Impedanzwandler für Gitarre: zwei parallel/in Reihe?

Fragen zu Elektronik und Elektro allgemein.Fragen zu Bauteilen wie z.B. Tansistoren, Dioden, Kondensatoren usw.

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Impedanzwandler für Gitarre: zwei parallel/in Reihe?

Neuer Beitragvon JonathanP am Mittwoch 4. Januar 2017, 01:02

Schaltskizze.pdf
Guten Tag allerseits,
ich plane gerade eine Gitarrenschaltung für zwei Humbucker.

Sie soll möglichst modular sein, also einen großen Klangumfang besitzen.

Die Impedanzwandler sind, wenn ich die Ausführung von Christoph Caspari in seiner Internetpräsenz richtig verstanden habe, zur Entkoppelung der Kapazität des Kabels und des Eingangswiderstand des Gitarrenverstärkers.

Wie auf der verlinkten Seite erklärt, hat die Schaltung zwei Ein- bzw. Ausgänge, damit man die Potentiometer auch entkoppeln kann(?) Da stoße ich das erste Mal an meine Grenzen :me:
Macht die „erste“ Entkoppelung durch die Impedanzwandler das Potentiometer nicht wirkungslos, soll heißen: Wird der Widerstand des Potis nicht durch den Impedanzwandler entkoppelt und damit "nutzlos"?

Des Weiteren habe ich versucht, die Vorschläge vom Herrn Caspari so abzuwandeln, dass die 4 Spulen der zwei Tonabnehmer möglichst vielfältig zu schalten sind:

(Im Anhang ist übrigens eine äußert detaillierte und überhaupt nicht häßliche Zeichnung zur Erklärung der Schaltreihenfolge :roll:)

Humbucker => 3x4 Schalter => 3x2 Schalter => 1x12 Schalter parallel zum Humbucker => 1x12 Schalter parallel zum Humbucker => In1 des Impedanzwandlers Out1 => Potentiometer => In2 des Impedanzwandlers Out 2 => gemeinsamer 3x2 Schalter => Stereo-Buchse


3x4-Schalter:
Position 1: beide Spulen
Position 2: nur Spule 1
Position 3: nur Spule 2
Position 4: keine Spule

3x2-Schalter:
Position 1: Spulen parallel
Position 2: Spulen in Reihe

1x12-Schalter:
jeweils mit einem Kondensator pro Position bestückt

1x12-Schalter:
jeweils mit einem Widerstand pro Position bestückt


Diese Schaltung soll jeweils für einen Humbucker mit separaten Impedanzwandlern verbaut werden und dann mit einem 3x2 Schalter so geschaltet werden, dass die beiden Signale der einzelnen Tonabnehmer entweder parallel oder in Reihe geschaltet werden können.

Ich habe allerdings die Befürchtung, dass die beiden Impedanzwandler sich gegenseitig beeinflußen oder sogar die Schaltung abraucht oder Ähnliches. Da ich in den gängigen Foren keine Infos gefunden habe (außer dieser), die ich aber nicht deuten kann, wollte ich jetzt einmal die Experten fragen.

Praktisch finde ich die Lösung mit zwei Impedanzwandlern aber ehrlich gesagt auch nicht, mir ist nur keine Alternative dazu eingefallen. Natürlich könnte ich die separaten Impedanzwandler weglassen und die ganze Schaltung mit nur einem Lautstärkepotentiometer, einem Tiefpaßfilter und einem Impedanzwandler ausstatten, aber ich finde die getrennte Steuerung der Lautstärke schon recht wichtig zur Klangbeeinflußung.

Falls ich irgendwelche Dinge vergessen oder nicht vernünftig erklärt habe, bitte ich natürlich um Nachfrage.
In absehbarer Zeit werde ich auch versuchen, mir eines der Programme zur Erstellung von Schaltplänen anzueignen, damit ihr annehmbare Skizzen und hoffentlich korrekte Schaltpläne erhaltet.

Vielen Dank schon einmal im Voraus für die Beratung :)

~Jonathan
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JonathanP
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Re: Impedanzwandler für Gitarre: zwei parallel/in Reihe?

Neuer Beitragvon anders am Mittwoch 4. Januar 2017, 03:28

Danke für die Links, das hilft beim Lesen!

Die Impedanzwandler sind, wenn ich die Ausführung von Christoph Caspari in seiner Internetpräsenz richtig verstanden habe, zur Entkoppelung der Kapazität des Kabels und des Eingangswiderstand des Gitarrenverstärkers.
Viel Text.
Ich habe es nur überflogen, aber was da steht, scheint i.W. richtig zu sein.
Insbesondere auch die Sache mit den Resonanzen.
Zu beachten ist dabei, dass auch das Kabel eine merkliche Kapazität hat und deshalb in die Rechnung mit eingeht. Größenordnungsmäßig dürften das gut 50pF pro Meter bei symmetrischem Betrieb und knapp 100pF pro Meter bei Koaxkabeln sein.
Die Impedanzwandler sind, wenn ich die Ausführung von Christoph Caspari in seiner Internetpräsenz richtig verstanden habe, zur Entkoppelung der Kapazität des Kabels und des Eingangswiderstand des Gitarrenverstärkers.
Ja, das sind Pufferverstärker mit hohem Eingangswiderstand und niedrigem Auagangswiderstand, damit man die Quellen rückwirkungsfrei zusammenschalten kann.
Gewöhnlich haben solche Schaltungen wenig bis keine Verstärkung, die i.w. dazu dient die Verluste des Kombinationsnetzwerks auszugleichen.

Die beiden Stufen sind hier aber unterschiedlich dimensioniert:
Der linke Teil hat eine Spannungsverstärkung von V=1+ R2/R3 und der rechte Teil eine Verstärkung von 1.
Ob das sinnvoll ist, entzieht sich meiner Kenntnis. Ich würde wohl beide Stufen gleich aufbauen und R2, R3 mit einem Einstellpoti oder ~trimmer ergänzen.

Übrigens hat der hier verwendete TL072, der zwei Operationsverstärker enthält, einen Cousin, den TL074, der die gleichen Opamps enthält, aber vier davon. Der kostet auch nicht mehr, braucht aber ungefähr den doppelten Strom.
Eine der extra Stufen kann man z.B. verwenden um nach dem Klangregler und Mixer etc. das Signal wieder niederohmig zu machen und den anderen um eine bessere virtuelle Masse zu erzeugen als es hier mit R8,R9 geschieht.

Im Anhang ist übrigens eine äußert detaillierte und überhaupt nicht häßliche Zeichnung zur Erklärung der Schaltreihenfolge
Macht man aber nicht so.
Was sollen die Kästchen "4x2; 2x3" usw bedeuten? *)

Wenn da zwei verschiedene Gitarren angeschlossen werden sollen, wäre es vernünftig die Impedanzwandlung und Verstärkung dort, also an den Quellen vorzunehmen, bevor man mit dem Signal aufs Kabel geht, wo es sich Störungen einfangen kann.

P.S.:Du schreibst
Jeder ---- ist zweiadrig mit jeweils plus und
minus.
Du verwendest also ein symmetrisches Signal plus Abschirmung,
Dann sind solche asymmetrischen Schaltungen sowieso nicht optimal, weil dort eine Signalader geerdet wird und so die ganze Mühe mit dem symmetrischen Kabel zunichte macht.
Dafür nimmt man besser andere Eingangsstufen oder teure Eingangsübertrager.


*) P.P.S::
Jetzt habe ich es gesehen.
Wäre es -bis auf die Zusaammenschaltung der Spulen- nicht sinnvoller die Klangbeeinflussung im Mischpult zu machen anstatt die mehr oder weniger zufälligen Resonanzen der Pickups dafür zu benutzen?
Zuletzt geändert von anders am Mittwoch 4. Januar 2017, 03:51, insgesamt 2-mal geändert.
anders
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Re: Impedanzwandler für Gitarre: zwei parallel/in Reihe?

Neuer Beitragvon JonathanP am Mittwoch 4. Januar 2017, 15:21

Erst einmal vielen Dank für die Erklärungen und Verbesserungsvorschläge!

Da ich dazu neige, zu ausfürlich zu erklären, kennzeichne ich direkte Fragen von jetzt an mit einem Pfeil
( --> ), damit sie in dieser Mauer aus Text nicht untergehen.

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Im Anhang ist übrigens eine äußert detaillierte und überhaupt nicht häßliche Zeichnung zur Erklärung der Schaltreihenfolge

Das sollte ein mittlerweile kläglich gescheiterter Versuch sein, mittels Selbstironie lustig zu wirken. Dass die Skizze furchtbar und vermutlich beinahe unleserlich ist, tut mir übrigens leid.

Macht man aber nicht so.

Ich weiß, war auch nur ein schlechter Scherz; im Übrigen ich kann es im Moment nicht besser. Ich gelobe aber Besserung.

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[...],dass auch das Kabel eine merkliche Kapazität hat und deshalb in die Rechnung mit eingeht.

-->Nur noch mal zur Absicherung: Der Impedanzwandler entkoppelt aber auch die Kapazität des Kabels, sodass sie nicht die Resonanzfrequenz des Tonabnehmers beeinflußen, oder?

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Der linke Teil hat eine Spannungsverstärkung von V=1+ R2/R3 und der rechte Teil eine Verstärkung von 1. Ob das sinnvoll ist, entzieht sich meiner Kenntnis.


Ich kann versuchen, es zu erklären: Der linke Teil wird als Vorverstärker nebst Impedanzwandler für die Schaltung "vor" den Potentiometern benutzt; der rechte Teil hingegen nur als Impedanzwandler, um den Ausgangswiderstand der Potentiometer zu entkoppeln.

"Man führt hierbei das Ausgangssignal des Lautstärkereglers auf den Eingang In2 des Vorverstärkers und verkabelt den Ausgang Out2 mit der Ausgangsbuchse der Gitarre." (©Christoph Caspari)


Die Verstärkung des Signales kann meiner Meinung nach einen festen Wert besitzen, da die Lautstärke ja immer noch mit dem nachgeschalteten Potentiometer geregelt werden kann. Dazu habe ich folgende Frage bzw. einen Verbesserungsvorschlag:

--> Ist es nicht auch möglich, die Lautstärke über die Verstärkung des linken Teils der Impedanzwandler-Schaltung zu steuern, indem man R2 durch ein Potentiometer ersetzt?
Sagen wir, dass ich R2 durch ein logarithmisches Potentiometer mit 22kOhm ersetze. Dann könnte ich Verstärkungen im Bereich von 0 bis 20dB erreichen, korrekt? Da ich plane, Tonabnehmer mit 0,1mm-Draht, daraus bedingt geringerer Windungszahl, geringerer Induktivität und geringerer Wicklungskapazität als bei 0,063mm-Draht zu bauen, ist eine so hohe Verstärkung vermutlich noch im Rahmen des Erträglichen.

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Wäre es -bis auf die Zusaammenschaltung der Spulen- nicht sinnvoller die Klangbeeinflussung im Mischpult zu machen anstatt die mehr oder weniger zufälligen Resonanzen der Pickups dafür zu benutzen?


Es wäre sicherlich von Vorteil, wenn ich mich nicht auf den Frequenzgang der Tonabnehmer verlassen müsste.
Allerdings besitze ich kein Mischpult und empfinde es als unpraktisch, die Klangbeeinflußung nicht in bzw. an der Gitarre zu haben, da ich nur zu Hause oder im Proberaum übe und gerne auch mal während des Liedes den Klang ändern möchte, ohne dabei aufstehen und zum Mischpult gehen zu müssen. Ich könnte natürlich auch ein kleines Mischpult kaufen und hinten in die Gitarre einbauen :wink:

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Du verwendest also ein symmetrisches Signal plus Abschirmung,
Dann sind solche asymmetrischen Schaltungen sowieso nicht optimal, weil dort eine Signalader geerdet wird und so die ganze Mühe mit dem symmetrischen Kabel zunichte macht.
Dafür nimmt man besser andere Eingangsstufen oder teure Eingangsübertrager.


Mir war überhaupt nicht bewusst, dass ich ein symmetrisches Signal verwende; ich wusste bis gerade nicht einmal, dass es so etwas gibt. Im Endeffekt habe ich ausgehend von Herrn Casparis Skizze die zuvor erwähnten Schaltungen mit den 3x4-Schaltern und den 3x2-Schaltern „erdacht“ und die minus-Ader einfach als Erde beibehalten, ohne darüber nachzudenken, dass Herr Caspari von einer Mono-Buchse ausgeht, ich aber Stereo verbauen wollte.

--> Gibt es eine Lösung, wie man die Schaltung symmetrisch machen kann bzw. eine Signalader nicht als Erde genutzt wird, ohne dass die Beschaltung der Tonabnehmer (3x4-Schalter, 3x2-Schalter) unmöglich wird? Ich hätte gerne die Möglichkeit, alle vier Spulen beider Tonabnehmer auf jede mögliche Art zu kombinieren.

Hand aufs Herz: Ich bin nicht gerade bewandert in Elektronik; um ehrlich zu sein, habe ich abgesehen von den Grundlagen keine wirklichen weiteren Kenntnisse.
Unter Eingangsstufe habe ich z.B. keine Informationen, die für mich verständlich sind (wie z.B. einen Wikipedia-Eintrag o.Ä.) gefunden und Eingangsüberträger scheinen mir für mein erstes Bastelprojekt auch etwas zu teuer.

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[...]einen Cousin, den TL074, der die gleichen Opamps enthält, aber vier davon. [...] Eine der extra Stufen kann man z.B. verwenden um nach dem Klangregler und Mixer etc. das Signal wieder niederohmig zu machen und den anderen um eine bessere virtuelle Masse zu erzeugen als es hier mit R8,R9 geschieht.


Das klingt zwar verlockend, ist aber im Moment weit aus der Reichweite meiner Fähigkeiten. Ich denke mal, dass es einiges darüber aussagt, wie wenig Ahnung ich habe, wenn ich nicht weiß, wieso ein niederohmiges Signal besser ist oder wie man eine virtuelle Masse erzeugt.
--> Den TL074 kann ich aber trotzdem einfach verbauen und die anderen Stufen so lange ungenutzt lassen, bis ich mir überlegt habe, inwiefern ich sie benutzen möchte?

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Zu meiner eigentlichen Frage aus dem ersten Post, die anscheinend untergegangen ist:

-->Ist es möglich, zwei von den von Herrn Caspari entworfenen Impedanzwandlern/Vorverstärkern wie in meiner im ersten Post beschriebenen Skizze parallel bzw. in Reihe zu schalten, ohne dass sie sich gegenseitig beeinflußen? Das hieße dann, dass im 3x2-Schalter vor der Buchse zwei unabhängige Impedanzwandler zusammengeschaltet werden.

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Nochmals vielen Dank für die Hilfe und die Tipps!


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EDIT

Mir ist gerade aufgefallen, dass ich die ganze Zeit einen fatalen Denkfehler hatte:
Ich bin die ganze Zeit davon ausgegangen, dass die von Herrn Caspari erstellen Schaltpläne für den Impedanzwandler/Vorverstärker so auch auf ein symmetrischen Signalweg übertragbar sind, was anscheinend nicht der Fall ist.

Das erklärt auch die Frage von anders bezüglich der verschiedenen Spannungsverstärkungen; ich vermute, dass er davon ausgegangen ist, dass die beiden Ein- bzw. Ausgänge (In1, In2 & Out1, Out2) für jeweils eine Ader des symmetrischen Signals sind, anstatt nacheinander genutzt zu werden, wie es geplant war.

Ich denke, dass es dann sinnvoll ist, 2 der TL074 zu benutzen, um dann die Schaltung von Herrn Caspari 4 mal aufzubauen. Damit könnte ich dann jeweils zwei Operationsverstärker pro Ader benutzen; einen vor den Lautstärke-Potentiometern und einen nach den Potis.

Jetzt bleibt allerdings immer noch das Problem mit der Signalader, die auf Masse liegt.

Ich hoffe, dass damit jetzt die im Post geschriebenen Dinge klarer werden.

~Jonathan
Zuletzt geändert von JonathanP am Mittwoch 4. Januar 2017, 15:44, insgesamt 2-mal geändert.
JonathanP
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Re: Impedanzwandler für Gitarre: zwei parallel/in Reihe?

Neuer Beitragvon anders am Mittwoch 4. Januar 2017, 17:22

Mir war überhaupt nicht bewusst, dass ich ein symmetrisches Signal verwende; ich wusste bis gerade nicht einmal, dass es so etwas gibt.
Vielleicht. Vielleicht auch nicht.
Gibt es eine Lösung, wie man die Schaltung symmetrisch machen kann bzw. eine Signalader nicht als Erde genutzt wird,
Erstmal feststellen, was bei dir vorliegt, und was du haben möchtest. Lies mal dies: https://de.wikipedia.org/wiki/XLR

Nur noch mal zur Absicherung: Der Impedanzwandler entkoppelt aber auch die Kapazität des Kabels, sodass sie nicht die Resonanzfrequenz des Tonabnehmers beeinflußen, oder?
Nur, wenn die Tonabnehmer nicht direkt mit dem Kabel verbunden sind, also wenn der Impedanzwandler dazwischen liegt.
Andernfalls liegt eine Parallelschaltung von Kabelkapazität und Induktivität des Tonanehmers vor, was eine (evtl. schlechte, also breite) Resonanz zur Folge hat.

Den TL074 kann ich aber trotzdem einfach verbauen und die anderen Stufen so lange ungenutzt lassen, bis ich mir überlegt habe, inwiefern ich sie benutzen möchte?
Ja, aber der TL074 braucht typisch 4*1,4mA, während es beim TL072 nur die Hälfte ist. Bei Batteriebetrieb kann das u.U. interessant werden.
http://www.ti.com/lit/ds/symlink/tl074.pdf

-->Ist es möglich, zwei von den von Herrn Caspari entworfenen Impedanzwandlern/Vorverstärkern wie in meiner im ersten Post beschriebenen Skizze parallel bzw. in Reihe zu schalten, ohne dass sie sich gegenseitig beeinflußen?
Ja, aber ich verstehe nicht, wozu die Reihenschaltung gut sein soll.
Wie du selbst schon geschrieben hast, könnte man die erste Stufe mit einem Poti versehen um die Verstärkung einzustellen.
Ein einzelner Opamp dieses Typs ist im Audiobereich auch für 40dB Verstärkung gut.
Erst wenn es noch mehr sein soll, muß man bei diesem Typ mit einem Abfall der Höhen rechnen.
Und: wegen der Formel V= 1+ R2/R3 kannst du -jedenfalls mit dieser Beschaltung- das Signal nicht abschwächen, kommst also nicht unter 0dB.

Prinzipiell ist mir aber nicht klar, ob du bei deinen Schaltplan zwei Gitarren mit jeweils einem Humbucker anschliessen willst, oder ob es sich um eine Gitarre mit zwei Humbuckern handelt. Es ist ja durchaus nicht gleichgültig, an welcher Stelle der schwingenden Saite man das Signal abnimmt.

ich vermute, dass er davon ausgegangen ist, dass die beiden Ein- bzw. Ausgänge (In1, In2 & Out1, Out2) für jeweils eine Ader des symmetrischen Signals sind, anstatt nacheinander genutzt zu werden, wie es geplant war.
Nein das habe ich nie angenommen.
Gegenphasige Signale gleicher Amplitude würden sich bei der Addition nämlich auslöschen, und was dann übrig bleibt ist 0, Null, nothing, nada, zilch.
anders
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Re: Impedanzwandler für Gitarre: zwei parallel/in Reihe?

Neuer Beitragvon JonathanP am Mittwoch 4. Januar 2017, 23:12

Schaltskizze - aktualisiert.pdf


Nochmals danke und eine Bitte um Entschuldigung, dass mein zweiter Post eventuell unverständlich war.

dreierlei vorweg:

Nein das habe ich nie angenommen.
Gegenphasige Signale gleicher Amplitude würden sich bei der Addition nämlich auslöschen, und was dann übrig bleibt ist 0, Null, nothing, nada, zilch.


Gut zu wissen. Hätte ich selbst merken sollen :traurig:

-->Ist es möglich, zwei von den von Herrn Caspari entworfenen Impedanzwandlern/Vorverstärkern wie in meiner im ersten Post beschriebenen Skizze parallel bzw. in Reihe zu schalten, ohne dass sie sich gegenseitig beeinflußen?


Diese Frage bezog sich eigentlich auf etwas anderes; nicht auf die Reihenschaltung von Verstärker und Impedanzwandler (also nicht auf diese Reihenschaltung: In1 -> Out 1 ==> In2 -> Out2), sondern auf die Parallelschaltung von zwei Verstärkern.
Ich bin mir nicht sicher, wie ich das erklären soll.
Am Besten lässt es sich wohl an den rot umrandeten Bereichen der aktualisierten Skizze im Anhang erkennen.

Die einzelnen Signale derTonabnehmer sollen „hinter“ den Verstärkern mit dem 2x3-Schalter ganz rechts in der Skizze in Reihe oder parallel geschaltet werden können. Hat dieser Schalter Auswirkungen auf die Verstärker bzw. beeinflußen sich die beiden? Oder habe ich mir völlig umsonst Sorgen gemacht?

ja, aber ich verstehe nicht, wozu die Reihenschaltung gut sein soll.
Wie du selbst schon geschrieben hast, könnte man die erste Stufe mit einem Poti versehen um die Verstärkung einzustellen.


Die zweite Stufe ist nur für den Steg-Tonabehmer für Belang, da dieser häufig zu einem erhöhten Bassanteil neigt. Weil ich für den auch noch einen (mit Poti) regelbaren Tiefpassfilter einbauen möchte und der dann hinter dem Impedanzwandler sein müsste, wollte ich dieses Poti, wie Herr Caspari erläutert hat, auch noch einmal entkoppeln. Dazu war in dem Originalentwurf von Herrn Caspari der rechte Teil da; allerdings wird dort von einem asymmetrischen Signal ausgegangen.


Ja, aber der TL074 braucht typisch 4*1,4mA, während es beim TL072 nur die Hälfte ist. Bei Batteriebetrieb kann das u.U. interessant werden.


Wird es, allerdings plane ich, einen kleinen 12V-Bleigelakku mit 4 Ah, der für USVs konzipiert wurde, zu benutzen. Der sollte lange genug halten. Wenn das größentechnisch nicht funktioniert oder zu wenig Spannung liefert, benutze ich mehrere 9V-Blöcke; oder ich ersetze als Notlösung den TL074 durch einen TL072.


okay, ab jetzt der Reihe nach:


ob du bei deinen Schaltplan zwei Gitarren mit jeweils einem Humbucker anschliessen willst, oder ob es sich um eine Gitarre mit zwei Humbuckern handelt.


Oh. Eine Gitarre, zwei Humbucker. Die ganze Elektronik sollte bzw. muss also in einen Korpus passen.

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Erstmal feststellen, was bei dir vorliegt, und was du haben möchtest.


Die Gitarre, die ich umbauen möchte, hat keine Elektronik mehr; also liegt gar nichts vor.
Ich habe freie Auswahl bei den Bauteilen.
Eventuell säge ich mir sogar einen eigenen Korpus zurecht, wenn ich die Löcher in der Telecaster nicht überdecken kann.

Im Signalweg (Effektgeräte, Ampeingänge) sind überall 6,35mm Klinken; meistens 2polig, manchmal 3polig.
An meiner DI-Box ist sowohl XLR, 6,35mm Klinke als auch koaxial.

Jetzt zu dem, was ich haben möchte:

-Ein symmetrisches Signal an einer 3poligen-XLR/3poligen-Klinke-Kombibuchse


Um das zu erreichen, habe ich folgendes vor:

-2 Humbucker (4-adrig), bei denen per Schalter jede Spule einzeln ein- und ausgeschaltet werden kann.

Unbefriedigende Lösung: jeweils einen 3x4 Drehschalter (3 Schalter mit 4 Position in einem Gehäuse ) für jeden Humbucker

Problem: Ich habe eine asymmetrische Schaltung „konzipiert“ und weiß nicht, wie ich einen symmetrischen Aufbau der Schaltung erreichen kann.

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-Humbucker, bei denen die 2 Spulen pro Tonabnehmers per Schalter parallel/in Reihe geschaltet werden können

Unbefriedigende Lösung: jeweils einen 3x2 Kippschalter (3 Schalter mit je 2 Positionen in einem Gehäuse) für jeden Humbucker

Problem: Ich habe eine asymmetrische Schaltung „konzipiert“ und weiß nicht, wie ich einen symmetrischen Aufbau der Schaltung erreichen kann.


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-Klangbeeinflußung der Humbucker durch schaltbare parallel stehende Kapazitäten und Widerstände

Lösung: jeweils einen 1x12 Drehschalter für die Widerstände und Kapazitäten.

Probleme: keine; allerhöchstens Hürden: da wären zum Beispiel der Fakt, dass ich kein Induktivitäts- oder Kapazitätsmessgerät besitze, um die Tonabnehmer auszumessen. Aber eine Alternative hat Herr Caspari bereits geliefert.

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-Entkoppelung der Humbucker von Kapazitäten und Widerständen durch Impedanzwandler

Lösung: Hier bin ich jetzt komplett aufgeschmissen. Wie anders mir erklärte, sind zwei Impedanzwandler pro Tonabnehmer zu viel, weil sich die Signale aufheben.
-->Also brauche ich nur einen Impedanzwandler pro Tonabnehmer, korrekt? Der wird mit einem Poti bestückt, um die Verstärkung einzustellen und vermutlich an die plus-Ader angeschlossen?

Brauche ich dann noch einen weiteren Impedanzwandler, um den Tiefpaßfilter zu entkoppeln?



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Zum dringendsten Problem:

Wie genau mache ich eine symmetrische Schaltung? Wenn ich das Prinzip richtig verstanden habe, muss ich noch eine fünfte bzw. dritte Ader haben, die als Masse dient, damit im Bezug auf ebendiese Masse zwei Signale mit gegensätzlicher Polarität entstehen?
Ich wäre euch sehr, sehr dankbar, wenn jemand mir sagen könnte, wie und an welchen Stellen ich die "Schaltung" aus der Skizze ändern muss, damit ein symmetrisches Signal an der Buchse ankommt.

Dass ich die signalführende minus-Ader nicht länger als Masse verwenden kann, ist klar, nur was muss ich sonst tun?
Fragen, die mir ad hoc dazu einfallen:
Wo schließe ich z.B. die Erde an? An den Saitenhalter/Steg, damit der Gitarrist als Erde dient? Wo und wie muss ich die Erde anschließen? Und welche Teile der Gitarre muss ich überhaupt erden?

Schon wieder vielen lieben Dank an den guten anders, der meine Fragerei so nervernstark beantwortet!

~Jonathan

PS: Ich hoffe, dass mit der aktualisierten Skizze und den Erklärungen weiter oben jetzt klar geworden ist, was ich für eine Zielsetzung habe. Wenn nicht, immer munter fragen!
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