PC Netzteil von 5V auf 1,5V

[Tony2k]

Moinsen,
nach langer Zeit beschäftige ich mich mal wieder mit dem Thema Elektronik und muss feststellen das ich leider total eingestaubt bin…
Ich würde gerne ein kleines Thermometer mit Display welches regulär mit einer 1,5V Knopfzelle (LR1154) betrieben wird an ein Computernetzteil anschließen. Dabei möchte ich gerne die „normale“ 5V Leitung nehmen und nicht eine der 3,3V vom ATX-Mainboardstecker. Das Ganze soll eine simple Lösung sein weshalb ich in erster Linie an einen Vorwiderstand gedacht habe. Nach ein wenig Recherche findet man die unterschiedlichsten Lösungsansätze aber eine wirklich konkrete ist mir nicht aufgefallen.
Kann mir jemand bei der Wahl des richtigen Widerstandes helfen, bzw. weitere Möglichkeiten aufzeigen?
Danke und Gruß
Tony

[anders]

bzw. weitere Möglichkeiten aufzeigen

Schalte zwei kleine Dioden oder als Dioden geschaltete Transistoren hinteinander und schicke mittels eines Vorwiderstandes ein paar mA hindurch.
An jeder Diode dürften etwa 0,65..0,7V abfallen, so daß sich bei zweien ungefähr die richtige Spannung ergibt.
Alternativ eine rote LED nehmen und mit einigen mA betreiben. Das ergibt eine Flußspannung von knapp 1,7V.

[Tony2k]

Danke für die schnelle Antwort.

Wenn ich bei Conrad in die Bauelementesuche "Diode" eingebe erhalte ich 2873 Treffer. Kannst du die Aussage "kleine Dioden" etwas weiter eingrenzen?

[anders]

Du wirst doch wegen 8 Cent nicht zum Conrad laufen.
Soetwas "hat man". http://www.conrad.de/ce/de/product/162280/

Wenn du es ganz genau machen willst, nimmst du den LM317 http://www.conrad.de/ce/de/product/155585/ und stellst ihn gemäß Datenblatt mit zwei Widerständen oder einem Trimmpoti auf die gewünschte Spannung ein.
Mindestlast beachten (i.d.R. schon durch den Spannungsteiler gegeben) und die im DB gezeigten Kondensatoren nicht vergessen!

[Tony2k]

Okay, für eine "genaue" Lösung bin ich immer zu haben

Wenn ich das richtig interpretiere lande ich laut Datenblatt und dem onlinerechner hier (http://www.electronics-lab.com/articles/LM317/) bei eben dem dort gezeigten Schaltbild und den Widerständen R1 240 Ohm und R2 50 Ohm bei einer Ausgangsspannung von 1,51V.

Einkaufs- bzw. mal schauen ob ich da was hab Liste beinhaltet demnach:
1x LM317
1x 240 Ohm Widerstand
1x 50 Ohm Widerstand
1x 0,1mF Kondensator
1x 1mF Kondensator

Soweit richtig?

[anders]

Soweit richtig?

Nein.
Du solltest dich lieber auf die Formeln im Datenblatt und deinen Taschenrechner verlassen, als auf solch einen windschiefen Online-Rechner zu vertrauen.
Hier kann man das sogar im Kopf rechnen:

Der LM317 regelt die Spannung zwischen Out und Adj auf 1,25V. Außerdem braucht er eine Mindestlast von etwa 5mA und das ergibt dann ungefähr den 240 Ohm Widerstand:
R= 1,25V / 0,005A = 250 Ohm.
...oder weniger, denn eine höhere Grundlast ist ja auch ok.

Weiter fliesst dieser Strom durch den anderen Widerstand nach Minus, und um auf insgesamt 1,5V zu kommen. müssen an diesem Widerstand 0,25V abfallen: R = 0,25V / 0,005A = 50 Ohm.

Das bedeutet, dass die beiden Widerstände ein Verhältnis von 5:1 haben sollten, wobei die Widerstandswerte nicht so wichtig sind.
Du könntest also z.B. 1%ige Widerstände mit den gut erhältlichen Werten 220 Ohm und 47 Ohm oder 43 Ohm kaufen und landest dann bei einer Spannung von 1,52V bzw. 1,49V.

P.S.:
Hier siehst du, welche Werte man kaufen kann: http://de.wikipedia.org/wiki/E-Reihe
Auch wenn 1% Widerstände eigentlich zur E96 Reihe gehören, haben die Händler sie doch oft nur in der E24 oder sogar nur E12-Staffelung vorrätig.

[Tony2k]

Joa, hatte auch die Formeln bemüht und mein Ergebnis durch den online Rechner bestätigt. Bei 220 und 47/43 Ohm kommen eben dort auch deine Werte raus, funktioniert also :)

Beim Conrad bekomme ich die Widerstände ja problemlos.

Eine Frage noch zu den Kondensatoren habe ich aber noch... welche nehmen? Keramik? Mich irritieren die Angaben der Nennspannung, die liegen alle ja weit über den hier eingehenden 5V.

[anders]

welche nehmen? Keramik?

Ja, zumindest für den eingangsseitigen. Der muß auch ganz nah am Regler angebracht werden.
Bei dem ausgangsseitigen ist das nicht so kritisch. Da kann man einen Elko nehmen oder ihn evtl. sogar ganz weglassen.

Deie Spannungsfestigkeit der Kondensatoren muß natürlich mindestens ebenso hoch sein, wie ihre Betriebsspannung.

[Tony2k]

Okay, dann hoffe ich für dieses doch sehr banale Problem alles richtig interpretiert habe.

Hier meine Einkaufsliste: http://www.conrad.de/ce/de/ShoppingList ... d60b34e1ba

[anders]

Hallo Thorben,
das ist ok so.
Hast du ein Voltmeter, damit du prüfen kannst, ob die Ausgangsspannung den korrekten Wert hat, bevor du den Verbraucher anschliesst?

[Tony2k]

Alles klar, schonmal vielen Dank für die hilfe. Ich werde das mal aufbauen und dann berichten. Voltmeter ist vorhanden und bevor es ans Echtsystem geht teste ich mit einem alten PC Netzteil an dem nichts dran hängt. :)

[anders]

teste ich mit einem alten PC Netzteil an dem nichts dran hängt.

Das wird so nicht funktionieren.
Die meisten PC-Netzteile brauchen eine gewisse Grundlast, sonst schalten sie sofort wieder ab.

[Zerstoerer5000]

Das stimmt so nicht..
Man muss nur 2 Pins am Mainboard-Stecker kurzschließen..
Dann laufen die solange bis sie Kaputt sind :D

lg

[Mr.Ed]

Viele PC-Netzteile brauchen eine Grundlast. Der "Kurzschluss" ist keiner, die Brücke schaltet lediglich das Netzteil ein.
Einige schalten sich aufgrund der fehlenden Last dann sofort wieder ab, bei anderen stimmen die Spannungen nicht. Einige alte Netzteile (XT, AT, vor ATX Zeit) laufen sogar hoch, dann tritt der "bis sie Kaputt sind"-Zustand nach wenigen Sekunden recht effektvoll ein.

Zu beachten ist dabei jedoch, dass das Netzteil nie ohne eine angeschlossene Last (beispielsweise eine Festplatte) eingeschaltet werden sollte, da es sonst beschädigt werden kann. Viele Netzteile starten ohne Belastung auf dem 5-Volt- und dem 12-Volt-Zweig gar nicht.

http://de.wikipedia.org/wiki/ATX-Format#Stromversorgung

[Tony2k]

Das stimmt so nicht..
Man muss nur 2 Pins am Mainboard-Stecker kurzschließen..
Dann laufen die solange bis sie Kaputt sind :D

lg

jop, Grün und Masse. Gemessen hab ich an dem Teil schon auch als nichts dran war. Zeigte mir konstante 5 beziehungsweise 12 Volt.