von Erfinderlein am Montag 21. Juni 2004, 16:59
Hallo Vorschlaghammer,
bist Du deutscher und wohnst in Wien, oder bist du Östereicher und sprichst eine Sprache, die bis auf wenige Ausnahmen mit deutsch ziemlich identisch ist ?
Anyway: Willkommen in Europa, willkommen in der weiten Welt des Internets, welches du hoffentlich in vollen Zügen nutzen tust.
Ich hoffe doch, dass du dieses plattdeutsch was manche english nennen auch soweit gelernt hast, dass du nicht hilflos vor dem grössten Wissensspeicher, den es seit Menschengedenken gibt dastehst. Selbst wenn nicht, kannst du bei den meisten Suchmaschinen die Seiten gleich übersetzten lassen oder dir eine Übersetzungssoftware runterladen.
Was meinst Du wie ehrfürchtig unsereins, der noch mit Röhrentechnik aufgewachsen ist diese ganze Entwicklung verfolgt hat ?
Wie ich 1969 als dienstzeitbeendende Fortbildung mein Diplom als Computertechniker gemacht hatte, haben wir den ersten kleinen 12" Sw/ws Monitor erprobt, bei welchem die Daten des Bildschirminhaltes ( nur einfachste hexadezimalzeichen ) in einem Ring magnetostriktivem Draht zirkulierten, weil es noch keine passenden Speicher- Chips gab welche das hätten bewerkstelligen können. Entsprach später den Möglichkeiten des bis dahin üblichen Teletype- Terminals.
Die CDC - 3200 an der ich arbeitete, hatte gerade mal 16 KB Arbeitsspeicher, was damals sehr viel war. Heute stecke ich ehrfürchtig meine 512 MB-Karte in die Olympus E10 und mache damit hunderte von schönen Farbbildern, welche ich flott über einen USB - Cardreader in meinen Rechner bringe, mit Adobe nacharbeite falls notwendig usw.
Hätte mir damals jemand etwas von Farbmonitoren und Bildverarbeitung auf "persönlichen" Rechnern mit der Möglichkeit solche Bilder in einem web weltweit zur Verfügung zu stellen erzählt, hätte ich dem wohl gesagt: ja ja träumen darf man schliesslich.
1985 auf meinem ersten privaten XT (mit Farbmonitor) dauerte das Rechnen einer mittelmässigen Mandelbrotfunktion dann so zwischen 12 bis 18 Stunden. ( Harddisk 5 MB Arbeitsspeicher 1 MB )
Die ersten Farbdrucker kamen auch gerade für muntere 42.000,-DM
Also lieber abfotografieren und Bilder machen. Man will ja auch mal was vorzeigen können.
In der Technologie von 1970 wäre mein 512MB Chip ein Würfel von 100 m Kantenlänge und das unter Weglassung der notwendigen Wartungsgänge.
Nun allmählich sollte ich Schluss machen, sonst fällt es auf, dass es mir heute draussen zu warm ist ( zum Glück bleibt der TFT-Monitor, welch ein Segen kalt ).
Aber abschliessend muss ich noch eimal darauf hinweisen, dass der ganze Segen im englischen Sprachraum entstand und ich heute noch der deutschen Luftwaffe dankbar bin, mir meinen mehrjährigen USA- Aufenthalt in genau dieser Pionierzeit ermöglicht zu haben.
Also immer noch etwas gegen englisch ?
Falls du hierauf Fragen oder Kommentare hast, kannst du mir auch noch erklären wieso du ausgerechnet Vorschlaghammer heisst???
Sorry für den langen Sermon, und beste Grüsse aus GR
Lothar Gutjahr bestätigt:Senneca hatte recht. Wir haben nicht zu wenig Zeit, sondern vergeuden zu viel.