Hallo Andre,
als Billiglösung für verarmte deutsche Hochschulen mögen diese Prüfspitzen ausreichen. Und du brauchst ja auch nicht unbedingt hochohmiges destilliertes Wasser nehmen. Aber du solltest immer Wasser mit gleichbleibender Oberflächenspannung nehmen. Ich kann mir vorstellen, dass hier Kapillarwirkungen mit eine große Rolle spielen, und Wasser mit etwas Tensiden schneller geschluckt wird als ohne. Aber das wäre ja mal eine interessante Messreihe, die man wenn es erst mal läuft leicht machen kann. Zum Abdichten (ein Tip aus dem Brunnenbau), eignet sich Lehm sehr gut . Soviel vorab.
Nun zur Technik: Mit was für einem Gerät soll die Zeit erfasst werden ? Hier gibt es klassische Frequenzzähler mit der Möglichkeit auch Zeiten zu messen.
Aus käuflichen Zählmodulen plus etwas Elektronik zur Aufbereitung der Signale und zur Ablaufsteuerung könnte man das auch aufbauen.
Letztendlich kann man den gesamten Zähler aus Einzelbausteinen aufbauen. Die letzten beiden Lösungen, benötigen dann noch eine Zeitbasis. Das kann ein 1MHz oder 100 kHz Quarzoszilator sein, welcher dekadisch heruntergeteilt wird und dessen Zeitintervalle dann über einen Stufenschalter zum Zähler gegeben wird und für die Zeitauflösung von Millisekunden bis Sekunden sorgt.
Falls als Arbeitsmittel vorhanden, kann natürlich auch ein Mikrokontroller programmiert werden und dank seines onboard-Timers so programmiert werden, dass er sowohl die Messung macht als auch den Ablauf steuert. Der hätte je nach Aufbau des Boards auch den Vorteil einer USB-Schnittstelle um mit einem PC zu kommunizieren. Könnte aber auch ein Display als autonome Anzeige haben.
Spasshalber sei auch noch erwähnt, dass man vor 1970 eine gute Hahnhardt-Stopuhr mit elektromagnetischer Betätigung für diesen Zweck verwendet hätte.
Dann erzähle mal, wohin du tendierst. Ich denke schon, dass dir geholfen werden kann.
Beiläufig kannst du dir den Aufbau des weltweit einfachsten, und mit vielen Vorteilen behafteten Zähleraufbaus ansehen, wenn du dir die Bilder aus einem meiner ersten Patente anschaust:
http://www.freepatentsonline.com/3965744.pdfDie Figur 2 zeigt den Plan eines klassischen Zähleraufbaus kombiniert mit meiner damals revolutionierenden Zähler- Steuerung. Anstatt der bis dahin unvermeidlichen Torsteuerung mit symetrischen Rechtecken und der unweigerlichen Abfolge "Messen-Anzeigen-Messen-Anzeigen" erspart diese Schaltung das ganze Brimborium und arbeitet mit zwei Monostabilen, welche ich später durch Gatterverzögerungslaufzeiten ersetzt habe.
Durch einfaches Vertauschen von Zeitbasis und Zähleingang mittells eines zweipoligen Umschalters wird der Frequenzzähler zum Zeitmesser. Messpausen entfallen dank der gewählten Methode. Ist übrigens eine nette Denkübung, diese Funktion des einwandfreien Zählens nachzuvollziehen. Diese Art Schaltung zeigte auch nicht das Springen des letzten Bits ( sogenannter +/- ein bit Fehler)
Gruß Lothar