Verzinkung

Fragen zu Elektronik und Elektro allgemein.Fragen zu Bauteilen wie z.B. Tansistoren, Dioden, Kondensatoren usw.

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Verzinkung

Neuer Beitragvon Powerplay am Freitag 11. Mai 2018, 12:08

Hallo - machs heute mal kurz und hoffendlich schmerzlos.
Hat von Euch sich schon mal jemand mit elelktrogalvanischen Arbeiten beschäftigt?
Grüße in die Runde Alex
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Re: Verzinkung

Neuer Beitragvon anders am Freitag 11. Mai 2018, 13:18

Hat von Euch sich schon mal jemand mit elelktrogalvanischen Arbeiten beschäftigt?
Genug um das den dafür eingerichteten Betrieben zu überlassen.
Viele, wenn nicht die meisten, der galvanischen Bäder enthalten große Mengen Cyanid (Zyankali) und eine Unachtsamkeit im Umgang mit den Bädern kann dich und andere schneller ins Jenseits bringen, als es dir lieb ist.

Auch der Aufwand für die richtige Materialvorbereitung ist erheblich. Auf Dreck kann man elektrolytisch kein Metall abscheiden. Deshalb braucht man mehrere Stationen, in denen Fett, Schmutz und Korrosionsprodukte mit agressiven Chemikalien entfernt werden. Dazwischen liegen immer wieder Tröge zum Neutralisieren und zum gründlichen Spülen, damit diese Chemikalien nicht ins nächste Bad verschleppt werden.

Es wird also mit reichlich Wasser gearbeitet, und das Abwasser kann man nicht einfach in das öffentliche Kanalnetz leiten, wenn man nicht die Kanalreiniger der ganzen Stadt, oder zumindest die biologische Stufe der Kläranlage auf dem Gewissen haben möchte. Ggfs. wird es nicht lange dauern, bis dich Polizei besuchen kommt.
Eine Abwasseraufbereitung mitsamt der zugehörigen Analytik wird also auch erforderlich werden.

Schliesslich eignen sich auch nicht alle Grundmetalle für eine Galvanisierung, weil der dabei regelmäßig entstehende Wasserstoff die Materialeigenschaften verschlechtern kann.

Worum geht es denn?
Zuletzt geändert von anders am Freitag 11. Mai 2018, 13:22, insgesamt 1-mal geändert.
anders
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Re: Verzinkung

Neuer Beitragvon SAD am Freitag 11. Mai 2018, 15:27

Moin!
Zu Hause galvanisch verzinken?
Da hat " anders " schon ausführich berichtet,
das das kaum möglich ist.
Wenn Du aber kleine Gegenstände galvanisch vergolden oder
versilbern möchtest, dann rate ich Dir zu div.Bastelbädern.
Sowas z.B.
https://www.conrad.de/de/galvanisier-zu ... 39468!!!g!!
Damit kannst erste Erfahrungen sammeln.
Größere Teile solltest Du besser in professionelle Hände geben.
Gruß SAD
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Re: Verzinkung

Neuer Beitragvon Powerplay am Samstag 12. Mai 2018, 09:33

Hallo - es geht um galvanisches Auftragsverzinken der Karosserie nach dem Schweissen zur Konservierung.
Gibt da einen Anbieter - sein Produkt nennt sich Zink - o- mat.
Der benutzt statt Cyaniden Di - ethyl - amin - als Komplexbildner. Zink hab ich hier.
Habe vor mir das Zeug zu besorgen oder ohne zu arbeiten.
Entzinkt habe ich schon - verzinkte Bleche lassen sich sehr schwer schweissen - mit Schwefelsäure oder galvanisch mit Batterieladegerät und verdünnter Schwefelsäure- wollte nur wissen, ob Ihr damit Erfahrung hat.

O.k. bis später - Gruss Alex
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Re: Verzinkung

Neuer Beitragvon BernhardS am Samstag 12. Mai 2018, 09:36

Verzinken ist ein wenig heikel, weil Zink ja eigentlich unter der Spannungs-Schwelle liegt bei der sich Metalle galvanisch abscheiden. Es geht trotzdem, weil diese Spannung keine feste Größe ist, sondern von der Konzentration abhängig ist.
Die chemischen Tricks lassen wir mal beiseite, es gibt auch für Zink fertige Mischungen zu kaufen.

Galvanisch verzinkt sieht erstmal nicht schön aus. Das muss dann noch aufgeschmolzen bzw. gerieben und poliert werden.
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Re: Verzinkung

Neuer Beitragvon BernhardS am Samstag 12. Mai 2018, 09:41

Das hat sich jetzt überschnitten. O.k. ein Blechteil.
Diethylamin scheint mir eher ein Glanzbildner zu sein. Ist ja auch im Sinne der Anwendung. Nimm den Hinweis auf das Cyanid als allgemeine Äußerung hin. Niemand hat gesagt, daß das im Zinkelektrolyten drin ist.
Chemisch gesehen geht es um das so genannte Komplexieren. Zink läßt sich sehr einfach durch Lauge komplexieren.
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Re: Verzinkung

Neuer Beitragvon Powerplay am Samstag 12. Mai 2018, 23:20

Hallo Berhards und all die Anderen,
hast Du da noch einen Tipp - wie das im basischen Millieu geht - vielelicht mit Zinksulfat - denn das ist ja basisch - weiss bloss nicht, wo das was komplex gebunden vorliegt - eher eben von der Dissoziationskonstante abhängt. Ich verstehe das mit den Komplexbildnern so, dass diese selbst nicht Zink enthalten, sondern diese Metallatome bzw. Ionen in der Lösung binden und sich ein Puffer dieser Metallatome vorhällt, damit diese dann besser abgeschieden werden, ähnlich der Funktion der Cyanide in der Galvanik. Diese binden die Metalle ja ebenso komplex und gehen keine feste Verbindung mit Ihnen ein und können dann abgeschieden werden.
Abgesehen von Diethylamin habe ich noch Glukonate als Hilfsmittel bei der Galvanik gefunden. Dieses soll allerdings lediglich eben als Glanzmittel für die Oberfläche des Metallüberzuges.
Wenn jemand mehr Ahnung davon hat, immer vor.
MIr gehts weniger um die Oberfläche, da die Schweissnähte vorwiegend versteckt liegen. Es geht darum, die Hohlräume besser zu schützen und versiegeln. Angedacht ist es auch mittels Zitronensäure die Hohlräume zu entrosten und diese dann ebenfalls zu verzinken - mal sehen, ob ich das so umsetzen kann.
Vielen Dank für alles, was Ihr mir schon gepostet habt.
Alex
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Re: Verzinkung

Neuer Beitragvon winnman am Sonntag 13. Mai 2018, 07:56

Hast du mal überlegt anstatt Zink auf Phosphat zu setzen.

Phosphorsäure ist da das Mittel deiner Wahl.

Darüber könnte man dann ja nochmals über Zink nachdenken, da würde ich dann aber zum Mittel aus der Farbdose greifen.
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Re: Verzinkung

Neuer Beitragvon Powerplay am Sonntag 13. Mai 2018, 09:49

Danke Winnman für den Einwand - ja habe gestern sowohl mit Schwefelsäure, als auch mit Phosphorsäure galvanisch entzinkt. Dies deshalb , weil ich die Teile noch einschweissen muss.
Die Phosphorsäure war dabei wesendlich uneffektiver - vielleicht nicht stark genug verdünnt.
Hat da jemand sonst noch ne Erklärung?

Wie allerdings eine richtige Phosphatierung - also ein annehmbarer Rostschutz - zustandekommt - dahinter bin ich noch nicht so ganz gekommen - einlegen in Phosphorsäure bringt manchmal aber nicht immer was und dauert lange. Geht da galvanisch /elektrolytisch was?

Hast Du da was Spezielles damit gemeint, als Du mir das vorgeschlagen hast?

Zum Komplexbildner - ist mir noch Ammoniak eingefallen - ist ja auch basisch - immoment aber nicht vorhanden - alle Arbeiten finden übrigens bei guter Belüftung bezw. draussen statt -

Schönen Sonntag allen Praktikern
Alex
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Re: Verzinkung

Neuer Beitragvon anders am Sonntag 13. Mai 2018, 13:08

hast Du da noch einen Tipp - wie das im basischen Millieu geht - vielelicht mit Zinksulfat - denn das ist ja basisch
Ist sauer!
Wenn du solche Klöpse in Verbindung mit Cyanid gebracht hättest, wärest du jetzt vielleicht schon tot.

Diethylamin scheint mir eher ein Glanzbildner zu sein.
Jedenfalls stinkts nach Fisch und das Gas ist im Gegensatz zu Ammomiak schwerer als Luft, es haut also nicht einfach nach oben ab. Die Nachbarn werden sich freuen.


galvanisches Auftragsverzinken der Karosserie
Hört sich nach größeren Teilen an, für die man viiiiele Ampere braucht.
Wie groß ist denn die zu verzinkende Fläche?
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Re: Verzinkung

Neuer Beitragvon BernhardS am Sonntag 13. Mai 2018, 16:27

winnman hat geschrieben:Hast du mal überlegt anstatt Zink auf Phosphat zu setzen.

Phosphorsäure ist da das Mittel deiner Wahl.

Der Versuch eine stabile Phosphatschicht zu erzeugen ist kein rechter Ersatz für eine Verzinkung. Übrigens gibt es das auch kombiniert als Zinkphosphatierung.
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Re: Verzinkung

Neuer Beitragvon BernhardS am Sonntag 13. Mai 2018, 16:34

anders hat geschrieben:
hast Du da noch einen Tipp - wie das im basischen Millieu geht - vielelicht mit Zinksulfat - denn das ist ja basisch
Ist sauer!
Wenn du solche Klöpse in Verbindung mit Cyanid gebracht hättest, wärest du jetzt vielleicht schon tot.

Diethylamin scheint mir eher ein Glanzbildner zu sein.
Jedenfalls stinkts nach Fisch und das Gas ist im Gegensatz zu Ammomiak schwerer als Luft, es haut also nicht einfach nach oben ab. Die Nachbarn werden sich freuen.


Bitte nicht so übertreiben und bei solchen Aussagen immer von der Anwendungskonzentration ausgehen. Wie reines Diethylamin auch immer riechen mag, die wässrige Lösung hat lediglich einen etwas muffigen Geruch wenn man die nase direkt dran hat.
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Re: Verzinkung

Neuer Beitragvon BernhardS am Sonntag 13. Mai 2018, 16:55

Powerplay hat geschrieben:... diese selbst nicht Zink enthalten, sondern diese Metallatome bzw. Ionen in der Lösung binden ...
Das kommt recht gut hin

Powerplay hat geschrieben:.. mittels Zitronensäure die Hohlräume zu entrosten ..

Zitronensäure ist recht gut, da diese Eisen komplexiert. Man kann so einen Austrag von Eisenoxid erreichen, im Idealfall ohne durch Säureangriff das Grundmetall wesentlich anzugreifen. Das bedingt aber ein wenig Chemie. Mit Ammoniaklösung das pH auf etwa 3 anheben und einen Beiz-Inhibitor zugeben. Handelsname Rhodine oder sowas.
Sonst halt einfach warme Zitronensäurelösung verwenden. Die Wirkung von Zitronensäure nimmt mit der Konzentration nur wenig zu. Mehr als 5% in der Lösung haben keinen Sinn.
Die Wirkung nimmt mit der Temperatur stark zu. Kochende Zitronensäurelösung ist regelrecht agressiv.

Nach der Säurebehandlung rostet das schneller als man schauen kann. Chemisch oxidiert man das dann sofort. Nachdem die Regierung in ihrem unermeßlichen Ratschluß jedoch dem Privatmenschen den Zugriff auf alle Oxidationsmittel verbaut hat: So schnell wie irgend möglich gründlichst spülen, trockenpusten und trocken halten.
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Re: Verzinkung

Neuer Beitragvon SAD am Sonntag 13. Mai 2018, 22:40

Moin!
Könnt Ihr Euren Chemiekurs nicht woandershin verlegen?
Off Topic wäre da passender.
Gruß SAD
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