UV -Trockenschrank bauen

[illy]

Hallo,
ich bin Geigenbauer und möchte für meine Instrumente zum Trocknen einen "UV-Schrank" bauen, mir wurden als Leuchtmittel die Philips TL 20W/03 RS oder die Osram eversun L 40W/79 K empfohlen. Kann mir jemand weiterhelfen,was ich sonst dazu noch brauche, Starter oder Vorschaltgeräte und was dazu passen könnte...?Habe schon recherchiert, aber komme nicht recht weiter.
Alternativ dazu wäre es eine Möglichkeit ,bei einem Gesichtsbräunungsgerät die Abschaltautomatik auszubauen und das dann herzunehmen. Hat jemand einen Tipp dazu, wie das gehen könnte? Sehr speziell, ich weiß...
Danke schonmal

[SAD]

Nabend!
Da brauchst Du nicht viel.
Bei einer 20W Röhre,eine Drossel 20W und einen Standartstarter 4-65W.
Bei der 40W Röhre eben eine Drossel mit 40W und ebenfalls einen Standartstarter 4-65W.
Hier der Schaltplan dafür:

[BernhardS]

Hallo,

Kauf doch einfach eine Lampe in der richtigen Länge. Wenn ich richtig gelesen habe, dann haben die vorgeschlagenen Leuchtstoffröhren 596mm, also 60cm. Möglicherweise gibts eine passende Lampe im Baumarkt -mit etwas Glück sogar ohne Röhre- und ist auch nicht nicht unbedingt teurer als die Teile einzeln.

Bernhard

[anders]

Kauf doch einfach eine Lampe in der richtigen Länge.

Leuchte, nicht Lampe.
Ansonsten stimmt das; die elektrischen Daten der UV-Leuchtstofflampen stimmen mit denen gleicher Abmessung für sichtbares Licht überein.
Das Glasrohr ist lediglich mit einem anderen Leuchtstoff beschichtet.

[illy]

super... danke für die Tipps.

[BernhardS]

Leuchte, nicht Lampe.

Ich kaufe immer eine Lampe und schraub eine Birne rein

[illy]

vielleicht hat jemand eine Idee, wie man den Schrank noch ausstatten kann, damit eine konstante Luftfeuchtigkeit von 60% erreicht wird? Eine Art Befeuchtungssystem? Ich denke mal, daß die Lampen doch recht warm werden und es ziemlich trocken da drin wird.

[anders]

Ich denke, daß du die relative Luftfeuchtigkeit meinst.
Die Luft kann bei jeder Temperatur nur eine bestimmte Menge Wasserdampf aufnehmen; je wärmer umso mehr.
Dieser Wert einspricht einer relativen Feuchte von 100% und einem extremen Treibhausklima. Wenn man dann die Temperatur etwas absenkt kommt es zur Bildung von Kondenswasser oder Nebel.

Wenn du also feuchte Luft in einem abgeschlossenen Behälter erwärmst, so ändert sich an der absoluten Luftfeuchte nichts, denn der Wasserdampf kann ja nicht entweichen, aber die relative Feuchtigkeit sinkt, weil die wärmere Luft mehr Feuchtigkeit aufnehmen könnte.

Diese relative Feuchtigkeit, die für unser Wohlbefinden und das von Holz oder Papier verantwortlich ist, gibt an, zu welchem Bruchteil dieser Extremwert erreicht wird.

Deshalb wäre es am einfachsten durch Luftschlitze dafür zu sorgen, daß die erwärmte Luft nach oben entweichen kann, während von unten frische Luft nachströmen kann.
Dann wird es in dem Sarg nicht so warm und die relative Feuchte liegt nur wenig unter dem Wert der Zimmerluft.

[BernhardS]

Hallo,

Tschuldigung, das wird jetzt erstmal ein wenig trocken :

Jedes Material hat einen so genannten Wasservefügbarkeitswert - meist unter dem Kürzel Aw zu finden.
Dieser Wert hat den gleichen Zahlenwert wie die relative Luftfeuchtigkeit, bei der das Material "feucht" wird bzw. wie die relative Feuchte, die sich in einem geschlossenen Behälter mit dem Material einstellt.
Konkretes Beispiel: Kochsalz hat einen Aw von 0,75 also 75%. Bleibt die relative Feuchtigkeit dauernd unter 75%, so bleibt das Salz "trocken" sprich rieselfähig. Ist die relative Feuchtigkeit über 75%, so "zieht das Kochsalz Wasser" - es klumpt. Oder andersrum: In einem Behälter mit nassem Kochsalz ist die rF 75%.
Anderes Beispiel, das leicht nachvollzogen werden kann: Papier hat einen Aw von ungefähr 0,82. Ein Hygrometer das in nasses Papier eingewickelt wird zeigt nicht 100% an, sonder etwa 82% rF. (alles auf "normale" Raumtemperatur bezogen.

Was nützt uns das?
Theoretisch könnte man in den Kasten eine Schale mit dem richtigen Salz stellt, dann hat man darin eine mehr oder weniger konstante Luftfeuchtigkeit. Für etwa 60% wäre das irgendwo bei Ammoniumnitrat oder Natriumnitrit. Das ist noch nicht mal exotisch, das eine gibts als Dünger, das andere hat der Metzger als Pökelsalz.

Leider ist der Fall nicht so einfach, wenn wir eine Wärmequelle in dem Behälter haben und es wird leicht unübersichtlich, wenn diese die Holzoberfläche einseitig durch Einstrahlung erwärmt.
Daher sollte die Lampe nicht zu stark sein und die Luft vielleicht umgewälzt werden. Das ist im Zeitalter dieser kleinen Lüfter aus alten PC-Netzteilen ja kein Problem mehr.

Aber vielleicht kann man das auch anders lösen. Gerade waren Halloweenkinder da, das erfrischt den Geist.
Man könnte unten in den UV-Kasten eine Schale mit Wasser stellen und dazwischen ein Brett mit Löchern oder Schlitzen. Im oberen Teil hat man einen Feuchteschalter.
Wenn es im oberen Teil zu trocken wird, so schaltet im unteren Teil noch so ein kleiner Lüfter ein und setzt die feuchte Luft über der Wasserschale in Bewegung, so daß sie teilweise in den oberen Teil gelangt.

Bernhard