Elko

Fragen zu Elektronik und Elektro allgemein.Fragen zu Bauteilen wie z.B. Tansistoren, Dioden, Kondensatoren usw.

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Elko

Neuer Beitragvon SAD am Donnerstag 19. März 2009, 20:49

Nabend!

Ich habe hier einen "kleinen"Elko und wüßte gern,wie alt der ist
oder besser,kann ich den noch bedenkenlos,z.B. in einem NT verwenden?
Ich hatte versucht ein Foto zu machen,aber es spiegelt zu sehr.
Hier die Daten:

Fa. ROE
10.000uF-10/50%
100V
IEC_Type 1
DIN 41250
EYM/B_40...105°C
W.-Germany X5

Durchmesser: 62mm
Höhe: 78mm ohne Anschlüsse
Anschlüsse: 2x M5
Befestigung: am Becherboden Schraubolzen M10 x 16mm

Vielen Dank im Vorraus.
Gruß SAD
SAD
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Re: Elko

Neuer Beitragvon anders am Freitag 20. März 2009, 01:10

Lade ihn beim ersten Mal sehr langsam, d.h. über einen Strombegrenzungswiderstand einmal auf seine Nennspannung auf.
Der Strom sollte dabei nicht mehr als vielleicht 10mA betragen.
Das kann eine ganze Weile dauern, weil sich bei diesem Formierungsvorgang die Oxidschicht, die bei sehr langer Lagerung teilweise abgebaut worden sein kann, wieder neu bildet und dabei Strom fliesst.
Wenn man das ohne Strombegrenzung macht, kann es passieren, dass sich durch diesen Stromfluss heisse Stellen bilden und der Kondensator zerstört wird.

Wenn Elektrolytkondensatoren altern, dann weniger durch Kapazitätsverlust als dadurch, dass aus dem Elektrolyten Wasser verdunstet bzw. heraus elektrolysiert wird.
Dadurch steigt der innere Widerstand, oft als ESR bezeichnet (ESR = Equivalent Serial resistance). Das führt dann zu einer schlechteren Siebwirkung und dazu, dass Kondensatoren mit hoher Strombelastung warm werden.
Schlimmstenfalls wird dadurch der Elektrolyt so heiss, das er verdampft und den Elko explodieren lässt.

Wegen der beschriebenen Mechanimen wird der Verschleiss von solchen (Aluminium-)Elkos weniger durch das Alter als durch die Betriebstunden und die dabei vorhandenen Temperaturen verursacht.
anders
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Re: Elko

Neuer Beitragvon SAD am Freitag 20. März 2009, 09:04

Hi!

Auf die Nennspannung laden?

Ich habe kein NT das bis 100V geht.

Mein NT geht bis 30V,reicht das auch?

Aber das mit dem Explodieren finde ich garnicht gut....das ist 'n ziemlicher Brocken,von Elko,

mit meinen Fingern kann ich ihn nicht umfassen. :shock:

Der Elko war in einem Schaltschrank montiert und über eine Drehstrombrücke mittels Selengleichrichter als
Ladeelko zur 24V Versorgung für den Schaltschrank gedacht,SPS und sämtliche Schütze laufen mit 24V.

Übrigens werden auch neue Schaltschränke mit Drehstromtrafo UND Selengleichrichter ausgestattet.
Warscheinlich sind die nicht so hitzeempfindlich,obwohl jeder Schaltschrank eine Klimaanlage erhält.

Ich habe noch 5 andere ausgebaut,4700uF/63V,kann man ja nicht verkommen lassen. :-)
Gruß SAD
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Re: Elko

Neuer Beitragvon anders am Freitag 20. März 2009, 09:57

Mein NT geht bis 30V,reicht das auch?
Besser als nichts, und wenn du den Kondensator später nicht höher betreiben willst, reicht auch das.

Aber das mit dem Explodieren finde ich garnicht gut....das ist 'n ziemlicher Brocken,von Elko
Ich schrieb "schlimmstenfalls". Deshalb haben Elkos i.d.R. Sicherheitsventile, die einen Knall verhindern.

Wenn der Elko vor ein oder zwei Jahren noch in Betrieb war, kannst du dir das Ritual der Formierung wohl auch schenken. Wenn er aber 20 Jahre herumgelegen hat, solltest du in etwa wie beschrieben vorgehen.


Übrigens werden auch neue Schaltschränke mit....... Selengleichrichter ausgestattet.
Das überrascht mich nun wirklich.
Deine Begründung ist aber nicht richtig. Siliziumgleichrichter halten sehr viel höhere Temperaturen aus, weshalb sie ja bei gleicher Leistung viel kleiner sind.
Adhoc wüssste ich auch nicht, wer heutzutage noch Selengleichrichter herstellt.
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Re: Elko

Neuer Beitragvon BernhardS am Freitag 20. März 2009, 11:15

Hallo

Adhoc wüssste ich auch nicht, wer heutzutage noch Selengleichrichter herstellt.
Es muss jemanden geben, weil z.B. immer noch Selen-Spannungsbegrenzer verwendet werden.

Vom Selen hat der Hochstrom-Gleichrichter übrigens auch seinen Namen: gleich-riecht-er

Bernhard
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Re: Elko

Neuer Beitragvon ELW 2 am Freitag 20. März 2009, 13:59

Hey!
W.-Germany X5


Also der Kondensatoer müsste schon etwas älter sein, ich schätze mal so vor 1990, genauer ca. 1970-1980 herum.

Den der wurde noch in "West Germany" produziert ;)
MFG
Andreas

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Re: Elko

Neuer Beitragvon SAD am Freitag 20. März 2009, 21:12

Hi!

Vorab Danke für die Antworten.

Ja,der Elko war noch vor zwei Wochen im Betrieb.
Und ja, das mit dem Riechen kenne ich auch. :lol:

Ich habe letzte Woche 15 Schaltschränke Baujahr 02.09 von versch. Herstellern angeschlossen und alle hatten
Selengleichrichterbrücken drin.

Die Schaltschränke sind für Werkzeugmaschinen,bzw. Lader,die meist mit Indramaten laufen.
Die brauchen allerdings Drehstrom und werden über SPS und Frequenzumformer gefahren.

Aber seltsamerweise nutzt man für große Gleichstrommotoren nur Siliziumgleichrichter(Icehockeypuk-Größe :lol:),hin und wieder auch noch Quecksilberdampfgleichrichter.

Vor einem halben Jahr habe ich so ein Uraltteil neu angeschlossen,mit 'nem 4Zoll Wasseranschluß zum Kühlen. :lol: Viele kennen so'n Teil garnicht mehr.War für'n "kleinen" Motor,etwa VW-Bus-Größe. :lol:

Die kleineren Elko's waren auch vor etwa zwei Wochen noch in Betrieb,da steht auch " ' '79 " drauf,da hat ELW schon ins Schwarze getroffen. :wink: Möglich das er mit dem Großen auch recht hat.Danke.
Gruß SAD
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Re: Elko

Neuer Beitragvon ELW 2 am Freitag 20. März 2009, 21:53

Keine Ursache.

MFG
Andreas
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