von Erfinderlein am Mittwoch 6. Mai 2009, 15:23
Hallo Oliver,
was du suchst, habe ich vor über 20 Jahren mal unter dem Stichwort "elektronisches Kabel" entwickelt und damit eine zweimanualige Kirchenorgel samt Pedal und Registrierung über ein Telefonkabel ferngesteuert.
Wenn man einen Multiplexer und einen speichernden Demultiplexer samt Adresszähler als Baugruppe zusammenführt entsteht ein Sende-Empfänger für Zweidrahttechnik. ( Takt-und Datenleitung ) die "Aderzahl des Kabels" sprich Kanalzahl dieses sogenannten virtuellen Parallelbusses bestimmt die Anzahl der zu kaskadierenden Bausteine und man taktet das als Wortlänge mit kleinen Pausen, welche auch zum löschen der alten Information verwendet werden kann.
Einen Teil des Wortes habe ich als Prüfbits und Statusbits verplant. damit kann man Übertragungsfehler ausschließen und vor allem je nach dem Zustand des zuständigen Statusbits auch Doppelworte generieren, welche zum Beispiel bei Langsamen Vorgängen wie Heizungsregelungen nur jedes x.te mal abgefragt und übertragen werden. Das spart dann "Busbreite" Auch eine Art Gateway zwischen schnellen und langsamen Strecken war vorgesehen. Zum Beispiel auf langen langsamen Strecken Sollwerte übertragen und vor Ort in kurzen Leitungen schnelle Regelungen fahren.
Dieses System stand Anfang 90.er Jahre noch in der Diskusion, mit dem ASI-Bus zu kooperieren. Leider hat ein etwas dümmlicher Vorstandsvorsitzender dann gemeint, wenn so etwas funktionieren würde, könne man das bei Siemens schon kaufen und hat die weiteren Arbeiten daran untersagt. Ich habe mich dann aus der Firma zurückgezogen und er durfte seine sieben Sachen packen.
In der früheren Firma lagern noch Diplomarbeiten zu einzelnen Tasks wie Lageregelung und andere damit gelösten Aufgaben. Zum Schluss war ein solcher Baustein in einem der damals üblichen ASICS untergebracht und wir standen kurz vor einer Realisierung als kundenspezifischem Chip. Neben diesen Bausteinen wird pro Strecke noch der "Daten-Rahmengenerator" gebraucht, der das ganze mit Takt und teils Daten steuert.
Am funktionierenden System kann dann zum Beispiel ein Taster so lange wie er gedrückt wird am anderen Ende einen Verbraucher ansteuern, aber auch gleichzeitig mehrere digitalisierte Codes zum Beispiel an unterschiedlichen Stellen Liedchen trällern und so weiter.Aus Quantität und Multiplex entstand dafür der Name Quantiplex. ( diesen hat man zwischenzeitlich allerdings zweckentfremdet )
Wenn da eine interessante Anwendung wäre, kannst du mich ja mal kontaktieren.
Gruß Lothar
Lothar Gutjahr bestätigt:Senneca hatte recht. Wir haben nicht zu wenig Zeit, sondern vergeuden zu viel.