aber das ist ja ein mischverhältnis dass dir sagt, so und so viel nimmst du pro liter um ein gutes ergebnis zu erzielen. Der unterschied kommt daher, dass du fe2+ und fe3+ hast, das eine also mit einem elektron weniger weshalb es noch besser an wasser bindet und du deshalb mehr davon brauchst. Wenn ich mich noch richtig erinner war das fe2+ in einem see dafür verantwortlich, dass er kippt, also von algen überwuchert wird (stichwort phosphatlift)...

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Ätzen

Neuer Beitragvon BernhardS am Freitag 28. Oktober 2005, 19:30

Hallo,

ich tu mich ein bißchen leichter, da ich im richtigen Leben Chemotechniker bin. Salzsäure, Natronlauge und Wasserstoffperoxid kommen bei uns im Betrieb mit Tankwagen an und da wird vor dem Abladen eine Probe genommen. Ob der Rest von der Probe in die Neutralisation geschüttet wird oder ich ein bißchen zum Ätzen mitnehme macht keinen Unterschied. Daher die Verwendung von Peroxid und die Besonderheit, daß ich immer frische Lösung nehme.

Zur hobbymäßigen Entsorgung kann ich nichts sagen, Sammeln und zum Gefahrgutmobil bringen (Termin erfährt man beim Landratsamt) ist sicher die zweckmäßigste Methode.
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Neuer Beitragvon Casi am Dienstag 1. November 2005, 09:48

Ja das Entsorgen beschäftigt mich weniger... haben einen städtischen Wertstoffhof, der auch Chemikalien annimmt (annehmen muss). Ich würde nur zum Teufel gerne Wissen, was ich jetzt für eine Ätzmittelmischung brauche... und wie lange ich belichten muss (habe das Belichtungsgerät von Conrad Art.Nr. 530689 - LN ) :?: Entwickeln ist nicht das Problem und das Layout werde ich wohl auch schon hinbekommen...

PS: Falls wer sagen will: "Ist doch viel zu teuer, nimm nen Gesichtsbräuner, ne Sonnenbank oder die Mittagssonne!" Kann ich nur hinzufügen, dass ich das Schaumätzgerät mit Heizung und das Belichtungsgerät für 20 € von einem Arbeitskollegen bekommen habe... Ich denke doch dass sich das gelohnt hat?!
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Neuer Beitragvon Erfinderlein am Dienstag 1. November 2005, 12:25

Hallo Richi,

wenn du Eisendreichlorid nimmst und die üblichen 800 Gramm pro Liter, wirst du zum Schaumätzen am besten bedient sein.
Diese Lösung schäumt von selbst und bedarf daher keiner weiteren Aditive.
Der Vorteil einer Schaumätzanlage ist letztendlich dem kontinuierlichen Neuzufluss unverbrauchtem Ätzmittels zu verdanken.

In stehender Brühe ist immer eine Schicht verbrauchte Flüssigkeit um die Platine herum und das geht dann auf Zeit. Es empfiehlt sich daher, das Ätzgut ab und zu etwas zu bewegen. wenn man in einer Schale ätzt.

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