Überholung eines Netzteils

Grundlagen des elektrischen Stromes. Alle Fragen zu Elektronik und Elektro sind erwünscht.

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Überholung eines Netzteils

Neuer Beitragvon Jacks am Mittwoch 8. Oktober 2014, 17:09

Hallo!

Ich wollte bei dem Netzteil meiner Otari die Elkos tauschen (die Maschine hat 45 Jahre auf dem Buckel). Nun wenn ich schon mal das Netzteil ausgebaut habe und von mir habe, könnte ich noch weitere Teile, die für den Alterungsprozess anfällig sind, bei dieser Gelegenheit tauschen. Nur weiß ich leider nicht was sinnvoll wäre. Die verbauten Transistoren und IC's sind nur noch als NOS zu bekommen und dem entsprechend ziemlich teuer. Daher suche ich euren fachmännischen Rat: Was sollte ich davon unbedingt tauschen, und was kann man so belassen wie es ist? Oder brauche ich überhaupt nichts zu tauschen? Denn das Netzteil funktioniert ohne Probleme.

Unten findet ihr die Liste plus den Schaltplan des Netzteils. Es wäre toll wenn mir jemand einen Tipp geben könnte.


Grüße,

Robert.


LISTE:

Transistoren:
Tr101, Tr201 = 2SD571 K oder L
Tr102, Tr202 = 2SD469 K oder L

IC's:
IC1, IC2 = µA723CA Precision Voltage Regulator
IC3 = SI-3552M High Power Transistor
IC4 = µA7824CU Positive Voltage Regulator
IC5 = µA7805CU Voltage Regulator
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Jacks
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Re: Überholung eines Netzteils

Neuer Beitragvon derguteweka am Mittwoch 8. Oktober 2014, 17:44

Moin,

Naja, das ist doch alles 08/15 Technik. Die Festspannungsregler gibts alle noch zumindest im TO-220 Gehaeuse. Sind die bei dir im TO-3? Den 723 gibts zumindest im 14pol DIL auch noch fuer n paar ct. Ich weiss nicht, welches Gehaeuse bei deinem Netzteil verbaut ist - das runde Blechdingens wirds tatsaechlich nicht mehr geben, aber dann ist halt Adapterbasteln angesagt. Genauso bei den Transistoren: Da kann man alle moeglichen Feld/Wald/Wiesentypen nehmen, die muessen halt den Strom abkoennen oder man guckt mal, was in den 1.234e+9 verschiedenen im www kursierenden Netzteilschaltungen mit dem 723 so verwendet wird. Hab' aber noch nie gehoert, dass der 723 aus Altersgruenden stirbt.
Ich wuerde auf Verdacht hin ueberhaupt keine Bauteile auswechseln - wenns denn unbedingt sein muss, halt hoechstens die Elkos oder Bauteile, wo man anhand der Knusprigkeit der Platine oder sonstigen Umgebung schon gut sehen kann, dass die richtig warm werden. Der Trafo und der Luefter sind die einzigen exotischen Bauteile, die mir da grad' auffallen.

Gruss
WK
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Re: Überholung eines Netzteils

Neuer Beitragvon Jacks am Mittwoch 8. Oktober 2014, 17:50

Danke WK, weiß bescheid!
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Re: Überholung eines Netzteils

Neuer Beitragvon Erfinderlein am Mittwoch 8. Oktober 2014, 18:44

Hallo Jacks,

ich würde auch sagen, daß sich so eine Überholung auf Schwächen in der Mechanik beziehen sollte. Eventuell falls vorhanden ausgeleierte Treibriemen ersetzen. Kapstanrolle beispielsweise auch falls nötig. Das ist neben vielleicht bei einer hohen Betriebsstundenzahl abgewetzten Führungsstangen und äußerlicher Kosmetik das wesentliche. Zum Netzteil sehe ich das wie W.K. schon schrieb. Hast du da ein 5050?

LG Lothar
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Re: Überholung eines Netzteils

Neuer Beitragvon anders am Donnerstag 9. Oktober 2014, 07:48

Was sollte ich davon unbedingt tauschen, und was kann man so belassen wie es ist? Oder brauche ich überhaupt nichts zu tauschen? Denn das Netzteil funktioniert ohne Probleme.
Kennst du den schönen Spruch "Never touch a running system!"?
anders
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Re: Überholung eines Netzteils

Neuer Beitragvon Jacks am Donnerstag 9. Oktober 2014, 08:27

Erfinderlein hat geschrieben:Hallo Jacks,
... Hast du da ein 5050?

LG Lothar


Hallo Lothar!

Es ist die MX7800. Keine Riemen in der Maschine. Das einzige was an der Maschine mechanisch zu warten ist, ist die Schmierung des Capstans. Übrigens, welches Schmieröl ist hier zu empfehlen. Ich habe das Balistol auf Empfehlung genommen. Aber es gibt Stimmen, die das Zeug verteufeln. Soll ich ein synthetisches Öl nehmen?

Es gibt gute Gründe die Elkos zu tauschen. Die Maschine stand 13 Jahre lang ohne Gebrauch. Außerdem habe ich zwei, aus meiner laienhaften Sicht, verdächtige Sachen entdeckt. Wenn ich die Gute einschalte, schnallen die Nadeln der VU's schnell zwei mal hintereinander und knallen gegen den Begrenzer. Ich weiß nicht ob das normal ist. Zweitens, wenn ich den Ventilator dazu schalte (ist ein Schalter eingebaut) dann hat dieser hörbar Laufschwankungen. Das kann an dem Venti selbst liegen. Wollte es aber erwähnt haben. Der Transport und der Capstan laufen aber einwandfrei.

Heute werde ich die Spannungen nachmessen. Die Platine sieht sehr gut aus. Kein Anzeichen von Überhitzung. Habe ein paar Fotos für Interessierte drangehängt.
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Re: Überholung eines Netzteils

Neuer Beitragvon BernhardS am Donnerstag 9. Oktober 2014, 12:01

Hallo,

ich hatte schon ähnliche Fälle, wenn auch alte Filmprojektoren. Außer den Elko´s aber nichts getauscht.
Mechanik ist da natürlich auch ein Problem. Ich nehme zum sensiblen Schmieren eine selbstgebraute Mischung. Basis ist ein Maschinenöl Viskosität 10, das was man früher Nähmaschinenöl genannt hat. Das mische ich mit etwa 3: 1 mit hochreinem Petroleum. Das ist dann so dünnflüssig, das läuft überall rein - das zieht es regelrecht in die Spalte. Das Petroleum verdunstet in ein paar Stunden und hinterlässt einen hauchdünnen Ölfilm. Das betrifft aber nur die lose mitlaufenden Führungsrollen für den Film. Im Antrieb wird einfach ganz normal gefettet.

Ballistol wird ja bei uns hier in der Gegend hergestellt. Das ist auch so eine Mischung - ich mach mal ein bißchen Werbung: Der Witz daran ist, daß es alkalisch eingestellt wird und somit einen Korrosionsschutz für Eisen bildet. Ansosnten nimmt man das für alles. Alles bedeutet: Flintenläufe (so fing es an) innen und außen, rissige Hände (kam dann als Beobachtung aus der Praxis), die restlichen Teile der Flinte, sämtliches Werkzeug - egal ob das eine schwergängige Schere ist oder ein rostiger Pflug, wenn die Kuh was am Euter hat, jede Schraube die aufgemacht werden soll und so weiter.
Es gibt es auch als Spray. Da sind etwa 30% mehr Lösungsmittel drin, das kriecht besser rein.

Bernhard
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Re: Überholung eines Netzteils

Neuer Beitragvon Jacks am Donnerstag 9. Oktober 2014, 15:37

BernhardS hat geschrieben:Ballistol ...

Danke Bernhard!

Wenn ich also mit Ballistol nichts Falsches machen kann, dann bleibe ich dabei. In welchen Zeitintervalen muss man einen Capstan schmieren?
Jacks
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Re: Überholung eines Netzteils

Neuer Beitragvon derguteweka am Donnerstag 9. Oktober 2014, 16:40

Moin,

Das sieht doch alles auf den Photos perfekt aus. Der 723 ist eh schon in dem 14pol DIL Geaheuse verbaut, bei den Spannungsreglern und den Transistoren ist die Gehaeuseform wurscht, alles was irgendwie aufs Kuehlblech passt, wird schon gehen - sollte es jemals vor der Mechanik das Zeitliche segnen. Also musste nichtmal auf Vorrat kaufen.

Deshalb schliess' ich mich vollumfaenglich incl. Elkos (denn wenn die nicht bei der ersten Inbetriebnahme nach XX Jahren gleich hochgegangen sind, sind sie noch gut genug) anders an:
anders hat geschrieben:Kennst du den schönen Spruch "Never touch a running system!"?


Ich bin davon ueberzeugt, dass die Elkos, die du jetzt kaufen kannst, niemals so lange halten werden, wie die Elkos die damals da verbaut wurden.

Gruss
WK
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Re: Überholung eines Netzteils

Neuer Beitragvon Jacks am Donnerstag 9. Oktober 2014, 17:47

derguteweka hat geschrieben: Never touch a running system!

Wie gut solche Faustregel sein mögen, diese klingt eher nach einem zweifelhaften Rezept für eine langwierige Ehe :sm12:

Ich merke schon, und zwar nicht nur aus euren Antworten hier, die Lager sind gespalten. Da bleibt nur eins: Die einzige begründete Entscheidungsgrundlage für oder gegen den Tausch bleibt die Überprüfung der Elkos. Und da es nur eine Handvoll sind, werde ich auch tun. Danach wird die Entscheidung klar sein.

Auf das von mir beschriebene Verhalten beim Einschalten hat niemand einen Kommentar hinterlassen. Kann ich also daraus schließen, dass diese Strom-Spitzen normal sind? Ich meine, ein mal OK, aber zwei mal hintereinander? Ist das OK?
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Re: Überholung eines Netzteils

Neuer Beitragvon anders am Freitag 10. Oktober 2014, 17:41

Auf das von mir beschriebene Verhalten beim Einschalten hat niemand einen Kommentar hinterlassen. Kann ich also daraus schließen, dass diese Strom-Spitzen normal sind
Wie soll man das ohne Kenntnis der Schaltung beantworten?
Selbst Digitalschaltungen machen solche Dinge und zünden zur Kontrolle kurz einmal alle Lämpchen an.
Hier wird das zwar keine Absicht sein, aber es würde mich jedenfalls erst einmal nicht beunruhigen.
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Re: Überholung eines Netzteils

Neuer Beitragvon Erfinderlein am Freitag 10. Oktober 2014, 20:43

Der nächste Punkt ist der, daß du nicht davon ausgehen kannst, daß jeder von uns so eine Bandmaschine stehen hat. Ich hatte früher 2 Revox A77 und kann mich nicht daran erinnern, ob die Meßgeräte solch ein Verhalten zeigten. Ist auch etwa 30 Jahre her, seit die zum Sperrmüll gestellt wurden.

Auf das von mir beschriebene Verhalten beim Einschalten hat niemand einen Kommentar hinterlassen. Kann ich also daraus schließen, dass diese Strom-Spitzen normal sind


Meine Ausführungen sollen lediglich beleuchten, daß der aus nichterfolgten Einwänden gezogene Schluß auch ein Trugschluß sein könnte.

LG Lothar
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Re: Überholung eines Netzteils

Neuer Beitragvon SAD am Freitag 10. Oktober 2014, 23:41

Ich habe noch eine Akai GX 210 D,ich nutze auch Ballistol Spray.
Nur nach bedarf wird geschmiert,in 40J vielleicht 3x benutzt.
Ab und zu muß mal Kontaktspray an die Cinchbuchsen.
Ausgetauscht habe ich da noch garnichts,die "Elektronik" läuft noch 1A.
Die Tonköpfe sind mit Glas beschichtet und halten bestimmt nochmal 40J.
Will sagen,wenn nichts defekt ist,würde ich da nichts austauschen.
Gruß SAD
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Re: Überholung eines Netzteils

Neuer Beitragvon Erfinderlein am Samstag 11. Oktober 2014, 13:04

Hallo SAD,

du willst deine Akai-Modeerscheinung der 70.er Jahre gedanklich wirklich neben eine Otari stellen? Wenn das anstatt akai Ampex heißen würde, wäre das noch tragbar. Aber Akai wäre da Spielzeug dagegen. Ich habe die 7800 als 1 Zoll 8 Kanal in Erinnerung und kenne sie nicht als Zweikanaler. Aber egal was es da für Ausführungen gegeben haben mag, das sind Profigeräte.

@ Hallo Robert,

wenn du den Lagern der Maschine etwas gutes tun willst, dann würde ich dir ein kleines Fläschchen feinstes
NATO-Instrumentenöl spendieren.( MIL-L-6085C; VNr.:9150-00-223-4129 ) Gegenleistung ein Foto von der Maschine.

Bei Interesse Adresse mailen.

LG Lothar
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Re: Überholung eines Netzteils

Neuer Beitragvon SAD am Montag 13. Oktober 2014, 07:39

@Erfinderlein
Mein "Spielzeug" läuft noch sehr gut,der Klang ist besser als der von CD's.
Tut mir leid aber für Angebermaschinen hatte ich damals kein Geld.
Für eine Studiomaschine war auch kein Platz in der Mietwohnung.
Ich wollte nur etwas behilflich sein und ahnte nicht,
das man dann gleich so runter gemacht wird.
Ich bin stolz auf mein 70er Jahre Spielzeug und das kannst Du mir auch nicht nehmen. :evil:
Gruß SAD
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