Datenblatt richtig lesen

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Datenblatt richtig lesen

Neuer Beitragvon bigmaster am Freitag 27. April 2007, 17:27

Hallo, ich habe Probleme irgendwie das Datenblatt eines Transistors zu lesen, an der Sprache liegt's nicht :)

Nehmen wir zum Beispiel den BC548C:
http://www.datasheetcatalog.net/de/datasheets_pdf/B/C/5/4/BC548C.shtml

Die Absolute Maximum Ratings sind ja die Grenzwerte, diese dürfen nicht überschritten werden da sonst der Transistor zerstört wird. Die Werte, werden doch durch das "o" am Ende gekennzeichnet z.B. VCE0 =30 , 30 Volt wäre der Grenzwert der Kollektor-Emitter Strecke?

Wo lese ich den die Werte die für den Arbeitspunkt wichtig sind. Wie UBE z.B.

Electric DC Characteristiks? Unter dem Aufdruck der Transistorbezeichnung steht noch eine Nummer BC548C 433, ich denke mal das man diese unter "Typ" suchen muss und dann die in der Reihe die Werte wie UCE und UBE ablesen kann. Aber der Typ ist nicht in der Liste enthalten. Wie soll ich denn dann rauskriegen wie groß den UBE usw. ist?
Ich denke mir kann da sicher jemand erklären wie man so ein Datenblatt richtig ließt und wo ich die Werte finde die ich auch für das jeweilige Bauteil wichtig ist.

Mfg
bigmaster
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Neuer Beitragvon anders am Freitag 27. April 2007, 19:35

Grenzwerte, diese dürfen nicht überschritten werden da sonst der Transistor zerstört wird. Die Werte, werden doch durch das "o" am Ende gekennzeichnet z.B. VCE0 =30 , 30 Volt wäre der Grenzwert der Kollektor-Emitter Strecke?
Das ist nicht ganz richtig. Zwar wird bei den Grenzwerten oft Vcbo, Vceo etc angegeben, aber das "o" bedeutet, daß die dritte Elektrode bei der Messung nicht angeschlossen, "open" ist.

Entsprechend findet man bei anderen Transistoren auch Angaben wie Vcer, dann liegt parallel zur B-E-Strecke ein bestimmter Widerstand, oder Vces oder Vcex, die alle bestimmte, im Datenblatt erläuterte Messbedingungen, angeben.


Unter dem Aufdruck der Transistorbezeichnung steht noch eine Nummer BC548C 433,
Das ist gewöhnlich eine Fertigungskennzeichnung, z.B. ein verkürztes Datum. Mach jeder Hersteller anders, und oft genug wird das "wie" nicht veröffentlicht.


Wo lese ich den die Werte die für den Arbeitspunkt wichtig sind. Wie UBE z.B.
Diese Werte findest du bei den charakteristischen Daten, oder du kannst sie den Diagrammen im Datenblatt entnehmen.
anders
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Neuer Beitragvon bigmaster am Samstag 28. April 2007, 14:03

ok, aber wofür ist die Spalte "TYP"

Hab hier jetzt ein Datenblatt von einer 7-Segmentanzeige mit gem. Anode vorliegen. Nach Datenblatt ist Pin5 der DP , Pin3,8 gemeinsame Anode, auf der Rückseite des Bauteils ist ein Strich von einem Pin zu erkennen da drunter ein A was wahrscheinlich Pin3 bzw Pin8 ist, hm aber wie zähl ich nun die Pins ab, wo ist Pin1?


Mfg
bigmaster
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Neuer Beitragvon anders am Samstag 28. April 2007, 22:06

wofür ist die Spalte "TYP"

darin stehen die typischen Werte, die du für dein Schaltungsdesign verwenden kannst.
Beispiel beim BC548B:
Dort ist die Stromverstärkung bei Uce=5V und Ic=2mA mit typisch 290 angegeben. Das trifft also für die meisten Exemplare zu.
Wenn die Transistoren in der Fabrik nach Stromverstärkung sortiert werden, werden aber alle als BC548B einsortiert, deren Verstärkung zwischen 200 und 450 liegt.
Exemplare, deren Verstärkung zwischen 180 und 220 (typisch 180) liegt, werden als BC548A und solche mit 420..800 (typisch 520) werden als BC548C gestempelt. Wegen der Messunsicherheit und aus kaufmännischen Gründen überlappen die "Eimer" etwas.
Exemplare, die noch schlechtere oder bessere Daten haben, landen bein Restpostenhändler oder werden garnicht erst in Gehäuse eingebaut.

aber wie zähl ich nun die Pins ab, wo ist Pin1?
Die Zählweise bei ICs stammt noch aus der Röhrenzeit. Damals waren die Pins kreisförmig angeordnet, wobei an einer Stelle kein Stift war.
Da blickte man dann auf die Stifte und zählte dann einfach im Uhrzeigersinn 1,2,3,..9 ab.

Weil man ICs im DIL-Gehäuse (Auch deine Anzeigen haben dieses Gehäude) aber normalerweise von der Bestückungsseite her sieht und misst, zählt man dort gegen den Uhrzeiger, und so werden sie in aller Regel auch im Datenblatt abgebildet.
Pin 1 ist auf der Seite, wo das Gehäuse eine Markierung, das kann eine Kerbe oder ein Punkt sein, hat.
Üblicherweise (aber nicht garantiert) ist bei ICs diese Markierung links oder oben, wenn man die Schrift lesen kann.

Bei deinen Displays ist Pin 1 also links oben, wenn du in gewöhnlicher Einbaulage auf das Display blickst.
Von da wird nach unten und dann auf der anderen Seite wieder hoch gezählt.
Falls einige Pins zwischendurch fehlen, werden die leeren Posititionen mitgezählt, sodaß oben rechts, je nach Gehäusegröße, gewöhnlich der Pin 14 oder 16 liegt.
anders
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Neuer Beitragvon bigmaster am Sonntag 29. April 2007, 15:28

Jap ,so muss dann wohl sein beim Abzählen der Pins, dann passt es auch.

Vielen Dank!

Mfg
bigmaster
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Neuer Beitragvon anders am Sonntag 29. April 2007, 16:02

Wenn du ein Digitalmultimeter mit Diodentestfunktion hast, kannst du das auch leicht ausprobieren. Meist reicht der Prüfstrom von etwa 1mA aus, damit ein Segment sichtbar leuchtet.
anders
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Neuer Beitragvon bigmaster am Sonntag 29. April 2007, 20:15

Zum Glück hab ich eins , bin jetzt alle Segmente duchrgegangen, ja der Strom von 1mA reicht völlig.

Ich finde das echt Stark von euch das ihr eure Freizeit für das Forum opfert um anderen zu helfen, das muss heir mal gesagt werden! :top: :top:

Mfg
bigmaster
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Neuer Beitragvon anders am Donnerstag 3. Mai 2007, 19:01

Danke, hin und wieder etwas Lob, tut richtig gut ! :D
anders
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