von Stromus am Dienstag 22. Februar 2005, 10:35
Also gut. Ein zweistufiger NF-Verstärker wird aus zwei einzelnen in Reihe geschalteten NF-Verstärkern gebaut, so dass unterm Strich die gesamte Verstärkung aus der Multiplikation der einzelnen Verstärkungen ergibt. In dem Fall aus Deinem Link liegt die Verstärkung im Bereich vu = (100k+4k7)/4k7. Es handelt sich um die Werte der Widerstände am OP-Ausgang. Das ist eine Näherung, denn der 10uF Kondensator wurde nicht berücksichtigt. Der Grund ist der verschwindend kleine Wert bei Wechselspannungen:
Der komplexe Widerstand oder frequenzabhängige Widerstand des 10uF ergibt sich aus der Berechnung:
Xc = 1/(2*Pi*Frequenz*10uF) = 16Ohm bei 1kHz und mit steigender Frequenz wird er immer kleiner. Wenn man nur eine Quantitative Aussage bekommen will, dann reicht die Vereinfachung aus (15Ohm <<<< 4k7). Wenn man aber auch noch die Phasenverschiebung betrachten will, dann taucht auch noch der Wert Xc = 1/(2*Pi*Frequenz*C) in der obigen Verstärkung vu auf:
vu = Uaus/Uein = (100k + Xc + 4k7)/(4k7+Xc)
Durch geeignete komplexe Berechnung kann dann auch die Phasenverschiebung ermittelt werden. Wir vereinfachen hier und bekommen eine Vu = (100k+4k7)/4k7 = 22.2766
Das habe ich bewußt so genau angegeben, denn beim Simulieren kannst Du die Eingangswechselspannung im Ausgabefenster mit diesem wert multiplizieren und es wird genau die Ausgangsspannung der ersten Stufe herauskommen.
Eine zweite Stufe darf in Reihe geschaltet werden. Allerdings macht es keinen Sinn die Versorgung mit 9V zu simulieren, der bereits bei einem vu = 2 wird der zweite OP in sättigung gehen. Vorschlag: Betriebsspannung 18V für die zweite Stufe und alle Widerstandswerte gleich bis auf die zwei am OP-Ausgang und am negativen Eingang. Die Kombination der beiden liefert Dir die zweite Verstärkung. Als Übung wähle bitte dazu statt 100k einen 4k7 zunächst. Wie viel beträgt die Gesamtverstärkung?
Sie haben keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.