von Manx am Montag 11. April 2011, 10:31
Jetzt gebe ich auch meinen Senf dazu:
Es gab mal eine Angabe, dass man zum Entwickeln 7g NaOH auf 1l geben solle, hat nie richtig geklappt. Mit 10g gehts einwandfrei. Zum Wiegen habe ich mir eine Diätwaage in der E-Bucht geschossen. Kam aus China und kostete 10 Euronen.
Eagle habe ich verbannt, ich verwende Target als Layoutprogramm, die Druckfunktionen dürften aber ähnlich sein.
Überlege bitte, "wie rum" du den Druck brauchst. Die Schwärzung muss auf der Leiterplatte zu liegen kommen.
Falls im Druckmenü Größenveränderungen einstellbar sind - es muss immer 100% eingestellt werden. Am besten., du machst einen Probedruck einer Europakarte und misst nach, ob die 100x160 auf dem Papier sind.
Wenn du einen Laserdrucker hast - es gibt Pergamentfolien, die sich gut bedrucken lassen, formstabil und preiswert sind. Ein gut sortiertes Bürobedarfsgeschäft wird dir das Richtige geben können.
Bist du mit einem Tintenstrahler gesegnet, kannst Du transparente Inkjet-Folie verwenden, z.B. Data Becker Nr. 310375, sehr teuer. Bitte achte darauf, dass du die richtige Seite bedruckst. Höchste Druckqualität ist erforderlich.
Und dann gibt es das "Reicheltkatalog-Verfahren", ich habe es nicht ausprobiert. Die Seiten im Reichelt-Katalog (vermutlich auch bei Conrad oder Otto) sind oberflächenbehandelt. Bedruckt man sie mit einem Laserdrucker, legt sie auf eine nicht-fotoempfindliche Leiterplatte und behandelt sie ausgiebig mit einem warmen Bügeleisen, so löst sich der Druck von der Katalogseite und haftet an der Leiterplatte. Also ein "Thermo-Transfer-Verfahren". Vielleicht googelst du mal.
Ätzen tu' ich mit Eisen-III-Chlorid. Die 1l-Flasche kommt in die Mikrowelle, bis die Suppe so warm ist, dass man sich die winterkalten Finger angenehm daran erwärmen kann. Wenn man das Ätzgefäß fleißig bewegt, dauert das mit der Entwicklung auch nicht zu lange. Aber jedes Verfahren hat seine Vor- und Nachteile. Jeder schwört auf seine Version.
Bevor du mit harten Sachen wie Aceton den Fotolack entfernst, versuche es mit Spiritus oder der Nachbelichtung. Ob die "paar Minuten" reichen, wage ich zu bezweifeln. Nochmal unter's Belichtungsgerät damit.
Nun kann man die Oberfläche chemisch verzinnen, aber das scheint eine rechte Schweinerei zu sein, auch teuer. Ich verwende chemische Versilberung, allerdings hochgiftig. Zusätzlich kommt eine Lage Lötlack drüber und die Karte wird erwärmt. Datenblatt gibt darüber Auskunft.
Sind feine Lötarbeiten zu machen, auch ein dünnes Zinn verwenden, also 0,5 -0,75 mm, nicht dicker. Welche Lötspitze, wieder eine Glaubensfrage, es hängt auch davon ab, was man für welchen Lötkolben bekommt.
Eine Kopflupe oder eine Brillenlupe ist gerade bei uns älteren Herren eine große Hilfe.
Was für Zinn? Bleifrei oder bleihaltig? Es stimmt nicht, dass verbleites Zinn nicht mehr verwendet wird. Bei Elektromedizin und Autoelektronik wurde/wird es weiterhin eingesetzt. Bleifreies Zinn braucht mehr Hitze, fließt schlechter, macht hässliche Lötstellen, die wie kalte aussehen und soll Kupferlötspitzen zerstören.
Da Bauelemente bleifrei verzinnt sind, mag es zu Legierungsproblemen kommen, wenn mit verbleitem Zinn gelötet wird. Für uns Bastler ist das aber unerheblich, ich bleibe erst einmal bei verbleitem Zinn.
Die Bohrmaschine sollte so schnell wie möglich laufen, ein Maschinchen aus dem Hause D...l wäre gut. Wenn es um Bauteilchen geht, wird 0,8 mm Bohrlochdurchmesser angegeben, allerdings sind 0,9 mm vielleicht besser.
Es gibt im Elektronikhandel kleine einfache Biegeschablonen für Bauteile. Die Sache sieht dann sauberer aus.
So, das waren bereits mehrere Tuben Senf. Hoffentlich war's hilfreich.
Mein Perpetuum Mobile funktioniert jetzt,
aber es braucht noch verdammt viel Strom.