von JosefScholz am Donnerstag 3. April 2003, 21:50
Hallo Sprigs-Glum
Da hast du eine schlimme Frage gestellt, die ich nicht konkret beantworten kann.
Der Einschaltstrom ist eine Eigenschaft des Transformators die nur im Einschaltmoment für den Zeitraum von Milisekunden auftritt.
Bedingt durch den sehr geringen Innenwiderstand im Einschaltmoment kann der Strom das circa 28-fache des Primär-Nennstromes erreichen.
Dieser Einschaltstrom kann, sofern das vorgeschaltete Sicherungsorgan nicht richtig dimensioniert wurde, eine Abschaltung auslösen.
Einschaltstrom = typisch 10 x I.Nenn
Dies kann aber nur ein Richtwert sein, da die Differenz,
Nennstrom/Einschaltstrom
von der Bauart des Trafos abhängig ist.
Ringkerntransformatoren haben einen höheren Einschaltstrom als Standard-Transformatoren
Wenn du allerdings meinst, bei einem typischem Faktor von 10 müßte die Primär-Absicherung des Trafos auch 10 x I-Nenn sein, so liegst du mit Sicherheit falsch.
Denn dieser hohe Einschaltstrom besteht nur 3 bis 5 Perioden lang, die Sicherung muß also so groß gewählt sein, daß sie nicht in dieser kurzen Zeit auslöst.
Als Richtwert sehe ich hier I-Nenn x 2 oder eine Stufe höher als der Nennstrom, Eingangsseitig des Trafos.
Allerdings ist hierdurch nur ein Kurzschlußschutz, der Schutz des Trafos vor Überlast nicht gegeben, er ist meiner Meinung nach höchstens durch Einsatz eines Motorschutzschalters realisierbar.
Der Schutz des Trafos gegen Überlast kann eigentlich nur auf der Sekundärseite sinnvoll erfolgen.
Je höher die Induktion im Eisen des Transformators, je kleiner der Restluftspalt und je geringer die Kupferverluste sind, desto höher ist der Einschaltstromstoß.
Der Einschaltstrom ist der Strom, der unmittelbar nach dem Zuschalten elektrischer Verbraucher (Transformatoren, Motoren u.ä.) auftritt. Die Wirkung des Einschaltstroms wird durch Messung der höchsten Stromspitze und des zugehörigen Nennstroms bestimmt.
Daher kann eine Messung mit einem Zangenamperemeter mit Maximalwertspeicherfungktion eine Aussage geben. Allerdings möchte ich diese Aussage einschränken, denn so ein Meßgerät hat eine gewisse Trägheit, ich weiß nicht genau, ob dieser Stromspitzen-Momentwert auch wirklich erfaßt wird. Eventuell ist es sinnvoller, mit einem Speicher-Oskar zu messen.
Wenn diese Daten , wie unser guter Erfinderlein bereits vorgeschlagen hat, beim Hersteller in Erfahrung gebracht werden kann, sollte dieser Weg genommen werden.
FAZIT:
Es besteht die Möglichkeit den Transformator mit einem Motorschutzschalter primärseitig abzusichern, der kann einen höheren Einschaltstrom ab als eine Sicherung.
Auf eine Absicherung des Trafos gegen Überlast, sekundär, also ausgangsseitig kann nicht verzichtet werden.