Wasser ist nur bei Elektrolytkondensatoren im nichtleitenden deionisierten Zustand im Einsatz
Auch da nicht.
Im Gegenteil: Der Elektrolyt des Elkos muß möglichst gut leiten.
Das Problem dabei ist, dass der Elektrolyt einerseits das Aluminium der Kathode nicht angreifen darf, und andererseits auch auf der Anode die Eloxalschicht, die das eigentliche Dielektrikum bildet, nicht auflösen darf, sondern im Gegenteil kleine Fehler in dieser Al2O3 Oxidschicht reparieren soll.
Aus diesem Grund hat man in der Anfangszeit wässerige Lösungen eines Glykol-Borsäure-Komplexes verwendet.
Borsäure, die allein nur mäßig in Wasser löslich ist, bildet nämlich mit mehrwertigen Alkoholen (z.B. Glykol, Glyzerin, Zucker) Verbindungen, die viel saurer sind als die Borsäure selbst und außerdem besser wasserlöslich sind.
Heute verwendet man wesentlich komplizierte Elektrolyten, aber auch da ist noch einiges "schwarze Magie", wie das massenhafte Sterben von Elkos auf Mainboards for ca. 20 Jahren zeigte (fehlgeschlagene Industriespionage). **)
Tantal-Elkos, bei denen das Dielektrikum aus Tantalpentoxid Ta2O5 besteht, verwendeten übrigens verdünnte Schwefelsäure bis es gelang Mangandioxid MnO2 als festen Elektrolyten zu benutzen. So viel ich weiss, sind auch heute noch "nasse" Tantalelkos für Anwendungen, bei denen hohe Zuverlässigkeit gefordert wird (MIL), erhältlich.
@der mit den kurzen Armen:
Du bist leider heftig auf dem Holzweg.
Natürlich haben die Platten des Salzwasseranlassers eine gewisse Kapazität, und da die relative Permittivität des Wassers etwa 81 beträgt, ist diese Kapazität auch deutlich höher, als wenn die Anordnung trocken wäre, aber mehr als ein paar nF werden es trotzdem nicht.
Die daraus resultierenden Ströme sind dir bei Y-Kondensatoren als Ableitströme bekannt, aber die paar mA reichen nicht zum Karussellfahren.
Hier wird wirklich die Leitfähigkeit (ohmsch, aber NTC Verhalten) durch die hydratisierten Na+ und Cl- Ionen verursacht.
Das Dipolmoment des Wassers sorgt hauptsächlich für die Löslichkeit des Salzes, weil dadurch die Ionen in der Lösung stabilisiert werden und sich nicht sofort wieder zu Salzkristallen zusammenrotten.
Als Zahlenbeispiel hat eine 10%ige Kochsalzlösung bei 25°C eine spezifische Leitfähigkeit von 140mS/cm, also ca 7 Ohm für eine Würfel mit 1cm Kantenlänge. Den Blindwiderstand eines Kondensators mit diesen Abmessungen kannst du dir ja sicher selbst ausrechnen.
@ jscumi:
Sollte der Widerstand beim eintauchen nicht gegen "Null" gehen, sodass ein Kurzschluss entsteht?
Nun ein Kurzschluß entsteht wohl nicht, aber der Widerstand wird erheblich kleiner.
Wenn das Teil wirklich wie ein Drehkondenbsator aufgebaut ist, würde ich mit einer Variation von gut 10:1 rechnen.
Hinzu kommt noch, dass die Leitfähigkeit mit der Temperatur stark steigt. Der Lastwiderstand erwärmt sich ja.
Ich habe momentan keine Daten für NaCl-Lösungen parat, aber als Daumenregel rechnet man mit einer Verdopplung der Leitfähigkeit alle 10..20°C. *)
Wenn man den Generator konstant belasten will, wird man deshalb mit zunehmender Erwärmung des Salzwassers die Eintauchtiefe verringern mssen.
*) P.S.:
Nun habe ich doch noch eine Zahl für den Temperaturkoeffizienten der Leitfähigkeit einer 10% NaCl-Lösung gefunden: 2,14% /°C
**) Ist doch erst ca. 10 Jahre her:
https://de.wikipedia.org/wiki/Capacitor_Plague