Interne Abrechnung

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Interne Abrechnung

Neuer Beitragvon MarcelHhaus am Mittwoch 5. März 2014, 10:27

Guten Tag,

Bei uns gibt es ein kleines Problem bei der Abrechnung.

Unser Objekt ist ein altes Fabrikgebäude, dass in den letzten Jahren zu einer Ansammlung von einzelnen Hobbyräumen wurde.

Nach und nach wurden Unterverteilungen gebaut die zu jeder Mieteinheit auch einen Zwischenzähler haben.

Nun kommt es bei der Abrechnung mit dem Energieversorger und unserer internen Aufrechnung zu mächtigen Differenzen.

Wenn ich nun mal ausschließe, dass eine oder mehrere Mietparteien nicht gezählt werden, gillt es, dem Problem anderweitig auf die Schliche zu kommen.

Nach einigen Fragen im Bekanntenkreis, bekam ich nun den Hinweis, dass wir die kW/h s bei unseren Drehstromnutzern mit einem Faktor multiplizieren müssten. Ist da was dran? Oder gibt es gar andere Ideen?

Vielen Dank schonmal im Vorraus?
MarcelHhaus
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Re: Interne Abrechnung

Neuer Beitragvon BernhardS am Mittwoch 5. März 2014, 12:18

Die Drehstromnutzer können eigentlich nur einen Drehstromzähler haben - das kann es nicht sein.

Darüber hinaus lassen sich in so einem Verhau, Entschuldigung - in so einer organisch gewachsenen Installation, per Ferndiagnose die Fehler nicht wirklich finden. Dazu müsste man sich das detailliert an Ort und Stelle ansehen - ohne rechte Aussicht auf Erfolg. Die allgemeinen Möglichkeiten, wie z.B. die Genauigkeit von alten Zählern usw. wurden mehrmals diskutiert.
Die Suchfunktion listet diese Diskussionen auf, wird aber euer Problem nicht lösen. Letztlich wird es darauf hinauslaufen, die offenen Beträge anteilig umzulegen und in Zukunft einen entsprechenden Zuschlag zu erheben.

Tut mir leid, ich hätte gern optimistischer geschrieben.
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BernhardS
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Re: Interne Abrechnung

Neuer Beitragvon der mit den kurzen Armen am Mittwoch 5. März 2014, 12:27

Grundsätzlich sind zu Abrechnungszwecken nur geeichte Zähler erlaubt. Abgesehen davon Drehstromzähler zählen den gesamten Verbrauch. Da gibt es keine Faktoren zur Leistungsberechnung. Drehstrom mit Wechselstromzählern in nur einer Phase zu zählen geht zwar bringt aber da 2 phasen nicht gezählt werden eine derart hohe Ungenauigkeit das dies Unsinn ist. Da nützt es auch nichts den Zählerstand mal 3 zu nehmen, da ja die gezählte Phase gerade die am wenigsten belastete ist. (Verbrauch zu niedrig und umgekehrt zu hoch)
Bei Wandlerzählern , das könnte euer Hauptzähler sein ist der Wandlerfaktor mit einzuberechnen.
Beispiel: Euer Hauptzähler hat einen Wandler 1000 A zu 5 A das ist ein Wandlerfaktor von 200.(Denn die tatsächlich fließenden 1000A werden für den Zähler auf 5 A reduziert)
Zählt euer Zähler 100kWh sind das aber tatsächlich 100kWh*200= 20 000kWh.
Weiter kommt dazu das jeder Nachzähler einen Eigenverbrauch von 3 -5 W hat, das sind zwar nur 3-5Wh aber aufs Jahr gerechnet ergeben das 3*24*365=26,280kWh je Unterzähler. Diese zählt der Hauptzähler mit, aber der (die) Unterzähler nicht!
Ihr müsst also bei euren Abrechnungen einen Grundbetrag ohne Berücksichtigung des Einzelverbrauchs schon mit einrechnen.
Zuletzt geändert von der mit den kurzen Armen am Mittwoch 5. März 2014, 12:35, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Interne Abrechnung

Neuer Beitragvon anders am Mittwoch 5. März 2014, 15:47

Nun kommt es bei der Abrechnung mit dem Energieversorger und unserer internen Aufrechnung zu mächtigen Differenzen.
Für mich hört sich das nach einem rechnerischen Problem an.
Der Strom muß nicht immer gleich teuer sein und auch sonst gibt es Dinge wie Grundgebühren und Steuern, die sich zu allem Überfluss auch noch ändern können.
Stimmen denn die vom Energieerzeuger beanspruchten Zählerstände mit den tatsächlichen Zählerständen des "amtlichen" überein, oder weisst du die von den Abrechnungszeitpunkten gar nicht?
Oft werden die Zählerstände ja gar nicht abgelesen sondern aus vergangenenen und Erfahrungswerten (Wetter!) hochgerechnet.

Wie sehr weichen die von den Zwischenzählern ermittelten Ergebnisse denn von dem "amtlichen" Zähler ab?

P.S.:
Vielleicht schaffst du es eine Zeitlang alle Zähler täglich zu fotografieren. Dann sollte man ermitteln können, ob einzelne sehr falsch gehen.
Zuletzt geändert von anders am Mittwoch 5. März 2014, 15:53, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Interne Abrechnung

Neuer Beitragvon MarcelHhaus am Donnerstag 6. März 2014, 09:08

Hallo,

vielen Dank für die Antworten. Als erstes gehen wir nun mal der Sache mit dem Wandler nach.

Bei der Abrechnung beziehe ich mir nur auf die kW/h. Der Tarif ist, zunächst, Nebensache....

Vom Anbieter werden 44.000 kW/h berechnet, in unserer internen Zählung kommen wir auch ca. 30.000.

Die Eigenverbräuche sind auch nicht berücksichtigt. DANKE dafür!

Grüße
MarcelHhaus
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Re: Interne Abrechnung

Neuer Beitragvon der mit den kurzen Armen am Donnerstag 6. März 2014, 15:27

Die Abrechnung mit 44 000kWh ist zuerst einmal bindend. Eure Abrechnung mit 30 000kWh ist Fehlerhaft , da die ungezählten Verbraucher und die Eigenleistungsverbräuche der Zwischenzähler nicht berücksichtigt sind.
Eure interne Abrechnung muss überprüft und angepasst werden. Geeichte Zähler, Eigenverbrauch und ungezählter Stromverbrauch ergeben die gesamt bezogene Arbeit. Verwendet ihr ungeeichte Zähler kann die Messtolerenz der Zähler weit vom angezeigtem Wert weg liegen. Viele Kleingeräte unter 2 Watt reichen teilweise nicht um die Zwischenzähler zur Anzeige zu bringen , die Summe allerdings zählt der Hauptzähler.
Abweichungen von 5%-10% eures ermittelten Ergebnis mit dem vom Hauptzähler beruhen dann auf der Messfehlertoleranz. Hier jedoch sind das immerhin 14 000kWh und keine 4400 kWh
PS : die Arbeit ist die Einheit aus Leistung kW mal der Zeit h
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Re: Interne Abrechnung

Neuer Beitragvon anders am Donnerstag 6. März 2014, 22:13

Abweichungen von 5%-10% eures ermittelten Ergebnis mit dem vom Hauptzähler beruhen dann auf der Messfehlertoleranz. Hier jedoch sind das immerhin 14 000kWh und keine 4400 kWh
Rund 30% Abweichung sind allerdings recht viel.
Wenn nicht gerade der offizielle Zähler defekt ist, ist das kaum mit Ungenauigkeiten und Eigenverbrauch der Zwischenzähler zu erklären.

Vielmehr dürfte dann ein systematischer Fehler dahinter stecken, also Verbraucher die aus historischen Gründen keinen eigenen Zähler haben.
Denkbar wären z.B. Heizungspumpen, Lüfter, Klimaanlagen, Gebäude- und Straßenbeleuchtung, Preßluftversorgung ...
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Re: Interne Abrechnung

Neuer Beitragvon BernhardS am Freitag 7. März 2014, 18:18

Es müssten eigentlich Dauerverbraucher sein. Das Jahr hat, gut aufgerundet 10000 Stunden. Irgendwo wird also rechnerisch ständig mehr als ein Kilowatt verbraucht. Da das als Einzelverbraucher nicht zu übersehen ist, steht zu vermuten, daß es sich aus mehereren Verbrauchern zusammensetzt.

Größere Heizungspumpen bzw. Warmwasserumwälzpumpen können sich schon auf ein paar hundert Watt summieren. Ich habe selbst erst neulich eine schwergängige Heizungspumpe entdeckt die mehr als das Doppelte der angegebenen Leistung gezogen hatte.
Ebenso sind schnell einige hundert Watt Beleuchtung zusammen. Nur, da sind die Stunden nicht ganz so viele.
Gibt es Gemeinschaftseinrichtungen? Kühlschränke, Warmwasserboiler oder so.
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