Stromverbrauch Schaltnetzteil

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Stromverbrauch Schaltnetzteil

Neuer Beitragvon manu94 am Sonntag 10. Mai 2015, 04:40

Hallo,
Ich habe mir vor kurzem das Schaltnetzteil AUTEK A40F1-02M gekauft um damit meinen Banana Pi und eine dazugehörige 3,5" Festplatte zu betreiben. Nach dem Einbau, habe ich den Stromverbrauch mit dem Wetekom PM-30 (laut Tests ungenau bei niedrigen Stromstärken) gemessen, welches mir 10W für das Netzteil ohne Verbraucher und 16-18W mit Banana Pi & Festplatte angezeigt hat.
Da mir das etwas viel für den Leerlauf vorkommt, wollte ich die Stromstärke mit einem Multimeter (in Reihe geschaltet) messen, jedoch sind Festplatte und Banana Pi dabei gar nicht gestartet und es wurden mir nur 20mA angezeigt.

Um die Stromstärke zu umgehen habe ich den Widerstand des Netzteils im ausgeschalteten Zustand gemessen (328 kOhm). Kann ich nun darüber ( U=R*I & P=U*I) den Verbrauch ausrechnen oder ist die Herangehensweise falsch?
Haltet ihr die 10W ohne Verbraucher für realistisch?

Viele Grüße und danke im voraus
Manu
manu94
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Re: Stromverbrauch Schaltnetzteil

Neuer Beitragvon anders am Sonntag 10. Mai 2015, 06:59

habe ich den Widerstand des Netzteils im ausgeschalteten Zustand gemessen (328 kOhm)
Das funktioniert nicht.
Als ungefähr erstes kommt in den Schaltnetzteilen ein Gleichrichter, und um die Schwellspannung der Dioden zu überwinden reicht die Meßspannung des Ohmmeters nicht aus.

Außerdem wird das Netzteil auch bei etwas höherer Spannung nicht anlaufen, sondern es kommt wahrscheinlich erst ab 100V oder so "Leben hinein".
Was du da gemessen hast, wird i.W. der Entladewiderstand für einen Entstörkondensator am Netzeingang gewesen sein.

Da solch kleine Netzteile eine impulsförmige Stromaufnahme haben, sind genaue Messungen der Leistungsaufnahme einigermaßen schwierig.
Man muß dazu, mit vielleicht mindestens 1000 Messungen pro Sekunden, die Momentanwerte von Strom und Spannung zum exakt gleichen Zeitpunkt messen, miteinander multiplizieren und daraus einen Mittelwert bilden.

Da aber alle Energieverluste im Netzteil in Wärme verwandelt werden, kann man einfach über die Erwärmung abschätzen, ob man es mit einem guten oder einem schlechten Netzteil zu tun hat.
Wenn das Netzteil im Leerlauf kalt bleibt, sind auch seine Leerlaufverluste gering.
10W würden schon eine ungemütliche kräftige Erwärmung ergeben, die in kleinen Gehäusen das Leben der Bauteile deutlich verkürzt.

P.S.:
Ich habe mir das Netzteil gerade mal angeschaut.
http://www.pollin.de/shop/downloads/D351630B.PDF Beim nächsten Mal postest du bitte selbst einen Link!
Ich schätze die Leerlaufverluste auf 2..3W und wenn es Strom liefern muss, werden die Verluste um etwa 1W pro Ampere steigen.
Zuletzt geändert von anders am Sonntag 10. Mai 2015, 07:40, insgesamt 4-mal geändert.
anders
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Re: Stromverbrauch Schaltnetzteil

Neuer Beitragvon manu94 am Sonntag 10. Mai 2015, 07:59

Danke für die schnelle Antwort! Ich werde es gleich nochmal ohne Verbraucher laufen lassen und beobachten wie warm es wird. Deine Einschätzung beruhigt mich auf jeden Fall schon mal.

Das mit dem Link tut mir leid. Ich hatte den schon in der Zwischenablage, habe aber dann vergessen ihn zu posten.
manu94
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Re: Stromverbrauch Schaltnetzteil

Neuer Beitragvon Ney am Sonntag 10. Mai 2015, 08:20

Eigentlich kannst du dieses sog. Messgerät direkt in die Mülltonne treten. Manchmal tauchen auch Begriffe auf, wie "true RMS", was an sich ein schwachsinniger Begriff ist, der nur dafür gedacht ist, den Leuten ihr Geld aus der Tasche zu ziehen. Das will aber meinen, dass solche Geräte angeblich den "wahren" Effektivwert messen können, wenn der Strom eben nicht Sinusförmig ist. Das größte Problem, aber taucht erst dann auf, wenn Strom und Spannung nicht der gleichen Funktion unterliegen. In solchen Fällen sind die Effektivwerte interessant, aber völlig nutzlos. Wie der Kollege @anders schon sagte, wird man auf jeden Fall glücklich, wenn man die sog. "mittlere Leistung" berechnen bzw. messen kann. Und hier kommt ausschließlich ein Oszi in Frage. Damit ist die Leistung:

P = Mittelwert auf einer oder auf einem ganzen vielfachen der Periode aus u(t)xi(t)

Übrigens, mit dieser Formel ist mann immer auf der sicheren Seite und im Falle von Sinusstrom und Sinusspannung liefert sie einen identischen Wert wie die Multiplikation der Effektivwerte zuzüglich cos(Phi), sprich P = U x I x cos(Phi). Die beiden Formeln liefern aber auch identische Werte für jegliche Strom und Spannungsfunktionen, unter der Bedingung, dass die zugrunde liegende Funktion identisch für Strom und Spannung ist
Ney
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