Gleichgerichtete Spannung bestimmen

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Gleichgerichtete Spannung bestimmen

Neuer Beitragvon bigmaster am Samstag 25. Oktober 2008, 16:29

Benutze folgenden Trafo mit einer primärspannung von 230V , Sekundärspannung von 15V
Bezieht sich die Sekundärspannung auf den Effektivwert oder ist das der normale Scheitelwert?

Die Sekundärseite habe ich mit einem Brückengleichrichter gleichgerichtet, verwendet hab ich die 1N4004. Nach der Gleichrichtung hab ich einen 15k Widerstand paralel geschaltet und mir das Ausgangssignal mit nem Oszi angeguckt, wieso ist die Ausgangspannung etw. 32 V ? Das doch gar nicht sein... muss die Spannung nicht bei einer Durchlasspannung von 1.1V der Diode um 2.2V kleiner sein?

Oder wie kann ich mir die Ausgangsspannung nach der Gleichrichtung berechnen?

Bitte um Aufklärung

Mfg
bigmaster
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Re: Gleichgerichtete Spannung bestimmen

Neuer Beitragvon burny750 am Samstag 25. Oktober 2008, 18:32

Moin,
die 15V sind der Effektivwert bei Nennstrom und angegebener Arbeitstemperatur und einer Netzspannung von 230V. Im Leerlauf ist der je nach Trafo 2...3V größer.
Nachgeschalteten Brückengleichrichter mußte 2xDiodendurchlaßspannung abziehen, klar.
Aber 32V Spitzenwert aus nem 15V-Trafo ist schon etwas viel.
Du meinst nicht zufällig 23V? Das würde zumindest hinkommen.
Gruß Holger
burny750
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Re: Gleichgerichtete Spannung bestimmen

Neuer Beitragvon bigmaster am Samstag 25. Oktober 2008, 20:50

hi burny750 danke für deine Hilfe.
Mit dem Multimeter in DC Stellung messe ich etwa 21V ... mit dme oszi in DC Stellung 32V das ist serh viel da hast du Recht. Ich bin auch nochmal alle Schalte druchgegangen müsste alle sin ordnung sein, hab das Oszi parallel zum Lastwiderstand geschaltet.

Wie kommst du auf 23 V? Kannst du mir das mit Formeln erklären?



Mfg
bigmaster
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Re: Gleichgerichtete Spannung bestimmen

Neuer Beitragvon anders am Samstag 25. Oktober 2008, 21:08

15V +10% für Leerlauf --> 16,5V
Unterschied zwischen Spitzenspannung und Effektwert ---> 16,5*1,4 = 23,3V
23,3V minus 2* Diodenflusspannung ---> 22 V Spitzenwert der Gleichspannung.

Die oben angegebene Spannungserhöhung von 10% für Leerlauf gilt in etwa für Trafos mit einigen 10VA.
Bei sehr kleinen Trafos (1VA...5VA), die oft sogar kurzschlussfest sind, ist der Unterschied viel größer, weil sie einen hohen Innenwiderstand haben. Da erscheinen im Leerlauf auch 32V Spitzenspannung realistisch.

Am besten misst du mal vor dem Gleichrichter die Ausgangsspannung des Trafos.
Ob der Oszilloguck noch richtig geht, kannst du mit einer 9V Batterie überprüfen.
anders
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Re: Gleichgerichtete Spannung bestimmen

Neuer Beitragvon bigmaster am Sonntag 26. Oktober 2008, 09:41

Moin, hab jetzt mal vor den Dioden gemessen, hab denselben Widerstand von 15k als Last parallel dazu geschaltet.

Oszi: Us=34V Uss = 68V damit hätte ich einen Effektivwert von 24V

Mit dem Voltmeter in AC-Stellung 24V gemessen, müsste ja der Effektivwert sein.

Noch weitere Angaben die auf dem Printtrafo standen, die ich hier vergessen hab zu erwähnen 151,8VA
I=120mA

Sind die werte normal ? Obowhl auf der Sekundärseite 15V steht.

Um das Oszi auf Funktion zu testen hab ich einfach die Spannung von 5V am Labornetzteil gemessen und das passte habs jetzt nicht mit einer 9V Batterie gemacht (hatte keien zur Hand).

Und danke für deine schnelle Hilfe
Mfg
bigmaster
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Re: Gleichgerichtete Spannung bestimmen

Neuer Beitragvon anders am Sonntag 26. Oktober 2008, 13:21

weitere Angaben die auf dem Printtrafo standen, die ich hier vergessen hab zu erwähnen 151,8VA
I=120mA

Sind die werte normal ? Obowhl auf der Sekundärseite 15V steht.
Das passt nicht. Aber möglicherweise ist es die Typbezeichnung:
Angenommen der Trafo leistet bei 15V wirklich 120mA dann wären das 1,8VA und davor steht die Spannung "15".

Wie ich schon schrieb sind bei so kleinen Trafos derartig hoher Leerlaufspannungen nicht ungewöhnlich. Belaste den Trafo mal mit einem 120 Ohm-Widerstand (muss 2W aushalten!), dann wirst du sehen, dass er wirklich 15Veff bzw. 42Vss liefert.
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Re: Gleichgerichtete Spannung bestimmen

Neuer Beitragvon bigmaster am Sonntag 26. Oktober 2008, 13:55

Hallo anders du hast natürlich recht es sind 1,8V das davor mit der "15" gehörte zur Typenbezeichnung.

Belaste den Trafo mal mit einem 120 Ohm-Widerstand (muss 2W aushalten!), dann wirst du sehen, dass er wirklich 15Veff bzw. 42Vss liefert.


Ja stimmt sind etwa 42 Vss.

Was ich nicht verstehe, warum macht der Hersteller solche Angaben (sek=15V usw.) wenn je nach Laune verschiedene Ausgangsspannungen erhalte? Damit hätte ich ja gar keien Chance das ganze rechnerisch zu lösen geschweige die Schaltung richtig zu dimensionieren ohne vorher zu experimentieren (Messen usw.) Oder spielt da die Stromangabe von 120mA eine Rolle?

Was sagen die 120mA den aus? Das man nur max. 120mA "ziehen" darf oder das wir nur dann eine Ausgangsspannung von 15V bekommen wenn die Last auf der Sekundärseite nur einen Strom von max. 120mA "zieht"?

Wobei mir das letztere richtig erscheint, da ich bei Belastung mit einem 120 Ohm Widerstand die 15veff bekomme, somit müsste ja ein Strom von 125mA fließen das in etwa der Angabe auf dem Trafo entspricht.

Ich hoffe man versteht mich.

Mfg
bigmaster
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Re: Gleichgerichtete Spannung bestimmen

Neuer Beitragvon anders am Sonntag 26. Oktober 2008, 21:11

Was sagen die 120mA den aus? Das man nur max. 120mA "ziehen" darf oder das wir nur dann eine Ausgangsspannung von 15V bekommen
Beides.
Die Angabe der Ausgangsspannung gilt für die Nennbelastung und die beträgt 120mA effektiv.
Der Effektivwert des Stroms ist für die Erwärmung der Wicklung verantwortlich und darf daher, unabhängig von der Form der Stromkurve, nicht überschritten werden.

warum macht der Hersteller solche Angaben (sek=15V usw.) wenn je nach Laune verschiedene Ausgangsspannungen erhalte?
Das ist nicht nach Lust und Laune, sondern konstruktiv bedingt. Man kann das durchaus beeinflussen.

Welche Spannung der Trafo im Leerlauf bringt, wie hoch der Kurzschlusstrom ist, wie gross die Verluste bei verschiedenen Belastungen sind, welche Primärspannung er maximal verträgt, die zulässige Umgebungstemperatur etc., - all das sind Parameter, die der Hersteller natürlich berechnet hat und kennt, die aber gewöhnlich nicht in den Listen der Händler auftauchen, in denen meist nur Preis, Gewicht und die wichtigsten elektrischen Daten genannt werden.
Ein ernsthafter Konstrukteur von elektronischem Gerät versteht auch mit solchen Daten umzugehen und sie planmäßig zu nutzen- notfalls mißt er sie selbst-, aber die meisten Bastler sind sicherlich damit überfordert.


Wichtig ist es zu wissen, dass bei der beliebten Gleichrichterschaltung mit Siebkondensator der entnehmbare Gleichstrom geringer als der zulässige Ausgangswechselstrom des Trafos ist, und zwar umso geringer, je größer die Siebelkos werden.
Das hat damit zutun, dass der Strom dann nur noch in kurzen Impulsen fliesst, die zwar viel Hitze in der Wicklung erzeugen, aber deren zeitlicher Mittelwert trotzdem nicht allzu hoch ist.
anders
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Re: Gleichgerichtete Spannung bestimmen

Neuer Beitragvon bigmaster am Montag 27. Oktober 2008, 07:24

Moin anders, da hab ich wieder was neues dazu gelernt :D

Vielen Dank für deine Hilfe.

Mfg
bigmaster
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