BATTERIELADEGERAET BOSCH L2410

[SUPREMELACE]

Hallo Miteinander,

Ich habe ein Batterieladegerät BOSCH L2410 (Ich glaube ähnlich dem L2416 nur ältere Ausgabe). Ich nehme an, daß es bei einer Einstellung von 12 V mir einen Gleichstrom von ca. 13 - 14 V zwischen Plus- und Minuspol anzeigen sollte. Ich erhalte aber nur eine Ausgangsspannung von ca. 2 V manchmal auch nur 0.2 V DC. Ich sitze im afrikanischen Busch in Nigeria und die Leute erklären mir das sei in Ordnung so. Sie halten die beiden Ausgangspole aneinander und es funkt dabei, ich sehe ja, daß Strom fließe und die Batterie geladen werde. Wenn ich die Spannung an den Batteriepolen während des Ladevorgangs messe, dann sehe ich die Spannung zwar auf 14 V steigen aber die Ladung hält nicht an. Was kann nicht in Ordnung sein. Hat jemand einen Schaltplan dafür.

Grüße aus dem regnerischen Nigeria
Rudi

[anders]

Wenn ich die Spannung an den Batteriepolen während des Ladevorgangs messe, dann sehe ich die Spannung zwar auf 14 V steigen aber die Ladung hält nicht an.

Ich kenne dieses Gerät nicht und habe leider auch keine gescheiten Informationen dazu gefunden, aber möglicherweise ist es richtig, daß die Ladung bei etwas über 14V beendet wird, und danach auf Ladungserhaltung umgeschaltet wird.

Die zur Ladungserhaltung erforderliche Spannung ist abängig von der Säurerekonzentration und der Temperatur und wird hierzulande gewöhnlich zu 2,3V/Zelle bei 20°C gewählt.
In den warmen Ländern werden Starterbatterien mit etwas geringerer Säuredichte verwendet, wodurch die Spannung etwas sinkt, und auch höhere Temperatur erniedrigt die Spannung um etwa 2mV/°C und Zelle.
Deshalb würde ich nach dem Ende der Ladung eine Spannung von vielleicht 13,5V erwarten.
Dass sich ein prozessorgesteuertes Ladegerät ausschaltet, wenn es keine angeschlossene Batterie erkennt, halte ich auch für plausibel.

[BernhardS]

Hallo,

was passiert wenn man die Anschlussklemmen an eine Autoglühbirne hält? Leuchtet die dann?

Bernhard

[SUPREMELACE]

Hallo Bernhard und Andere,

Wenn wir eine Autoglühbirne an die beiden Ausgangspole halten, so leuchtet diese auf aber nicht voll. Wie schon gesagt haben wir eine Spannung an den Polen von manchmal 2 V DC manchmal unter 1 V DC gemessen. Wie wir jetzt gesehen haben liegt das Problem vermutlich an den beiden Gleichrichterdioden. Wir haben eine zu schwache Diode eingesetzt und sofort ist die Ausgangsspannung auf 14 V DC gestiegen. Beim Anklemmen der zu ladenden Batterie ist diese natürlich durchgebrannt. Das Gerät ist beschriftet mit Einggansstrom von 2,6 A AC und Ausgang max. 10 A DC (6 - 24 V). Als Laien wissen wir jetzt nicht was für 2 Dioden wir einsetzen müssen und wie wir die richtige Größe erkennen können. In der Beilage ein Bild.

Grüße Rudi

[der mit den kurzen Armen]

Hier ein Link zur passenden Diode http://de.farnell.com/vishay-formerly-i-r/1n3210r/diode-standard-15a-200v/dp/4745401 Bezugsmöglichkeiten musst du selber finden Wichtig ist der Typ es geht jeder Typ der mindestens 50 V und 10 A hat Die verlingte hat 200V und 15 A

[anders]

Beim Anklemmen der zu ladenden Batterie ist diese natürlich durchgebrannt.

Natürlich finde ich das nicht, und gewöhlich hat das auch Konsequenzen für die vorher noch intakte Diode.
Wird die Ausgangsspannung des Geräts manuell oder automatisch umgeschaltet?
Ein paar Bilder vom Innenleben des Ladegeräts wären auch hilfreich.

es geht jeder Typ der mindestens 50 V und 10 A hat

So ganz jeder Typ geht auch nicht.
Es gibt solche Dioden mit Kathode oder mit Anode am Gehöäuse, mit unterschiedlichen Durchmessern des Schraubbolzens und mit zölligem oder metrischem Gewinde.

Mit Wärmeleitpaste, aber ohne Gewalt montieren!
Das Gehäuse besteht aus dem relatuv weichen Kupfer, und wenn man es allzu fest anzieht, kann es sich so stark verformen, daß der Siliziumkristall im Innern bricht.
Die Diode geht dannn gewöhnlich noch, aber wegen der reduzierten Chipfläche nicht mehr lange.

[ELW 2]

Hi!

Mach doch mal bitte eine Foto von dem Ladegerät, so wie es ist, evtl. haben wir sogar das gleiche bei der Feuerwehr, nur hab ich es gerade nicht zu Hand :) Die Typenkennzeichnung kommt mir so bekannt vor....

[SUPREMELACE]

Hallo Miteinander,

Vielen Dank für Eure Beiträge. In der Beilage habe ich 2 Bilder vom Ladegerät. Ich weiß leider nicht wie ich ein Bild direkt in diesen Beitrag einfügen kann. Sie sind ywar nicht optimal aber man kann das wichtigste erkennen. Die Anschlüsse an den Dioden sind nur fürs Foto gemacht.

Grüße Rudi

Image061.jpg

Image062.jpg

[anders]

Jedenfalls erkennt man auf dem Bild alles Wesentliche. Das ist praktisch die allereinfachste Schaltung für ein Ladegerät in Baumarktqualität. Bosch weiß schon, wie man Geld verdient.
Allerdings erkennt man an den Löchern im Kühlkörper und dem blauen Isolierband auch, daß das Gerät wohl nicht mehr dem Originalzustand entspricht. Möglicherweise waren früher in der freien Position Thyristoren eingebaut, wozu dann aber auch eine Steuerschaltung gehörte, die hier nicht (mehr?) vorhanden ist.

Du solltest die Dioden nur paarweise ersetzen, und kannst dann nur hoffen, daß man damit laden kann, ohne daß der Trafo abbrennt oder der Sicherungsautomat auslöst.
Falls letzteres passiert, kannst du zur Strombegrenzung eine Autoscheinwerferlampe mit dem Akku hintereinanderschalten.

Bei den Ersatzdioden solltest du, besonders bei der Stromstärke, nach dem Motto "viel hilft viel" verfahren.
Falls es dazu nötig ist das Montageloch im Kühlkörper etwas aufzubohren, würde ich keine Sekunde zögern dies zu tun.
Wichtig ist aber die Polarität der Dioden, die man auf dem Foto leider nicht erkennt, aber leicht der Schaltung entnehmen kann.
Bei Dioden mit Kathode am Gehäuse (ein evtl. aufgedruckter Pfeil weist zum Schraubbolzen), wird am Kühlköper der Pluspol abgenommen.
Wenn du dann nur Dioden mit Anode am Gehäuse bekommen könntest, würde es reichen die Ausgangsleitungen umzupolen. Dem Weicheisenamperemeter ist die Polarität gleichgültig.
Wo du im Busch enstprechende Ersatzteile bekommst, kann ich dir leider nicht verrraten.


Die Schaltung selbst ist auch ohne Plan leicht zu durchschauen.
Das ist ein Trafo mit einer in der Mitte angezapften Sekundärwicklung, an deren Enden die beiden Dioden angeschlossen sind.
Je nach Polarität der Dioden wird dann ein Pol der Gleichspannung an der Mittelanzapfung des Trafos und der andere am Verbindungspunkt der Dioden (Kühlkörper) abgenommen.
Irgendwo im Gleichstromkreis wird sich dann noch das (Weicheisen-)Amperemeter und der Sicherungsautomat (auch als Verpolungsschutz) befinden.

P.S.: Bei näherem Hinsehen schein sich der Sicherungsautomat doch auf der Primärseite zu befinden. Ich bin nicht sicher, ob er dort hin gehört.
Das sollte sich aber anhand der aufgedruckten Stromstärke entscheiden lassen.

[ELW 2]

Hi!
Ne, dass ist es leider nicht, unseres ist etwas anders.
Mann dann nur zwischen 12V u. 24V wählen, aber unseres ist genau so leer, und es ist noch original

Der Automat sollte eigendlich direkt an der positiven Ausgangsklemme hängen, so ist es zumindest bei unserem.

[anders]

unseres ist genau so leer, und es ist noch original

Vermutlich aber hast du dann aber einen anderen Trafo mit gekammerten Wicklungen.
Ein solcher Trafo hat gegenüber dem abgebildeten mit übereinander liegenden Wicklungen eine geringere Kopplung bzw. eine höhere Streuinduktivität und ist daher etwas "weicher" und nicht so stark durch leere Akkus gefährdet.

[SUPREMELACE]

Guten Tag alle Miteinander,

Ich versuche die oben empfohlenen Dioden durch einen Freund aus Österreich zu bekommen, weil hier in Nigeria ist es sehr schwierig das richtige zu erhalten. Ich möchte mich bei Euch allen in der Zwischenzeit recht herzlich bedanken und werde berichten sobald ich die Dioden eingebaut habe.

Gruesse

Rudi

[anders]

versuche die oben empfohlenen Dioden durch einen Freund aus Österreich zu bekommen,

Stimmt denn die Polarität mit den bei dir eingebauten Dioden überein?
Bei der 1N32..R liegt die Anode am Gehäuse. D.h. dass dort bzw. am Kühlblech Minus abgenommen wird.
Wie gesagt, ist es kein Beinbruch, wenn es bei dir anders ist, aber dann ist eben bei der Ausgangsspannung Plus und Minus vertauscht.
Wenn du dann mit falscher Polarität eine Starterbatterie anschliesst, können die neuen Dioden augenblicklich Schrott sein, und der Netztrafo evtl. auch.

Ausserdem wüssten wir ja gerne noch die auf dem Sicherungsautomaten angegebene Stromstärke, und ob er gleichstromseitig, oder wie es auf den Foto aussieht, netzseitig angeordnet ist.

Das ganze Gerät sieht auch so heruntergekommen aus, dass man es hierzulande wohl kaum noch reparieren würde, sondern sich im nächsten Baumarkt einfach ein Neues holt.
Z.B.: http://www.ebay.de/itm/Batterieladegera ... 588bba62d6
Das soll keine Empfehlung sein, sondern nur eine Preisidee geben.

Ich habe, wie bereits erwähnt, einige Bedenken, dass in dem Wrack bereits strombegernzende Bauteile fehlen und deshalb die Freude an der Reparatur nicht lange währt.

[SUPREMELACE]

Hallo Anders,

Ich möchte mich recht herzlich bei Dir bedanken für Deine wirklich guten Informationen. Ich werde auch Deinem Ratschlag folgen und ein neues Gerät kaufen. Trotzdem war es sehr lehrreich.

Grüße

Rudi

[toyotatotal]

Hallo SUPREMELACE;
ich habe genau dieses Ladegerät im Orginalzustand.
Ich habe das Gerät jetzt nicht vor mir. Würde Dir aber auch Bilder schicken. Defintiv ist aber bei Deinem Gerät mal ein anderer Gleichrichter reingekommen. Original ist ein Selen-Plattengleichrichter verbaut gewesen.

Da mein Gerät aber derart verrostet ist ist das Typenschild abgeblättert.
Könntest Du mir die Gerätedaten vom Typenschild zukommen lassen?

mfg