Strommessung am Motor

Fragen zu Elektronik und Elektro allgemein.Fragen zu Bauteilen wie z.B. Tansistoren, Dioden, Kondensatoren usw.

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Strommessung am Motor

Neuer Beitragvon Lenox1991 am Montag 1. Juli 2013, 08:25

Hallo zusammen,

ich möchte den Strom an einem normalen Motor von Siemens messen, das Problem ist, dass Starkstrom fließt und es möglichst genau sein soll. Ich habe leider jedoch keinen Schaltschrank wie in der Industrie sondern nur den Motor der unter Last oder auch im Leerlauf läuft. Ich möchte dann das Signal durch einen A/D Wandler laufen lassen und den Stromwert am Pc protokollieren.
Welche Möglichkeiten habe ich außer ein Zangenampermeter um diesen zu messen und wenn ja wie funktioniert diese Methode genau?
Vielen Dank vorab!
Lenox1991
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Re: Strommessung am Motor

Neuer Beitragvon SAD am Montag 1. Juli 2013, 09:04

Was nennst Du normal?
Siemens baut verschiedene Motoren,in unserem Betrieb haben wir welche,
die auch mit "Starkstrom" laufen,nämlich von 400V bis 30.000V.

Von letzterem 7 St. in der Fertigstraße,des Warmbreitbandwalzwerkes.

Was für ein Motortyp,welche,auf dem Typenschild angegebene Leistung.

Da steht übrigens auch die Stromaufnahme bei Leerlauf und Belastung.

Basteleien mit "Starkstrom"sind sehr gefährlich und könnentödlich
enden.
Also laß die Finger davon,wenn Du null Ahnung hast!
Gruß SAD
SAD
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Re: Strommessung am Motor

Neuer Beitragvon anders am Montag 1. Juli 2013, 12:04

Problem ist, dass Starkstrom fließt und es möglichst genau sein soll. Ich habe leider jedoch keinen Schaltschrank wie in der Industrie
Dann, wie SAD schon schrieb, laß die Finger davon!

Wenn das eine berufliche Forderung ist, musst die erforderlichen Meßwandler durch jemanden installieren lassen, der die dazu nötigen Befähigungen und Berechtigungen hat, du selbst musst den Auftrag ablehnen.
Niemand wird Verständnis dafür haben, wenn du dich selbst grillst.
Man kann eben nicht alles selber machen.
anders
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Re: Strommessung am Motor

Neuer Beitragvon Lenox1991 am Dienstag 2. Juli 2013, 08:12

Motordaten: 400 V Spannung liegt an, bei Leerlauf ca. 9 A und bei Last ca. 18 A. 7,5 kw Leistung

Zunächst geht es für mich nur um die Möglichkeiten, die ich habe den Strom zu messen, ich selber werde sicherlich nicht irgendwelche Basteleien an Starkstrom vornehmen (bin Student).

Ich wäre für Lösungsansätze wirklich dankbar.
Lenox1991
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Re: Strommessung am Motor

Neuer Beitragvon anders am Dienstag 2. Juli 2013, 10:10

Den Strom misst man mit Stromwandlern.
Im Prinzip sind das (oft Ringkern-) Transformatoren mit einer einzigen Primärwindung, nämlich dem durchgesteckten zu messenden Leiter, und vielen Sekundärwindungen auf dem Ringkern.
Die Sekundärwicklung wird an einem niederohmigen Bürdenwiderstand fast im Kurzschluß betrieben und der dort fliessende Strom ist durch die Transformatoreigenschaften im Verhältnis der Windungszahlen herabgesetzt.

Das Zangenamperemeter ist ein solcher Ringkerntransformator mit einem entsprechenden Milliamperemeter, bei dem man den Ringkern auseinanderklappen kann, um den zu messenden Leiter leichter einzuführen.

Dank Mikroprozessortechnik gibt es auch Versionen, die den Meßwert digital darstellen, und von da ist es nicht mehr weit zum Einbau einer RS-232 Schnittstelle.
Dementsprechend gibt es auch Zangenamperemeter mit Datenschnittstelle, an die man einen PC direkt anschließen kann.
Wie man damit umgeht, steht in der Bedienungsanleitung.
Du kanst es dir also schenken selbst einen ADC zusammenzumurksen.


Ich rate dir aber wiederholt dringend davon ab auf diesem Gebiet etwas zu unternehmen, denn das gibt im Ernstfall mehr als eine schwarze Nase.
Außerdem sagt mir deine Wortwahl, daß du mit den Besonderheiten der Wechselstromtechnik überhaupt nicht vertraut bist.
Die Ergebnisse, die du so erzielst, werden nicht viel aussagekräftiger sein, als wenn du sie direkt gewürfelt hättest.
Zuletzt geändert von anders am Dienstag 2. Juli 2013, 10:13, insgesamt 1-mal geändert.
anders
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Re: Strommessung am Motor

Neuer Beitragvon Lenox1991 am Dienstag 2. Juli 2013, 10:51

Vielen Dank erstmal für die Erläuterung, kennst du jedoch auch noch eine Alternative zu dem Zangenampermeter. Ich weiß, dass man den Motorstrom auch noch mithilfe des Spannungsabfalls an einem Shunt messen kann, was würdest du denn empfehlen und warum?

Du hast sicherlich richtig erkannt, dass meine Kenntnisse nicht sehr ausgeprägt auf diesem Gebiet sind, andernfalls hätte ich auch keine Hilfe nötig. Ich kann jedoch erneut versichern, dass es sich hierbei um theoretische Natur handelt und nicht an Starkstrom arbeiten werde, daher wäre es wirklich schön, wenn jemand nochmal Alternativen zu Ringkerntransformatoren aufzeigen würde.

Vielen Dank schon mal!
Zuletzt geändert von Lenox1991 am Dienstag 2. Juli 2013, 10:57, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Strommessung am Motor

Neuer Beitragvon anders am Dienstag 2. Juli 2013, 11:16

Ich weiß, dass man den Motorstrom auch noch mithilfe des Spannungsabfalls an einem Shunt messen kann
Das wäre hier wohl die mit Abstand schlechteste Lösung.
Ein Shunt ist ja nichts anderes als ein sehr niederohmiger Widerstand.
Das bedeutet aber auch, daß keinerlei Potentialtrennung vorhanden ist, und sich der Meßstromkreis auf 230V befindet.
Manchmal kann man den Shunt auch ans "kalte Ende" des Verbrauchers legen, also z.B. in die Rückleitung zum N oder den Sternpunkt (wenn es einen gibt), aber das ist eine gefährliche Kiste, die der Überwachung bedarf.

Man macht das hauptsächlich, wenn Gleichstromanteile im Spiel sind, die ein Transformator natürlich nicht verarbeiten kann, oder bei Impulsen oder hohen Frequenzen, die ein Transformator wegen seines schlechten Frequenzgangs verzerren würde.
Zuletzt geändert von anders am Dienstag 2. Juli 2013, 11:16, insgesamt 1-mal geändert.
anders
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Re: Strommessung am Motor

Neuer Beitragvon SAD am Dienstag 2. Juli 2013, 13:36

Gemessen wird grundsätzlich,bei Drehstrom, mit Stromwandlern,so können alle 3 Phasen überwacht werden.
Hier kannst Du sehen,wie sowas aussieht.

Zangenamperemeter liefern nur kurzzeitig den Stromfluß an einer Phase,was nicht aussagekräftig ist.

Hier kannst Du dich schlau machen,wie's funktioniert.

https://www.phoenixcontact.com/online/p ... 03b20c9ed7

ABER LASS DIE FINGER VON IRGENDWELCHEN BASTELEIEN MIT ODER AM DREHSTROM!!!!
Gruß SAD
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Re: Strommessung am Motor

Neuer Beitragvon BernhardS am Dienstag 2. Juli 2013, 19:10

Ganz grundsätzlich verursachte ein Stromfluss einen Spannungsabfall an einem Widerstand sowie ein Magnetfeld um die Leiter. Beides kann man zur Messung heranziehen.

Wie schon gesagt ist die Messung des Magnetfeldes berührungslos und damit sicherer und einfacher in einem Gesamtsystem handzuhaben. Das Messsystem hat ja früher oder später eine Erdverbindung.

Das Magnetfeld kann man mit einem Trafo, Meßwandler genannt oder über den Hall-Effekt messen. Auch dafür kann man fertige Teile kaufen.

Die Auswahl musst Du praktisch selbst treffen.
$2B OR NOT $2B = $FF
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