Kino-(Hall)-Gong

Fragen zu Elektronik und Elektro allgemein.Fragen zu Bauteilen wie z.B. Tansistoren, Dioden, Kondensatoren usw.

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Kino-(Hall)-Gong

Neuer Beitragvon user2014 am Donnerstag 31. Juli 2014, 17:18

Ein Hallo ans Forum,

wer kennt ihn nicht, den markanten Kino-(Hall)-Gong. Ich denke doch jeder!

Ich habe dazu etwas im Netz recherchiert. Meist bin ich nur auf mechanische Varianten zur Tonerzeugung gestossen. Gibt bzw. gab es auch rein elektronische Varianten (z.Bsp. mit Röhren/Transistoren???) um den Hall-Ton zu erzeugen.
Würde mich sehr interessieren, wie dies realisiert wird. Wer hat dazu Erfahrungen, Schaltungsunterlagen etc.? Hat hier jemand evtl. schon derartiges aufgebaut?

Für Rückmeldungen bedanke ich mich schon mal im Voraus.

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Re: Kino-(Hall)-Gong

Neuer Beitragvon derguteweka am Donnerstag 31. Juli 2014, 18:12

Moin,

Mit einzelnen Transistoren/Roehren ist das schon moeglich, aber arg aufwendig. Es gab von gefuehlt 1000 Jahren mal von Siemens (dem Vorlaeufer von Infineon :mrgreen: ) einen IC, der sowas gemacht hat; den SAB0600 - klingt aber im Vergleich zu einem mech. Gong schon recht popelig. Ein Nachfolger davon war der SAE0800. Ich weiss nicht, obs die noch gibt.
Heut' koennt' man das mit einem Soundsample und entprechendem µController machen.

Gruss
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Re: Kino-(Hall)-Gong

Neuer Beitragvon Manx am Donnerstag 31. Juli 2014, 18:26

Hallo user2014,
ich hatte früher mal mit Lautsprecheranlagen zu tun. Selten sah ich dabei den Wandel&Goltermann-Stabgong, den richtigen alten Kino- und Losbudengong. Wie wurde er angesteuert? Ich vermute mal motorisch, also vier versetzte Nockenscheiben oder so ähnlich. War robust, hat immer funktioniert.

In den Siebzigern kamen dann die Saitengongs auf, also mit Elektromagneten berührungslos gezupfte Saiten. Die Steuerung dazu war elektronisch, wenn da mal was defekt war, wurde das ganze Gebrassel eingeschickt. Aber das war eigentlich nie nötig. Nur - es klang zwar sehr angenehm, aber die Wucht der alten Stahlstäbe war nicht da.

Ich vermute, dass später vollelektronische Gongs auf den Markt kamen, aber da war ich raus aus dem Geschäft. Ich will aber gern noch einmal in meinen Unterlagen nachsehen, ob da noch was zu finden ist, aber das wird gut eine Woche dauern. Ich melde mich dann per PM.

Bei einem Kunden habe ich dann noch so einen alten Stabgong gefunden und (mit seinem Einverständnis) eingesackt. Mit einer Eigenbau-Steuerelektronik und einem NF-Verstärker versehen ist das heute meine Türglocke. 8)
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Re: Kino-(Hall)-Gong

Neuer Beitragvon Manx am Donnerstag 31. Juli 2014, 20:37

SAE 800 gibt's samt Datenblatt z.B. bei Reichelt für 3,75€. Klingt abersehr "elektronisch", soweit ich mich erinnere.
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Re: Kino-(Hall)-Gong

Neuer Beitragvon user2014 am Freitag 1. August 2014, 07:57

Hallo,

vielleicht hätte ich folgendes Detail bei der Erstellung im Forum einfügen sollen:

- Der Einsatz eines "IC" sollte es nicht sein, eher die Technologie "von früher" beinhalten.


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Re: Kino-(Hall)-Gong

Neuer Beitragvon Manx am Freitag 1. August 2014, 09:57

Bingo!

Bin fündig geworden. Das ist eine Schaltung mit 4x 1458 als Oszillatoren und irgendwelchem Steuergetöse. Aber Vorsicht, es ist viel, viel Elektronik, zwei Karten voll! Da es eine Schaltung meines ehemaligen Brötchengebers ist, werde ich sie dir per PN zukommen lassen. Wird allerdings noch einige Tage dauern.

Dann fiel mir noch ein, dass ich mal einenLeistungsoszillator zusammengestrickt habe, der einem Messingglöckchen ähnelte und Lautsprecherpegel hatte. An dem Sound habe ich lange gebastelt, schließlich musste ich den u.U. mehrfach am Tage hören, immer dann, wenn am Fahrzeug Zündung und Rundumkennleuchte eingeschaltet waren.

Leider existieren weder die Schaltung in Realität noch auf dem Papier, der Weg alles Irdischen ...
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Re: Kino-(Hall)-Gong

Neuer Beitragvon derguteweka am Freitag 1. August 2014, 12:12

Moin,

user2014 hat geschrieben:- Der Einsatz eines "IC" sollte es nicht sein, eher die Technologie "von früher" beinhalten


Ok, es ist nicht unmoeglich sowas mit Einzeltransistoren oder gar Roehren aufzubauen, aber grad' mit Roehren kann ich mir nicht vorstellen, dass das wirklich mal gemacht wurde. Da war eine Mechanik mit Nocken, Haemmerchen und irgendwelchen Gongs, Stahlstaeben etc. sicher billiger und frequenzkonstanter. Das hat dann die Elektronik auf den Tonabnehmer und einen Verstaerker reduziert.

Gruss
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Re: Kino-(Hall)-Gong

Neuer Beitragvon BernhardS am Samstag 2. August 2014, 11:54

Hallo,

war vor ein paar Jahren in einem nostaglischen Kino. Die haben noch Kohlebogenlampen und natürlich einen orginal UFA-Gong - Baujahr irgendwas kurz vor dem Krieg.
Musste ich natürlich reinschauen. Innen sind 4 Messingstangen, 4 Klavierhämmerchen und ein Mikrofon.
Weil alles so authentisch wie möglich sein soll, hängt da auch eine Anleitung welche Tonfolge die UFA für das jeweilige Ereignis vorgesehen hat. Faszinierender als die faszinierendste Elektronik.

Bernhard
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Re: Kino-(Hall)-Gong

Neuer Beitragvon Erfinderlein am Samstag 2. August 2014, 18:56

Kuck doch mal da:

4 Klang Kino Gong

http://www.ebay.de/itm/Mechanischer-4-K ... 1085350801

LG Lothar
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Re: Kino-(Hall)-Gong

Neuer Beitragvon SAD am Samstag 2. August 2014, 21:17

Könnte man nicht eine Hallspirale hinter dem SAB 600/800 legen?
Ob's die noch gibt,weiß ich nicht.
und wie weiß ich auch nicht,aber es gibt hier Profi's die das wohl können.
Gruß SAD
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Re: Kino-(Hall)-Gong

Neuer Beitragvon anders am Samstag 2. August 2014, 21:53

Könnte man nicht ...
Einen Metallstab ersetzt man am Besten durch einen Metallstab. :mrgreen:
Es ist oft erstaunlich schwierig solche einfachen Geräte mit elektronischen Mitteln auch nur ausreichend genau nachzubilden.
Ich erinnere mich an eine Applikationsschrift des leider schon verstorbenen Jim Williams, in der er sich darüber auslässt, wie schwer es ihm gefallen ist ein einfaches Glühlämpchen in einem Wien-Brückenoszillator durch Halbleiter zu ersetzen.
http://en.wikipedia.org/wiki/Jim_Willia ... esigner%29
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Re: Kino-(Hall)-Gong

Neuer Beitragvon Erfinderlein am Sonntag 3. August 2014, 10:15

Hallo Anders,

danke für den Hinweis auf J. Wiliams. Das brachte ja Erinnerungen zurück. Mein "quarzstabilisierter Brückenverstärker" hätte ihm bestimmt auch Freude bereitet. AZ P 24 19 914.2-52. Habe noch nicht geschaut, ob man die OS in der deutlich mehr drinn steht als in der Patentschrift heutzutage noch bekommen kann.
Da sind auch meine handschriftlichen Skizzen drinn und vor allem das in der PS ausgeschiedene aber interessante Frequenzzählerkonzept. Das Patent habe ich damals an Fa. Kistler verkauft, die es in der Schublade hielten.

Schonen Sonntag

Lothar
Zuletzt geändert von Erfinderlein am Sonntag 3. August 2014, 10:36, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Kino-(Hall)-Gong

Neuer Beitragvon Erfinderlein am Sonntag 3. August 2014, 10:20

Hallo SAD,

diese Hallspiralen wurden in den HIFI Anlagen zum verhallen von Klängen verwendet. Das hieße, das Audiosignal muß nach wie vor erst mal erzeugt werden um dann darüber geführt zu werden. Also zwischen Gonggenerator und Lautsprecherverstärker.

LG Lothar
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