NE555 macht Geräusche .... ohne Lautsprecher!

Fragen zu Elektronik und Elektro allgemein.Fragen zu Bauteilen wie z.B. Tansistoren, Dioden, Kondensatoren usw.

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NE555 macht Geräusche .... ohne Lautsprecher!

Neuer Beitragvon Lupin III. am Donnerstag 1. Dezember 2005, 22:52

Ich habe eine astabile Kippstufe mit einem NE555 gebaut, die sich ca. zwischen 1 und 10 kHz einstellen lässt (immer jeweils kurze low-Impulse zum Triggern eines 2. NE555). Beim Drehen am Poti habe ich gemerkt, dass manchmal ein leiser Pfeifton zu hören ist. Dabei ist es egal, ob am Ausgang der andere NE555 hängt oder gar nichts angeschlossen ist. Ich habe dann am Oszilloskop abgelesen bei welchen Frequenzen das auftritt und es sieht so aus als hätte der NE555 ein, zwei Resonanzfrequenzen, bei denen irgendetwas zu schwingen beginnt, und zwar so stark, dass man es hören kann.

Das geschieht einerseits bei Impulsen alle 0.65, 0.32 und 0.16 µsec und andererseits bei 0.50, 0.25 und 0.12 µsec (entspricht also ca. 1,54 bis 8,33 kHz). Mehr bzw. genauer geht es aufgrund des Potis nicht.

Ist das möglich oder normal? Ich war etwas erstaunt, dass der NE555 von sich aus Geräusche abgeben kann.

Da ich wissen wollte, ob die Frequenz des Tons der Frequenz des NE555 entspricht und der Ton nicht vielleicht vom Kondensator oder ähnlichem kommt, habe ich versucht, den Ton mit einem Elektretmikro (nur die Kapsel ganz in die Nähe gehalten) aufzunehmen und zu verstärken. Blöderweise verstärkt das aber einen Ton, der wahrscheinlich über die "Antennen"-Kabel induziert wird, sich mit Drehung des Potis ändert und genau der Frequenz des NE555 entspricht. Außerdem ist der durchgehend und nicht wie der andere (der dafür ohne Mikro) nur bei bestimmten Einstellungen zu hören.

Ist es möglich, die Störgeräusche wegzubekommen und gleichzeitig den gewünschten Ton hörbar machen zu?
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Neuer Beitragvon anders am Freitag 2. Dezember 2005, 03:19

Ist es möglich, die Störgeräusche wegzubekommen und gleichzeitig den gewünschten Ton hörbar machen zu?

Du könntest das Mikrofon am Ende eines Schlauchs befestigen und mit dem anderen Ende des Schlauchs die Schallquelle suchen.

Der NE555 wird aber keinen Lärm machen.
Eher sind das Rückwirkungen auf dein Netzgerät oder, falls du ein Drehspul-Meßgerät an den Multivibrator angeschlossen hast, dessen Spule.
Auch keramische Kondensatoren haben bekannterweise piezoelektrische Eigenschaften, allerdings habe ich wissentlich noch keine gehört.

Bei den früher üblichen Selengleichrichtern (mit Alu-Platten, nicht die ganz alten mit Eisenplatten) konnte man ebenfalls ein deutliches "Klick" hören, wenn man Sperrspannung anlegte.
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Neuer Beitragvon Richi am Freitag 2. Dezember 2005, 16:00

liegt vielleicht am poti das da der drehabnehmer zu schwingen beginnt
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Neuer Beitragvon Lupin III. am Freitag 2. Dezember 2005, 18:17

Es ist tatsächlich der Kondensator. Ich habe ihn gegen einen anderer Bauform (rund <-> quadratisch, beides Kerkos) aber gleichen Werts (10nF) ausgetauscht und das Pfeifen war weg. Außer bei ganz hohen Frequenzen, da scheint der andere auch wieder eine Art Resonanzfrequenz zu haben, das Gehäuse ist ja auch kleiner. Das Netzgerät ist stabilisiert (ein ATX-"Tisch"-Netzteil) und Spule habe ich sonst keine an der Schaltung, scheidet also beides aus.

Das mit dem Ton habe ich jetzt etwas anders gelöst, und zwar mit einem Tongenerator am PC, bei dem ich die gleiche Frequenz wie am NE555 eingestellt und beides verglichen habe. Ist nicht ganz das was ich wollte und vom absoluten Gehör bin ich auch weit entfernt, aber für mich haben sich die beiden immer gleich angehört. Somit wäre auch das geklärt.

Danke!
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555

Neuer Beitragvon BernhardS am Freitag 2. Dezember 2005, 18:37

Hallo,


bei zwei oder mehrere 555 in einer Schaltung ist es nicht schlecht wenn man nahe an die Versorgungsspannungsanschlüsse einen Kondensator lötet, kleiner 10µF Elko kann schon reichen.

Grundsätzlich könnte das beschriebene Ärgerniss auch von einem Spannungsregler 78xx kommen. Ist ein solcher eingebaut?
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Neuer Beitragvon Lupin III. am Freitag 2. Dezember 2005, 19:18

Ja, ein 7809 ist auch noch davor, um aus den 12V 9V zu machen, plus einem 100µF Elko (der allerdings näher beim 7809 als beim NE555 ist). Zusätzlich habe ich gerade einen 1000µF Elko direkt parallel zu den Eingängen gehalten. Da wird der Ton tatsächlich leiser bzw. verschwindet. Laut Oszi bricht die Eingansspannung aber immer ca. um 5mV ein, egal ob mit oder ohne großem Elko. Ich muss noch dazu sagen, dass ich das ganze auf einem Steckbrett aufgebaut habe, was wegen der "relativ" langen Leitungswege auch nicht ideal ist.

Was kann ein 7809 zu dem Phänomen beitragen? Reagiert der zu langsam auf die kleine Änderung der Ausgangsspannung?

Leider höre ich es inzwischen schon Pfeifen, ohne dass irgendwas eingeschalten wäre, vor lauter genau hinhören ;-).
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Neuer Beitragvon Erfinderlein am Freitag 2. Dezember 2005, 20:55

Hallo,

dein Pfeiffer war das so ein schwarzer Scheibenkondensator ? Das wäre von der Bauart her eventuell dann Baryumtitanat. Solche in 100nF habe ich schon mal als Schallmikrofon für eine Auswurfkontrolle verwendet.

LG
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Neuer Beitragvon Lupin III. am Freitag 2. Dezember 2005, 21:41

Nein, schwarz war der nicht. Aber wahrscheinlich ist nur der Lack anders. Die Farbe ist eher Orange oder braun. Er ist ein rundes Plättchen (8mm Durchmesser) und die Anschlussdrähte sind auf jeder Seite direkt unter dem Lack zu sehen. Ist das das was du meinst?

Von den 100nF-Teilen der selben Form habe ich auch noch ein paar. Ich kann damit also auch noch etwas anderes machen, als sie als Kondensator zu verwenden ;-)?

btw. Was ist das besondere an einem "Schall"-Mikrofon?
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Neuer Beitragvon Stromus am Samstag 3. Dezember 2005, 14:43

Ja Keramikkondensatoren schwingen gerne. Ein sehr bekanntes Beispiel ist der Frequenzumrichter aus der Waschmaschine. Hierbei sind die Bootstrap-Kondensatoren von der Ansteuerung der High-Side IGBT's betroffen. Das ganze ist deshalb hörbar, weil die Ansteuerfrequenz mit Werten um die 7...9kHz beginnt.
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Neuer Beitragvon Richi am Samstag 3. Dezember 2005, 17:03

hmm sowas is interessant.
Erfinderlein wenns dir im milden Klima nich zu anstrengend is könntest du mal ne liste machen was man wofür missbrauchen könnte? Ich hab sowas noch in keinem Buch gelesen!
Alternative Nutzung für allerlei Bauteile ;)

Grüsse aus dem eingeschneiten Bayern
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Neuer Beitragvon Erfinderlein am Samstag 3. Dezember 2005, 17:23

Hallo Richi,

so aus dem hohlen Bauch fällt einem das gar nicht im Hand umdrehen alles ein. Kennst du das web von Kainka ? http://www.b-kainka.de da geht das eigentlich schon schön in diese Richtung.
Werde das aber auch mal auf das Pinboard stecken. Sonst vergisst man das wieder.

LG
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Neuer Beitragvon Richi am Sonntag 4. Dezember 2005, 15:39

Das sieht interessant aus wird gleich mal mit nem lesezeichen in meine Elektronikecke geschoben

THX
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Mißbrauch

Neuer Beitragvon BernhardS am Mittwoch 7. Dezember 2005, 18:59

Hallo,

zum Beispiel,
eine LED produziert auch ein bißchen Fotostrom, lässt sich also auch als Empfänger benutzen.
Lichtdicht eingepackt ergibt sich eine Dioden mit ungewöhnlich
niedrigem Leckstrom.
Außerdem kann man eine LED als Kapazitätsdiode einsetzen.

Einen Transistor bildet von C nach E eine Gunn-Diode, so um die 30-40 Volt, leider nur mit ein paar Volt Arbeitsgebiet
B-E bildet eine Zenerdiode ca. 8-15V
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