rote LED als Helmlicht

Grundlagen des elektrischen Stromes. Alle Fragen zu Elektronik und Elektro sind erwünscht.

Grundlagen des elektrischen Stromes. Alle Fragen zu Elektronik und Elektro sind erwünscht.

Moderator: Moderatorengruppe

rote LED als Helmlicht

Neuer Beitragvon Hilmar2001 am Freitag 9. März 2012, 23:16

Hallo Community,

hier schreibt Euch wieder der Mann mit dem Enthusiasmus und ohne Kenntnisse. :-)

Ich habe eine 2,5 V-Batterie. Ich will eine rote LED anschliessen und habe recherchiert, dass diese 1,6 V Durchlass-Spannung besitzt. (http://www.hobby-bastelecke.de/halbleiter/led.htm)

I soll sein laut der o.a. Homepage = 20 mA (=0,02 A ?)

also:

    Rled = 1,6 V
    I = 0,02 A
    U = R * I also R = U/I
R = 2,5 / 0,02 = 125 Ohm Gesamtwiderstand

Uled : Uges = Rled : Rges

also

    Rled = 1,6 / 2,5 *125 = 80 Ohm

    Rges - Rled = R1 = 125 Ohm - 80 Ohm = 45 Ohm

Ergebnis: Bei einer Reihenschaltung mit einem Vorwiderstand, einer roten LED und einer 2,5 V- Gleichspannungsquelle benötige ich 45 Ohm Vorwiderstand. Vorrausgesetzt sind 20 mA für die LED.

Soweit richtig ?

Ich habe das probiert, allerdings habe ich einen 150-Ohm-Widerstand anstelle des errechneten 45 Ohm-Widerstands verwendet. Die LED scheint mir sehr hell zu leuchten. So hell, dass ich große Zweifel an meinem Ergebnis habe.

Mein Ziel ist es, meinen Fahrradhelm mit 3 bis 5 roten LED hinten zu versehen. Ich hatte für etwa 15 Euro so was schon in der Hand und hab dann noch festgestellt, dass es ausschließlich blinkt und ich will keinesfalls ein Blinklicht.

Ich wäre dankbar für Antworten, ob mein Aufbau grundsätzlich richtig ist bzw. was falsch ist. Es kann durchaus sein, dass die LED so hell leuchten kann/soll/das aushält. Ich habe mit dem Thema noch nicht viel Erfahrung.

Ich möchte gern vermeiden, dass ich mir mühselig die Teile zusammenmontiere, nur um dann festzustellen, dass ich die Dinger verheizt habe in einem Moment, in dem ich das LIcht dringend brauche. Ich bin mit meinem Fahrrad viel bei Dunkelheit unterwegs und meine gestrige Langstreckentour endete damit, dass ich nur noch mit meinen Reservelichtern unterwegs war. Betreiben möchte ich die Helmlichter dann mit zwei AA- oder AAA-Akkus. Davon habe ich reichlich und ich habe auch ein, wie ich meine, gutes Ladegerät.

Danke für Eure Zeit, Geduld und Mühe.

viele Grüße
Hilmar
PS: Vielleicht hat ja jemand einen Link für ein beispielhaftes Helmlicht-Projekt. Bisher bin ich nicht so recht fündig geworden.
Hilmar2001
Threadstarter
46097
Junior Mitglied
 
Beiträge: 13
Registriert: Donnerstag 2. Februar 2012, 21:45
Postleitzahl: 30419
Land: Germany / Deutschland

Re: rote LED als Helmlicht

Neuer Beitragvon anders am Samstag 10. März 2012, 01:11

habe recherchiert, dass diese 1,6 V Durchlass-Spannung besitzt
Das solltest du als Minimum ansehen.
Bei modernen LEDs mit großer Helligkeit aufgrund etwas kürzerer Wellenlänge oder komplizierterem Sperrschichtaufbau kann das auch deutlich mehr sein.

habe eine 2,5 V-Batterie.
Ungewöhnlich. Was ist das denn für ein Teil? :me:

Soweit richtig ?
Das Ergebnis stimmt, aber der Weg dahin ist nicht korrekt.
Insbesondere, weil die LED keinen ohmschen Widerstand darstellt.
Die Berechnung eines Gesamtwiderstandes und insbesondere die 80 Ohm für die LED sind also unsinnig.
So gehts: (2,5V -1,6V) / 0,02A = 45 Ohm

. Die LED scheint mir sehr hell zu leuchten. So hell, dass ich große Zweifel an meinem Ergebnis habe.
Ich habe eher Zweifel an den 2,5V.
Möglicherweise stimmt auch der 150 Ohm Widerstand nicht. Hast du ihn mal nachgemessen?

Vielleicht hat ja jemand einen Link für ein beispielhaftes Helmlicht-Projekt. Bisher bin ich nicht so recht fündig geworden.
Nein, das habe ich nicht.
Aber egal, ob es sinnvoll ist oder nicht: Das Prokjekt entspricht nicht nicht der StVZO.
Du musst also damit rechnen, daß du ein Bußgeld zahlen darfst, wenn dich die grünen Männchen damit erwischen.
anders
46098
Moderator
 
Beiträge: 4686
Registriert: Freitag 28. Februar 2003, 13:46

(gelöst)

Neuer Beitragvon Hilmar2001 am Samstag 10. März 2012, 12:31

Danke für Deine schnelle Antwort.

nach der StVO sind rote Dauerlichter als Rücklicht nach hinten an meinem Fahrrad zulässig bzw. vorgeschrieben. Blinklichter, wie sie von vielen Radfahrern verwendet werden, sind unzulässig, aber werden wohl geduldet von der Ordnungsmacht. Das gilt für das Fahrrad.

Ich will ein rotes Dauerlicht nach hinten an meinem Helm befestigen. An meinem Körper darf ich Lichter befestigen, wie ich will grundsätzlich. Sogar rosa-grün-blaues Blinklicht in alle Richtungen wäre nicht unzulässig. Wenn ich allerdings durch diese Ablenkung einen Unfall (mit)verursache bin ich wohl haftbar.

Ich bin mir sicher, dass ein Landgendarm mich in Ruhe lassen wird, wenn ich ein rotes Dauerlicht am Helm nach hinten befestige. Ich bin häufig unterwegs und ich achte verschärft darauf, dass ich gut gesehen werden kann, weil ich immer wieder mal auf ner Landstraße ohne Radweg nachts unterwegs bin.


Danke für Deine Prüfung. Den Widerstand habe ich mit meinem MM gemessen. Er ist brandneu und das Messergebnis zeigt 150 Ohm. Mit "Batterie" meinte ich zwei altersschwache hintereinander geschaltete Mignonzellen (Nennspannung 1,5 V jeweils).

Ich habe heute Vormittag rumporbiert und bin zu dem Entschluss gelangt, dass ich die LED nicht hintereinander schalten will, sondern parallel. (Ich hoffe jedenfalls, dass das der richtige Ausdruck ist...)

Ich habe vor, alle Anoden miteinander zu verbinden und alle Kathoden miteinander zu verbinden. Dann will ich mit einem Vorwiderstand diese Kette an eine Spannungsquelle anschliessen. Soweit die Theorie und mein Projekt zur Zeit.

Ich hatte Parallelschaltung bisher vermieden als Thema, weil ich meinte, dass ich mit Reihenschaltung erstmal ausgelastet bin, aber mit ner Reihenschaltung wird mein kleines Helmlicht nix. Nachher werde ich die Rechnerei machen bzw. mich einarbeiten und hier das Ergebnis vermelden in der Hoffnung, dass wieder jemand kundigen Kommentar abgibt.

Danke für die Hilfe und Deine Zeit. Das Forum hier gefällt mir ausgesprochen gut. Ihr seid hier echt geduldig mit nem unkundigen Menschen wie mir. Danke sehr.

viele Grüße
Hilmar
Hilmar2001
Threadstarter
46106
Junior Mitglied
 
Beiträge: 13
Registriert: Donnerstag 2. Februar 2012, 21:45
Postleitzahl: 30419
Land: Germany / Deutschland

Re: (gelöst)

Neuer Beitragvon derguteweka am Samstag 10. März 2012, 12:52

Moin,

Hilmar2001 hat geschrieben:Ich habe heute Vormittag rumporbiert und bin zu dem Entschluss gelangt, dass ich die LED nicht hintereinander schalten will, sondern parallel. (Ich hoffe jedenfalls, dass das der richtige Ausdruck ist...)

Ich habe vor, alle Anoden miteinander zu verbinden und alle Kathoden miteinander zu verbinden. Dann will ich mit einem Vorwiderstand diese Kette an eine Spannungsquelle anschliessen. Soweit die Theorie und mein Projekt zur Zeit.


LEDs so parallel schalten zu wollen, wie du das vorhast, ist keine gute Idee - eben auf Grund der stark nichtlinearen U/I Kennlinie von LEDs und deren Abhaengigkeit von Temperatur, LED-Charge, Sonnenfleckenaktivitaet, sowie Schuhgroesse des Fahrradfahrers :)
Kurz: Wenn du das so machst, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die LEDs unterschiedlich hell leuchten und die hellsten dabei Schaden nehmen.
Besser: Wenn deine LED an deiner Batterie mit 150Ohm Vorwiderstand fuer die ausreichend hell leuchtet, dann kannst du diese Schaltung (also LED + 150Ohm Vorwiderstand) einfach ein paar mal parallel an die Batterie anschliessen. OK, du brauchst ein paar 150Ohm Widerstaende mehr, aber dafuer quaelst du keine LEDs.

Dass die LED mit 150 Ohm Vorwiderstand "so hell" leuchtet ist voellig OK.

(3V-ca. 1.6V)/150Ohm= 9.3mA
oder bei alter Batterie und roter LED mit hoher Durchflussspannung:
(2.5V-2.1V)/150Ohm=2.67mA
-> Das sind Stroeme, bei denen LEDs durchaus gut betrieben werden koennen.

Gruss
WK
derguteweka
46107
Moderator
 
Beiträge: 1048
Registriert: Freitag 18. August 2006, 15:47

Re: rote LED als Helmlicht

Neuer Beitragvon anders am Samstag 10. März 2012, 13:26

Den Widerstand habe ich mit meinem MM gemessen. Er ist brandneu und das Messergebnis zeigt 150 Ohm.
Das ist gut, denn nun kannst du ohne Eingriff in die Schaltung den Strom messen, indem du nur die Spannung über dem Widerstand misst.
Der alte Herr Ohm hilft dir dabei mit seinem Gesetz: I=U/R .
Jedes Volt, daß du an dem Widerstand mißt, enspricht also 1/150 = 6,7mA
anders
46109
Moderator
 
Beiträge: 4686
Registriert: Freitag 28. Februar 2003, 13:46

Porjektbeschreibung

Neuer Beitragvon Hilmar2001 am Montag 12. März 2012, 20:59

Hallo Community,

nach Euren guten Hinweisen möchte ich vermelden, dass ich mein kleines Projekt fertig habe, jedenfalls das, was ich mal einen provisorischen Prototypen nennen möchte.

Ich habe drei rote LED mit Anode an einen einzigen 150 Ohm-Widerstand angelötet, woran ich dann eine (rote) 1-mm-Schaltlitze angelötet habe. Die Kathoden habe ich ebenfalls auf einen Punkt zusammengelötet und mit einer (schwarzen) 1-mm-Schaltlitze zusammengelötet. Dieses habe ich dann zusammen mit einer 3-Volt-Lithium-Knopfzelle verbunden.

Soweit ist das die elektrische Seite. Den Beitrag mit jeweils einem Widerstand pro LED hatte ich zu spät gelesen. Da war ich schon soweit vorangeschritten, dass ich es nicht mehr lösen wollte.

Das größere Problem war sozusagen der mechanische Teil für mich.

Die LED habe ich in einer Kunststoffschiene befestigt. Ich habe einen alten Eiskarton-Deckel aus weißem Kunststoff genommen und mit der Schere soweit zurecht geschnitten, dass ich ihn in der Mitte hinten in den Lüftungsschlitz meines Helms stecken kann. Zu den beiden Enden hin habe ich ihn zulaufend geschnitten, so dass ich diese Schiene wie einen runden Keil (Tortenstück) in den Schlitz hineinklemmen kann.

Danach habe ich mit schwarzem Filzstift die Löcher für die LED markiert. Mit einem 5-mm-Holzbohrer habe ich die Löcher in die Schiene gebohrt und die LED einfach reingesteckt. Ich hatte vor, sie noch zu befestigen, aber ich habe meine Heißklebepistole nicht gefunden und UHU-Alleskleber hätte vermutlich nicht gehalten. An die Enden der Schiene habe ich noch jeweils drei Löcher gemacht mit einem Dorn. Nach dem Einpassen der Schiene in den Schlitz habe ich dann Klingeldraht durch jeweils Loch geführt und die Schiene in der Position fixiert.

Als ich soweit war, habe ich die Löterei gemacht. Die rote und schwarze Schaltlitze habe ich durch die jeweils zwei verbliebenen Löcher der Schiene geführt, so dass ich später daran ziehen kann, ohne dass der Zug auf die Lötstellen wirkt. Das schien mir günstig, um sicherzustellen, dass das Lampengehäuse wirklich fest sitzt.

Urspünglich hatte ich vor, mit zwei Mignon- oder Mirkozellen zu arbeiten. Dann habe ich noch eine Knopfzelle gefunden, die mir besser zu sein schien. Ich habe eine kleine Schachtel aus Pappkarton gebastelt. Sie hatte ursprünglich schon wenig Spielraum, weil die Knopfzelle fest sitzen sollte. Im Verlauf der Fummelei hatte ich noch ein oder zwei zusätzliche Idee für die Kontakte und so sitzt die Knopfzelle so fest, dass ich sogar extra eine „Rückholer“ gemacht habe. Bevor ich die Knopfzelle in die Schachtel schiebe, schiebe ich noch einen schmalen, mit viel Tesafilm verstärkten Pappstreifen in die Schachtel. Die beiden Enden stehen über, so dass ich im Bedarfsfall die Knopfzelle auswechseln kann. Als Kontakte zur Knopfzelle habe ich Aluminum-Pappstreifen verwendet. Diese schiebe ich jeweils an der breiten Seite in die Schachtel. Sie sind etwa doppelt so lang wie die Schachtel.

Nachdem ich sie in die Schachtel geschoben hatte, habe ich sie an der Schachtel entlang umgeknickt. Vorher hatte ich sie noch beidseitig in allen Ecken mit „Plus“ und „Minus“ gekennzeichnet.

An die beiden Schaltlitzen der Lampe habe ich jeweils Steckverbinder angebracht und mit Schrumpfschlauch abgedichtet.

Die beiden „Kabel-Gegenstücke“ für die beiden Schaltlitzen sind jeweils eine rote und schwarze Schaltlitze. Am einen Ende mit dem Gegenstück des Steckverbinders, am anderen Ende habe ich eine Krokodilklemme angelötet und mit Schrumpfschlauch abgedichtet. Diese beiden Kabel sind etwas länger. Dadurch kann ich sie entweder im Helm oder aussen am Helm entlangführen.

Die Krokodilklemmen habe ich am Knopfzellen-Gehäuse an den Kontakt-Pappstreifen befestigt. Die Steckverbinder habe ich dann mit den Gegenstücken der Lampe verbunden. So kann ich sie auch ein- und ausschalten. Ich hatte leider keinen Schiebeschalter oder sonstigen passenden Schalter.

Ich habe vor, sie grundsätzlich im Helm zu führen, weil so wahrscheinlich ist, dass ich weder Batterie- noch Lampengehäuse verliere. Die beiden Gehäuse sind lediglich fefstgeklemmt und können bei einer Tour und entsprechender Rüttelei sicher mal rausfallen. Sollte das passieren, ohne dass ich es merke, gehen sie nicht verloren, weil sie am Draht hängen, der nach innen führt.

Leider kann ich Euch keine Fotos bieten, denn mein USB-Dongle will nicht mehr.

Das Knopfzellengehäuse habe ich aus Pappkarton mit tonnenweise Tesafilm gemacht, in der Hoffnung, dass es Spritzwasser gut aushalten wird. Die Alustreifen habe ich mit UHU-Alleskleber auf den Pappkarton geklebt. VORHER habe ich die Pappstreifen gebogen, damit das Alu nicht reißt, wenn ich die Streifen dann biege. Beim zweiten Streifen habe ich mir die Mühe gemacht und einen dünnen und langen Alustreifen spiralfrömig um die Pappe gewickelt, so dass die Knickstelle sowieso kein Problem war.

Sollte meine Heißklebepistole wieder auftauchen, werde ich die Lampenschiene noch damit behandeln, denn zur Zeit ist sie ohne irgendeinen Witterungschutz. Ich habe vor, sie sozusagen mit Kleber zu fluten, so dass keine Feuchtigkeit (Regen/Schweiß) eindringen kann.

Dadurch dass ich alles nur einklemmen muss, kann ich die beiden Gehäuse ohne Probleme entfernen und tagsüber ohne die Dinger unterwegs sein. Ich habe allerdings vor, es grundsätzlich drin zu behalten und grundsätzlich einzuschalten. Sicher ist sicher.

Der Grund für meine ausführliche Beschreibung ist der, dass ich nach einer solchen Anleitung im Netz gesucht und sie nicht gefunden habe. Eventuell gibt es Interessierte, die durch meine Beschreibung ein paar Inspirationen haben.

Viele Grüße und viele Dank an diejenigen, die es bis hierher geschafft haben zu lesen. :-)

Hilmar
Hilmar2001
Threadstarter
46128
Junior Mitglied
 
Beiträge: 13
Registriert: Donnerstag 2. Februar 2012, 21:45
Postleitzahl: 30419
Land: Germany / Deutschland


Zurück zu Das Forum für Newbies und Auszubildende

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 18 Gäste