Überspannungs-/ Unterspannungsschutz eines Netzteils testen

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Überspannungs-/ Unterspannungsschutz eines Netzteils testen

Neuer Beitragvon Sorvege am Dienstag 8. März 2011, 14:05

Hallo

Ich habe folgendes Problem:

Wie kann ich bei einem geschalteten Netzteil die Über- und Unterspannungschutzschaltung testen?
Leider habe ich keine Unterlagen von der internen Schaltung.

z.B bei einem Netzteil
5V Ausgangsspannung
Ausgangsspannung Regelbereich 4.5V bis 5.5V
Überspannungsschutz bei 6V
Unterspannungsschutz bei 4V
Sense-Eingang

Weil das Netzteil auch eine Strombegrenzung Schaltung hat, kann ich es nicht so stark belasten,
dass die Spannung unter 4V fällt. Die Strombegrenzung spricht vorher an. (Unterspannungsschutz-Test)
Für den Überspannungsschutz-Test versuchte ich ein externes, variables Netzteil dem zu testenden Netzteil parallel zuzuschalten.
Dann erhöhte ich die Ausgangsspannung. Dies funktioniert nicht, da beim externen Netzteil bevor ich die 6V Spannung erreicht habe die Strombegrenzung ansprach.

Kann ich eventuell am Sense-Eingang mit einer externen Spannung die Werte der Schutzspannungen einspeisen und am Ausgang des Netzteils messen, ob der Schutz anspricht? Oder nimmt mir das Netzteil dies Übel?

Hat jemand eine Idee..oder das Wissen?

Danke im Voraus


Sorvege
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Re: Überspannungs-/ Unterspannungsschutz eines Netzteils tes

Neuer Beitragvon pluspol am Dienstag 8. März 2011, 18:14

Hallo

Sorvege hat geschrieben:Kann ich eventuell am Sense-Eingang mit einer externen Spannung die Werte der Schutzspannungen einspeisen und am Ausgang des Netzteils messen, ob der Schutz anspricht? Oder nimmt mir das Netzteil dies Übel?


Es gibt bei manchen StepDown-Pulsregler-ICs einen sense input für die Spannungsüberwachung. Bei Überspannung wird nach Standardbeschaltung ein Thyristor gezündet, der sicherheitshalber die Stromversorgung kurzschließt. Anschließend brennt die interne Sicherung durch. (Nur) diese würde es sowieso übelnehmen.
http://www.radio-electronics.com/info/circuits/scr_overvoltage_crowbar/scr_over_voltage_crowbar.php

Aber ob das auf Dein Gerät zutrifft, oder ob es völlig anders funktioniert? Normales Benutzerhandbuch nicht vorhanden?
pluspol
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Re: Überspannungs-/ Unterspannungsschutz eines Netzteils tes

Neuer Beitragvon Sorvege am Mittwoch 9. März 2011, 14:32

Erstmal Danke für die Antwort.
pluspol hat geschrieben:Aber ob das auf Dein Gerät zutrifft, oder ob es völlig anders funktioniert? Normales Benutzerhandbuch nicht vorhanden?

Aus der Bedienungs Anleitung sind die Werte für den Überspannungsschutz ersichtlich, aber ich bin mir noch nicht sicher wie ich ihn testen kann.

Bedienungsanleitung: https://www.powerconversion.com/assets/mp4_6_ger_1192823046_install.pdf

pluspol hat geschrieben:Anschließend brennt die interne Sicherung durch. (Nur) diese würde es sowieso übelnehmen.

Die einten Spannungs-Module haben folgenden Text:
Eine Überspannung an V2, schaltet nicht nur den
betroffen Ausgang, sondern das gesamte Modul aus.
Wiedereinschalten der AC zum Neustart.
…meiner Meinung nach sollte diese Überspannungsschutzschatung zerstörungsfrei arbeiten. Der Überspannungsschutz wird auch nach der Produktion laut Hersteller getestet:
https://www.powerconversion.com/assets/an104_1192825136_appnote.pdf

Eine Idee hätte ich noch: Die Ausgangsspannung kann man mit dem internen Potentiometer plusminus 10% regeln. Zusätzlich kann man per ‚Remote Voltage Adjust’ die Spannung zusätzlich plusminus 5% regeln. Eventuell genügt dies, das der Überspannungsschutz anspricht. Sollte ich mal testen...

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Re: Überspannungs-/ Unterspannungsschutz eines Netzteils tes

Neuer Beitragvon pluspol am Mittwoch 9. März 2011, 18:30

Sorvege hat geschrieben:Eine Überspannung an V2, schaltet nicht nur den betroffen Ausgang, sondern das gesamte Modul aus.


Logisch. Überspannung oder Unterspannung z.B. dann, wenn die Regelelektronik defekt ist => shut down. Vielleicht wird die galvanische Trennung von einer mechanischen Sicherung erledigt, die man wieder einschalten kann. Sowas ähnliches wie im Verteilerkasten.


Sorvege hat geschrieben:Die Ausgangsspannung kann man mit dem internen Potentiometer plusminus 10% regeln. Zusätzlich kann man per ‚Remote Voltage Adjust’ die Spannung zusätzlich plusminus 5% regeln. Eventuell genügt dies, das der Überspannungsschutz anspricht. Sollte ich mal testen...


Erstmal: Die deutsche Übersetzung klingt etwas konfus...
Aber was im vorgegebenen Rahmen adjustet wird, müsste eigentlich auch toleriert werden
Einfach ausprobieren


Sorvege hat geschrieben:Zum Betrieb ist keine Fernabtastung notwendig. Bei Nichtverwendung ist interne Abtastung aktiv. Die beste Spannungsregulierung wird allerdings mit Fernabtastung erzielt.


Heißt sie ist optional und 2 Pole hat sie auch. Somit (wahrscheinlich) zum Testen geeignet?

Eigentlich könnte man noch Überlast testen, dann hat man den Spannungsabfall frei Haus
Aber wie das bei 120A funktionieren soll, ohne dass Buchsen und Stecker verschweißen, weiß ich nicht.
Hat das Teil Schraubanschlüsse wie eine Autobatterie?
Nebenbei, was kostet sowas?
`

Übrigens kommt mir

Sorvege hat geschrieben:Für den Überspannungsschutz-Test versuchte ich ein externes, variables Netzteil dem zu testenden Netzteil parallel zuzuschalten.
Dann erhöhte ich die Ausgangsspannung. Dies funktioniert nicht, da beim externen Netzteil bevor ich die 6V Spannung erreicht habe die Strombegrenzung ansprach.


riskant vor. Ich weiß nicht, wie das Netzteil den niederohmigen Zustand darstellt, der die 2. Spannunsquelle in die Knie gehen ließ. Aber u.U. kann man auf die Weise Freilaufdioden oder Spulen anbraten. Gibt es eine Stromquelle, die so ein Experiment mag? Ausgangsseitige Dioden wären vielleicht hilfreich, sind aber wahrscheinlich wegen der dicken Kühlbleche nicht so arg angesagt.



Erdung: Sollte ich etwas falsch sehen, könnte das schon mal vorkommen. Ich bin in E-Technik weder fit und noch lizenziert
Zuletzt geändert von pluspol am Mittwoch 9. März 2011, 18:31, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Überspannungs-/ Unterspannungsschutz eines Netzteils tes

Neuer Beitragvon Sorvege am Donnerstag 10. März 2011, 10:15

pluspol hat geschrieben:Erstmal: Die deutsche Übersetzung klingt etwas konfus...

Konfus? ...liegt wohl eher an meiner deutschen Rechtsschreibung. Sorry.

pluspol hat geschrieben:Eigentlich könnte man noch Überlast testen, dann hat man den Spannungsabfall frei Haus
Aber wie das bei 120A funktionieren soll, ohne dass Buchsen und Stecker verschweißen, weiß ich nicht.
Hat das Teil Schraubanschlüsse wie eine Autobatterie?

Die Strombegrenzung und einen Kurzschlusstest habe ich schon ausgeführt.
Ich benutze zum testen ein Gerät (dynamische Last) die bis zu 250A schluckt.
Autobatterie? Die Anschlüsse sind nicht ganz so gross dimensioniert, aber das Kabel zur Last ist etwa 8mm dick.

pluspol hat geschrieben:Nebenbei, was kostet sowas?

Je nach Ausführung und Leistung zwischen 1000.- und 2500.- Euro

pluspol hat geschrieben:Gibt es eine Stromquelle, die so ein Experiment mag?

...das frage ich mich auch..hmm...

Da ich einige halb-defekte Netzteile noch habe, werde ich nochmals einen Versuch starten. Hoffe das Teil fliegt mir dann nicht um die Ohren. Ich werde das Resultat dann mitteilen.

Danke und Gruss

Sorvege
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Re: Überspannungs-/ Unterspannungsschutz eines Netzteils tes

Neuer Beitragvon pluspol am Donnerstag 10. März 2011, 19:28

Sorvege hat geschrieben:Konfus? ...liegt wohl eher an meiner deutschen Rechtsschreibung.

Keinesfalls. Nur das Handbuch

Sorvege hat geschrieben:Je nach Ausführung und Leistung zwischen 1000.- und 2500.- Euro

Nicht schlecht. Ich frage erst nicht nach dem Preisverhältnis von Netzteil zu versorgter Schaltung.

Es könnte wahrscheinlich nichts schaden, wenn Du die entscheidenden Fragen woanders nochmal stellst. Man könnte dem Hersteller eine email schicken und fragen, ob es möglich ist, die Überwachungsleitungen direkt mit irgend einer xy-Spannung anzusteuern. Inkl., wieviel Volt diese Leitungen tolerieren. Und ob Verpolung erlaubt ist. Und wie man das Gerät nach Selbstabschaltung dann wieder hochfährt. Zu all dem schweigt das Handbuch.

Sorvege hat geschrieben:Da ich einige halb-defekte Netzteile noch habe, werde ich nochmals einen Versuch starten.

Eigentlich müsste man nur wissen, was passiert, wenn auf den externen Überwachungsleitungen ca. 20-30% Über- oder Unterspannung signalisiert werden. Die interne Überwachung wird wohl unabhängig davon weiterlaufen (auch dazu ggf. Hersteller befragen).


Sorvege hat geschrieben:Hoffe das Teil fliegt mir dann nicht um die Ohren.

Wohl kaum, wenn es nicht sowieso schon defekt ist.
Höhere Gegenspannung anlegen würde ich aber auf keinen Fall versuchen.
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Re: Überspannungs-/ Unterspannungsschutz eines Netzteils tes

Neuer Beitragvon Sorvege am Donnerstag 17. März 2011, 10:57

pluspol hat geschrieben:Nicht schlecht. Ich frage erst nicht nach dem Preisverhältnis von Netzteil zu versorgter Schaltung.

Etwa 1:200000 Es wird in einem System für die Luftraumüberwachung eingesetzt.

Was ich bis jetzt getestet habe:
-Durch die Regulierung der Ausgangsspannung, in den Bereich des Überspannungsschutz, spricht dieser nicht an.
-Beim ansteuern der Überwachungsleitungen, mit einem externen Spannungsquelle, sprach der Überspannungsschutz vermutlich an. Jedenfalls wurde die Ausgangsspannung ausgeschaltet und schaltete sich erst nach einem Neustart wieder ein.
Laut Hersteller ist dieser Neustart nur bei anderen Ausgangsmodulen nötig. Naja, ich wird es nochmals beim Hersteller versuchen ein bisschen mehr zu erfahren.

Besten Dank für Dein Input
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Re: Überspannungs-/ Unterspannungsschutz eines Netzteils tes

Neuer Beitragvon pluspol am Freitag 18. März 2011, 16:40

Hallo
Sorvege hat geschrieben:Was ich bis jetzt getestet habe:
-Durch die Regulierung der Ausgangsspannung, in den Bereich des Überspannungsschutz, spricht dieser nicht an.

Wenn es eine Spannungseinstellung gibt: Nur Abweichungen von der (benutzerdefinierten) Voreinstellung sind für die Auslösung des Schutzes maßgeblich. Wie groß die sein dürfen, steht entweder im Handbuch oder man kann sie testweise ermitteln. Die prozentuale Abweichung, die den Schutz auslöst, müsste immer gleich sein. Käme mir wenigstens logisch vor.

Sorvege hat geschrieben:-Beim ansteuern der Überwachungsleitungen, mit einem externen Spannungsquelle, sprach der Überspannungsschutz vermutlich an. Jedenfalls wurde die Ausgangsspannung ausgeschaltet und schaltete sich erst nach einem Neustart wieder ein.

Glückwunsch, passt ja. Noch Unterspannung testen, dann ist die Sache soweit rund.

Sorvege hat geschrieben:Laut Hersteller ist dieser Neustart nur bei anderen Ausgangsmodulen nötig. Naja, ich wird es nochmals beim Hersteller versuchen ein bisschen mehr zu erfahren.

Genau. In der Preislage darf (und sollte) man sich ausführlich informieren lassen, wenn etwas unklar ist.
Bin noch ein bisschen am Rätseln, ob Du das mit der Flugraumüberwachung ernst gemeint hast ;)

Gruß
Zuletzt geändert von pluspol am Freitag 18. März 2011, 16:41, insgesamt 1-mal geändert.
pluspol
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Re: Überspannungs-/ Unterspannungsschutz eines Netzteils tes

Neuer Beitragvon Sorvege am Mittwoch 23. März 2011, 10:14

pluspol hat geschrieben:Bin noch ein bisschen am Rätseln, ob Du das mit der Flugraumüberwachung ernst gemeint hast ;)


Diese Dinger sehen so aus: http://www.flickr.com/photos/kecko/5395023463/in/photostream/(Bilder nicht von mir)
Eine Antenne ist etwa 2 Mann hoch.
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