LED Cube, Transistor Basiswiderstand berechnen

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Re: LED Cube, Transistor Basiswiderstand berechnen

Neuer Beitragvon anders am Samstag 18. August 2018, 21:23

Wäre das dann:
5V - Uce sat (1) - Uce sat (2) - 2,4V / ca 15mA ?
Nein.
Augenscheinlich betreibst du die Anodentreiber (BD...) als Emitterfolger, und da kann Uce nicht kleiner als Ube werden, Uce_sat also nie erreichen.
Hinzu kommt noch der Spannungsabfall an dem hier überflüssigen Basisvorwiderstand, so dass du wohl mit U_ce in der Größenordnung von gut 1V rechnen musst.
Wenn du schon mit bipolaren Transistoren hantieren willst, so gehören da pnp-Typen hin. Dann kannst du wieder mit Uce-sat rechnen.

Dies war nur auf die Schnelle, Ich schreibe später noch etwas dazu.
anders
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Re: LED Cube, Transistor Basiswiderstand berechnen

Neuer Beitragvon Felix16 am Sonntag 19. August 2018, 09:18

Ich habe noch eine Grundlegende Frage:
Kann ich aus dem Bild im Anhang folgern, dass ich nur 20mA brauche / bräuchte um 1A bei Sättigung zu schalten mit einem Spannungsabfall von ca 0,2V?
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Re: LED Cube, Transistor Basiswiderstand berechnen

Neuer Beitragvon BernhardS am Sonntag 19. August 2018, 13:31

Richtig
$2B OR NOT $2B = $FF
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Re: LED Cube, Transistor Basiswiderstand berechnen

Neuer Beitragvon Felix16 am Sonntag 19. August 2018, 16:15

Okay, allerdings habe ich noch nicht verstanden, warum die Sättigung bei meinem Fall nicht erreicht wird.
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Re: LED Cube, Transistor Basiswiderstand berechnen

Neuer Beitragvon anders am Dienstag 21. August 2018, 01:45

Da sind ja mittlerweile eine ganze Menge Pukte zusammen gekommen, die der Erklärung harren.
Fange wir mal von hinten an:

Felix16 hat geschrieben:allerdings habe ich noch nicht verstanden, warum die Sättigung bei meinem Fall nicht erreicht wird.


Weil bei einem npn-Transistor im Normalbetrieb der Emitter die negativste (= am wenigsten positive) Elektrode ist, und weil deshalb bei deiner Schaltung als Emitterfolger, die UCE nicht kleiner als UBE werden kann, selbst wenn du Kollektor und Basis direkt miteinander verbindest.

Die Betriebsart, C und E direkt verbunden, entspricht übrigens einer Diode, deren Kennlinie in Flußrichtung die theoretische Abhängigkeit von Uf und If genauer wiedergibt, als eine "richtige" Diode.
Deshalb wird diese Schaltung (B mit C kurzgeschlossen) oft auch zum Logarithmieren und Exponentieren verwendet.

Beispiel:
Wenn du deinem BD243 16*20mA = 320mA entnehmen möchtest, brauchst dafür lt. obiger Kennlinienschaar einen Basisstrom von etwa 4,5mA.
Dazu gehört eine UBE von etwa 0,75V (Figure 10 des DB).

Selbst wenn du die Basis (und den Kollektor sowieso) direkt mit der +5V-Schiene verbindest, kann der Emitter nicht positiver als 4,25V werden, und die UCE beträgt dadurch ebenfalls 0,75V.
Das ist weit mehr als die UCE_sat von ca. 50mV, die du der Fig.10 ebenfalls entnehmen kannst.
Der Transistor kommt also bei weitem nicht in die Sättigung.

Wenn du dann noch einen Basisvorwiderstand von z.B. 330 Ohm verwendest, fallen daran bei 4,5mA Steuerstrom fast 1,5V ab, und der Emitter kann dann nicht positiver werden als 5V-1,5V-0,75V = 2,75V.
Dadurch wird die Berechnung der Vorwiderstände für die LEDs zur Makulatur, wenn du weiterhin von 5V Betriebsspannung für die LED ausgehst.
Darüber hinaus wird der Ausgangsstrom durch den Vorwiderstand von der Stromverstärkung des Transistors mit ihren Exemplarstreungen von typisch +/- 30% abhängig.
Vor allem aber schwankt dadurch die Ausgangsspannung mit der Belastung, Das kann durchaus dazu führen dass eine einzelne LED durch Überstrom zerstört wird, wenn die restlichen 15 abgeschaltet sind und keinen Strom brauchen.

Wie gesagt, brauchst du bei dieser Schaltung gar keinen Vorwiderstand.
Dann hast du es nur mit dem Innenwiderstand des p-Kanal-MOSFET im µC zu tun, der bei vielleicht 30 Ohm liegen wird.
Dadurch hast du immerhin 5 - 0,135 -0,75 = 4,1V am Emitter zur Verfügung und nur eine geringe Abhängigkeit von der Stromverstärkung des Transistors und vom Laststrom.
Eine Überlastung de I/O-Pins wird durch die Stromverstärkung des sich nicht in der Sättigung befindlichen Transistors verhindert, weil dadurch gewährleistet ist, dass der Basisstrom etwa 50 bis 100 Mal geringer als der Laststrom ist.

Ich habe noch andere Amerkungen zu der Schaltung. Mal sehen, wann ich dazu komme diese früheren Postings zu kommentieren.

Vorab aber eine Frage:
Sehe ich es richtig, dass du die 64 LED als 4x16 Matrix verschaltet hast, also 16 BC547, die jeweils 4 LED-Kathoden bedienen, wovon nur max, eine leuchtet, und vier BD243, an die jeweils die 16 Anoden einer Ebene angeschlossen sind?
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Re: LED Cube, Transistor Basiswiderstand berechnen

Neuer Beitragvon Felix16 am Dienstag 21. August 2018, 07:29

Hallo anders,
erstmal ein riesiges Dankeschön für deinen aufwendigen Kommentar. Ich habe es schon befürchtet: ich werde wohl nicht herumkommen, meinen Schaltplan so aufzubereiten,dass andere beim Anblick nicht erblinden. :lol:
Ich schicke ihn später am Tag als Bild hier rein.
Einen kurzen Versuch der Erklärung starte ich dennoch.

Mit der LED-Matrix hast du soweit recht, die zuständigen Transistoren sind aber grad vertauscht. Die 16 BD546 bedienen die 16 Anoden, 4 BD243 schalten die 4 Kathoden der Matrix.

Wenn ich es richtig verstehe kommen beim umgedrehten Verwenden von Transistoren (EBC) zu Problemen, den Sättigungszustand zu erreichen.

Falls ich die BD243 “normal“ betreibe, also der Betrieb in Sättigung möglich wäre, würde man dann einen Wert von Vce für 0,32A schätzen, oder den von 1A nehmen?


Trifft das von dir geschriebene auch auf die nun (hoffentlich) klargestellte Situation zu?

Das war jetzt nur kurz vom Handy, später schreibe ich noch vom PC aus.

LG und herzlichen Dank
Felix
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Re: LED Cube, Transistor Basiswiderstand berechnen

Neuer Beitragvon Felix16 am Dienstag 21. August 2018, 16:46

Hallo nochmal,

den Schaltplan lade ich im Anhang hoch, die Verbindungen zum µC habe ich der Übersicht wegen entfernt. Ich hoffe das klärt Fragen zum Aufbau.

Felix
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Re: LED Cube, Transistor Basiswiderstand berechnen

Neuer Beitragvon SAD am Dienstag 21. August 2018, 19:30

Wozu liegen alle BD parallel und wozu liegen alle BC Emitter- LED auch parallel?
Jeweils eine vierer BC Reihe an einen BD wäre besser.
Normal legt man Widerstand in Reihe mit LED an den Kollektor und nicht die LED an den Emitter.
Wie willst Du die BC ansteuern, wenn die BD davor liegen?
Die Schaltung ist komplett Müll.
Zuletzt geändert von SAD am Dienstag 21. August 2018, 19:39, insgesamt 2-mal geändert.
Gruß SAD
SAD
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Re: LED Cube, Transistor Basiswiderstand berechnen

Neuer Beitragvon anders am Mittwoch 22. August 2018, 00:13

Wozu liegen alle BD parallel und wozu liegen alle BC Emitter- LED auch parallel?
Das Erste ist ein Zeichenfehler, -diese 16x1 Ebene ist nur mit einem der BD243 verbunden-, und das Zweite ist Absicht und so richtig.

Interessant ist die Lösung die LED-Vorwiderstände in die Kollektorleitungen der BC546 zu legen.
Diese Möglichkeit hatte ich übersehen, und sie ermöglicht dir auch UCE_sat der BC546 zu erreichen. :top:
Da jeder der BC546 bei richtig gewähltem Multiplex (man könnte auch die falsche Reihenfolge wählen!) nur eine LED anzündet, reicht die Leistungsfähigkeit dieses kleinen Transistors auch aus.


Normal legt man Widerstand in Reihe mit LED an den Kollektor und nicht die LED an den Emitter.
Viele Wege führen nach Rom.

Wie willst Du die BC ansteuern, wenn die BD davor liegen?
Überleg es dir halt!

Die Schaltung ist komplett Müll.
Das sehe ich allerdings ganz anders.


@Felix16:
Schreib mal noch etwas zu den Widerstandswerten und zu den Daten der LED. Ich prüf das dann mal kurz, und evtl. kann ich die Schaltung so durchwinken.


P.S.:
Ich bezweifle allerdings, ob du mit dem eingezeichneten µC-Typ auskommst.
Immerhin brauchst du für diese Schaltung 20 Output-Leitungen.
Weil µC mit viel I/O relativ teuer sind, nimmt man da gerne SIPO-Schieberegister als Expander um Pins am µC einzusparen. Dann braucht der µC nur noch 2 oder 3 Pins zur Ansteuerung auch größerer Arrays (Data, Clock und evt Load)
Zuletzt geändert von anders am Mittwoch 22. August 2018, 00:25, insgesamt 2-mal geändert.
anders
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Re: LED Cube, Transistor Basiswiderstand berechnen

Neuer Beitragvon Felix16 am Mittwoch 22. August 2018, 16:59

Hallo nochmal,

@anders Du hattest mit dem Zeichenfehler natürlich recht, im Anhang ist diesmal der Aufbau für einen 2x2x2 Würfel. Alle LEDs mit gerader Ziffer sind auf einer Ebene, die mit ungerader Zahl auch.
Unbenannt6.PNG


SAD hat geschrieben:Normal legt man Widerstand in Reihe mit LED an den Kollektor und nicht die LED an den Emitter.


Der etwas spezielle Aufbau ermöglicht mir die Steuerung auf welcher Ebene die LED leuchten soll.

anders hat geschrieben:@Felix16:
Schreib mal noch etwas zu den Widerstandswerten und zu den Daten der LED. Ich prüf das dann mal kurz, und evtl. kann ich die Schaltung so durchwinken.


Widerstände

Für die BC braucht man um in Sättigung zu Schalten ca. 0,5mA, Vbe = 0,75V
BC546 richtig.PNG

(mit 10% Abweichung vom µC) 4,5V - 0,75V / 0,0005A = 7,5KOhm
Da das eine Vorhandene Größe ist passt das so?

BD: Ib = 20mA Vbe = 0,8V
BD243.PNG

4,5V - 0,8V / 0,02A = 185Ohm
180Ohm hab ich rumliegen, sollte also auch passen.

Vorwiderstand der LED:
Laut Beschreibung des Verkäufers hier die Daten der billig LEDs aus China:

Forward Voltage: 3.0 - 3.4 V (das ist ziemlich viel, oder?)
Max Continuous Forward Current: 20mA

Welche Werte würdet ihr für den Betrieb empfehlen?
Sind 3V und 15mA eine vernünftige Hausnummer? Ich werde mal ein bisschen rumprobieren und schauen was mir gut gefällt.
Die Formel: 5V - Vled - VCEsat(1) - VCEsat(2) / Iled
Vce vom BC = 0,15 - 0,16V
Vce(BD) = 0,18 - 0,19V
Sollte ich da noch ein wenig Puffer einberechnen? Also z.B. 0,17V und 0,2V ?


anders hat geschrieben:Ich bezweifle allerdings, ob du mit dem eingezeichneten µC-Typ auskommst.


Der eingezeichnete µC war nur ein Beispiel mit den gleichen Pins. Wie ganz am Anfang mal geschrieben, verwende ich den ATmega328p. Dieser hat im Arduino nur 20 I/O Pins, da ich aber 21 brauche (ich habe vor noch einen kleinen Pushbutton/Schalter hinzuzufügen um zwischen Lichteffekten zu wechseln, angeschlossen am Interrupt-Pin) verwende ich anders als beim Arduino keinen externen 16MHz Oszillator, sondern den internen 8Mhz.
Auf maximalen Ströme der Ports habe ich auch geachtet.


Noch eine kleine Frage am Schluss:
Ich habe mir bereits 3 der Atmegas bestellt und auf einen den Arduino Bootloader gespielt.
Soll ich einen Microcontroller ohne verwenden? Also hex-File drauf und fertig?
Oder falls ich das ganze mit der Arduino Sache mache, Sachen wie DigitalWrite benutzen oder mit Portmanipulation arbeiten?

Danke an alle die bis hier hin durchgehalten haben :lol:

LG
Felix
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Zuletzt geändert von Felix16 am Mittwoch 22. August 2018, 17:02, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: LED Cube, Transistor Basiswiderstand berechnen

Neuer Beitragvon Kleinspannung am Mittwoch 22. August 2018, 18:55

Ohne Bootloader kannst die meines Wissens nach nicht in der Arduino-ide programmieren.
Das gänge dann nur mit einem anderen Programmer.
Und wenn der Standart Bootloader drauf ist,geht der Atmega davon aus,das er einen Quarz als Taktgeber angeschlossen hat.
Geliefert werden sie mit aktiviertem internen R/C Oszillator,meist auf 1Mhz.
Also aufpassen,ist ein beliebter Fehler wenn man sich wundert warum nix geht. :mrgreen:
Und das mit "digital write" ist doch nur spezielles Arduinokauderwelsch.
In einer richtigen Programmiersprache würde man z.B. ganz einfach schreiben:
PortC.0 = 1,und schon ist der Pin auf high.
Oder eben PortC =&B00000001
Zuletzt geändert von Kleinspannung am Mittwoch 22. August 2018, 18:57, insgesamt 1-mal geändert.
Kleinspannung
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Re: LED Cube, Transistor Basiswiderstand berechnen

Neuer Beitragvon Felix16 am Mittwoch 22. August 2018, 21:51

Hallo Kleinspannung!

Danke für die Infos, den Großteil wusste ich bereits, ich frage mich aber was du hier für eine Programmiersprache genommen hast:
Kleinspannung hat geschrieben:PortC.0 = 1,und schon ist der Pin auf high.


Das ist mir nämlich noch nicht bekannt, ich bin aber auch nur Anfänger in C und habe überhaupt keine Ahnung von Bascom und was es sonst noch so gibt in dem Bereich. Falls ich den µC nicht mit den Arduino “Befehlen“ verwenden möchte, würde ich gerne mit C programmieren (Arduinokauderwelsch ist nur abgewandeltes C).

Kleinspannung hat geschrieben:Und wenn der Standart Bootloader drauf ist,geht der Atmega davon aus,das er einen Quarz als Taktgeber angeschlossen hat.


Vorausgesetzt du meinst den Standard Arduino Bootloader stimmt das, allerdings kann man bei diesem in einem Editor der Wahl auch die Fuse Bits/Bytes anpassen.
Ich kann nach Tests also sagen: Auch mit geänderten Einstellungen macht das Ding beim Ersten Versuch nicht das was es soll :lol:
Und auf die 16MHz kann ich bei diesen Blinkaufgaben denke ich gut verzichten.

Grüße
Felix
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Re: LED Cube, Transistor Basiswiderstand berechnen

Neuer Beitragvon anders am Mittwoch 22. August 2018, 23:45

Für die BC braucht man um in Sättigung zu Schalten ca. 0,5mA, Vbe = 0,75V

In Fig.1 des DB siehst du, wie die Stromverstärkung bei höheren Strömen, wie sie in Multiplex Anwendungen typisch auftreten, in den Keller geht.
Mehr als 200mA Kollektorctrom sind für diese Transistoren auch nicht zugelassen, und selbst impulsweise dürfen 200mA nicht überschhritten werden.
Deshalb schrieb ich anfangs, dass dieser Transistor für Multiplex Anwendungen keine gute Wahl ist.
Seit langem sind für solche Schalter der BC327 (pnp) und BC337 (npn) Standard, die deutlich höhere Strome schalten können.

BC546 bis 548 gehören übrigens zu einer Familie von Kleinleistungstransistoren, die seit etwa 50 Jahren mit praktisch gleichen elektrischen Daten verkauft wird.
Den Anfang machten BC107 bis BC109 im hermetisch dichten Metallgehäuse, und als man nach einigen Jahren Vertrauen in die preisgünstigeren Kunststoffgehäuse gewonnen hatte, kamen sie als BC237 - BC239 und noch etwas später als BC547 - BC549 auf den Markt. Je höher die letzte Ziffer der Hausnummer ist, umso geringer ist die zulässige Uce.
Dementsprechend kam nach unten hin, also für höhere Spannungen, noch der BC546 hinzu.

Manche Hersteller verkaufen BC..9 nicht, oder sie listen sie separat, evtl. auch noch um einen BC550 ergänzt, weil diese besonders rauscharm sind.
Die beliebtesten und bekanntesten Transistoren der Serie haben aber die Endziffer 7.

Innerhalb der Gruppen werden die Transistoren noch nach Stromverstärkung sortiert und bekommen die Suffixe A bis C, wobei die Gruppe A die Transistoren mit der geringsten und C die Transistoren mit der höchsten Verstärkung (bei Ic=2mA) umfasst.

Nicht für alle Anwendungen ist der Transistor mit der höchsten Verstärkung (C) oder der höchsten Spannungsfestigkeit (BC..6) am besten geignet, aber als Anfänger braucht dich das nicht zu kümmern.
In der aktuellen SMD-Version umfasst die Serie übrigens BC846 bis BC850.

Derartige Transistoren kosten in der Großserie wohl weniger als 1 Cent, aber als Bastler, bei dem der teuerste Posten oft das Porto ist, solltest du ernsthaft über die Verwendung von SMD-MOSFETS z.B. http://www.produktinfo.conrad.com/daten ... T23_IR.pdf oder http://www.produktinfo.conrad.com/daten ... T23_IR.pdf nachdenken.
Natürlich gibt es auch entsprechende p-Kanal-Versionen
In Schalteranwendungen kannst du damit die Basis-Vorwiderstände sparen, brauchst nur kapazitiven Steuerstrom, und bei on-Widerständen im Milliohmbereich kannst du dir meist auch die Überlegungen zur VCE_sat schenken.

Für die BC braucht man um in Sättigung zu Schalten ca. 0,5mA, Vbe = 0,75V
Na ja, ich würde um 20mA sicher zu schalten, lieber die 50mA Kennlinie verwenden, also 1mA Basisstrom vorsehen.
Für solche Kennlinien werden "typische" Werten verwendet, die bei Halbleitern oft mit +- 30% Toleranz behaftet sind.
Die Ube hingegen wird immer bei etwa 0,7V liegen, weil sie nur wenig vom Strom abhängt, sondern vorwiegend eine Materialeigenschaft des Siliziums ist.

Vce(BD) = 0,18 - 0,19V
Sollte ich da noch ein wenig Puffer einberechnen? Also z.B. 0,17V und 0,2V ?
Kann man so lassen.
Ohne ins Datenblatt zu schauen, würde ich mit einer UCE_sat von 200mV bei einer Verstärkung von 20..50 rechnen.
Mit DB sieht das nicht viel anders aus.
Für 320mA ist also ein Basisstrom von 16mA und Ube um 0,7V plausibel.
Die Spannung am Output des µC verrngert sich bei diesem Strom um etwa 0,4V.

Forward Voltage: 3.0 - 3.4 V (das ist ziemlich viel, oder?)
Max Continuous Forward Current: 20mA
Für blaue und manche weisse LED sind Flußspannungen um 3V üblich.
Wenn du es genauer wissen willst, kannst du es ja mal messen:
Nimm die 5V vom USB und schließ die LED in Reihe mit einem (selbst gemessenen!) 100 Ohm Widerstand an. Das ergibt einen Strom von ungefähr 20mA.
Dann misst du die Spannung Uf über der LED (ca. 3V) und Ur über dem Widerstand (ca. 2V). Den genauen Strom gibt dir dann das ohmsche Gesetz: I= Ur/R.
Versuche nicht den Strom mit dem Strombereich des DMM zu messen, denn wegen des meist unbekannten Spannungabfall an Instrument & Zuleitungen gibt das fehlerhafte Werte.
Allerdings ist die Uf einer LED, wie auch bei anderen Dioden, nur in geringem Maß vom Strom abängig und eher eine Materialkonstante.



Jetzt aber mal zu Dimensionierung.
Vorwiderstand der LED:

Uc(BD243)=0,2V=Uk(LED),
Ua(LED)=3,2V=Ue(BC546),
Uc(BC546)=3,4V
Uout(1mA)= 5V
--> Rv(LED)= 1,6V/0,02A = 80 Ohm (82 verwenden)
Es lohnt sich, die LED mit vollem Strom zu betreiben, da sie durch die Multiplexerei nur 1/4 der Zeit eingeschaltet ist, der mittlere Strom also nur 5 mA beträgt.
Das kann man auch durch hohe Impulsströme nicht kompensieren, denn viele moderne LED vertragen auch dann nur 30mA. Das lohnt sich also nicht.
(Viele der alten und lichtschwachen 50mA LED hingegen wurden auch schon mal mit 500mA Impulsstrom befeuert und brauchten und vertrugen das auch)

Basiswiderstand des BD243:
Ube =0,7..0,8V, Uout(16mA) = 4,6V
---> Rb(BD643) = (4,6V - 0,8V) / 0,016A = 238 Ohm (220, 240 oder 270 verwenden).

Basiswiderstand des BC547:
Ue=3,2V
Ub=3,95V
Uout(1mA)=5V
---> 1,05V /1mA = 1,05kOhm (1k verwenden)


verwende ich den ATmega328p. Dieser hat im Arduino nur 20 I/O Pins, da ich aber 21 brauche
Du kannst die Anzahl der Pins reduzieren, wenn du die 64 LED als 8x8 Matrix verschaltest. Dann brauchst du nur 16 Pins.
Leider kostet dich das etwas Helligkeit, da eine LED dann nur für 1/8 des Zyklus eingeschaltet ist, während es jetzt 1/4 ist.
Diese Halbierung des Stromes macht sich bei der Hellikeit aber nicht sehr stark bemerkbar.
Du kannst ja mal so eine LED mit 2,5mA betreiben um dir einen visuellen Eindruck zu verschaffen.

Ich habe mir bereits 3 der Atmegas bestellt und auf einen den Arduino Bootloader gespielt.
Soll ich einen Microcontroller ohne verwenden? Also hex-File drauf und fertig?
Diese Frage kann ich dir nicht beantworten. Arduino kenne ich nur vom Namen har.
Wenn ich solche Microcontroller in die Finger bekam, waren sie i.d.R. so neu, dass es dafür allenfalls einen Assembler gab.
Die Low-Level-Programmierung hat durchaus Vorteile, weil man z.B. das Zeitverhalten genau kennt. Interpreter sind gewöhnlich schnarchlangsam, und welche Qualität der von einem Compiler generierte Code hat, weiss man oft nicht.
Hinzu kommt, dass man sich bei der I/O-Programmierung oder bitweisen Operationen in Hochsprachen ganz schön die Finger verknoten kann.
Zuletzt geändert von anders am Mittwoch 22. August 2018, 23:54, insgesamt 1-mal geändert.
anders
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Re: LED Cube, Transistor Basiswiderstand berechnen

Neuer Beitragvon der mit den kurzen Armen am Donnerstag 23. August 2018, 04:31

Aktuell willst du 4 Ebenen (Zeilen) und 16 Spalten betreiben das sind 20 Steuerleitungen. Wenn du nun mal gedanklich deinen Würfel in der Ebene durchschneidest hast , hast du dann nur 8 Spalten aber auch 8 Ebenen und somit benötigst du dann nur 16 Steuerleitungen! So ich treibe das Spielchen mal weiter. Es gibt BCD zu Dezimaldekoder damit benötige ich 4 Ausgänge und einen Steuereingang sind 5 Ausgänge , da ich aber 10 Spalten und 10 Zeilen ansteuern will benötige ich neben den 4 BCD Ausgängen auch 2 Steuerausgänge sind 6 Ausgänge. Es gibt auch Portexpanter , die arbeiten ähnlich . Oder auch seriall / parallelwandler. Da wird über einen Ausgang ein Datenwort ZB 8Bit in das IC geschrieben aber parallel ausgegeben benötigt 2 Ausgänge des µC.
Tippfehler sind vom Umtausch ausgeschlossen.
Arbeiten an Verteilern gehören in fachkundige Hände!
Sei Dir immer bewusst das von Deiner Arbeit das Leben und die Gesundheit anderer abhängen!
der mit den kurzen Armen
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Re: LED Cube, Transistor Basiswiderstand berechnen

Neuer Beitragvon Felix16 am Donnerstag 23. August 2018, 09:08

Hallo!
anders hat geschrieben:BC546 bis 548 gehören übrigens zu einer Familie von Kleinleistungstransistoren, die seit etwa 50 Jahren mit praktisch gleichen elektrischen Daten verkauft wird.
Den Anfang machten BC107 bis BC109 im hermetisch dichten Metallgehäuse, und als man nach einigen Jahren Vertrauen in die preisgünstigeren Kunststoffgehäuse gewonnen hatte, kamen sie als BC237 - BC239 und noch etwas später als BC547 - BC549 auf den Markt. Je höher die letzte Ziffer der Hausnummer ist, umso geringer ist die zulässige Uce.
Dementsprechend kam nach unten hin, also für höhere Spannungen, noch der BC546 hinzu.

Manche Hersteller verkaufen BC..9 nicht, oder sie listen sie separat, evtl. auch noch um einen BC550 ergänzt, weil diese besonders rauscharm sind.
Die beliebtesten und bekanntesten Transistoren der Serie haben aber die Endziffer 7.

Erstaunlich was sich alles an Wissen über die Jahre ansammelt. Gewusst oder nachgeschaut? :wink:

anders hat geschrieben:Basiswiderstand des BD243:
Ube =0,7..0,8V, Uout(16mA) = 4,6V
---> Rb(BD643) = (4,6V - 0,8V) / 0,016A = 238 Ohm (220, 240 oder 270 verwenden).

Wie berechnest du Vout? Das würde mich noch interessieren...
220Ohm werde ich nehmen.

anders hat geschrieben:Basiswiderstand des BC547:
Ue=3,2V
Ub=3,95V
Uout(1mA)=5V
---> 1,05V /1mA = 1,05kOhm (1k verwenden)

Da hatte ich den Spannungsabfall an der LED und am BD vergessen.

So sieht das LED Konstrukt aus. Die später obersten sind unten im Holz versteckt.
https://vzoksq.am.files.1drv.com/y4mXm8qt6qFtsEySoaVN7NevzVRwbqRCt62OJ_zh8heHq7nCKjgS2fEZG7q5BU9toV3RuqHWt8CL0khdnb3rL3zaLU04IPAn4kOo2hrf6MbbrhzvisXLuyhU7PJxBvQi10SA8xZYTFR8THsq4bUhCKJrue6jNdWXz8DEjB9Zsjtf8nK-IShc0RzRKA33oKpuw2ATnJXkPKB7JTioD0OT-CkCA?width=4160&height=3120&cropmode=none

Danke an alle die geholfen (und meine Unwissenheit ertragen) haben. Besonderer Dank geht an "anders" für die ausführlichen Erklärungen und das Nachprüfen.
Später werde ich mich garantiert noch mal melden mit Bildern (evtl. Video) von dem fertigen Projekt.
Hat mir Spaß gemacht von euch zu lernen :hf:

Liebe Grüße
Felix
Zuletzt geändert von Felix16 am Donnerstag 23. August 2018, 09:16, insgesamt 1-mal geändert.
Felix16
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