Lampenstrom zum Nulltarif, Wer kennt Schaltung?

[sporsena]

Laut meiner Internetrecherche gab es nach dem Krieg eine Schaltung, die die Energie der Radioträgerfrequenz in Strom umwandelte, der dann für andere Zwecke anwendbar war. Eine einfaches Beispiel dafür ist der batterielose Detektorempfänger.
Wenn man aber nun nicht an dem Rundfunkempfang interessiert ist, sondern lediglich Energie sammeln möchte sollte da eine andere Schaltung nötig sein. Kennt zufällig jemand noch eine Elektro-Schaltung die diesen Zweck erfüllen würde?
Nach meiner Recherche sind derartige Schaltungen bis 1997 verboten gewesen. (wenn da mal nicht die Industrie wieder die Feder geführt hat.)
Im Zuge der alternativen Energierückgewinnung ist das Thema aber doch wohl interessant. Angeblich soll mit der früheren Schaltung sogar genug Energie zum Betreiben einer Glühbirne eingefangen werden können.

[anders]

Angeblich soll mit der früheren Schaltung sogar genug Energie zum Betreiben einer Glühbirne eingefangen werden können.

Dafür braucht man nicht einmal eine besondere Schaltung, sondern nur einen langen Draht als Antenne und in der Nähe eines leistungsstarken Mittelwellensenders zu wohnen.
Der angesprochene Fall war m.W. beim Sender Langenberg, bei dem die Leute ihre nahen Schrebergartenhütten mit der Sendeenergie beleuchtet haben, was dann auch zu dem Verbot geführt hat.
Demnach sind auch nicht bestimmte Schaltungen strafbar, sondern der Entzug von Sendeenergie überhaupt. Daß dieses Gesetz aufgehoben sein soll, wäre mir neu.

Nach dem in Langenberg aber einer der beiden Masten umgefallen worden ist, gibt es in D kaum noch entsprechend starke MW-Sender. Bei UKW-Sendern verwendet man Richtantennen, welche die Abstrahlung nach unten stark reduzieren, weshalb in der Nähe des Mastes keine derartig hohen Feldstärken auftreten.
http://de.wikipedia.org/wiki/Rundfunksender_Langenberg
http://www.hamburgwiki.de/wiki/Hamburger_Lichtwunder

P.S.:
So etwas hatten wir im Nachbarforum vor einiger Zeit schon einmal: http://forum.electronicwerkstatt.de/php ... 4_bs0.html

[Mr.Ed]

Langenberg kann das eigentlich nicht gewesen sein, rund um den Sender sind lediglich Wald, Felder, der Bismarckturm und ein Ausflusglokal. Seit relativ kurzer Zeit noch ein Hochseilpark.
Langenberg war der Sender in dem nach dem Krieg, und der Mastsprengung durch die SS, angeblich Kartoffelschnaps im Abstimmhaus gebrannt wurde.

Das klappt auch nur in unmittelbarer Nähe zum Sender.
Das hat auch nichts mit Energierückgewinnung zu tun, schließlich entnimmst du die Energie ja, da wird nichts zurückgenommen, du nimmst nur etwas weg. Das war der Grund für das Verbot.

Die Schaltung ist einfach, ein langer Draht, eine Erdung und eine Diode.

Da es aber kaum noch Mittelwellensender in Deutschland gibt, wird daraus nichts werden.

[Bernd]

ja war Langenberg-hat mir mein Vater auch erzählt...

[BernhardS]

Hallo,

es gibt ein eigenes Fachgebiet der "Energie-Erntens", auf bayrisch: engergy harvesting.
Da betrachtet man sorgfältig das gesamte Umfeld und sucht Energiefluss in Form von Wärmedifferenzen oder mechanischer Bewegung. Daraus gewinnt man dann den Strom, allerdings für sehr kleine Anwendungen. Konkuriert also eher mit Batterien.

Für eine Beleuchtung wird es kaum irgendwo reichen. Wie gesagt, gibt es heute nicht mehr so viele leistungsstarke Sender wie früher. Da man aber heute die LED´s hat, die viel weniger Strom brauchen als Glühlampen, kann vielleicht doch wieder etwas machen. Außerdem kann man z.B. in Goldcaps mühelos ein bißchen was speichern - gab es früher ja auch nicht. 23Stunden sammeln, 10 Minuten leuchten ist vielleicht ja drin.
Die Reihenfolge dürfte aber in der Richtung sinnvoll sein: erst einen Sender suchen, dann Erntemöglichkeiten überlegen.

Bernhard

[anders]

Langenberg kann das eigentlich nicht gewesen sein, rund um den Sender sind lediglich Wald, Felder, der Bismarckturm und ein Ausflusglokal.

Bei Sendern dieser Leistungsklasse muß man nicht unbedingt direkt unter der Antenne wohnen, um nennenswerte HF-Leistungen auszukoppeln.

Bei dem in dem Wiki-Artikel erwähnten Sender in HH gab es nach dem Ausbau in den 1960er Jahren Beschwerden von Hafenarbeitern, die an den Krananlagen Stromschläge bekamen und wohl auch Funkenbildung beobachteten.

Außerdem wurde darüber diskutiert, daß ein gerade erst erschlossenen nahes Industriegebiet dadurch weitgehend wertlos würde, weil sich dort keine Betriebe ansiedeln könnten, die mit leichtenzündlichen Stoffen hantieren.

Ich hab das damals aber nicht weiter verfolgt und weiß daher nicht, wie diese Geschichten ausgegangen sind.

[Mr.Ed]

Wobei der Hafen in der Nähe, die Kleingartenanlage direkter Nachbar des Senders Moorfleet ist.
http://maps.google.de/maps?q=53.5192,10 ... 9&t=h&z=14

Langenberg versorgt das Ruhrgebiet und hatte damals eine sehr hohe Sendeleistung um auch in Nachbarschaft zu Industrieanlagen störungsfreien Empfang zu ermöglichen. Das soll in Velbert-Langenberg (der Sender steht etwas außerhalb) wohl wirklich zu Problemen mit unerwünschtem Radioempfang über Herdplatten und Telefonleitungen geführt haben.
In direkter Nachbarschaft befinden sich allerdings nur 2 Ausflugslokale und Bauernhöfe.
http://maps.google.de/maps?q=51.3563,7. ... 9&t=h&z=14

Trotzdem klappt das nur in relativer Sendernähe, nicht mehr in einigen Kilometern Entfernung. Die meisten dürften wohl keinen Großsender in der Nähe haben. Langenberg ist 30km Luftlinie von hier entfernt, die Feldstärke vom Mittelwellensender reicht ohne weiteres für Detektorempfang, trotzdem kann ich damit nichts beleuchten
In Zukunft werden weitere Mittelwellensender abgeschaltet werden, einige ARD-Anstalten haben die schon eingespart, andere Sender werden nur noch weiterbetrieben bis größere Investitionen fällig sind.
Der WDR Sender ist relativ neu, ein baugleicher, noch etwas neuerer (ehem. 1593kHz) steht momentan abgeschaltet daneben. http://www.transradio.de/index.php?opti ... itstart=45
Der könnte uns also noch einige Jahre erhalten bleiben, zumal der Sender mit den Verkehrshinweisen in Dauerschleife (VERA) und politischen oder sportlichen Sonderberichterstattungen (WDR Event), sinnvoll genutzt wird und somit auch gehört wird. Ein Musikprogramm auf Mittelwelle wird sich in Deutschland heute wohl kaum noch jemand anhören. Außerhalb der Stau und Sonderberichtssendungen ist WDR2 aufgeschaltet.

[SAD]

Das funktioniert heute noch.
Den Sendemast muß man sehen können.
Einfach einen langen Alu/Stahlmast z.B. Fahnenmast mit einem Draht umwickeln(Spule)
und eine Glühlampe anschließen,eine Diode ist nicht erforderlich.
Erlaubt ist es immernoch nicht,da die Sendeleistung entsprechend in die Knie geht,
das haben die entsprechenden Sender nicht so gerne.

Die Empfangsleistung bei Radios ist sehr gering,das reicht noch nicht mal für eine LED,
geschweige denn für eine Glühlampe.
Das Signal muß verstärkt werden,ob mittels Batterie oder Netzgerät.
Kostenlose Energie um eine Glühlampe zu betreiben ist daher nicht möglich.

Zahle Deine Stromrechnung,dann hast Du auch wieder genügend Licht zu Hause.

[Walter]

Moin SAD,

es ist schon erstaunlich, was Du alles weißt - meinen Respekt!

GW

[SAD]

Moin SAD,

es ist schon erstaunlich, was Du alles weißt - meinen Respekt!

GW

Funktioniert tadelos,nur die Wickelei war etwas anstrengend.

Habe es mal ausprobiert,aber anschließend wieder demontiert.

[BernhardS]

Jetzt war ich gerade beim Zahnarzt und habe über Antennen nachgedacht - irgendwie muss man sich ja ablenken. Hochfrequenz ist nicht meine starke Seite.

Eine Antenne ist erstmal ein langer Draht. Schön wäre es, wenn er eine Wellenlänge lang wäre, oder eine halbe.
In dem Draht fließt Strom, aber eher in der Mitte, vielleicht auch bei irgendwelchen Bruchzahlen der Länge - am Ende sicherlich nicht.
Den höchsten Stromfluss hat man in der Mitte einer Antenne die eine halbe Wellenlänge lang ist - da müsste das Glühlämpchen hin. Ich hoffe, das mit der Hälfte ist richtig - wenn es eine Ganze Wellenlänge ist ändert das aber auch nichts an der Überlegung.
Richtig Leistung gibt es nur auf Mittel- und Langwelle. Langwelle ist selten geworden und auch unpraktisch. Mittelwelle ist sinngemäß etwa 500 bis 1500kHz, also 600 bis 200 Meter - die genauen Zahlen tun hier nichts zur Sache.
Der Draht muss also 300 bis 100 Meter lang sein, wenn es geht noch hoch aufgehängt, im rechten Winkel zum Sender aufgespannt und mit uns in der Mitte, also 150-50 Meter links und 150-50 Meter rechts - nicht gerade das was man praxistauglich nennt.
Bei Funk und Radio behilft man sich mit allerlei Zusatzspulen und -kondensatoren. Die passen Strom und Spannung (also den Widerstand) der Antenne an die Eigenschaften von Sender bzw. Empfänger an. Die kürzere Antenne passt zwar dann einigermaßen zum Radio (gut ist nicht nötig - gut genug reicht), aber nicht zu unserem Glühbirnchen. Bei den Gartenlaubenbesitzern, von denen die Story stammt, war das einigermaßen hinzubekommen. Alle waren sich einig, daß man da Drähte rumspannt und sie waren sehr nahe am Sender.

Was aber vielleicht noch hinzubekommen wäre: Wenn man nicht uferlos weit weg ist und einen Schwingkreis an die Antenne koppelt, dann ist die Spannung an der Schwingkreisspule ganz wesentlich höher. Natürlich hat kann man kaum Strom entnehmen, aber mit Sammeln... Vielleicht kann man doch noch was draus machen.

[Mr.Ed]

Wenn man nah genug am Sender ist, fängt sogar Grünzeug an zu sprechen.

Bitte keinesfalls nachmachen, das gezeigte ist lebensgefährlich!

http://www.yapfiles.ru/show/520958/fcb3 ... 9.flv.html

[BernhardS]

Der könnte Licht machen.

[anders]

fängt sogar Grünzeug an zu sprechen.

Erstaunlich, daß bei der hohen Feldstärke am Mastfuß die Kamera einwandfrei funktioniert hat und weder Bild noch Tonstörungen aufgetreten sind.

[Jens]

Wenn man nah genug am Sender ist, fängt sogar Grünzeug an zu sprechen.

Bitte keinesfalls nachmachen, das gezeigte ist lebensgefährlich!

Ne, mach ich nicht nach, ich versteh sowieso kein russisch