Potentiometer anschliessen - Nur wie?

Fragen zu Elektronik und Elektro allgemein.Fragen zu Bauteilen wie z.B. Tansistoren, Dioden, Kondensatoren usw.

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Potentiometer anschliessen - Nur wie?

Neuer Beitragvon DocE am Sonntag 10. September 2006, 11:15

Hallo zusammen!

Trotz intensiver Recherche in den weiten des Internets konnte ich mir diese Frage nicht eindeutig beantworten. Die Verwirrung hat eher zugenommen!

Es geht um folgendes: Ich möchte den Lautsprecherausgang eines Gerätes (da kein anderer vorhanden/frei) mit dem Line In der Soundkarte verbinden. Da davon auszugehen ist, dass der Ausgangspegel für die meisten Soundkarten zu hoch ist und diese somit zerstört werden könnten, möchte ich ein Potentiometer zwischenschalten, um den Pegel absenken zu können.

Ich hoffe, dass dies soweit überhaupt richtig und machbar ist...

Mittlerweile bin ich verwirrt, da man ein Poti wohl als regelbaren Widerstand oder Spannungsteiler verwenden kann. Es ist mir allerdings nicht klar, was von beidem ich benötige und wie das dann anzuschließen ist.

Vielleicht kann mir jemand von euch Klarheit verschaffen.

Hier einmal drei von mir angefertigte "Anschlusspläne":

1. (nach meinem Verständnis: Poti als regelbarer Widerstand):
Bild

2. (nach meinem Verständnis: Poti als regelbarer Widerstand mit "Ausfallsicherung", also Gesamtwiderstand des Potis ist notfalls immer geschaltet):
Bild

3. (ist das der Spannungsteiler?)
Bild


Welche dieser Schaltungen müsste ich vornehmen? Vielleicht kann mir auch jemand von euch erklären, was bei den einzelnen Schaltungen passiert (z.B. bei welcher Schaltung wird die Spannung vermindert, bei welcher die Stromstärke) und welche für den o.g. Zweck erforderlich wäre. Meines Erachtens wäre es erforderlich die Spannung abzusenken, bin mir aber (mittlerweile überhaupt) nicht mehr sicher und ziemlich verwirrt.

Vielen Dank schon mal!


Grüsse
- Doc
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Neuer Beitragvon derguteweka am Sonntag 10. September 2006, 12:26

Moin,

Schaltung 1 und Schaltung 2 sind elektrisch voellig identisch, weil zwischen den zwei Anschluessen, die in Schaltung 2 gegenueber Schaltung 1 miteinander verbunden sind, immer das gleiche el. Potential herrscht, d.h. durch die Verbindung fliesst dort kein Strom. Bei Verbindungen, in denen kein Strom fliesst, ist es auch egal, ob sie existieren oder nicht.

Ich wuerd' die Schaltung 3 verwenden, weil bei Schaltung 1+2 der Innenwiderstand der Soundkarte (den du wahrscheinlich nicht kennst) einen grossen Einfluss auf den Regelbereich der Schaltung hat.
Poti sollte so einen Widerstand im Bereich 100 Ohm - 22KOhm (ist also in weiten Grenzen ziemlich egal) aufweisen und wenn du waehlen kannst, einen logarithmischen Widerstandsverlauf.

Gruss
WK
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Neuer Beitragvon DocE am Sonntag 10. September 2006, 20:03

Hallo!

Vielen Dank erstmal!

Ich habe die Schaltung (3) einmal mit „festen“ Widerständen anstelle des Potis gezeichnet. Hier wird dann auch die Reihenschaltung klar, was die Spannungsaufteilung (Spannungsteiler) verdeutlicht. Ist diese so richtig?

Bild

Es ergeben sich nun noch folgende Fragen:

1. Macht es Sinn den Stromkreis des „Ausgangs“ mit einem zusätzlichen Widerstand abzusichern, um Beschädigungen an diesem im Zweifel zu vermeiden? Wie hoch müsste dieser dann sein? Der Ausgang ist ein Lautsprecher-Ausgang und angegeben mit 4 Ohm / 3 Watt, was zur nächsten Frage führt:

2. Was bedeuten diese Angaben „4 Ohm / 3 Watt“ bei dem Lautsprecherausgang? Erwartet dieser einen Mindestwiderstand von 4 Ohm? Sollte dies so sein, wäre es ja sicherlich kein Problem einen zusätzlichen 4 Ohm (oder einen etwas grösseren) Widerstand einzubauen, damit dieser Wert niemals unterschritten wird. Ich möchte in jedem Fall verhindern, dass der „Verstärker“ irgendeinen Schaden nimmt, selbst wenn im schlimmsten Fall R1 und R2 nicht vorhanden wären. Es ist ein ziemlich altes Gerät und die Reparatur wäre vermutlich ziemlich kompliziert und teuer… Also: Was bedeutet das und wie hoch müsste der Widerstand zwecks Zerstörungsverhinderung sein? Ist mit der Watt-Angabe noch irgendwas zu beachten?

3. Zum besseren Verständnis: Ist ein Widerstand (welcher Höhe müsste sich aus 1/2 ergeben) mit einem vorhandenen Lautsprecher gleichzusetzen? Also: „Denkt“ der Verstärker es wäre ein Lautsprecher vorhanden? -> Hintergrund der Frage ist: Nimmt der Verstärker durch diesen „durch einen Widerstand unterbrochenen Kurzschluss“ keinen Schaden, wenn der Widerstand (laut 1/2) hoch genug ist? Wäre es also praktisch möglich an den Lautsprecherausgang direkt einen Widerstand (Höhe?) anzuschließen, ohne das ein Schaden entsteht?

4. Das mit dem 4 Ohm Mindestwiderstand kommt mir etwas merkwürdig vor, denn: Werden die 4 Ohm nicht bereits schnell durch einige Meter Kabel erreicht? Somit müsste ein „Kurzschluss“ mit einem 10 m langen Kabel ja schon mindestens die 4 Ohm durch das Kabel abdecken?!? Denkfehler??

5. Macht es Sinn den Stromkreis der Soundkarte mit einem zusätzlichen Widerstand abzusichern, um Beschädigungen an dieser im Zweifel (z.B. wenn „voll aufgedreht ist“) zu vermeiden?


Hintergrund der „Verstärker-Zerstör-Fragen“ ist: Ich habe gelesen, dass z.B. 4 Ohm Boxen an einen 8 Ohm Verstärker sich wie ein „mittlerer Kurzschluss“ auf den Verstärker auswirken und diesen auf Dauer schädigen würden.

Noch etwas: Welche Leistung müsste so ein Poti haben? Wenn der Ausgang 3 W liefert mindestens auch 3 W?


Die Sache lässt mir einfach keine Ruhe, auch wenn ich dem Ziel langsam etwas näher komme. Ich freue mich daher auf eure Antworten, für die ich mich schon einmal ausdrücklich bedanken möchte.


Grüsse
- Doc
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Neuer Beitragvon gonimax am Montag 11. September 2006, 09:23

Hallo

vereinfachte Beantwortung mal nach den Stichpunkten:

1. macht keinen Sinn, solange die dritte Schaltung angewendet wird, und die Mindestimpedanz (4OHM) nicht unterschritten wird (ist bei den Werten von @derguteweka gegeben)

2. 4OHM & 3W = Mindestimpedanz der Last fuer max. erreichbare Leistung.

Note: Die vorgeschriebene Impedanz am Lautsprecherausgang ist grundsaetzlich nicht zu unterschreiten, weil sonst die Endstufe ueberlastet/beschaedigt/zerstört wird. Hoehere Lastimpedanzen sind unbedenklich (abgesehen von nicht-leerlauffesten Endstufen), nur die nutzbare Leistung verringert sich (ist aber bei Soundkarten-Eingaengen irrelevant, bzw. guenstiger, um event. Übersteuerungen vorzubeugen)

Kommt es Dir nur auf die direkte Kopplung an, also ohne moegliche Pegeleinstellung, reicht ein 10KOHM Widerstand als Schutz, und ist auch bei Poti-Anwendung vor dem Soundkarteneingang guenstig, wegen besserer Entkopplung. Die Poti-Variante ist aber vorzuziehen, denn aufgrund der hohen leistung uebersteuert sonst die Elektronik der Soundkarte, welche ja sonst nur einige 100mV erfordert.

3. ...ist mir hiert zu diffus... und überlese ich mal großzügigerweise, bzw. ist unter 2. schon angedeutet 8)

4. die Kabelvariante find ich nicht gut, da a) nicht die Last (gegen Masse) berücksichtigt wird, und b) bei Kabelbeschädigung schnell Kurzschlussverhalten auftreten koennte

5. koenntest zwischen Verstärkerausgang und Poti (Schaltung 3) einen zusaezlichen Festwiderstand einsetzen, falls die Soundkarte bei voll aufgedrehtem Poti aus der Übersteuerung, und damit massiven Verzerrungen nicht "rauskommt". Fuer eine mögliche Entkopplung des Soundkarteneingangs, siehe unter 2.

Zur Verlustleistung des Poti's, je groesser (OHM-Wert) dieses gewaehlt wird, desto kleiner kann die Leistung ausfallen. Für die Verstärker-Soundkarte-Anwendung sollte 10KOHM / 0.25W ausreichend sein (ist nur erfahrungsgemäss geschätzt)
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Neuer Beitragvon DocE am Montag 11. September 2006, 12:40

Hallo gonimax,

erstmal vielen Dank für Deine ausführliche Antwort.

Was bedeutet „nicht leerlauffest“? Ich weiß nämlich nicht, ob der „Verstärker“ dies ist und das wäre dann laut Deiner Aussage bei einem hohen Widerstand schlecht.

Ich habe mal gegoogled, aber nur gefunden, dass sich z.B. ein nicht leerlauffestes Netzteil mit einem großen Knall verabschiedet, wenn gar keine Last anliegt. Wie kann sowas passieren? Und: Liegt durch einen hohen Widerstand nicht auch gleichzeitig eine hohe Last an? Nach meinem Verständnis nimmt der Widerstand doch die Energie auf und wandelt diese in Wärme um, praktisch wie ein kleiner „Heizlüfter“ (nur ohne Lüfter). Das würde ich als das Gegenteil eines Leerlaufes ansehen. Bitte kläre/klärt mich auf.

Bei dem zusätzlichen „Schutzwiderstand“ für die Soundkarte hatte ich zunächst gedacht, dass dieser zwischen Poti und Soundkarte einzubauen sei. Aufgrund Deiner Aussage „zwischen Verstärkerausgang und Poti“ bin ich auch diese Möglichkeit durchgegangen und zu dem Schluss gekommen, dass diese Variante wohl die logischere ist. Durch den zusätzlichen Widerstand „vor dem Poti“ schafft man ja praktisch einen weiteren Abnehmer in der Reihenschaltung. Wird dieser relativ hoch gewählt, fällt an diesem zunächst einmal die meiste Spannung ab, so dass wenn der Poti R1 Widerstand fast 0 wäre, also R2 (bei dem wir U abgreifen) ziemlich hoch, immer noch ein grosser Teil der Spannung an dem Schutzwiderstand abfallen würde. Ebenso würde im Falle eines Kurzschlusses im oder am Poti fast die gesamte Spannung am Schutzwiderstand abfallen.

Die Schaltung (mit festen Widerständen dargestellt) müsste dann so aussehen:

Bild

Habe ich das so richtig verstanden?


Dabei ergab sich folgende Problematik: :gruebel:

Würde nicht sogar ein Widerstand zwischen Poti Abgriff und Soundkarte dazu führen, dass die Spannung hier (an der Soundkarte) ansteigt? Man greift doch dann zwischen R1 und „R2 + Schutzwiderstand“ ab, die sich somit addieren und aufgrund des höheren Gesamtwiderstands die meiste Spannung abbekommen.

Schaltung also so:

Bild

oder anders dargestellt aber technisch gleichzusetzen:

Bild

Das würde dann aber auch für die von Dir genannte „Entkopplung“ (siehe Ziffer 2 Abs. 3 Satz 1)…

Kommt es Dir nur auf die direkte Kopplung an, also ohne moegliche Pegeleinstellung, reicht ein 10KOHM Widerstand als Schutz, und ist auch bei Poti-Anwendung vor dem Soundkarteneingang guenstig, wegen besserer Entkopplung.


…gelten, denn hier wäre ja der Widerstand zwischen Poti Abgriff und Soundkarte (so habe ich Dich zumindest verstanden). Das wäre dann m.E. eher gefährlich für die Soundkarte (wegen des hohen Widerstands -> hohe Spannung).

Umso mehr ich mich in diese Sache hineindenke, desto komplizierter scheint es zu werden. HILFE! :help:


Grüsse
- Doc
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Neuer Beitragvon derguteweka am Montag 11. September 2006, 18:58

Moin,

Alles halb so dramatisch :)
Nicht leerlauffeste Enstufen sind hauptsaechlich Endstufen, die einen Ausgangstransformator haben, d.h. Roehrenendstufen und evtl. auch noch gaaaanz alte Transistorendstufen. Aber normalerweise auch erst dann, wenns wirkliche Endstufen sind (und nicht popelige kleine Verstaerkerchen mit gerade mal 3Watt). Wenns aber dein Gewissen beruhigt, dann schliess einfach statt dem Lautsprecher einen Widerstand (vielleicht 47 Ohm, wenn du ihn kleiner machst, um in die Gegend von 4 Ohm zu kommen, dann nimm einen dickeren Widerstand, denn er muss ja dann die 3Watt aushalten) parallel zu deiner Potischaltung an.
Die Wahrscheinlichkeit, deine Soundkarte durch zu hohe Eingangssignale zu zerstoeren, halt ich fuer seeehr gering, aber klar, du kannst deine Spannungsteilerschaltung natuerlich noch mit einem Schutzwiderstand aufpeppen, z.b. mit einer deiner beiden ersten Varianten in deinem 3. Post. Die dritte Variante schuetzt nicht zuverlaessig, wenn R1=0, sprich Poti am Anschlag ist.

Lautsprecher haben fast automatisch auch einen so "kleinen" Innenwiderstand wie ein Stueck Leitung, denn im Lautsprecher ist ja nix anderes drinnen, als eine Schwingspule, also ein Stueck Leitung. Trotzdem ist ein Lautsprecherersatzwiderstand aus einem Stueck Leitung keine gute Idee :) Lieber weglassen oder wie oben beschrieben einen richtigen Widerstand nehmen.


Gruss
WK
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Neuer Beitragvon DocE am Montag 11. September 2006, 20:45

N’Abend WK!

Danke für Deine Ausführungen.

Da der „Verstärker“ ursprünglich für den Anschluss von Lautsprechern ausgelegt ist, die ggf. sogar einen Lautstärkeregler besitzen, gehe ich nach Deiner Erläuterung mal davon aus, dass eine eventuelle Nicht-Leerlauffestigkeit auszuschließen oder zu vernachlässigen ist. Denn der Lautstärkeregler ist ja nichts anderes als ein Poti… (Einzige Ausnahme: Der Lautsprecher hat vor dem Poti den von Dir erwähnten („47 Ohm“) Widerstand bereits eingebaut, was ich nicht hoffe.)

Doch noch eine Frage zur Leerlauf-Festigkeit: Bedeutet "Leerlauffest", dass das Gerät (hier z.B. der Verstärker) ohne den angeschlossenen Lautsprecher keinen Schaden nimmt? Also im Umkehrschluss: Wenn kein Lautsprecher angeschlossen ist, nimmt der Verstärker Schaden = nicht leerlauffest?

Oder bedeutet leerlauffest, dass das Gerät bei einem sehr hohen Widerstand, keinen Schaden nimmt. Also im Umkehrschluss: Wenn ein Lautsprecher mit einem sehr hohen Widerstand (> 1 kOhm) angeschlossen ist, nimmt der Verstärker Schaden = nicht leerlauffest?

Es ist so, dass an dem betreffenden Lautsprecherausgang des Verstärkers seit Jahren kein Lautsprecher angeschlossen ist und der Verstärker seit Jahren rund um die Uhr läuft. Einen Schaden hat er dadurch nicht genommen. Kann ich also davon ausgehen, dass dieser leerlauffest ist?

(…) aber klar, du kannst deine Spannungsteilerschaltung natuerlich noch mit einem Schutzwiderstand aufpeppen, z.b. mit einer deiner beiden ersten Varianten in deinem 3. Post. Die dritte Variante schuetzt nicht zuverlaessig, wenn R1=0, sprich Poti am Anschlag ist.


Meinst Du wirklich eine der ersten beiden Varianten? Ich dachte, Variante 2 und 3 sind elektrisch vollkommen identisch, nur etwas anders gezeichnet. Der Widerstand, zwischen dem in Zeichnung 2 und 3 abgegriffen wird, ist doch immer R2+RSchutz, also beide male gleich. Oder liegt hier ein Denkfehler vor?

Wie bereits zuvor geschrieben, müsste sowohl in Variante 2, als auch in Variante 3 (da identisch), die an die Soundkarte abgegebene Spannung sogar deutlich grösser sein, da sich R2 und RSchutz addieren. Eine Spannung von (annähernd) 0 V könnte somit so gut wie gar nicht erreicht werden, da immer mindestens RSchutz für Spannung sorgt. So wie ich das verstanden habe, gilt in einer Reihenschaltung: Je höher der Widerstand, desto höher ist die an diesem abgegriffene Spannung.

UGes / RGes = U1 / R1 = U2 / R2 usw.

bei Variante 1 demzufolge an der Soundkarte "USound":

UGes / (RSchutz+R1+R2) = USound / R2
-> (UGes x R2) / (RSchutz+R1+R2) = USound

und bei den Varianten 2+3 an der Soundkarte:

UGes / (RSchutz+R1+R2) = USound / (R2+RSchutz)
-> (UGes x (R2+RSchutz)) / (RSchutz+R1+R2) = USound


Trotzdem ist ein Lautsprecherersatzwiderstand aus einem Stueck Leitung keine gute Idee Lieber weglassen oder wie oben beschrieben einen richtigen Widerstand nehmen.


Eine Leitung als Widerstand wollte ich nicht benutzen… Ich dachte „damals“ dass einige Meter Lautsprecher-Kabel einen Widerstand >= 4 Ohm hätten und konnte mir daher nicht erklären, dass diese Kennzeichnung des Ausgangs „4 Ohm“ den Widerstand des Lautsprechers darstellen sollte, wenn der Widerstand der Leitung bereits grösser als 4 Ohm wäre. Mittlerweile bin ich ja eines Besseren belehrt worden.


Grüsse
- Doc
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Neuer Beitragvon derguteweka am Dienstag 12. September 2006, 05:52

DocE hat geschrieben:Wenn kein Lautsprecher angeschlossen ist, nimmt der Verstärker Schaden = nicht leerlauffest?

Ja, sowas soll geruechteweise bei Roehrenendstufen passieren koennen. Ohne angeschlossenen Lautsprecher kanns da zu Spannungsueberschlaegen(=Funken) an den Roehrensockeln kommen. Bei solchen Verstaerkern wuerd' ich dann auch nicht mit groesseren Lastwiderstaenden experimentieren...


DocE hat geschrieben:Es ist so, dass an dem betreffenden Lautsprecherausgang des Verstärkers seit Jahren kein Lautsprecher angeschlossen ist und der Verstärker seit Jahren rund um die Uhr läuft. Einen Schaden hat er dadurch nicht genommen. Kann ich also davon ausgehen, dass dieser leerlauffest ist?

Logo. Wieschongesagt: Diese Leerlauffestigkeiten sind hauptsaechlich bei "richtigen" Endstufen (Disco, Bierzelt, etc.) interessant.
DocE hat geschrieben:Meinst Du wirklich eine der ersten beiden Varianten? Ich dachte, Variante 2 und 3 sind elektrisch vollkommen identisch...Oder liegt hier ein Denkfehler vor?

Ja, liegt vor :)
Bei der Variante 2 liegt immer der Schutzwiderstand zwischen Ein- und Ausgang, bei 3 eben nicht (da liegt er irgendwo an Masse, was aber die "wahnsinnige Hochspannung" (die aus deinem 3W-Verstaerker kommt), nicht weiter davon abhaelt, deine "Soundkarte zu toeten". :D :D


DocE hat geschrieben:und bei den Varianten 2+3 an der Soundkarte:

UGes / (RSchutz+R1+R2) = USound / (R2+RSchutz)
-> (UGes x (R2+RSchutz)) / (RSchutz+R1+R2) = USound

Deine Formel stimmt nur fuer Variante 3, und setz dann mal R1=0, und vereinfach' etwas, dann steht da:
UGes = USound
-> also kein "Schutz" mehr bei vollaufgedrehtem Poti.

Bei der Variante 2 spielt der Rschutz ueberhaupt keine Rolle, solange man den Eingangswiderstand des Soundblasters vernachlaessigt. Erst wenn man den dazunimmt (und ueberhaupt kennt), dann kommt Rschutz ins Spiel. Wird aber dann umfangreicher zu rechnen, weils dann 2 Spannungsteiler in Kette geschaltet sind...
Achtung jetzt wirds verwirrend (klingt komisch, ist aber so :) )
Trotzdem schuetzt der Rschutz in der Variante2 die Soundkarte, denn da kann nur was kaputt gehen, wenn die Eingangsspannung zu hoch ist. Und zwar die Eingangsspannung direkt am Eingangspin des Analog-Digital-Wandlers. Die Spannung muss so hoch sein, dass ueber die im Chip integrierten Schutzdioden ein nennenswerter Strom in die Versorgungsspannung des Chips fliessen kann - und in dem Moment ist der Eingang dann recht niederohmig und Rschutz verhindert den hohen Stromfluss. Bei Variante 3 haut das nicht mehr hin, denn da ist dann kein R mehr zwischen "wahnsinnigem Leitstungsverstaerker" und "hoechstempfindlicher Soundkarte".

Gruss
WK
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Neuer Beitragvon DocE am Dienstag 12. September 2006, 11:24

Mahlzeit!

Du hast vollkommen Recht. Da hatte ich wohl ein riesiges Brett vorm Kopf! :nuts:

Ich hatte mich bei den 3 RSchutz-Varianten die ganze Zeit auf den „Stromkreis der Soundkarte“, also auf den kürzesten Weg zwischen den beiden Soundkarten-Anschlüssen orientiert. Hier wäre der kürzeste Weg in 2 & 3 jeweils RSchutz + R2… Ich frage mich im Nachhinein, was ich mit diesem Gedankengang eigentlich bezwecken wollte.

Nachdem ich mir das ganze noch einmal etwas anders aufgezeichnet habe, nämlich so, dass man Reihen- und Parallelschaltungen deutlicher erkennen kann, ist mir das Brett vorm Kopf abgefallen (hoffentlich vollständig!). :idee:

Denn: In Variante 2 liegt „RSchutz in Reihe mit der Soundkarte“ parallel zu R2 und in Variante 3 liegt „R2 in Reihe mit RSchutz“ parallel zur Soundkarte. In Variante 1 liegt dann nur R2 parallel zur Soundkarte, wobei wir halt 3 „Reihenschaltungsmitglieder haben“: 1. RSchutz, 2. R1, 3. die Parallelschaltung „R2 parallel Soundkarte“.

Ich werde mich dann wohl für Variante 1 entscheiden und das einmal ausprobieren, mit:

RSchutz um 10 kOhm
Poti (R1/R2) um 25 kOhm

Ich wähle sicherheitshalber mal für beide Bauelemente einen Wert von über 3 W (so 4 – 5 W), dann sollte m.E. nichts „durchbrennen“, selbst wenn irgendwo ein Kurzschluss auftreten sollte.

Einbauen möchte ich das ganze in eine kleine Verteilerdose (erscheint mir am einfachsten). Hat jemand vielleicht noch einen Tipp, wie bzw. wo ich den Widerstand RSchutz am Besten unterbringe? Einfach mit z.B. Heißkleber am Gehäuseboden festkleben oder lose im Gehäuse „umher irren“ lassen und die Kontake mit Isolierband abkleben? Beim Festkleben fixiert man den Widerstand vermutlich besser an den Drähten als am Körper, da sonst wahrscheinlich die Wärmeableitung behindert wird. Vielleicht wisst ihr ja noch eine viel bessere Möglichkeit…


Danke & Grüsse
- Doc
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Neuer Beitragvon derguteweka am Dienstag 12. September 2006, 17:00

DocE hat geschrieben:Ich wähle sicherheitshalber mal für beide Bauelemente einen Wert von über 3 W (so 4 – 5 W), dann sollte m.E. nichts „durchbrennen“, selbst wenn irgendwo ein Kurzschluss auftreten sollte.


Wenn du 4-5W aushaltende Potis und Widerstaende verwendest, isses irgendwie so, wie wenn du aus Sicherheitsgruenden im Passagierflugzeug einen Helm aufsetzt und einen Fallschirm anlegst.
Da du ja gerne rechnest, hier mal bisschen Formelkram, ich nehm jetzt einfach mal an, dein Verstaerker wuerde 3W an 4 Ohm mittles Gleichspannung erreichen, dann isses leichter zu rechnen; interessiert bin ich jetzt mal an den auftretenden Spannungen:

U=sqrt(P*R); also U=sqrt(12) V = 3.46V

sprich: dein Verstaerker liefert also maximale Spannungen im Bereich um die 3-4V.

So und jetzt mal gucken, was ein 10KOhm, 4W Widerstand fuer eine Spannung braucht, damit im Widerstand auch wirklich die 4W verbraten werden:

U=sqrt(P*R) = sqrt(4W*10000Ohm)=200V

Also, deinen 10KOhm 4W Widerstand kannst du direkt an 200V haengen, dann wird nix passieren, ausser dass er halt warm wird. Erst bei Spannungen >200V nimmt dein Widerstand Schaden.
Dein Verstaerker kann aber bloss 3.5V max. abgeben...
Beim Poti gilt das selbe. Also, wenn du diese Bauteile nicht schon in der 4W Ausfuehrung rumliegenhast, dann nimm sie in 0.25 oder 0.1 W oder sowas in der Art. Sind dann auch kleiner und leichter.

Heisskleber ist fuer so'n Aufbau 'n ausreichendes Mittel, aber eigentlich sollts schon reichen, wenn der Widerstand durch das Poti (das mittels Mutter irgendwo festgeschraubt wird), an das er geloetet ist, fixiert wird. Aber erlaubt ist da, was gefaellt :)
Wegen der Waermeableitung wuerd' ich mir keinen Kopp machen, denn dein 3W Verstaerker wird an 10KOhm maximal

P=U²/R = 12V²/10000Ohm= 0.0144 W

an Waermeleistung erzeugen - und das kann sogar Heisskleber ableiten, wahrscheinlich sogar Styropor ;)

Gruss
WK
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Neuer Beitragvon gonimax am Dienstag 12. September 2006, 17:01

Hallo, alles so weit richtig, betreffs Leerspannungsfestigkeit, die kommt tatsächlich bei Soundkarten nicht zum tragen, ich wollte es nur nebenbei erwähnt haben, also keine Sorge :wink:

allerdings @DocE ...Zitat: "Und: Liegt durch einen hohen Widerstand nicht auch gleichzeitig eine hohe Last an?"

...das ist schlichtweg falsch, eine Hohe Last bedeutet hier einen sehr niederohmigen Verbraucher in Richtung Kurzschluss (~0OHM) betrachtet. In der herkömmlichen Leistungselektrik bedeutet das u.U. einen saftigen Kurzschluss, nicht selten "garniert" mit einem ungesunden Lichtbogen, denn es fliesst dann ein zu hoher Strom,

anders so bei einem grossen Widerstand als Last, im (un)guenstigsten Fall gen unendlich OHM, da wird nix mehr verbraucht, daher auch Leerlauf/Leerlast ... fuer die Steckdose bei Dir zuhause bedeutet das: nix angesteckt = BigMegOHM-Last = min.Null-Strom = keine verbrauchte Leistung, und das lediglich abhaengig von der Isolation

...ich weiss, klingt etwas blöd, zum Verständnis sollte es reichen 8)

PS: zu Widerstandsproblematik - eine Widerstand selbst erzeugt keine Spannung ! an ihm kann lediglich eine Spannung abgegriffen werden, wenn ein Strom fliesst. Der zwischen Poti-Abgriff und Soundkarteneingang potentiell "gedachte" (Entkopplungs)widerstand, würde eher eine Pegelabsenkung bewirken, wenn der Soundkarteneingang gleichspannungsgekoppelt ausgeführt wäre, aber meistens liegt noch ein Koppelkondensator dazwischen.

Also, zwingend ist dieser Widerstand nicht, verhindert aber u.U. Brummeinflüsse bei schlechtem Schleiferkontakt im Bereich des Masseanschlusses des Poti's, bzw. wirkt der Widerstand als Entkopplung zu event. noch weiteren NF-Quellen, wenn diese gleichzeitig auch noch den Line-IN-Port bedienen sollen

also, nicht konfus machen lassen, nimm Variante 3 mit vorgekoppelten Widerstand zur event. Pegelbegrenzung zur Vermeidung von Uebersteuerungen, und damit massiv auftretenden Verzerrungen, wenn das Poti aus versehen dochmal "aufgerissen" wird :lol:

und noch etwas: bringt die Quelle im praktischen Betrieb einen relativ konstanten Pegel, dann kannst anstelle eines POTI's auch einen Regeltrimmwiderstand nehmen, und auf den Vorwiderstand verzichten - letzterer dann eimmal eingestellt, und das wars
gonimax
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