Fragen vom Azubi in Spee

Grundlagen des elektrischen Stromes. Alle Fragen zu Elektronik und Elektro sind erwünscht.

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Fragen vom Azubi in Spee

Neuer Beitragvon SiliconeSoul am Dienstag 19. Dezember 2017, 13:01

Hallo,

ich werde im August eine Ausbildung zum Elektroniker (Geräte/Systeme) beginnen.
Da ich schon als Kind das löten lernte und mein Dad mir stets kleine Bausätze kaufte die er dann mit mir montiert hat (ganz simple Sachen), steckt mir das also irgendwie in den Knochen und bot sich an.

Da ich schon vor über einem Jahr das elterliche Heim verlassen habe und es jetzt Zeit ist, sich eigenes Werkzeug zu beschaffen, das fürs freie herumbasteln genügt, habe ich mir eine Lötstation (+ Zubehör (Dritte Hand, Pumpe, Entlötlitzen, Spitzen, Entlötpumpe und was da nicht alles so anfällt )), ein gebrauchtes Werkzeugset (Diverse Seitenschneider, Telefonzangen und natürlich Schraubendreher etc.) und ein Anti-Statisches Pinzetten-Set gekauft. Dazu ein einsteiger Multimeter (UNI-T UT136B)... Und was ist der ganze Kram teuer!
Ich bin jetzt jedenfalls Pleite.
Wie der findige Leser aber sicher sehen kann fehlt in der Grundausstattung noch ein Oszilloskop, ein Trenntrafo und ein Labornetzteil.

Für das Oszi hab ich mir das hier als Lösung überlegt. Ich weiß das es mehr Spielerei ist. Tut aber erstmal seinen zweck, da ich ja in erster Linie nur rumspiele und Sachen ausprobiere. Außerdem is das ne schöne Montage-arbeit / übung. Und wenn ich im Betrieb wirklich einen Oszi brauche, wird der jawohl hoffentlich einen vor Ort haben ;D
Der Bausatz wird dann im Januar angeschafft.

Weiter, das Trenntrafo: Da ich nicht vorhabe in naher Zukunft irgendwas mit Netzstrom zu tüfteln fällt das erstmal Flach. Das werde ich mir hoffentlich in der Profi Version leisten können, wenn ich denn Profi genug bin um auch mit Netzspannung zu arbeiten. Teu teu teu.

Ohne Labornetzteil is allerdings was anderes. Klar kann ich immer wieder ein Handy-Ladegerät/Geräte-Trafos nutzen, die sich in meinem Schrank offenbar zu vermehren scheinen (Aber Grundsätzlich zu den Geräten die ich nicht besitze). Aber die haben ja alle feste Outputs und das is natürlich nix. Da ich aber schon sagte das ich (auf lange Sicht) nicht am Netzstrom arbeiten will, fällt das ohnehin flach. (Diese Wohnung hier ist ein in einem Gebäude von 1950, würde mich nicht wundern wenn bei einem Kurzschluss das ganze Wohngebiet keinen Strom mehr hat :P )
Daher kam mir die Idee das Labornetzteil selber zu bauen. Und zwar Batteriebetrieben.
Ich dachte dabei an eine Reihenschaltung von 9V Block-Akkumulatoren.

Hierzu kommt jetzt die eigentliche Frage:
  • 1. Ich dachte das 9V Akkus eine Ausgangsleistung von 9V besäßen. Laut dieser Beschreibung hier, sinds aber nur 1,5 Volt. Ist das deren Fehler oder bin ich ein Idiot?
  • 2. Spricht irgendwas technisches strikt dagegen so etwas als "Projekt" realisieren zu wollen?
  • 3. Hat jemand nützliche Tipps und tricks die mir helfen könnten? Einen Schaltplan zum Nachbauen oder gibt es sowas vielleicht schon als Bausatz irgendwo?

So, ich hoffe ihr entschuldigt wenn die fragen zu doof sind. Ich hab halt mehr "Hörensagen"- und "Youtube"- als gelehrtes -Wissen.

Ich freue mich auf eure Antworten.
Vielen Dank, Tim
SiliconeSoul
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Re: Fragen vom Azubi in Spee

Neuer Beitragvon Bernd am Dienstag 19. Dezember 2017, 13:27

:welcome: Tim

schön das du Elektronik lernen wirst-viel Spass und Erfolg dabei!

Werkzeug haste ja erstmal ausreichend. Warte erstmal ab, in der Ausbildung werden meistens Netzteile usw. gebaut, oder du baust während der Ausbildung Komponenten die du benötigst. Kauf nicht so viel ausser du weißt genau was nötig ist. Der Kram ist richtig teuer und ein Oszi kann ganz schön ins Geld gehen und man braucht ihn relativ selten.

doofe Fragen gibts nicht-nur doofe Antworten

zur Stromversorgung langt erstmal ein einfaches Netzteil, wahrscheinlich eins mit 2 separaten Spannungen
zB.: 2 von diesen https://www.pollin.de/p/netzgeraet-quat ... 03c-351564 (langt zum Basteln) :pro:

wenn du mit OPV arbeitest brauchste positive und negative Spannungen

ich würde 2 von den günstigen nehmen :mrgreen:

oder dieses https://www.pollin.de/p/labornetzgeraet ... 3-a-351563
kostet natürlich mehr..

wichtig ist das Strom und Spannung regelbar sind und das die kleinste Spannung 0V ist

Bausätze wirds auch geben, aber bei dem Preis von Pollin bau ich nix mehr neu.
Den Elektronikkram (Bauteile) gibts günstig, zB https://www.reichelt.de, aber Gehäuse selber bauen oder kaufen ist mir zu lästig oder zu teuer..

viel Spass in der Ausbildung

bernd
Zuletzt geändert von Bernd am Dienstag 19. Dezember 2017, 13:51, insgesamt 4-mal geändert.
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Re: Fragen vom Azubi in Spee

Neuer Beitragvon BernhardS am Dienstag 19. Dezember 2017, 21:37

Mit Batterien bzw. Akkus kannst Du nicht wirklich was sparen. Netzteile hast Du ja. Einen Spannungsregler mit dem LM317 zu bauen, das hat man schnell raus. Man braucht nur noch einen Widerstand in der Gegend von 220 Ohm und ein Poti im Bereich 5 Kiloohm. Im Datenblatt steht 240 Ohm und 2,5 Kiloohm. Erste Lehrstunde: So genau geht es nicht immer zu.
Daß die Spannung nicht auf Null zu regeln ist, sondern bei 1,2V losgeht ist nicht so schlimm. Das stört nicht oft. Mit 1.2V bekommt man nicht leicht was kaputt. Dafür ist die Schaltung sehr einfach.
Eine Strombegrenzung ist schon schön, aber nicht unendlich wichtig. Bei kleinen Trafos ist der Kurzschlußstrom nicht besonders groß, so daß bei einem Fehler außer Halbleitern kaum was zerstört wird.
Mein erstes und bisher einziges Labornetzteil habe ich aus dem Schrottcontainer. Es war nur das Display gesprungen. Zu dem Zeitpunkt hatte ich schon 20 Jahre Löten hinter mir.

Der Wunsch nach einem Oszi ist verständlich, aber im 21. Jahrhundert leicht zu erfüllen. Such nach einer Software die den Eingang der Soundkarte als Oszilloskop darstellt. Du musst allerdings dabei sorgfältig aufbauen, da die Soundkarte nur sehr geringe Spannungen aushält - ein bißchen mehr als 1V. Das ist nicht viel. Zweite Lehrstunde: Spannungsteiler googlen.
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Re: Fragen vom Azubi in Spee

Neuer Beitragvon BernhardS am Dienstag 19. Dezember 2017, 21:42

SiliconeSoul hat geschrieben:Beschreibung hier, sinds aber nur 1,5 Volt. Ist das deren Fehler ...

Ja. Ein Dreckfuhler -- Ähhh... Druckfehler.
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Re: Fragen vom Azubi in Spee

Neuer Beitragvon SiliconeSoul am Mittwoch 20. Dezember 2017, 21:51

Hallo!

Danke für den lieben Empfang und die Ratschläge. Ich werde mir diese zu Herzen nehmen.
Oh und danke für die Antworten. Also dann, auf ein langes Beisammensein :sm12:
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Re: Fragen vom Azubi in Spee

Neuer Beitragvon Erfinderlein am Donnerstag 21. Dezember 2017, 16:52

Hallo Siliconsoul,

zunächst taufe ich dich erst mal um auf "Siliziumiliziumsau". Wenn du deine Prüfung hinter dir hast darfst dich Seele des Siliziums nennen wenn du dann noch magst. Besser wäre aber am Ende eines jeden Beitrages mit einem echten Namen zu antworten. Ist persönlicher und was solls, solange kein Nachname dabei steht.

Lass mich mal nachschauen was deinen Oskar anbelangt. Ich meine vor meinem Umzug nach GR zwei so lütte Oszis gekauft zu haben. Mein Problem, habe das alles ausgepackt und in einem Wandschrank verstaut, indem man kaum etwas wiederfindet.
Da ich einen verkauften, aber nicht abgeholten digitalen Vierstrahler mit hier hergenommen habe, kann ich dir ohneweiteres so ein Kleingerät überlassen.Immer vorausgesetzt du bleibst bei der Stange; was du ja ausreichend prophezeit hast. :welcome: :koch: :bye:

LG aus GR Lothar
Lothar Gutjahr bestätigt:Senneca hatte recht. Wir haben nicht zu wenig Zeit, sondern vergeuden zu viel.
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Re: Fragen vom Azubi in Spee

Neuer Beitragvon BernhardS am Freitag 22. Dezember 2017, 10:26

Kleiner Ratschlag für die Ausbildung: Man macht in jungen Jahren gern mal Unsinn oder nichts. Bei mir hat auch bereits eine gewisse Altersmilde eingesetzt, daher gesteh ich: wir waren nicht besser, genaugenommen schlimmer.
Aber schade ist es schon. Da haben die Jungs und Mädels Gelegenheit ohne Ende, einen gewissen Zugriff auf Teile -aber schon fragen- und auf Meßgeräte, fehlerverzeihende Stromversorgung, Bücher und Internet und machen Blödsinn oder nichts wenn der Meister nicht schaut.
Wenn, genauer Falls ich Dich beeinflussen kann: Hab für solche Zeiten immer eine kleine Basteleie in der Schublade.
Was? Hmmm... kennst Du die Seite vom Bastler schlechthin: B-Kainka ?
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Re: Fragen vom Azubi in Spee

Neuer Beitragvon SiliconeSoul am Freitag 22. Dezember 2017, 20:21

Erfinderlein hat geschrieben:Lass mich mal nachschauen was deinen Oskar anbelangt. Ich meine vor meinem Umzug nach GR zwei so lütte Oszis gekauft zu haben. Mein Problem, habe das alles ausgepackt und in einem Wandschrank verstaut, indem man kaum etwas wiederfindet.
Da ich einen verkauften, aber nicht abgeholten digitalen Vierstrahler mit hier hergenommen habe, kann ich dir ohneweiteres so ein Kleingerät überlassen.


Hallo Lothar,
vielen Dank für dieses großzügige Angebot.
Diesbezüglich habe ich dir mal eine persönliche Nachricht hier im Forum geschrieben.



BernhardS hat geschrieben:Aber schade ist es schon. Da haben die Jungs und Mädels Gelegenheit ohne Ende, einen gewissen Zugriff auf Teile -aber schon fragen- und auf Meßgeräte, fehlerverzeihende Stromversorgung, Bücher und Internet und machen Blödsinn oder nichts wenn der Meister nicht schaut.
Wenn, genauer Falls ich Dich beeinflussen kann: Hab für solche Zeiten immer eine kleine Basteleie in der Schublade.
Was? Hmmm... kennst Du die Seite vom Bastler schlechthin: B-Kainka ?


Hallo Bernhard,
Ha um Ideen muss ich mich nicht sorgen. Ich hab den Kopf voll mit Dingen die ich gerne realisieren würde.
Jedoch wäre davon wohl nichts dabei an dem ich tüfteln könnte wenn der Chef mal grade keine Zeit hat mich zu bespaßen ;)
Sicher wird sich da aber was finden. Und im zweifel muss ein Lager ja praktisch immer gefegt werden, wie mein Vater schon immer sagte (gelernter Schlosser).

Nein die Seite (die Google bei der suche ausspuckt) kannte ich bisher noch nicht. Ich schaue in der Regel immer Youtube Videos wie z.B. dieses hier und alles was ich nicht sofort verstehe wird dann erstmal zusammen-gegoogled. Die Videos von diesem Menschen sind zwar in der Regel sehr lang, aber er macht das großartig das er einem praktisch an jeder Überlegung teilhaben lässt und das weckt auch immer ein bisschen das Detektiv spielen in mir.. "Wo könnte die Ursache des Fehlers sich jetzt noch verstecken nachdem wir dies und jenes...." Ich mag das :D

Nagut, vieles das ich mir zusammen-google lässt mich hinterher genau so doof aus der Wäsche gucken wie vor der Suche.. aber eben nicht immer.
Viele Dinge wollen mir auch einfach nicht einleuchten denke ich. Wie zum Beispiel wieso auf manchen Platinen zig Spulen sitzen. Oder was genau der sinn und zweck von einem Relais ist, ob ich durch mehr Widerstände nicht auch eine höhere mindestspannung erzeuge (und damit jede Menge Energie verplemper) etc.. Ebenso wenn er anfängt Schaltungen zu zeichnen versteh ich in der Regel nur Bahnhof, da ich ja nur die absoluten Basis-Schaltzeichen für Spannungsquelle, Widerstand, Verbraucher, Erde etc. kenne...

Aber das wird sicher kein Problem mehr darstellen wenn das erstmal "Tägliche Arbeit" geworden ist.

Viele Grüße, Tim
Zuletzt geändert von SiliconeSoul am Freitag 22. Dezember 2017, 20:24, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Fragen vom Azubi in Spee

Neuer Beitragvon BernhardS am Samstag 23. Dezember 2017, 18:19

Wird schon werden.

Nur noch kurz: Widerstände verbrauchen natürlich schon Energie, aber nur sehr wenig. Der Nutzen ist höher.
Sie dienen der Einstellung von definierten Strömen oder Spannungen und bringen in zahllosen Fällen die Elektronik erst zum funktionieren.
Ein Polizeiauto verbraucht Energie, wenn es mit erhöhter Geschwindigkeit zu einer Unfallstelle unterwegs ist. Dort angekommen bewirkt es einen geordneten Verkehrsfluss, wodurch der Energieverbrauch aller Fahrzeuge auf diesem Streckenabschnitt geringer ist, als wenn man das Durchfahren ungeordnet belassen würde.
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BernhardS
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