Geschafft!
Die Rückmeldung (wie versprochen) detailliert hier folgend.
Die Z550M (ZM1050)Ca. 1959 entwickelten Forscher der Firma Philips die Z550M (ZM1050). Sie war durch ihre "Anzeige" einmalig, setzte sich jedoch auf Grund schneller Entwicklungen im Elektronikbereich nicht durch, verschwand mehr oder weniger fasst von der Bildfläche. Trotz intensivster Recherchen, ich konnte kein "kommerzielles" Gerät ausfindig machen, was die Z550M (ZM1050) als Bestückung aufwies.
Vier Exemplare gab es in meinem Fundus, irgendwann einmal als Konvolut in den Weiten der Bucht ersteigert. Der Gedanke, diese "Pixies" für eine Uhr zu verwenden war bereits gereift, als die Fachzeitschrift
elector einen Artikel dazu in ihrer Rubrik "Retronik" (Retronik ist eine monatliche Rubrik im
elektor, welche historischer Elektronik ich sage jetzt mal "eine Ehre erweist".) veröffentlichte. Beim Stöbern fiel mir dieser Artikel in die Hände und somit war klar, die Z550M (ZM1050) mußten Wiederbelebt werden.
Leichter gesagt als getan, erste "Gehversuche" waren nicht von Erfolg gekrönt, denn zwei der Röhren hatten ihr Leben bereits beendet. Weitere mussten zugekauft werden, um eine 6-stellige Anzeige abbilden zu können. Wichtig zu wissen, im Inneren der Z550M (ZM1050) dient Tritium als Zündbeschleuniger, was allerdings nur eine Halbwertszeit von 12,5 Jahren hat. Viele der Röhren sterben also nicht den elektrischen Tod, sie gehen "zeitlich" zu Grunde. Aber es geschehen auch heute noch Wunder, trotz vieler Jahrzehnte, einige Röhren "leben" auch heute noch. Sie erreichen zwar bei weitem nicht mehr die Frequenzen, für die sie mal ausgelegt waren, für eine Anzeige reicht es aber allemal.
Das Projekt "Z550M/ZM1050-Display"Z550M_ZM1050-Display_Platine_final.JPG
Die Anzeigeplatine ist Teil eines größeren Projektes, allerdings mein persönliches Highlight.
Der Umstand, dass die Z550M (ZM1050) mit nur 5V gegenüber der Vorspannung in der Lage ist die Glimmentladung auszulösen, erwies sich als großer Vorteil. So konnte ich, auf der Grundlage des
elektor-Artikels, die Ansteuerung mittels TTL/CMOS-IC's umsetzen (Eine Transistorschaltung hätte den Aufwand wesentlich erhöht und mehr an Platzbedarf bedeutet.). Da es sich um eine reine Anzeige handeln sollte, nutzte ich die im Projekt bereits vorliegende Zeitinformation im BCD-Code.
Die Umsetzung BCD to Dezimal übernehmen die TTL-IC's MH5442 (Im
elektor-Artikel übernahm dies ein CMOS 4017, allerdings war dort ein serieller Takt Ausgangspunkt.), die Kopplung zu den Z550M (ZM1050) erfolgt über HC-CMOS-Inverter. Also kein großes Hexenwerk. Zusätzlich habe ich aber eine galvanische Trennung mittels 4-fach-Optokoppler (6N140A) zwischen BCD-Eingang und Ansteuer-Logik für die Z550M (ZM1050) vorgenommen, da das Massepotential um 110V angehoben ist (Vorspannung). Wäre nicht zwingend notwendig gewesen, aber ich hatte mit der ursprünglichen
elektor-Variante einiges an Bauchschmerzen.
Die Anzeigeplatine könnte auch für einen 6-stelligen Zähler dienen, dazu müssten nur zusätzlich drei weitere CMOS-Inverter und ein paar Widerstände eingelötet werden (Dann wird mit jeder Z550M (ZM1050) der Bereich 0 - 9 abedeckt.). Allerdings fehlen dann noch die Speicher-IC's.
Der mehrwöchige Testbetrieb war unauffällig, bis heute gehen alle Z550M (ZM1050) dem nach für was sie bestimmt sind, sie zeigen die Zeit an.
Es wird mir schwer fallen, mich von ihnen zu trennen, aber wie erähnt, diese Anzeige ist nur ein Projekt(teil). Aber gut zu wissen, sie werden mich täglich begrüßen, als Schaustück in einem kleinen Fachgeschäft.
user2014
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