von anders am Samstag 3. April 2004, 19:25
Eine Drossel ist eine Induktivität.
Allerdings wird bei Schwingkreisspulen meist Wert auf geringe Verluste = hohe Güte gelegt, während diese Miniaturdrosseln eher in dämpfenden Schaltungen eingesetzt werden.
Bei einer Luftspule produziert fast ausschließlich der Widerstand des Kupferdrahtes (Skineffekt) die Verluste. Durch Verwendung dicken Drahtes oder HF-Litze kann man die sehr gering machen.
Bei diesen Drosseln ist der Draht viel dünner (schlecht), aber durch die Verwendung des Ferritkerns kann die Wicklungslänge kürzer sein (gut). Dafür handelt man sich aber die zusätzlichen Verluste des Ferritkerns ein (schlecht). Im Datenblatt sieht man das schön an dem ausgeprägten Gütemaximum bei einer bestimmten Frequenz.
Bei Schwingkreisen ist meist auch der Temperaturkoeffizient wichtig, damit man ihn durch geeignete Kondensatoren kompensieren kann.
Bei Ferriten sind die Zusammenhänge u.U. nicht einfach und zusatzlich ändert die Induktivität durch Strommfluß dirch die Spule.
Wenn du eine HF-Schaltung bauen willst, für die eine Luftspule vorgesehen ist, solltest du die auch verwenden (und den Platz dafür vorsehen).
Wenn die Schaltung dann wie gewünscht funktioniert, kannst du ja mal solch eine Drossel einbauen. Die Chance ist groß, daß du vom Ergebnis enttäuscht bist.