von BernhardS am Sonntag 13. Juni 2010, 17:55
Hallo,
jetzt hab ich mir mal die Zeit genommen und ein bißchen rund um das Ereigniss rumgelesen.
Naja, was ist aufgetaucht: Die "Eis" genannte Behinderung der ersten Auffangglocke war tatsächlich Methanhydrat. Bie hohem Druck bildet sich das ziemlich schnell.
Was noch: Das Datenblatt über die Chemikalie mit der das Öl unter Wasser gehalten wird. Mehr oder weniger ist das Seife (korrekt Tensid), Glykol und was öliges, ähnlich wie Petroleum.
Dann die ganze Technik des Blowout Preventers rauf und runter, irgendwie interessant - man wundert sich nicht mehr, daß das Ding nicht zugeht. Die Teile haben schon mal grundsätzlich eine beachtliche Versagerquote. Das hydraulische Zuquetschen des Rohr scheint ja plausibel, aber manchmal wird auf ein stärkeres Rohr gewechselt und die Maschine nicht angepasst und so weiter...
Die Zustände auf der Bohrinsel waren wohl auch eher von Betriebswirtschaftlern optimiert als von Technikern. Wer zementiert was und wann, wer fühlt sich zuständig was zu veranlassen wenn Gas hochkommt....mehrere Firmen und ihre Unterauftragsnehmer und keine Schnittstellenanalyse, da sollte man nicht auch noch ein fachliches Problem haben.
Die Bohrlochverrohrung ist z.B. ein solches. Die schnellere Variante -schön- Zeit ist Geld. Nun hat man Zeit bis zum Förderbeginn und das Geld ist auch weg.
Die guten Nachrichten: Die abgesaugte Menge steigt, sturmerprobte Schiffe werden aus der Nordsee in die Hurricanegegend verlegt und die Entlastungsbohrung kommt gut voran.
Bernhard
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