Ladung im Kondensator

Grundlagen des elektrischen Stromes. Alle Fragen zu Elektronik und Elektro sind erwünscht.

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Neuer Beitragvon Michael Senghaas am Montag 14. Juni 2004, 16:48

Mein Beitrag von eben war wieder sehr lang und das Wesentliche war nicht 'drin. Verzeihung. Noch 'mal ganz kurz:

Im neutralen Körper heben sich die gleich zahlreich vorhandenen positiven und negativen Ladungen nicht etwa auf, indem sie einander vernichten wie in einer Materie-Antimaterie-Reaktion. Das gibt es auch, aber zum Glück nicht im Festkörper. Wir würden es nicht überleben.
Nein, im festen Körper (genauso in der Flüssigkeit oder im Gas) heben sich die Ladungen nur durch ihre Nähe (im Vergleich zur Nähe bzw. Entfernung eine Messapparatur) gegenseitig in ihrer Fernwirkung auf.

Nochmal Gruß, Michael
Michael Senghaas
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Neuer Beitragvon spaceball am Dienstag 15. Juni 2004, 06:00

aber wenn der ladungsschwerpunkt verschoben ist, wirkt ja eine kraft auf eine probeladung! ist das molekül dann auch noch neutral?

du scheinst dich gut auszukennen, kannst du mir sagen, warum sich ein kondensator mit weniger kapazität an einer STROMquelle mit einer höheren spannung auflädt, als einer mit höherer kapazität? warum baut der mit der kleineren kap. schneller eine gewisse spg auf?

danke schon mal für deine ausführlichen antworten!
grüße
spaceball
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Neuer Beitragvon Michael Senghaas am Dienstag 15. Juni 2004, 14:57

Hallo Spaceball

spaceball hat geschrieben:aber wenn der ladungsschwerpunkt verschoben ist, wirkt ja eine kraft auf eine probeladung! ist das molekül dann auch noch neutral?


Ich bin mir nicht sicher, was Du genau meinst. Meinst Du ein polares Molekül, das ein positiveres und ein negativeres Ende hat? Wenn die Summe aller Ladungsträger in einem Molekü Null ist (also positive plus negative zusammen heben sich rechnerisch auf), dann gilt das Molekül als neutral. Erst wenn ein Elektron sich von dem Molekül löst, wird es zum positiv geladenen Ion. Genauso ist es, wenn es ein Elektron aufnimmt, dann wird es zum negativ geladenen Ion.

spaceball hat geschrieben:kannst du mir sagen, warum sich ein kondensator mit weniger kapazität an einer STROMquelle mit einer höheren spannung auflädt, als einer mit höherer kapazität? warum baut der mit der kleineren kap. schneller eine gewisse spg auf?



Definition einer (idealen) Stromquelle: Sie liefert, egal, was man zwischen ihre beiden Anschlüsse tut, stets einen konstanten Strom.
Strom ist Ladung pro Zeit, es wird also in jeder Zeiteinheit von der Stromquelle die selbe Ladungsmenge verschoben (aus ihrem einen Anschluß heraus und in den anderen wieder hinein).

Die Kapazität eines Kondensator ist definiert als Ladung, die auf den Kondensator 'drauf geht geteilt durch die Spannung, die man anlegen muß, damit die Ladung 'drauf geht.

Füllt man daher einen großen Kondensator mit einer gewissen Ladung, so benötigt man dazu eine gewisse geringe Spannung.
Füllt man dieselbe Ladungsmenge auf einen kleineren Kondensator, so benötigt man dafür eine entsprechend größere Spannung.

Zur Erinnerung noch einmal: was macht die Kapazität eines Kondensators größer als die eines anderen?

- Plattenfläche vergrößern. Dadurch können zwei Ladungsträger, die man auf einer Platte unterbringen will, mehr Abstand voneinander haben, man braucht weniger Kraft, um sie zueinander zuschieben (<=weniger Spannung).

- Plattenabstand verringern. Die positiven und negativen Ladungen auf den gegenüberliegenden Platten "sehen" einander. Je dichter sie beieinander sind, um so mehr ziehen sie sich gegenseitig an. Dadurch gehen diese Ladungsträger etwas bereitwilliger auf die Platten, die abstoßende Kraft gleichnamiger Ladungen innerhalb der eigenen Platte wird etwas gemildert.

Gruß, Michael
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Neuer Beitragvon spaceball am Dienstag 15. Juni 2004, 20:16

Michael Senghaas hat geschrieben:Hallo Spaceball

spaceball hat geschrieben:aber wenn der ladungsschwerpunkt verschoben ist, wirkt ja eine kraft auf eine probeladung! ist das molekül dann auch noch neutral?


ich bin mir nicht sicher, was Du genau meinst. Meinst Du ein polares Molekül, das ein positiveres und ein negativeres Ende hat?


genau das mein ich! wenn es ein geladenes teilchen anzieht, wirkt es doch nicht mehr neutral, oder?

grüße
spaceball
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Neuer Beitragvon Michael Senghaas am Mittwoch 16. Juni 2004, 02:43

Hallo Spaceball,

ob man das Ding jetzt neutral nennt oder nicht, ist an dieser Stelle eher eine Definitionssache als ein Verständnisproblem.
Zum Verständnis dessen, was ein polares Molekül mit einer Probeladung macht, sei noch einmal folgendes gesagt (siehe die beiden Abbildungen im Anhang. Ich hab' ja nun lange und tapfer versucht, ohne Bildchen auszukommen, aber ich glaube, jetzt muß es doch 'mal sein.):

Zu Abbildung 1: Eine Probeladung erfährt natürlich schon eine Kraft im Feld der beiden Ladungen. Wenn man sich dicht an dem Molekül befindet, so wirkt dieses, als wenn es aus zwei unterschiedlich geladenen Teilkörpern besteht. Jeder dieser beiden Körper ist geladen, also in der Tat nicht neutral.

Wenn wir uns nun (ich komme zu Abbildung 2) von dem Molekül entfernen, dann rutschen - von der Probeladung aus gesehen - die beiden Teilladungen immer dichter aneinander. Wenn wir von einem Molekül z.B. auch nur einen Zentimeter weit entfernt sind (das wäre nicht maßstabsgerecht zu zeichnen, ich hätte das Molekül
sehr sehr viel kleiner zeichnen müssen) so liegen die Verbindungslinien der Teilladungen mit der Probeladung fast parallel (die Abweichung wäre nicht meßbar) und der Abstand der Probeladung von den Teilladungen wäre fast gleich groß (auch hier ist die Abweichung nicht meßbar klein). Daraus folgt, dass die Kraftkomponenten, die die beiden Teilladung auf die Probeladung ausüben, entlang einer Linie verlaufen (nur fast, jedoch mit unmeßbarer Abweichung) und den selben Betrag haben, wobei sie jedoch unterschiedlich orientiert sind. Sie heben sich (fast) genau auf. Das was aufgrund des "fast" übrig bleibt, ist nicht meßbar. Das Molekül sieht aus dieser Entfernung aus, wie ein einziger, neutraler Körper.

Aber (siehe den ersten Absatz dieses Textes und die erste Abbildung) das Molekül besitzt an seinen beiden Enden Ladungen und man kann es in diesem Sinne auch als nicht neutral bezeichnen.


Gruß, Michael
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Neuer Beitragvon Georgi am Mittwoch 16. Juni 2004, 05:03

Hallo Michael,

tolle Erklärungen und tolle Bilder!

Weiter so!


Georgi
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1. frage

Neuer Beitragvon vorschlaghammer am Mittwoch 16. Juni 2004, 17:45

du wolltest wiesen wo diese ladung ist oder?? :?: :?:

die ladung stekt im elektrischen feld drinnen wenn der kondensator geladen ist und die richtung vom elektrischen feld=ladung ist die wie du denn kondesator lädst
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Neuer Beitragvon spaceball am Donnerstag 17. Juni 2004, 18:08

ich hab's verstanden! noch mal tausend dank für deine sehr ausführlichen antworten! :respekt:

grüße
spaceball

ps: was machst du beruflich?
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Neuer Beitragvon Michael Senghaas am Donnerstag 17. Juni 2004, 18:34

spaceball hat geschrieben:ps: was machst du beruflich?


Ich arbeite als Elektronik-Entwickler.

Und was machst Du?

Gruß, Michael
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beruf

Neuer Beitragvon vorschlaghammer am Donnerstag 17. Juni 2004, 19:52

spaceball hat geschrieben:ps: was machst du beruflich?


bin grad in der schule abteilung >nachrichtentechnik telekomunikation elektronik< hab 2 von 4 jahren bestanden von der fachschule
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Neuer Beitragvon spaceball am Montag 28. Juni 2004, 13:42

ich lern elektrotechnik auf einer htl (=höhere technische lehrsanstalt) und bin im 1 jahr!

spaceball

ps: bin 16!
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HTL

Neuer Beitragvon Michael Senghaas am Montag 28. Juni 2004, 14:44

Hi Spaceball,

Nett, 'mal wieder von Dir zu hören! Eine HTL ist etwas, das ich nicht kenne. Ich hab' mal nachgegoogelt und bin auf eine 'HTL-Wien' gestoßen. Bist Du demnach Österreicher? Meines Wissens gibt es so etwas in Deutschland nicht.
Sieht sehr interressant aus, was da gemacht wird. Wenn ich in dem Alter die Möglichkeit gehabt hätte, auf so eine Schule zu gehen, hätt' ich es vielleicht getan.
Hier in Deutschland ist es die Regel, die ersten 10 Schuljahre auf eine allgemeinbildende Schule zu gehen. Nach der 10. kann man evtl. auf ein Oberstufenzentrum mit einer bestimmten Fachrichtung gehen. Das hab' ich aber nicht gemacht, ich habe mein Abitur auf einer allgemeinbildenden Schule gemacht.
Danach habe ich E-Technik an der TU-Berin studiert.

Gruß, Michael
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Neuer Beitragvon vorschlaghammer am Montag 28. Juni 2004, 15:49

i geh in die htl-ottakring abteilung fachschule nachrichten technik bin grad in der letzten 2 klasse wird aufgelööst dann gibts nur ne höchere nachrichtentechnik
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Neuer Beitragvon Georgi am Montag 28. Juni 2004, 18:34

Hallo,

in Deutschland hat man vielfältige Möglichkeiten im Bereich Elektrotechnik, Elektronik oder Informationselektronik eine schulische Ausbildung zu machen.

Es gibt folgende Schulformen:

Berufsfachschule für Elektrotechnik (Abschluß: mittlerer Bildungsabschluß)

Berufsfachschule für Informationstechnik (Abschluß: Staatlich geprüfter technischer Assistent für Informationsverarbeitung)

Fachoberschule (Abschluß: Fachhochschulreife berechtigt zum Studium an einer Fachhochschule und wird landläufig als Fachabitur bezeichnet)

Berufliches Gymnasium mit Schwerpunkt E-Technik (Abschluß: allgemeine Hochschulreife - Abitur -)


Gruß


Georgi
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Neuer Beitragvon Michael Senghaas am Dienstag 29. Juni 2004, 11:56

Hi Georgi!

Georgi hat geschrieben:Berufsfachschule für Elektrotechnik (Abschluß: mittlerer Bildungsabschluß)

Berufsfachschule für Informationstechnik (Abschluß: Staatlich geprüfter technischer Assistent für Informationsverarbeitung)


Die beiden Varianten besucht man normalerweise nach der 10. Klasse einer allgemeinbildenden Schule, oder?
Was ist die Voraussetzung? Realschule? oder reicht ein Hauptschulabschluß?

Für Menschen, die nicht in Deutschland zur Schule gehen/gegangen sind:

Hier gibt es in der ersten vier bis sechs Jahren (je nach Bundesland) die Grundschule für alle Schüler zusammen. Nach der Vierten (oder sechsten) teilen sich die Schüler auf die Schulzweige
- Hauptschule (bis zur 10.)
- Realschule (bis zur 10.)
- Gymnasium (bis zur 13.) -> Abitur (allgemeine Hochschulreife),

wobei es beim Typ Gymnasium Abarten gibt, die zum Teil nicht zur allgemeinen Hochschulreife sondern nur zur Fachhochschulreife oder zur "Uni"-Reife in einer bestimmen Richtung führen.
(Verbessert mich, wenn ich was flasches sage!)


An alle:
Wie ist das in anderen Ländern (z.B. Österreich)?


Gruß, Michael
Michael Senghaas
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