DDR Leerroht innen mit Pappe oder was ist das?

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DDR Leerroht innen mit Pappe oder was ist das?

Neuer Beitragvon Neumelchen am Dienstag 3. Dezember 2013, 08:40

Hallo.
Unser Haus ist 1958 in der DDR gebaut.
In den Decken verlaufen seltsame Leerrohre. Sie lassen sich spiralförmig auseinander ziehen, sind außen silberfarbend, innen verläuft etwas was nach Oappe aussieht und ganz innen am Kabel ist es wieder silbern.
Ist das wirklich Pappe?
Habe etwas Angst das es Asbestpappe ist...
Habe gehört, dass das oft für Elektroinstallationen genommen wurde.
Wir mußten es leider rausreißen, weil wir die Kabel nicht rausgezogen bekommen haben um ein neues Durchzuschieben.
Weiß jemand was das ist?
Liebe Grüße.
Jane
Neumelchen
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Re: DDR Leerroht innen mit Pappe oder was ist das?

Neuer Beitragvon SAD am Sonntag 8. Dezember 2013, 01:47

Selbst in der rohstoffarmen DDR wurde kein Asbest dafür genommen.
Asbest ist grau,nicht silbern,das ist Farbe,eine Art Silberbronze,um
die "Rohre" haltbarer zu machen.

Das ist Teerpappe,zur Verstärkung mit Stahldraht umwickelt,
nur das man hier auch noch die Schutzfarbe einsparte.

Sowas gab's oder gibt es in der BRD auch.

Die Drähte wurden dort eingezogen,das sparte teure Kabel,nannte sich "Rohrdraht".

Die Pappe löst sich nach Jahren auf,die Drähte verhedderten sich gerne in dieser Spirale,
so das ein Neueinzug verhindert wurde.

Ist mir bei Sanierungen sehr oft begegnet,in meiner Dachwohnung gibt's sowas auch,
das Haus ist Baujahr 1956,also keine Angst wegen Asbest.
Gruß SAD
SAD
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Re: DDR Leerroht innen mit Pappe oder was ist das?

Neuer Beitragvon BernhardS am Sonntag 8. Dezember 2013, 14:38

Ist nicht DDR-Spezifisch. Mein Heimatort hatte schon in der 20-ern des letzten Jahrhunderts Strom, nur gab es keinen flexiblen Kunststoff. Bakelit war schon erfunden, aber vieles war Porzellan - Hardware halt.
Die Hausinstallation war in Rohren aus gewalztem Blei - oder zumindest was sehr Ähnlichem. Nicht geerdet, so wie die Weicheier heute das brauchen. Durch die wurden Drähte geschoben. Diese waren mehrfach mit Baumwolle umstrickt und mit Lack getränkt; das war alles. Das Ganze war zuerst auf Putz. Die "Verteilerdosen" waren richtige kleine Gehäuse aus Bakelit - Lüsterklemmen aus Porzellan.
Die nächste Generation war unter Putz. "Dosen" waren in die Wand gemeißelt, ausgegipst und danach übertapeziert. Mein alter Herr war gelernter Gipser und ganz stolz darauf - hat man nicht gesehen (auch nicht wenn man wollte oder musste).
Wenn man in so einer Installation was angefasst hat, dann haben sich in den Knicks die Drähte berührt - die Isolierung war längst zerbröselt - und DIE Sicherung war draußen. Wir jedoch hatten eine recht fortschrittliche Verteilung: eine Sicherung pro Etage und eine für den landwirtschaftlichen Teil des Hauses - so sah mal Luxus aus.
Da konnte man noch in dem anderen Stockwerk eine Kerze suchen gehen.
$2B OR NOT $2B = $FF
BernhardS
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